Autor Thema: Hochhäuser in Wien  (Gelesen 4993 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Klingelfee

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14526
Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #15 am: 20. Mai 2022, 09:32:43 »
Die Grundkosten sind eben nicht kleiner, weil, und das hat der von der Buwog in dem Bericht eh gut erklärt, sich der Grundstückspreis an dem orientiert, wieviel Wohnnutzfläche man darauf errichten kann.

 In Wien ist es bei z.B. landwirtschaftlichen Gründen üblich, das Grundstück erst umzuwidmen, wenn es im Besitz einer Wohnbaugesellschaft ist.

Bist du dir da sicher? Denn ich glaube nicht, dass sich die Wohnbauträger auf das Risiko einlassen, dass die landwirtschaftlichen Flächen auch wirklich umgewidmet werden.

Ich glaube eher, dass viele Flächen noch jahrelang landwirtschaftlich bewirtet werden, obwohl sie schon als Bauland umgewidmet sind.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36090
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #16 am: 20. Mai 2022, 09:46:09 »
In Wien ist es bei z.B. landwirtschaftlichen Gründen üblich, das Grundstück erst umzuwidmen, wenn es im Besitz einer Wohnbaugesellschaft ist.

Bist du dir da sicher? Denn ich glaube nicht, dass sich die Wohnbauträger auf das Risiko einlassen, dass die landwirtschaftlichen Flächen auch wirklich umgewidmet werden.

Das ist kein Risiko, sondern selbstverständlich vorher so abgesprochen. Wenn das Grundstück schon vor dem Verkauf umgewidmet wäre, würde es ja viel mehr kosten!
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6410
Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #17 am: 20. Mai 2022, 09:52:09 »
Die Grundkosten sind eben nicht kleiner, weil, und das hat der von der Buwog in dem Bericht eh gut erklärt, sich der Grundstückspreis an dem orientiert, wieviel Wohnnutzfläche man darauf errichten kann.

 In Wien ist es bei z.B. landwirtschaftlichen Gründen üblich, das Grundstück erst umzuwidmen, wenn es im Besitz einer Wohnbaugesellschaft ist.

Ich glaube, das da alle Szenarien möglich sind. Die Seestadt oder das Donaufeld gehören schon seit jahrzehnten der Stadt.

Wenn man keinen Strom im Haus hat, ist es egal ob ein Aufzug oder 4 Aufzüge nicht fahren. Und geh mal 4 mal in den 5.Stock und einmal in den 20. Stock eines Gebäudes. Der Unterschied ist enorm. Aber ja, für jemand der nichtmal eine Stufe alleine gehen kann ist auch der erste Stock dann unerreichbar. Hochhaus hin oder her.
In einem Hochhaus wird es wohl auch für wichtige Sachen ein Notstromgerät geben, unter anderem auch, weil es Aufzüge gibt, die im Brandfall weiter benutzbar beiben.

Brandaufzüge fahren ins EG und bleiben dort bis sie jemand mittels Schlüssel zum bewegen bringt (bei Brandalarm). Alle anderen fahren ins EG und bleiben dort mit offenen Türen wie ein Bock stehen.
Detto beim Stromausfall, weil Fahrkabinen beim runter fahren im normalfall keinen Strom benötigen.
Über die Notfallstromversorgung werden Ganglichter und Brandschutzeinrichtungen betrieben. Ob der Aufzug darunter fällt, hängt vom Gebäude selbst ab. Aber das ist maximal einer und der fährt dann wahrscheinlich wie im Brandfall nur mehr mit Schlüssel.
Und beim Notstromaggregat sind wir wieder bei den höheren Betriebskosten. Regelmässige Lauftests. Treibstoffüberprüfung etc.. Bei einem normalen Haus gibts, je nach größe, von einer Anlage die jediglich mittels Batteriebetriebenen Fluchtwegsschilder bis zur einfachen Akkuanlage mit damit betriebenen Notleuchten. Überprüft müssen die auch werden aber das ist weniger Aufwändig als ein Aggregat bzw. braucht auch eine Aggregatanlage Akkus, um den Anlauf zu überbrücken.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Klingelfee

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14526
Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #18 am: 20. Mai 2022, 10:06:11 »
Die Grundkosten sind eben nicht kleiner, weil, und das hat der von der Buwog in dem Bericht eh gut erklärt, sich der Grundstückspreis an dem orientiert, wieviel Wohnnutzfläche man darauf errichten kann.

 In Wien ist es bei z.B. landwirtschaftlichen Gründen üblich, das Grundstück erst umzuwidmen, wenn es im Besitz einer Wohnbaugesellschaft ist.

Ich glaube, das da alle Szenarien möglich sind. Die Seestadt oder das Donaufeld gehören schon seit jahrzehnten der Stadt.

Wenn man keinen Strom im Haus hat, ist es egal ob ein Aufzug oder 4 Aufzüge nicht fahren. Und geh mal 4 mal in den 5.Stock und einmal in den 20. Stock eines Gebäudes. Der Unterschied ist enorm. Aber ja, für jemand der nichtmal eine Stufe alleine gehen kann ist auch der erste Stock dann unerreichbar. Hochhaus hin oder her.
In einem Hochhaus wird es wohl auch für wichtige Sachen ein Notstromgerät geben, unter anderem auch, weil es Aufzüge gibt, die im Brandfall weiter benutzbar beiben.

Brandaufzüge fahren ins EG und bleiben dort bis sie jemand mittels Schlüssel zum bewegen bringt (bei Brandalarm). Alle anderen fahren ins EG und bleiben dort mit offenen Türen wie ein Bock stehen.
Detto beim Stromausfall, weil Fahrkabinen beim runter fahren im normalfall keinen Strom benötigen.
Über die Notfallstromversorgung werden Ganglichter und Brandschutzeinrichtungen betrieben. Ob der Aufzug darunter fällt, hängt vom Gebäude selbst ab. Aber das ist maximal einer und der fährt dann wahrscheinlich wie im Brandfall nur mehr mit Schlüssel.
Und beim Notstromaggregat sind wir wieder bei den höheren Betriebskosten. Regelmässige Lauftests. Treibstoffüberprüfung etc.. Bei einem normalen Haus gibts, je nach größe, von einer Anlage die jediglich mittels Batteriebetriebenen Fluchtwegsschilder bis zur einfachen Akkuanlage mit damit betriebenen Notleuchten. Überprüft müssen die auch werden aber das ist weniger Aufwändig als ein Aggregat bzw. braucht auch eine Aggregatanlage Akkus, um den Anlauf zu überbrücken.

Aufzüge fahren im Brandfall nicht immer in das Erdgeschoß, sondern in das Geschoß, wo die Fluchtwege sind. Und zumindest in öffentlichen Gebäuden fahren immer alle Aufzüge bei einem Brandalarm auf die Fluchtebene.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Ferry

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11480
Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #19 am: 20. Mai 2022, 12:54:30 »
Aufzüge fahren im Brandfall nicht immer in das Erdgeschoß, sondern in das Geschoß, wo die Fluchtwege sind.

Und das ist meistens das Erdgeschoß. Bei uns in Alterlaa (vier Aufzüge für zwei Türme) fahren bei Brandalarm alle Aufzüge auf 01 (Erdgeschoß); öffnen die Türen und warten. Der Aufzug A kann mittels eines besonderen Schlüssels von Feuerwehr/Rettung/Polizei wieder in Betrieb genommen werden, um schneller den Brandherd zu erreichen. Einmal jährlich wird ein Brandalarm ausgelöst (natürlich in Absprache mit der Feuerwehr) und überprüft, dass die Anlage wie vorgeschrieben funktioniert.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

MK

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1075
Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #20 am: 20. Mai 2022, 14:37:59 »
Die Wohnhochhäuser werden die Wohnungs"not" nicht lindern. Sie werden nicht dafür sorgen das es mehr günstigen Wohnraum gibt.
Das sie entlang leistungsfähiger ÖPNV Achsen liegen sollen ist wohl das einzig positive an den Dingern. Wobei "Nähe" zu Stationen wohl ein sehr dehnbarer Begriff ist.

Der Wohnpark Alterlaa ist ein schönes Gegenbeispiel zu diesen Aussagen. Ich kenne auch Leute, die mit Kindern weiter oben wohnen.
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!

Katana

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2168
Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #21 am: 20. Mai 2022, 16:33:16 »
Gegenargumente:
Höhere Baukosten: ja, aber die Grundstückkosten sind kleiner. Was stärker wiegt, weiß ich nicht.

Die Grundkosten sind eben nicht kleiner, weil, und das hat der von der Buwog in dem Bericht eh gut erklärt, sich der Grundstückspreis an dem orientiert, wieviel Wohnnutzfläche man darauf errichten kann. Sprich kann man 1000² Wohnnutzfläche errichten kostet der Grund (Hausnummer) 3.000.000 Euro (3000€/m²). Kann man drauf 10.000m² Wohnnutzfläche errichten kostet der Grund 30.000.000€. Für den Endnutzer ist es, rein von den anteiligen Grundkosten, egal ob er in einem 5 oder 25 stöckigem Gebäude wohnt, solange der Bau die maximale Wohnnutzfläche lt. Flächenwidmung ausreizt.
Wenn es hoch bebaubar ist, dann muss man es aus Effizienzgründen auch hoch bebauen, sonst steigt der anteilige Grundstückspreis.
Deswegen sind Hochhäuser keine Prestigebauten, man könnte das genaue Gegenteil behaupten.

Naja. Meiner Meinung nach schon,weil eben neben den Grundstückskosten, vorallem die hohen Errichtungskosten ins Gewicht fallen. Das betonieren ist aufwändiger. Die verbaute Technik wird immer aufwändiger. Brandschutz usw..
Dass die Baukosten beim Hochhaus größer sind, dem hab ich schon zugestimmt.

Ich wohne in einem 5 geschoßigen Haus mit 12 Parteien. Ein Musterbeispiel eines ineffizienten Aufzugs.

Ja da hast du nicht unrecht.

Und wie schon geschrieben: Meine Meinung bezieht sich auf Gebäude oberhalb der Hochhausgrenze.
Nein, du hast behauptet, dass die Aufzugskosten im Hochhaus höher seien.
Zehn Häuser wie unseres, auch als Stiegen einer Wohnhausanlage, sind aber sicher aufwändiger als ein 15-stöckiges Hochhaus mit 120 Parteien und 3 oder 4 Aufzügen.

N1

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2174
Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #22 am: 20. Mai 2022, 18:25:56 »
Und ich wohne auf einer Stiege mit acht Wohnungen, wovon nur sechs mit dem Aufzug erschlossen werden. Ineffizient. Der begrünte Innenhof ist auch völlig ineffizient. Könnt ma gleich massiv aufstocken, den Bau, und in die Höfe Wohntürme reinbauen. Statt vielen Stiegenhäusern greifen wir wieder auf das bewährte Mittel der langen Erschließungsgänge zurück, wodurch sich die Effizienz weiter steigert. Und in zwei Jahrzehnten haben wir dann ein schönes Wohnghetto. Gab's übrigens alles schon mal. Aber egal, wiederholen wir die Fehler der Vergangenheit halt einfach.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6410
Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #23 am: 20. Mai 2022, 18:46:27 »
Nein, du hast behauptet, dass die Aufzugskosten im Hochhaus höher seien.
Zehn Häuser wie unseres, auch als Stiegen einer Wohnhausanlage, sind aber sicher aufwändiger als ein 15-stöckiges Hochhaus mit 120 Parteien und 3 oder 4 Aufzügen.
Vier Aufzüge in einem 15 stockigem Gebäude haben zusammen 336m Tragseil. Wenn man Kellergeschoss Mal weglässt. 4 Häuser mit je 4 Stockwerken und je einem Aufzug haben zusammen rund 90m Tragseil. Bei einer Überprüfung muss das Tragseil begutachtet werden. Dass dauert bei 4 langen Seilen länger als bei 4 kurzen. Auch sind die Seile schwerer, dadurcht braucht man mehr Energie um die Kabine zu bewegen, da das Gewicht eine höhere Reibung auf die Antriebswellen ausübt.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Katana

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2168
Re: Hochhäuser in Wien
« Antwort #24 am: 20. Mai 2022, 19:02:28 »
Und ich wohne auf einer Stiege mit acht Wohnungen, wovon nur sechs mit dem Aufzug erschlossen werden. Ineffizient. Der begrünte Innenhof ist auch völlig ineffizient. Könnt ma gleich massiv aufstocken, den Bau, und in die Höfe Wohntürme reinbauen. Statt vielen Stiegenhäusern greifen wir wieder auf das bewährte Mittel der langen Erschließungsgänge zurück, wodurch sich die Effizienz weiter steigert. Und in zwei Jahrzehnten haben wir dann ein schönes Wohnghetto. Gab's übrigens alles schon mal. Aber egal, wiederholen wir die Fehler der Vergangenheit halt einfach.
Du hast recht, aber das geht am Thema unserer Diskussion (AW#2, Hochhäuser als Prestigebauten) vorbei.

Nein, du hast behauptet, dass die Aufzugskosten im Hochhaus höher seien.
Zehn Häuser wie unseres, auch als Stiegen einer Wohnhausanlage, sind aber sicher aufwändiger als ein 15-stöckiges Hochhaus mit 120 Parteien und 3 oder 4 Aufzügen.
Vier Aufzüge in einem 15 stockigem Gebäude haben zusammen 336m Tragseil. Wenn man Kellergeschoss Mal weglässt. 4 Häuser mit je 4 Stockwerken und je einem Aufzug haben zusammen rund 90m Tragseil. Bei einer Überprüfung muss das Tragseil begutachtet werden. Dass dauert bei 4 langen Seilen länger als bei 4 kurzen. Auch sind die Seile schwerer, dadurcht braucht man mehr Energie um die Kabine zu bewegen, da das Gewicht eine höhere Reibung auf die Antriebswellen ausübt.
Mein Vergleich hat zwar zehn vierstöckige Häuser vorgesehen, deine Ausführungen sind aber trotzdem interessant. Danke