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Straßenbahn Wien => Technik => Thema gestartet von: E1-c3 am 24. Januar 2017, 18:55:55

Titel: Frage zu Weichen
Beitrag von: E1-c3 am 24. Januar 2017, 18:55:55
Hallo!
Ich hab da eine Frage zu diversen Weichen, denen ich ab und zu im Bahnhofsbereich begegnet bin: Bei manchen Weichen (zum Beispiel im Bahnhof Favoriten vor dem Abstellplatz im Freien) gibt es keine Ausnehmungen für Weichenkrücken! Meine, eigentlich recht logische Frage dazu: Wie stellt man diese Weichen?? Per aufspalten, oder wie??
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: Klingelfee am 24. Januar 2017, 18:59:46
Hallo!
Ich hab da eine Frage zu diversen Weichen, denen ich ab und zu im Bahnhofsbereich begegnet bin: Bei manchen Weichen (zum Beispiel im Bahnhof Favoriten vor dem Abstellplatz im Freien) gibt es keine Ausnehmungen für Weichenkrücken! Meine, eigentlich recht logische Frage dazu: Wie stellt man diese Weichen?? Per aufspalten, oder wie??

Da hast du 2 Bauweisen. Die Weichen, wo die Zungen verschweißt sidn, die haben die Ausnehmungen. Die anderen Weichen nennen sich glaube ich Tellerzungenweichen und da braucht man weniger Kraft und kann daher die Krücke dort ansetzten wo die anliegende Seite bereits eine Spalt hat.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: E1-c3 am 24. Januar 2017, 19:03:33
Hallo!
Ich hab da eine Frage zu diversen Weichen, denen ich ab und zu im Bahnhofsbereich begegnet bin: Bei manchen Weichen (zum Beispiel im Bahnhof Favoriten vor dem Abstellplatz im Freien) gibt es keine Ausnehmungen für Weichenkrücken! Meine, eigentlich recht logische Frage dazu: Wie stellt man diese Weichen?? Per aufspalten, oder wie??

Da hast du 2 Bauweisen. Die Weichen, wo die Zungen verschweißt sidn, die haben die Ausnehmungen. Die anderen Weichen nennen sich glaube ich Tellerzungenweichen und da braucht man weniger Kraft und kann daher die Krücke dort ansetzten wo die anliegende Seite bereits eine Spalt hat.
Ach so ist das :) Ok, danke für die Info!
Tellerzungenweichen sind aber schon eher veraltet, nehm ich an, oder?
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: 95B am 24. Januar 2017, 19:59:48
Hallo!
Ich hab da eine Frage zu diversen Weichen, denen ich ab und zu im Bahnhofsbereich begegnet bin: Bei manchen Weichen (zum Beispiel im Bahnhof Favoriten vor dem Abstellplatz im Freien) gibt es keine Ausnehmungen für Weichenkrücken! Meine, eigentlich recht logische Frage dazu: Wie stellt man diese Weichen?? Per aufspalten, oder wie??

Da hast du 2 Bauweisen. Die Weichen, wo die Zungen verschweißt sidn, die haben die Ausnehmungen. Die anderen Weichen nennen sich glaube ich Tellerzungenweichen und da braucht man weniger Kraft und kann daher die Krücke dort ansetzten wo die anliegende Seite bereits eine Spalt hat.
Ach so ist das :) Ok, danke für die Info!
Tellerzungenweichen sind aber schon eher veraltet, nehm ich an, oder?

Ich kenne sie unter der Bezeichnung Gelenkzungenweiche. Auf Bahnhöfen findet man sie deshalb mit Vorliebe, weil sie für die engen Radien besser geeignet sind und weniger Platz benötigen – im Bahnhofsbereich sind ja oft viele Weichen hintereinander.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: scrat am 25. Januar 2017, 14:20:47
Ich kenne sie unter der Bezeichnung "40er" bzw. "50er Weichen", also Weichen mit einem Kurvenradius von 40 oder 50 Metern.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: hema am 25. Januar 2017, 14:28:27
"Bochumer Weichen" heißen die auch. Eigentlich hätten die schon seit sicher 40 Jahren nicht mehr verlegt werden sollen. Da sie aber einfacher und rascher umzustellen sind, hat man, auf Druck der Gewerkschaft, auf Hallenvorköpfen noch bis vor etwa 20 Jahren welche eingebaut um den Verschiebern die Arbeit angenehmer zu machen!
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: E1-c3 am 01. März 2017, 10:54:46
Ich habe da noch eine Frage zu elektrischen Weichen: Wie erkennt die Weiche, wann sich noch ein Zug auf ihr befindet? Sind vor und nach der Weiche Achszähler oder etwas dergleichen eingebaut??
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: scrat am 01. März 2017, 13:01:17
Die Erkennung erfolgt induktiv. Vereinfacht gesagt, im Beton (mit der Aufschrift "Kiepe") befindet sich eine Spule, welche auf das Metall des Zuges reagiert.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: 95B am 01. März 2017, 13:04:47
Diese Induktionsspulen reagieren mitunter auch auf Autos, das kann man in der freien Wildbahn immer wieder beobachten.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: E1-c3 am 01. März 2017, 13:30:36
Die Erkennung erfolgt induktiv. Vereinfacht gesagt, im Beton (mit der Aufschrift "Kiepe") befindet sich eine Spule, welche auf das Metall des Zuges reagiert.
Der Kiepe-Beton ist aber immer vor der Weiche platziert, oder ?
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: hema am 01. März 2017, 17:22:53
Ich habe da noch eine Frage zu elektrischen Weichen: Wie erkennt die Weiche, wann sich noch ein Zug auf ihr befindet? Sind vor und nach der Weiche Achszähler oder etwas dergleichen eingebaut??
Schau mal bei einer Weichenbaustelle, wenn die Fahrbahnabdeckung weg ist (oder in der Ustrab bei der Kliebergasse). Im Bereich von der Weichenspitze bis ein Stück nach der Weiche wirst du erkennen, dass da keine normalen Spurhalter verbaut sind, sondern unterbrochene, auf denen in der Mitte mit Plastik umwickelte Spulen montiert sind. Solange sich ein Zug im Bereich dieser Spulen befindet, bleibt der Antrieb der Weiche abgeschaltet (leuchtendes Dreieck) und ein allfälliger Folgezug erhält das Signal "Nachfahrverbot" (weiß leuchtender Querbalken).
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: scrat am 01. März 2017, 20:18:10
Diese Induktionsspulen reagieren mitunter auch auf Autos, das kann man in der freien Wildbahn immer wieder beobachten.

Auf stark befahrenen Straßen kommt es auch immer wieder vor, dass Weichen durch Autos verriegelt bleiben.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: E1-c3 am 01. März 2017, 22:14:04
Ich habe da noch eine Frage zu elektrischen Weichen: Wie erkennt die Weiche, wann sich noch ein Zug auf ihr befindet? Sind vor und nach der Weiche Achszähler oder etwas dergleichen eingebaut??
Schau mal bei einer Weichenbaustelle, wenn die Fahrbahnabdeckung weg ist (oder in der Ustrab bei der Kliebergasse). Im Bereich von der Weichenspitze bis ein Stück nach der Weiche wirst du erkennen, dass da keine normalen Spurhalter verbaut sind, sondern unterbrochene, auf denen in der Mitte mit Plastik umwickelte Spulen montiert sind. Solange sich ein Zug im Bereich dieser Spulen befindet, bleibt der Antrieb der Weiche abgeschaltet (leuchtendes Dreieck) und ein allfälliger Folgezug erhält das Signal "Nachfahrverbot" (weiß leuchtender Querbalken).
Ach so die sind mir eh schon öfters aufgefallen, ich war mir aber nie so ganz sicher, dass die zum Erkennen des Zuges auf der Weiche sind (obwohl ich es schon öfters vermutet habe :-X) Danke jedenfalls :) :up:
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: E1-c3 am 02. März 2017, 15:06:58
Diese Induktionsspulen reagieren mitunter auch auf Autos, das kann man in der freien Wildbahn immer wieder beobachten.

Auf stark befahrenen Straßen kommt es auch immer wieder vor, dass Weichen durch Autos verriegelt bleiben.
Hier ist es zwar nicht von Autos verursacht, aber auf jeden Fall sieht man hier schön, dass die Weiche verriegelt bleibt, obwohl der Zug sie bereits vollständig passiert hat. Die Folgezüge mussten alle vor der Weiche stehenbleiben und die Fahrer mussten runtersteigen und sie mit der Krücke stellen.
An alle Spekulanten: Nein, es ist natürlich kein Zufall dass da ausgerechnet auch der 1261 drauf ist :P :D ;D
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: 95B am 02. März 2017, 15:08:26
Diese Induktionsspulen reagieren mitunter auch auf Autos, das kann man in der freien Wildbahn immer wieder beobachten.

Auf stark befahrenen Straßen kommt es auch immer wieder vor, dass Weichen durch Autos verriegelt bleiben.
Hier ist es zwar nicht von Autos verursacht, aber auf jeden Fall sieht man hier schön, dass die Weiche verriegelt bleibt, obwohl der Zug sie bereits vollständig passiert hat. Die Folgezüge mussten alle vor der Weiche stehenbleiben und die Fahrer mussten runtersteigen und sie mit der Krücke stellen.
An alle Spekulanten: Nein, es ist natürlich kein Zufall dass da ausgerechnet auch der 1261 drauf ist :P :D ;D

Diese Weiche ist schon seit Wochen, wenn nicht gar Monaten eine Kletterweiche! :ugvm:
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: hema am 02. März 2017, 15:32:12
. . . .  aber auf jeden Fall sieht man hier schön, dass die Weiche verriegelt bleibt, obwohl der Zug sie bereits vollständig passiert hat.
Die Weichen sind immer, außer während des Umstellvorgangs, in der Endlage verriegelt, erkennbar am leuchtenden Richtungsbalken. Das Dreieck zeigt nur an. dass zusätzlich zur Verriegelung der elektrische Weichenantrieb abgeschaltet ist. Verriegelt eine Weiche die Zungen nicht, bleibt das Signal komplett finster, das ist auch der Grund, warum der Fahrer in diesem Fall aussteigen muss und mechanisch überprüfen ob die Zungen in ihrer Endlage fixiert sind. Ein trotz unbesetzten Weichenbereichs nicht verlöschendes Dreieck entsteht meist dadurch, dass das Abschaltrelais hängen bleibt, manchmal einfach nur durch einen defekten "Lichtschalter" (spinnende Elektronik mal ausgenommen). Auch starke Verschmutzung kann durchaus einen Einfluss auf die korrekte Gängigkeit haben, das System dieser Weichen ist halt leider recht empfindlich.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: HLS am 02. März 2017, 15:46:51
In dem Falle ist die Weiche abgeschalten worden, nach langem dauerhaftem aufleuchten des Verriegelungsdreiecks. Es ist irgendein Defekt "ein Anfunken ist nicht mehr notwendig...".
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: hema am 02. März 2017, 15:54:50
. . . .  dauerhaftem aufleuchten des Verriegelungsdreiecks.
Das Signal (Dreieck) heißt "Umstellschutz", nicht Verriegelungsdreieck!    :P
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: HLS am 06. September 2017, 23:16:20
Ich erweitere hier mal das Thema,, da scheinbar jetzt überall wo neue VETAG-Weichen verbaut werden ein etwas anderer Mechanismus verwendet wird.

Man braucht bei allen(?) neuen Weichen praktisch keine Kraft mehr um sie umzustellen.
Eigentlich reicht das Gewicht der Weichenkrücke, um die Weiche in eine andere Position zu bringen, dafür ist aber die Aussparung für die Weichenkrücke jetzt in so einem ungünstigem Winkel, dass es teilweise eine Fummelarbeit(speziell im dunkeln) ist um sie in die entsprechede Öffnung zu stecken.

Was ist das jetzt für ein System und warum kann man die Aussparung nicht etsprecht etwas steiler Befestigen um eben problemlos mit der Weichenkrücke hinein zu kommen?
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: hema am 07. September 2017, 02:38:40
Die sind vermutlich, was das händische Umstellen betrifft, vom eigentlichen Antrieb entkoppelt, sodass du den nicht mitbewegen musst! Also es bleibt als Vorgang für die Betätigung der Zungen nur mehr: mechanische Entriegelung -> Zungen rüberschieben -> mechanische Verriegelung.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: HLS am 07. September 2017, 13:46:31
Die sind vermutlich, was das händische Umstellen betrifft, vom eigentlichen Antrieb entkoppelt, sodass du den nicht mitbewegen musst! Also es bleibt als Vorgang für die Betätigung der Zungen nur mehr: mechanische Entriegelung -> Zungen rüberschieben -> mechanische Verriegelung.
Ja, das ist für mich jedenfalls eine durchaus glaubhafte Erklärung.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: hema am 07. September 2017, 16:33:57
Es wird auch so sein. Die ganze Kraft brauchst du nur um den elektrischen bzw. hydraulischen Antrieb zu bewegen. die Zungen selber könntest du mit den Fingern verschieben, vorausgesetzt die Gleitbahn ist richtig geschmiert.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: E1-c3 am 07. September 2017, 16:40:28
Es wird auch so sein. Die ganze Kraft brauchst du nur um den elektrischen bzw. hydraulischen Antrieb zu bewegen. die Zungen selber könntest du mit den Fingern verschieben, vorausgesetzt die Gleitbahn ist richtig geschmiert.
Das heißt ein böser Mensch könnte auch ohne Krücke und mit bloßen Händen die Weiche verstellen?
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: hema am 07. September 2017, 16:49:58
Nein, weil du so die Verriegelung nicht aufkriegst!
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: E1-c3 am 07. September 2017, 16:56:16
Nein, weil du so die Verriegelung nicht aufkriegst!
Ist beim Stellschlitz ein Mechanismus eingebaut, der mit der Krücke betätigt wird und die Verriegelung aufhebt?
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: hema am 07. September 2017, 16:58:38
Auf den ersten und letzten Zentimetern des Umstellweges wird die Verriegelung gelöst bzw. fixiert.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: Taurus am 17. August 2019, 15:12:53
Sind in Wien keine Tiefrillen Weichen möglich weil die Radbreite der Ex so gering ist ( 87,5 mm)?
In folgendem deutschen Regelwerk findet sich zur Radbreite:

Zitat
Technische Regelnfür die Spurführung von Schienenbahnennach der Verordnung über den Bau und Betriebder Straßenbahnen (BOStrab)
- Technische Regeln Spurführung - (TR Sp)

Die Radbreite soll folgende Mindestwerte nicht unterschreiten:
– beim Betriebssystem S: 95 mm
 (um weitgehend Tiefrillenherzstücke verwenden zu können, wird eine Radbreite von mindestens 105 mm empfohlen)

ULF, WLB und T haben anscheinend 110mm breite Räder.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: W_E_St am 24. August 2019, 14:11:12
Es wird auch so sein. Die ganze Kraft brauchst du nur um den elektrischen bzw. hydraulischen Antrieb zu bewegen. die Zungen selber könntest du mit den Fingern verschieben, vorausgesetzt die Gleitbahn ist richtig geschmiert.
Wenn nicht, dann Gnade! Die Handweiche Erdbergstraße/Schlachthausgasse war die letzten Monate vor dem Tausch nur noch mit Brachialgewalt zu stellen! Einige WTM-Zugführer haben schon zur langen Weichenkrücke gegriffen, weil die mehr Hebel bietet.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: benkda01 am 24. August 2019, 15:24:45
Wenn nicht, dann Gnade! Die Handweiche Erdbergstraße/Schlachthausgasse war die letzten Monate vor dem Tausch nur noch mit Brachialgewalt zu stellen! Einige WTM-Zugführer haben schon zur langen Weichenkrücke gegriffen, weil die mehr Hebel bietet.
Handweichen werden aber durch Federkraft in den Endlagen gehalten. ;)
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: W_E_St am 25. August 2019, 12:10:49
Wenn nicht, dann Gnade! Die Handweiche Erdbergstraße/Schlachthausgasse war die letzten Monate vor dem Tausch nur noch mit Brachialgewalt zu stellen! Einige WTM-Zugführer haben schon zur langen Weichenkrücke gegriffen, weil die mehr Hebel bietet.
Handweichen werden aber durch Federkraft in den Endlagen gehalten. ;)

Das Problem bei dieser Weiche war aber sicher nicht die Feder, sondern eben mangelnde Schmierung, und darauf bezieht sich mein Beitrag.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: Ferry am 26. August 2019, 08:39:41
Das Problem bei dieser Weiche war aber sicher nicht die Feder, sondern eben mangelnde Schmierung, und darauf bezieht sich mein Beitrag.

Diese Weiche war überhaupt eine Sache für sich: bei Regen tat man sehr gut daran, beim Stellen nicht genau über der Weichenzunge zu stehen, ansonsten bekam man ca. drei Liter Dreckswasser ins Gesicht (und sonst wohin) gespritzt!
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: scrat am 26. August 2019, 16:41:15
Das Problem bei dieser Weiche war aber sicher nicht die Feder, sondern eben mangelnde Schmierung, und darauf bezieht sich mein Beitrag.

Diese Weiche war überhaupt eine Sache für sich: bei Regen tat man sehr gut daran, beim Stellen nicht genau über der Weichenzunge zu stehen, ansonsten bekam man ca. drei Liter Dreckswasser ins Gesicht (und sonst wohin) gespritzt!

Das erinnert mich daran, dass man manchmal bei der Behebung von Weichenstörungen, wenn ein besonders neugieriges und allwissendes Kontrollorgan die Weiche ganz genau in Augenschein nahm, nicht widerstehen konnte, die Weiche vom Schaltkasten aus springen zu lassen... ;D
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: U4 am 26. August 2019, 16:59:14
ts ts ts - immer diese Schadenfreude  >:D >:D
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: W_E_St am 31. August 2019, 17:48:13
Das Problem bei dieser Weiche war aber sicher nicht die Feder, sondern eben mangelnde Schmierung, und darauf bezieht sich mein Beitrag.

Diese Weiche war überhaupt eine Sache für sich: bei Regen tat man sehr gut daran, beim Stellen nicht genau über der Weichenzunge zu stehen, ansonsten bekam man ca. drei Liter Dreckswasser ins Gesicht (und sonst wohin) gespritzt!

Stimmt, die Fontäne war unschön! Hab dort einmal im hellgrauen Mantel gestellt...
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: tramway.at am 07. Februar 2020, 23:30:38
Ahoi,

ich hab da eine Frage zu den Stellhebelweichen - da gibts diese Fotos, wo der Schaffner kräftig an dem Griff zieht, um die Weiche umzustellen. Mir gehts um den Aufstellungsort des Hebels bzw um die Funktionsweise - war das wie bei meiner Skizze A oder B konstruiert?
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: Schaltkurbel am 08. Februar 2020, 00:01:44
Stellhebelweichen waren "auf Zug" zu bedienen. Kenne 2 Stück, auch selbst bedient.
1) Nußdorfer Straße gegenüber Markthalle (entfernter Gleisbogen in die Alserbachstraße) = nach Entsicherung am Hebel zeihen - Weiche wurde in Ablenkung gestellt und gehalten. Gesichert war die Weiche in die Gerade, FR Schottentor.
2) Vor Stationsgebäude U6-Alser Straße (Linie 8 FR Liechtenwerder Platz, entfernter Gleisbogen in die Jörgerstraße) =nach Entsicherung am Hebel zeihen - Weiche wurde in Ablenkung gestellt und gehalten. Gesichert war die Weiche in die Gerade, FR Liechtenwerder Platz.
Über Details zum Gestänge kann ich leider nichts beitragen.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: Klingelfee am 08. Februar 2020, 08:03:19
Ahoi,

ich hab da eine Frage zu den Stellhebelweichen - da gibts diese Fotos, wo der Schaffner kräftig an dem Griff zieht, um die Weiche umzustellen. Mir gehts um den Aufstellungsort des Hebels bzw um die Funktionsweise - war das wie bei meiner Skizze A oder B konstruiert?

Ich glaube, es gab nur die Ausführung A wobei wenn du bei Skizze A den Hebel ziehst, dann ziehst du auch die Weichenzungen zu dir und stellst die Weiche nach links.

In der Ausführung B ist ein Fehler. Denn entweder musst du den Stellhebel wegdrücken, oder aber der Stellhebel muss um 180 Grad gedreht sein.
Für ersteres fällt mir jetzt keine Verwendung ein (Weiche mittels Stellhebel nach rechts stellen) und bei zweiteres müsste dann der Weichensteller dann mit dem Rücken zum Zug stehen, was ich auch nicht für wirklich sinnvoll finde, da der Weichensteller ja den Zug bei der Befahrung der Weiche beobachten soll.

Die einzige Alternative wäre noch, dass die Weiche dann von der gegenüberliegenden Seite zu bedienen gewesen wäre. Aber mir fällt jetzt keine ein, wo dass der Fall wäre

Und mWn standen Sie ausschließlich jedoch Fahrtrichtung rechts vom Gleis.

Und zur Entfernung zur Weiche kann ich auch nur sagen, dass dies unterschiedlich waren. Teilweise waren sie recht knapp neben dem Gleis (Josefstädter Straße, Urban Loritz Platz, Lange Gasse) so gab es auch Stellhebelweichen, die auch aus baulichen Gründen weiter weg standen - Siehe https://www.strassenbahnjournal.at/wiki/index.php?title=Stellhebelweiche . Beim Zimmermannplatz bin ich mir jetzt nicht mehr sicher, ob der Stellkasten gleich neben dem Gleis, oder am Gehsteig stand.



Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 08. Februar 2020, 08:27:02
Die ursprüngliche Abzweigung von der Linie 62 stadtauswärts zum Kabelbüro war auch eine Stellhebelweiche, Standort in der kleinen Parkinsel Böckgasse/Malfathygasse. Die Weichenzungen in gerader Grundstellung wurden mittels Umlenkhebel im Zuggestänge wie gewohnt auf Zug umgestellt.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: tramway.at am 08. Februar 2020, 11:17:40
Die Weichenzungen in gerader Grundstellung wurden mittels Umlenkhebel im Zuggestänge wie gewohnt auf Zug umgestellt.

Die kleine Skizze unten ist hilfreich, danke! Was ich vielleicht falsch ausgedrückt habe: Der Bediener zieht ja den Stellhebel immer zu sich; ich wollte wissen, ob die Zungen damit zwangsläufig in Richtung Bediener gezogen werden, oder ob es durch die Umlenkung auch möglich ist, dass sie von ihm weggedrückt werden. Die Skizze bejaht das.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 08. Februar 2020, 13:55:57
Derartige Umlenkungen der Zugrichtungen sind in Bremgestängen mehrfach verbaut, wobei man durch kürzen oder verlängern des Last- und Kraftarmes das Über- oder Untersetzungsverhältnis variiert werden kann.
Bremszylinder oder Solenoid haben nur eine Arbeitsrichtung, die Bremsklötze am Rad legen sich aber von beiden Seiten an.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: tramway.at am 08. Februar 2020, 14:05:09
Die Basics der Mechanik sind mir vertraut :) Wichtig war mir, ob es bei den Stellhebelweichen üblich war. Es geht um eine Situation im Modell.
Titel: Re: Frage zu Weichen
Beitrag von: WIENTAL DONAUKANAL am 08. Februar 2020, 14:24:28
Es gab so eine Anwendung am Matzleinsdorfer Platz. Die HVZ Linie 18, spätere Linie 7, bog nach rechts unter die Südbahnbrücke zur Gudrunstrasse mittels Stellhebelweiche von der Stammlinie 118 ab.

Edit: Ich habe im Eintrag 48/Linie 62 gestrichen ein Foto gefunden.

https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=516.45