Autor Thema: [PM] Studien für Straßenbahn statt Bussen  (Gelesen 35954 mal)

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Lerchenfelder

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Re: [PM] Studien für Straßenbahn statt Bussen
« Antwort #30 am: 27. Mai 2016, 13:02:27 »
Man muss halt die gesamte Information lesen und sich nicht nur die rosaroten Rosinen rudimentär raussuchen. Der letzte Absatz im Presse-Artikel bringt es schließlich auf den Punkt:

„Wir wollen es einfach wissen“

Insgesamt ist der Plan aus dem Regierungsübereinkommen aber noch recht unkonkret. Ein Zeitplan, bis wann ein Studienergebnis vorliegen soll, gibt es noch nicht. Und auch Maresch will nicht mit allzu viel Euphorie in das Projekt gehen: „Die Umwandlung des 48A in eine Straßenbahn würde 100 Millionen Euro kosten. Und es gibt andere Projekte mit höherer Priorität.“ Aber wenn in der Studie festgestellt wird, dass es Bedarf für eine Straßenbahn auf einer der Busstrecken gibt, werde man reagieren. „Wir wollen es jetzt einfach einmal wissen.“


Q: http://diepresse.com/home/panorama/wien/4895728/Straßenbahn-statt-Bus_Wien-pruft

Recht haben sie! Das sollte man wirklich mal prüfen, ob ein 3-6 min Intervall in der HVZ für eine Buslinie mit Gelenkbussen wirtschaftlich ist... Wer weiß das schon, dazu braucht es unbedingt eine Studie!  ::) :fp:

h 3004

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Re: [PM] Studien für Straßenbahn statt Bussen
« Antwort #31 am: 27. Mai 2016, 15:16:01 »
Ein Schockbericht von mir heute mittags: Bin ausnahmsweise mit dem 11A vom Stadion zur Forsthausg. gefahren. Nur wiederlich: Überfüllt, sogar alte Leute mußten stehen, elend lange Stationsaufenthalte (weil der Fahrer noch jeden Zueilenden mitnehmen wollte), zu lange Intervalle, eine suboptimale Streckenführung mit Schwenks durch Nebengassen, kaum Ampelbeeinflussung etc. Fahrzeit ca 1/2 Stunde. Mit U2-U4 und Bus über Donaukanal wäre es vermutlich schneller und angenehmer gewesen. Daher Straßenbahn mit großen Gefäßen auf optimierter Strecke! (aber das spielt es in Wien leider nicht).

Klingelfee

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Re: [PM] Studien für Straßenbahn statt Bussen
« Antwort #32 am: 27. Mai 2016, 15:56:35 »
Ein Schockbericht von mir heute mittags: Bin ausnahmsweise mit dem 11A vom Stadion zur Forsthausg. gefahren. Nur wiederlich: Überfüllt, sogar alte Leute mußten stehen, elend lange Stationsaufenthalte (weil der Fahrer noch jeden Zueilenden mitnehmen wollte), zu lange Intervalle, eine suboptimale Streckenführung mit Schwenks durch Nebengassen, kaum Ampelbeeinflussung etc. Fahrzeit ca 1/2 Stunde. Mit U2-U4 und Bus über Donaukanal wäre es vermutlich schneller und angenehmer gewesen. Daher Straßenbahn mit großen Gefäßen auf optimierter Strecke! (aber das spielt es in Wien leider nicht).

Und du glaubst, dass es mit einer Straßenbahn besser gewesen wäre?

Denn bei einer größeren Straßenbahn gebe es trotzdem nicht mehr Plätze. Denn es würde die Straßenbahn zwar öfters fahren, aber dafür würde es höchstwahrscheinlich keinen 11B geben, oder auch Züge die nur zwischen der Hillerstraße und Fr. Engels Platz fahren. Ausserdem würde die Straßenbahn sicher nicht mehr eigenen Gleiskörper haben, als jetz der Bus schon Busspuren hat. dazu ist in der Engerthstraße/Vorgartenstraße einfach zu wenig Platz

Und zur Ampelbeeinflussung. Du hast zwar bei den großen Kreuzungen (Lassallestraße und Adalbert Stifter Straße)  keine Beeinflussung, jedoch hast du bei vielen Ampel eine Vorlaufphase, so dass der Bus besser von der Kreuzung wegkommt. Noch dazu wo die Linie 11A auf die Länge ganz wenige Ampeln hat. Und würde ich die Ampeln dort noch beeinflussen, so würde er andere Linien wie zum Beispiel 5A und 37A behindern.

Und das Hauptproblem deiner Beobachtung sind mMn 2 Gründe.
1. Fahrgäste, die zu spät kommen und mit Gewalt noch in diesen Bus wollten
2. Der Buslenker, der diesen Fahrgästen das mitfahren auch umbedingt noch ermöglichen wollte.

Und bevor jetzt ihr wieder über mich herfällt, dass so eine Einstellung bei den WL nichts verloren hat.

Ich habe diese Einstellung deshalb, weil man sich auch bewusst sein muss, dass man einen Fahrplan hat und das viele Personen dafür bezahlen, dass sie pünktlich von A nach B gebracht werden. Dass dies oft nicht möglich ist und dass die äusseren Umstände verbessert gehören ist mir auch klar.

Aber als Fahrer/Lenker muss man dann irgendwann ein Egoist sein und Fahrgäste stehen lassen. Überhaupt dann wenn man schon zu spät ist und/oder übervoll ist und der Hintermann schon im Rückspiegel auftaucht.

Und kommt mir bitte nicht wieder mit der Gefahr der Kurzführung. Denn gerade die vom oben angeführten Punkten erhöht die Anzahl der Kurzführungen.
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diogenes

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Re: [PM] Studien für Straßenbahn statt Bussen
« Antwort #33 am: 27. Mai 2016, 17:10:47 »
Wieder 'was subjektives: Von mir aus kann ein Öffi mir vor der Nase davon fahren. Das nächste Öffifahrzeug ist im Normalfall in 10 Minuten oder weniger da, also was soll's? Ich verstehe nicht, warum andere da panisch werden müssen. Man kalkuliere eine viertel Stunde mehr in meine Fahrzeit, damit man sich nicht hetzen muss, und fertig. Immerhin ist sind die Öffis eine, wie man in der Computerei so schön sagt, gemeinsam genutzte Ressource, also wird man das berücksichtigen, wenn man einigermaßen vernünftig (und sozial) ist.

Ich habe Verständnis für Fahrer, die Service bieten wollen, indem sie noch geschwind jemanden mitnehmen, aber auch für die, die den Fahrplan einhalten wollen. Jeder hat einen guten Grund für sein Handeln, also nehme ich das alles nicht so eng.
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
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Re: [PM] Studien für Straßenbahn statt Bussen
« Antwort #34 am: 27. Mai 2016, 17:16:02 »
Ich habe Verständnis für Fahrer, die Service bieten wollen, indem sie noch geschwind jemanden mitnehmen, aber auch für die, die den Fahrplan einhalten wollen. Jeder hat einen guten Grund für sein Handeln, also nehme ich das alles nicht so eng.

Und was macht einen guten Fahrer aus. Indem er den golden Mittelweg zwischen jemanden noch mitnehmen und Fahrplan einhalten erwischt.
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h 3004

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Re: [PM] Studien für Straßenbahn statt Bussen
« Antwort #35 am: 27. Mai 2016, 17:47:51 »
Der Unterschied zwischen Bus und Bim ist aber,  daß man bei Letzterer nicht so durchgeschüttelt wird, man die Unebenheiten der Straße sowie die Kurven nicht so mitfühlen muß - und mir persönlich geht die dauernde Ab und Aufsenkerei in den Bussen bei den HSt. auf die Nerven. Daß Straßenbahnen nicht im Stau stehen, kann man ja an anderen Linien beobachten: 44, 46, 31 (Kloburgerstr) etc. Bei einer halbwegs intelligenten Planung läßt sich allerhand machen.

Klingelfee

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Re: [PM] Studien für Straßenbahn statt Bussen
« Antwort #36 am: 27. Mai 2016, 18:02:15 »
Der Unterschied zwischen Bus und Bim ist aber,  daß man bei Letzterer nicht so durchgeschüttelt wird, man die Unebenheiten der Straße sowie die Kurven nicht so mitfühlen muß - und mir persönlich geht die dauernde Ab und Aufsenkerei in den Bussen bei den HSt. auf die Nerven. Daß Straßenbahnen nicht im Stau stehen, kann man ja an anderen Linien beobachten: 44, 46, 31 (Kloburgerstr) etc. Bei einer halbwegs intelligenten Planung läßt sich allerhand machen.

Das mit dem Durchschütteln, da gebe ich dir Recht. Aber bitte nocheinmal. Schau dir bitte am 11A den Bereich Bereich Handelskai - Lassallestraße und erkläre mir, wie du dort die Straßenbahn auf selbstständigen Gleiskörper führen willst, ohne dass du dort die wunderschönen Alleebäume fällst.
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W_E_St

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Re: [PM] Studien für Straßenbahn statt Bussen
« Antwort #37 am: 27. Mai 2016, 18:06:09 »
Auch ohne selbstständigen Gleiskörper hätte eine Straßenbahn den Vorteil, dass in einen B gewaltig mehr Leute hineinpassen als in einen Gelenkbus! Ein aktueller Gelenkbus hat laut FPdWL ein Fassungsvermögen von 129 Personen, ein B laut Straßenbahnjournal-Wiki 207.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Klingelfee

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Re: [PM] Studien für Straßenbahn statt Bussen
« Antwort #38 am: 27. Mai 2016, 18:09:01 »
Auch ohne selbstständigen Gleiskörper hätte eine Straßenbahn den Vorteil, dass in einen B gewaltig mehr Leute hineinpassen als in einen Gelenkbus! Ein aktueller Gelenkbus hat laut FPdWL ein Fassungsvermögen von 129 Personen, ein B laut Straßenbahnjournal-Wiki 207.

Hast du meine Eingangsantwort gelesen? Bei einer umstellung von Bus auf Bim hast du zwar größere Fahrzeuge, jedoch im Bereich Vorgartenstraße - Fr. Engels Platz sicher keinen 3-4 min Intervall
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60er

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Re: [PM] Studien für Straßenbahn statt Bussen
« Antwort #39 am: 27. Mai 2016, 18:17:53 »
Hast du meine Eingangsantwort gelesen? Bei einer umstellung von Bus auf Bim hast du zwar größere Fahrzeuge, jedoch im Bereich Vorgartenstraße - Fr. Engels Platz sicher keinen 3-4 min Intervall
Trotzdem hast du Vorteile, weil a) eine Linie mit 6-Minuten-Intervallen weniger störunganfällig ist, als eine mit 3-Minuten-Intervallen und b) der B-ULF mehr Türen hat, was den Fahrgastwechsel gegenüber dem Bus beschleunigt. Siehe 13A, wo es seit der Umstellung von NL auf NG zu viel weniger Unregelmäßigkeiten und Konvoifahrten kommt.

h 3004

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Re: [PM] Studien für Straßenbahn statt Bussen
« Antwort #40 am: 27. Mai 2016, 19:40:12 »
Das Phänomen der geringeren Auslastung in Rand/Außenzonen hat man bei fast jeder Linie. Das Argument: längere Züge-längere Intervalle - lasse ich nicht gelten. Die Nachfrage muß das regeln. Außerdem sollte man bei einer solch langen Linie doch 1-2 Wendemöglichkeiten einplanen, um  Einschübe/Kurzzüge fahren zu können.
Und @ Klingelfee: Vom eigenen Gleiskörper habe ich extra nicht gesprochen, daher auch die Beispiele 44,46,31 (im 20.)

Klingelfee

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Re: [PM] Studien für Straßenbahn statt Bussen
« Antwort #41 am: 27. Mai 2016, 19:50:55 »
Das Phänomen der geringeren Auslastung in Rand/Außenzonen hat man bei fast jeder Linie. Das Argument: längere Züge-längere Intervalle - lasse ich nicht gelten. Die Nachfrage muß das regeln. Außerdem sollte man bei einer solch langen Linie doch 1-2 Wendemöglichkeiten einplanen, um  Einschübe/Kurzzüge fahren zu können.
Und @ Klingelfee: Vom eigenen Gleiskörper habe ich extra nicht gesprochen, daher auch die Beispiele 44,46,31 (im 20.)

Nur das sind die angeführten Linien entweder auf Sperrflächen unterwegs, die in der Engerthstraße nicht möglich sind, oder es ist wesentlich weniger Autoverkehr, als in der Engerthstraße

Und das längere Züge = längere Intervall, da hast du das beste Beispiel am 13A. Da fahren jetzt längere Busse, du muss jedoch auch länger warten.

Und das man bei einer Umstellung auf Straßenbahn 1-2 Wendemöglichkeiten eingebaut werden sollten, dass sollte auch einem jeden klar. Höchstwahrscheinlich kommen die gleichen Wendemöglichkeiten, wie beim 11A.
Engels Platz und Hillerstraße
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coolharry

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Re: [PM] Studien für Straßenbahn statt Bussen
« Antwort #42 am: 27. Mai 2016, 22:50:42 »
Der 11A hält an jeder Gießkanne. Gepaart mit dem Schwenk bei der Lassallestraße ist der 11A einfach lahm. Ampel hat er nicht sehr viele. Ab Stadioncenter bis Engelsplatz hast gerade mal 11 oder 12 Ampeln. Das ist für die Strecke gar nicht so viel. Einige sind total mies geschalten aber die Beeinträchtigung durch den MIV halte ich für vernachlässigbar.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

hema

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Re: [PM] Studien für Straßenbahn statt Bussen
« Antwort #43 am: 27. Mai 2016, 23:32:02 »

. . . . jedoch im Bereich Vorgartenstraße - Fr. Engels Platz sicher keinen 3-4 min Intervall
Den gibt es sowieso nirgends im deutschen Sprachraum!
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

60er

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Re: [PM] Studien für Straßenbahn statt Bussen
« Antwort #44 am: 28. Mai 2016, 11:41:18 »
Und das längere Züge = längere Intervall, da hast du das beste Beispiel am 13A. Da fahren jetzt längere Busse, du muss jedoch auch länger warten.
Besser geringfügig längere Intervalle und regelmäßig, als unregelmäßige Intervalle von 1-10 Minuten und Konvoifahrten von bis zu vier Bussen, wie früher am 13A üblich. Falls die Fahrgastzahlen ansteigen, hat man dann immer noch die Möglichkeit, zu verdichten.