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Straßenbahn Wien => Technik => Thema gestartet von: 4498 am 12. März 2017, 20:26:34

Titel: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: 4498 am 12. März 2017, 20:26:34
Ich erinnere mich noch an einen Triebwagen, den ich als E1 bezeichnet hätte ...

Es war zu einer Zeit, als am O nur E und selten E1 unterwegs waren, alle solo ohne Beiwagen.

Der Triebwagen war, soweit ich mich erinnere, hell ausgekleidet und hatte einen Tacho (ticktack), der bis 70/75 ging.

Auf der Frontscheibe klebte ein rotes Sechseck.

Von der Beschleunigung ging er ziemlich eindeutig wie ein E1 - ich erlebte den Wagen ein einziges Mal mit Fahrlehrer, und der Fahrschüler war ganz begeistert von der Beschleunigung - er hat gesagt, er will gar nicht mehr runter, weil das Ding so gut geht - er war halt anscheinend nur E gewohnt.

Genau kann ich mich an die Gespräche zwischen Fahrlehrer und Fahrschüler nicht mehr erinnern, ganz vage ist mir etwas in Erinnerung, dass wer gesagt hätte, dass ein Motor von einem E und einer von einem E1 wäre, aber das glaub ich aus technischen Gründen schon mal gar nicht.

Weiß jemand, was das für ein Wagen gewesen sein könnte bzw. warum der Wagen so war? Sicher weiß ich nur die Kombination aus 70/75er-Tacho und Sechseck und eine Beschleunigung, die deutlich mehr als die von einem E war.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: T1 am 12. März 2017, 20:30:54
E1 4498.

Drehstrom-E1, ULF-Versuchsträger.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: Linie 41 am 12. März 2017, 20:31:39
Am ehesten ein C3, der hatte dieselben Motoren wie ein E, war aber ein Vierachser. Aber ob der jemals am O-Wagen unterwegs war, weiß ich nicht (ich vermute eher nicht).
Ah... das von T1 kann's natürlich auch sein.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: 4498 am 12. März 2017, 20:33:00
E1 4498.
Drehstrom-E1, ULF-Versuchsträger.

Nein, es war ein Geamatic-Wagen mit Gleichstrommaschinen. Der Drehstrom-4498 war meines Wissens nach mit Kreis oder gar nix, auf jeden Fall aber nicht mit Sechseck.
Und ich bin mir fast sicher, dass der 4498 damals noch ein normaler E1 war - der Drehstromantrieb auf dem Wagen hat mich von Anfang an fasziniert, und ich bin gerne mitgefahren. Er war als Drehstromtriebwagen auch ab und zu am O, aber meistens am 65er.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: 4498 am 12. März 2017, 20:34:05
Am ehesten ein C3, der hatte dieselben Motoren wie ein E, war aber ein Vierachser. Aber ob der jemals am O-Wagen unterwegs war, weiß ich nicht (ich vermute eher nicht).
Ah... das von T1 kann's natürlich auch sein.

Nein, der C3 war dunkel. Und der Wagen, von dem ich rede, war 6-achsig ohne Schaffner.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: hema am 13. März 2017, 00:42:36

Der Triebwagen war, soweit ich mich erinnere, hell ausgekleidet und hatte einen Tacho (ticktack), der bis 70/75 ging.

Es gab auch vereinzelt E auf die irrtümlich in der HW ein E1-Tacho montiert wurde. Bis der Irrtum bemerkt wurde, fuhren sie dann halt so. Bei realem Tempo 48 hat der dann 60 angezeigt, das Gefühl besserer Beschleunigung und höherer Endgeschwindigkeit war also vorwiegend eine optische Täuschung! Dass die E gar so lahm waren, stimmt übrigens nicht, nach einer HU und bei guter Spannung sowie großzügig eingestelltem Überstromschalter ging da einiges weiter. Z.B. der 4434 war eine ziemliche Rakete! Die 66xx-E hingegen waren ziemlich müde Enten.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: luki32 am 13. März 2017, 09:08:25
Es gab auch vereinzelt E auf die irrtümlich in der HW ein E1-Tacho montiert wurde. Bis der Irrtum bemerkt wurde, fuhren sie dann halt so. Bei realem Tempo 48 hat der dann 60 angezeigt, das Gefühl besserer Beschleunigung und höherer Endgeschwindigkeit war also vorwiegend eine optische Täuschung! Dass die E gar so lahm waren, stimmt übrigens nicht, nach einer HU und bei guter Spannung sowie großzügig eingestelltem Überstromschalter ging da einiges weiter. Z.B. der 4434 war eine ziemliche Rakete! Die 66xx-E hingegen waren ziemlich müde Enten.

46xx     ;)
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: 60er am 13. März 2017, 10:53:10
Die SGP-E (46xx) waren ja auch schwächer motorisiert, als die Lohner!

In der Hadikgasse wurde von den Fahrer gerne das Maximum aus den E herausgeholt, sodass die Tachonadel bis zum Anschlag gestanden ist. Die E kamen locker auf mehr als 50 km/h, zumindest im Solobetrieb.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: Ferry am 13. März 2017, 11:23:08
Dass die E gar so lahm waren, stimmt übrigens nicht, nach einer HU und bei guter Spannung sowie großzügig eingestelltem Überstromschalter ging da einiges weiter. Z.B. der 4434 war eine ziemliche Rakete!

Nicht nur der. Ich habe es selbst immer wieder erlebt, dass mit E am O (z.B. Laxenburger Straße) 50 km/h und mehr erreicht wurden. Solo natürlich, aber immerhin.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: T1 am 13. März 2017, 21:21:10
In der Hadikgasse wurde von den Fahrer gerne das Maximum aus den E herausgeholt, sodass die Tachonadel bis zum Anschlag gestanden ist. Die E kamen locker auf mehr als 50 km/h, zumindest im Solobetrieb.
Der Tacho hatte doch keinen Anschlag?! ???
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: 95B am 13. März 2017, 21:35:21
In der Hadikgasse wurde von den Fahrer gerne das Maximum aus den E herausgeholt, sodass die Tachonadel bis zum Anschlag gestanden ist. Die E kamen locker auf mehr als 50 km/h, zumindest im Solobetrieb.
Der Tacho hatte doch keinen Anschlag?! ???

Nicht im herkömmlichen Sinn, aber das Uhrwerk ging nur eine Umdrehung.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: T1 am 13. März 2017, 22:51:09
Aja, richtig, die "letzten Zuckungen" waren das :D
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: Klingelfee am 14. März 2017, 06:52:13
Seid ihr euch sicher mit den Tachographen?

Ich bin nämlich aus mehreren Gründen nicht ganz eurer Meinung, dass im E nur Tacho mit einer Maximalanzeige von 50 km/h verbaut waren.

 :blank: Meine persönliche Erinnerung
 :blank: Bestätigung dieser von anderen Kollegen
 :blank: Und die Tatsache, dass kein Tacho nur bis zur erlaubten Bauartgeschwindigkeit geht.

Meiner Erinnerung wurden je nach Bauartgeschwindigkeit unterschiedliche Tacho verbaut.

Type D/L/F
Bauart 40 km/h Tacho max 50 km/h
Type E
Bauart 50 km/h Tacho max 60 km/h
E1/E2/E6
Bauart 60 km/h Tacho max 75 km/h


Und der Anschlag war in etwas bei maximal + 5 km/h. Auf alle Fälle brachte ich einmal einen E2/c5 dank 1000V in der Fahrleitung unbeabsichtigt auf 78 km/h.

Problem war nur, wenn du den Tacho überdreht hattest, konnte es dir passieren, dass die Tachonadel hängen geblieben ist.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: Ferry am 14. März 2017, 08:32:27
Und der Anschlag war in etwas bei maximal + 5 km/h. Auf alle Fälle brachte ich einmal einen E2/c5 dank 1000V in der Fahrleitung unbeabsichtigt auf 78 km/h.

Wie hast du denn das gemacht? Wo im Netz ist eine Strecke mit dieser Spannung zu finden?
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: luki32 am 14. März 2017, 08:40:27
Und der Anschlag war in etwas bei maximal + 5 km/h. Auf alle Fälle brachte ich einmal einen E2/c5 dank 1000V in der Fahrleitung unbeabsichtigt auf 78 km/h.

Wie hast du denn das gemacht? Wo im Netz ist eine Strecke mit dieser Spannung zu finden?

Das hat die Klingelfee schon einmal erzählt, das ist einmal am 64er passiert, dann durften sie nur mehr Serie fahren.

mfG
Luki
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: Kálvin tér am 14. März 2017, 09:02:42
E1 4498.

Drehstrom-E1, ULF-Versuchsträger.
Hat man dem 4498 beim Umbau zum Drehstrom-Versuchsträger nicht auch die für den "normalen" Fahrschulbetrieb notwendigen Einrichtungen (Schloss und Notbremstaste vorne rechts neben dem Fahrer) ausgebaut? Ich glaube mich erinnern zu können das die entsprechenden Öffnungen nach dem Umbau mit einer Holzplatte verschlossen waren.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: 95B am 14. März 2017, 09:06:47
Meiner Erinnerung wurden je nach Bauartgeschwindigkeit unterschiedliche Tacho verbaut.

Type D/L/F
Bauart 40 km/h Tacho max 50 km/h
Type E
Bauart 50 km/h Tacho max 60 km/h
E1/E2/E6
Bauart 60 km/h Tacho max 75 km/h

Die Wiener Straßenbahn hatte drei unterschiedliche Arten von Farbscheibentachographen im Einsatz:


Hat man dem 4498 beim Umbau zum Drehstrom-Versuchsträger nicht auch die für den "normalen" Fahrschulbetrieb notwendigen Einrichtungen (Schloss und Notbremstaste vorne rechts neben dem Fahrer) ausgebaut? Ich glaube mich erinnern zu können das die entsprechenden Öffnungen nach dem Umbau mit einer Holzplatte verschlossen waren.

An einen diesbezüglichen Umbau kann ich mich nur beim 4503 (Versuchswagen für umgebaute Türsteuerung gemeinsam mit c3 1201) erinnern, was aber nicht heißt, dass es beim 4498 nicht auch so war.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: coolharry am 14. März 2017, 10:20:52
Und der Anschlag war in etwas bei maximal + 5 km/h. Auf alle Fälle brachte ich einmal einen E2/c5 dank 1000V in der Fahrleitung unbeabsichtigt auf 78 km/h.

Wie hast du denn das gemacht? Wo im Netz ist eine Strecke mit dieser Spannung zu finden?

Ich nehme mal an es war am 64er auf dem kurzen Stück mit der WLB. Ist aber nur eine Vermutung.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: 60er am 14. März 2017, 10:26:31
Ich bin nämlich aus mehreren Gründen nicht ganz eurer Meinung, dass im E nur Tacho mit einer Maximalanzeige von 50 km/h verbaut waren.
Waren sie auch nicht. Beim E ging die Skala bis 55 km/h, beim E1 bis 75 km/h.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: 95B am 14. März 2017, 10:36:08
Waren sie auch nicht. Beim E ging die Skala bis 55 km/h

Bis 60.

(http://nahverkehr.wien/fotos/old_attachments/attachment.php?migrated=true&id=4564&size=full)
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: 60er am 14. März 2017, 10:42:06
Gelaufen ist er natürlich bis 60, die Ziffern haben aber bei 55 aufgehört.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: Ferry am 14. März 2017, 10:51:47
Ich nehme mal an es war am 64er auf dem kurzen Stück mit der WLB. Ist aber nur eine Vermutung.

In diesem Bereich beträgt die Spannung aber auch nur 750V!
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: 95B am 14. März 2017, 10:54:38
Gelaufen ist er natürlich bis 60, die Ziffern haben aber bei 55 aufgehört.

Widerspruch um des Widerspruchs Willen? ::) Stell dir vor, der Tachograph hätte nur alle 90 Grad einen beschrifteten Teilstrich. Nach deiner Logik müsstest du behaupten, die Skala ginge nur bis 45.

Was ist beispielsweise mit dem da (Q: www.snotpg.ch)?
[attachimg=1]
Der geht offensichtlich bis 90. Nach deiner Logik aber nur bis 80, obwohl er selbst bei 85 noch einen Teilstrich hat. :P

Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: Klingelfee am 14. März 2017, 11:25:37
Ich nehme mal an es war am 64er auf dem kurzen Stück mit der WLB. Ist aber nur eine Vermutung.

In diesem Bereich beträgt die Spannung aber auch nur 750V!

Es war damals zwischen Schöpfwerk und Alt Erlaa . Spannungstechnsich wurde zumindest damals der bereich nach Siebenhirten von der Lokalbahn versorgt. Nur war damals die Stromdrossel ausgeschaltet und daher die 1000V von der Lokalbahn drinnen. Denn schon damals hatte die WLB ab Tscherttegasse eine höhere Spannung in der Fahrleitung.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: Ferry am 14. März 2017, 11:46:08
Es war damals zwischen Schöpfwerk und Alt Erlaa . Spannungstechnsich wurde zumindest damals der bereich nach Siebenhirten von der Lokalbahn versorgt. Nur war damals die Stromdrossel ausgeschaltet und daher die 1000V von der Lokalbahn drinnen. Denn schon damals hatte die WLB ab Tscherttegasse eine höhere Spannung in der Fahrleitung.

Es wäre mir neu, dass es bei der Lokalbahn je 1 kV Spannung gegeben hat. M.W. betrug und beträgt die Spannung im Bereich Schedifkaplatz - Inzersdorf 750V, ab dort bis Baden 850V. Der Bereich der Straßenbahnlinie 64 ab Schedifkaplatz bis Siebenhirten hatte daher auch immer nur 750V. Selbst bei ausgeschalteter "Stromdrossel" (den Begriff kennt selbst Wikipedia nicht) hätte die Spannung also maximal 850V betragen können, keinesfalls 1000V.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: Klingelfee am 14. März 2017, 12:01:21
Es war damals zwischen Schöpfwerk und Alt Erlaa . Spannungstechnsich wurde zumindest damals der bereich nach Siebenhirten von der Lokalbahn versorgt. Nur war damals die Stromdrossel ausgeschaltet und daher die 1000V von der Lokalbahn drinnen. Denn schon damals hatte die WLB ab Tscherttegasse eine höhere Spannung in der Fahrleitung.

Es wäre mir neu, dass es bei der Lokalbahn je 1 kV Spannung gegeben hat. M.W. betrug und beträgt die Spannung im Bereich Schedifkaplatz - Inzersdorf 750V, ab dort bis Baden 850V. Der Bereich der Straßenbahnlinie 64 ab Schedifkaplatz bis Siebenhirten hatte daher auch immer nur 750V. Selbst bei ausgeschalteter "Stromdrossel" (den Begriff kennt selbst Wikipedia nicht) hätte die Spannung also maximal 850V betragen können, keinesfalls 1000V.

Das war noch zu einer Zeit, wo im Straßenbahnnetz eine Nennspannung von 600V war. Wie hoch die Spannung damals war, kann ich jetzt auch nciht sagen. Nur war sie um einiges höher. Auch heute ist ist noch höher, als im übrigen Netz, da die WLB-Züge in Wien eine wesentliche geringer Bschleunigung haben, als ab der Wienerbergbrücke.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: coolharry am 14. März 2017, 12:03:32
Es war damals zwischen Schöpfwerk und Alt Erlaa . Spannungstechnsich wurde zumindest damals der bereich nach Siebenhirten von der Lokalbahn versorgt. Nur war damals die Stromdrossel ausgeschaltet und daher die 1000V von der Lokalbahn drinnen. Denn schon damals hatte die WLB ab Tscherttegasse eine höhere Spannung in der Fahrleitung.

Es wäre mir neu, dass es bei der Lokalbahn je 1 kV Spannung gegeben hat. M.W. betrug und beträgt die Spannung im Bereich Schedifkaplatz - Inzersdorf 750V, ab dort bis Baden 850V. Der Bereich der Straßenbahnlinie 64 ab Schedifkaplatz bis Siebenhirten hatte daher auch immer nur 750V. Selbst bei ausgeschalteter "Stromdrossel" (den Begriff kennt selbst Wikipedia nicht) hätte die Spannung also maximal 850V betragen können, keinesfalls 1000V.

Offiziel gabs natürlich nie mehr als die Nennspannung. Aber miss mal deine Steckdosen durch. Da hast teilweise auch schwankende Spanunngen.
Ich glaub schon das es durchaus (mit ungenauigkeit des Anzeigenden Instrumentes) 1000V gegeben haben kann. 850V + 10% sind ja schon 935V. Lügt das Instrument auch noch 10% dazu bist über 1000V.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: Superguppy am 14. März 2017, 12:15:11
Das war noch zu einer Zeit, wo im Straßenbahnnetz eine Nennspannung von 600V war.
Ich war der Meinung, dass das noch immer so ist?

Ich staune übrigens, dass das alles so problemlos klingt... immerhin sind zwischen 600 und knapp 1000 Volt doch ein ziemlicher Unterschied. Machen das Motoren und sonstige elektrische Komponenten so problemlos mit?  :o
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: coolharry am 14. März 2017, 13:45:12
Das war noch zu einer Zeit, wo im Straßenbahnnetz eine Nennspannung von 600V war.
Ich war der Meinung, dass das noch immer so ist?

Ich staune übrigens, dass das alles so problemlos klingt... immerhin sind zwischen 600 und knapp 1000 Volt doch ein ziemlicher Unterschied. Machen das Motoren und sonstige elektrische Komponenten so problemlos mit?  :o

Gleichstrommotore haben eine sehr hohe Toleranzfähigkeit gegenüber verschiedenen Spanunngen. So kann man einen 24V E-Bike Motor durchaus auch mit 36V betreiben (Immerhin 150% der Nennleistung). Nur die Elektronik wirds nicht goutieren.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: 13er am 14. März 2017, 13:49:34
Das war noch zu einer Zeit, wo im Straßenbahnnetz eine Nennspannung von 600V war.
Ich war der Meinung, dass das noch immer so ist?
Ist es auch! Zwar ist schon seit einiger Zeit eine Erhöhung auf 750 V angedacht, dazu gekommen ist es aber noch nicht.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: Klingelfee am 14. März 2017, 13:53:11
Das war noch zu einer Zeit, wo im Straßenbahnnetz eine Nennspannung von 600V war.
Ich war der Meinung, dass das noch immer so ist?
Ist es auch! Zwar ist schon seit einiger Zeit eine Erhöhung auf 750 V angedacht, dazu gekommen ist es aber noch nicht.

Nur dass du früher oft nur noch 500V in der Fahrleitung hattest, während jetzt die 600 gewährleistet sind.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: 95B am 14. März 2017, 14:36:58
Das war noch zu einer Zeit, wo im Straßenbahnnetz eine Nennspannung von 600V war.
Ich war der Meinung, dass das noch immer so ist?

Ich staune übrigens, dass das alles so problemlos klingt... immerhin sind zwischen 600 und knapp 1000 Volt doch ein ziemlicher Unterschied. Machen das Motoren und sonstige elektrische Komponenten so problemlos mit?  :o

Die Motoren sind von den Isolationswerten her auf höhere Spannungen ausgelegt, da die beim generatorischen Bremsen erzeugten Spannungen höher als 600 V sein können. Für die Oldtimer sollte die Spannungserhöhung kein Problem darstellen. Eventuell müssen die Vorwiderstände von Schienenbremse und Fahrtrichtungsanzeiger verstärkt werden, aber das ist keine Hexerei. Auch mit den Lichtserien könnte es Probleme geben, sofern noch die Originallampen 120 V/40 W verbaut sind. Durch ein Wechseln auf 230 V/100 W ist das aber auch erledigt.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: Superguppy am 14. März 2017, 15:01:29
Verstehe.  :) Und von der Wärmeentwicklung ist das auch unproblematisch? Vermutlich steigt ja die Abwärme bei höherer Spannung ja in ähnlichem Maße wie die Motorleistung an.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: 95B am 14. März 2017, 15:57:14
Verstehe.  :) Und von der Wärmeentwicklung ist das auch unproblematisch? Vermutlich steigt ja die Abwärme bei höherer Spannung ja in ähnlichem Maße wie die Motorleistung an.

Da man auf den Widerstandsstufen nur kurz verweilen soll, wird das kein großes Problem darstellen.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: hema am 14. März 2017, 16:05:47
Außerdem haben die Badener 100er die gleichen Motoren wie E1/E2/E6. 1000 Volt waren da sicher nie in der Oberleitung, wo sollten die herkommen?  ;)  ::)
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: 4463 am 14. März 2017, 23:47:26
Die Wiener Straßenbahn hatte drei unterschiedliche Arten von Farbscheibentachographen im Einsatz:

  • gerade Bauform (Motor ist unterhalb des Armaturenpults, nur die Skala schaut heraus), Plexiglasblendschutz, vmax 60 km/h, Zwei- und Vierachser
  • gebogene Bauform (Typen C3, E), vmax 60 km/h
  • gebogene Bauform (Typen E1, E2, E6), vmax 75 km/h
Da ich zu diesen Farbscheiben bisher keine Detailinformationen gefunden habe, wollte ich mich nach dem Funktionsprinzip der Farbscheibe erkundigen. Wurde die Linie durch Magnetisierung erzeugt und nach einer Umdrehung wieder gelöscht?
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: 95B am 15. März 2017, 08:49:00
Da ich zu diesen Farbscheiben bisher keine Detailinformationen gefunden habe, wollte ich mich nach dem Funktionsprinzip der Farbscheibe erkundigen. Wurde die Linie durch Magnetisierung erzeugt und nach einer Umdrehung wieder gelöscht?

Nicht durch Magnetisierung (sonst hieße das Ding ja Magnetscheibe), sondern durch Farbe. Durch die Schreibstifte wird die Farbe entfernt, nach einer Umdrehung trägt eine Walze die Farbe wieder gleichmäßig auf. Bei der Farbe handelt es sich um ein ausgesprochenes Spezialprodukt – sie trocknet nämlich nicht. Auch nicht nach Jahrzehnten: Ich habe einen Farbscheibentachographen, der laut Aufschrift aus einem T2 stammt, also Anfang der 1980er zum letzten Mal in Verwendung war. Die Farbscheibe ist bis heute intakt und zeichnet alles korrekt auf.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: Ferry am 15. März 2017, 14:09:05
Offiziel gabs natürlich nie mehr als die Nennspannung. Aber miss mal deine Steckdosen durch. Da hast teilweise auch schwankende Spanunngen.
Ich glaub schon das es durchaus (mit ungenauigkeit des Anzeigenden Instrumentes) 1000V gegeben haben kann. 850V + 10% sind ja schon 935V. Lügt das Instrument auch noch 10% dazu bist über 1000V.

Das ist dann aber Messungenauigkeit und nicht die tatsächliche Spannung. Außerdem betrug und beträgt, wie ich bereits geschrieben habe, die Spannung dort nur 750V. Bei einem Wert von 1000V wäre die Ungenauigkeit jenseits der 30%, das wage ich ja doch zu bezweifeln.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: Katana am 19. März 2017, 15:19:06
Das war noch zu einer Zeit, wo im Straßenbahnnetz eine Nennspannung von 600V war.
Ich war der Meinung, dass das noch immer so ist?
Ist es auch! Zwar ist schon seit einiger Zeit eine Erhöhung auf 750 V angedacht, dazu gekommen ist es aber noch nicht.

Nur dass du früher oft nur noch 500V in der Fahrleitung hattest, während jetzt die 600 gewährleistet sind.

Ich weiß nicht, was du mit "früher" und "jetzt" meinst, aber 2012 ist es bei einer mittleren Spannung von 670 V gelegentlich unter 500 V am Stromabnehmer gegangen. Woher ich das weiß? Von Seite 14 einer aufschlussreichen Präsentation. (http://www.schienenfahrzeugtagung.at/download/PDF2013/30_Gradwohl-Ensbacher.pdf)

Offiziel gabs natürlich nie mehr als die Nennspannung. Aber miss mal deine Steckdosen durch. Da hast teilweise auch schwankende Spanunngen.
Ich glaub schon das es durchaus (mit ungenauigkeit des Anzeigenden Instrumentes) 1000V gegeben haben kann. 850V + 10% sind ja schon 935V.

Natürlich kann die mittlere Spannung höher als die Nennspannung sein. Insbesondere in Netzen ohne Rückspeisung sollte man in den Unterwerken die zulässigen Plus-Toleranzen ausgenutzt haben, um große Speisebereiche effizient versorgen zu können. Und die genormten Toleranzen in Bahnnetzen sind weit größer als 10 %. Auch das kann obige Quelle gut illustrieren.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: W_E_St am 20. März 2017, 01:35:50
Außerdem haben die Badener 100er die gleichen Motoren wie E1/E2/E6. 1000 Volt waren da sicher nie in der Oberleitung, wo sollten die herkommen?  ;)  ::)

Nein haben sie nicht. Wie Revisor dir schon 2009 mitgeteilt hat, haben die 100er WD 785 VS, mit verstärkter Isolierung.  >:D
Diese dürfte aber eher der Auslegung für 80 km/h und den entsprechend höheren Spannungen beim generatorischen Bremsen geschuldet sein als der höheren Netzspannung geschuldet sein.

Quelle: http://nahverkehr.wien/forum/index.php?topic=5986.280

Offiziel gabs natürlich nie mehr als die Nennspannung. Aber miss mal deine Steckdosen durch. Da hast teilweise auch schwankende Spanunngen.
Ich glaub schon das es durchaus (mit ungenauigkeit des Anzeigenden Instrumentes) 1000V gegeben haben kann. 850V + 10% sind ja schon 935V. Lügt das Instrument auch noch 10% dazu bist über 1000V.

Das ist dann aber Messungenauigkeit und nicht die tatsächliche Spannung. Außerdem betrug und beträgt, wie ich bereits geschrieben habe, die Spannung dort nur 750V. Bei einem Wert von 1000V wäre die Ungenauigkeit jenseits der 30%, das wage ich ja doch zu bezweifeln.

Ja und nein. Die 10% sind Messungenauigkeit, die 935 hingegen die Toleranz der tatsächlichen Spannung. Unsere Lichtnetzspannung ist ja auch 230 V +/- 10%, kann also bis zu 253 V betragen. Und es ging ja nicht darum, ob eine Messung korrekt ist, oder ob man tatsächlich an einem Voltmeter je 1000 V gesehen haben kann. Und das scheint eben nicht unmöglich.

Trotzdem kann auch ich mich sehr genau erinnern gelesen zu haben, dass die WLB im gemeinsamen Bereich Schedifkaplatz - Tscherttegasse nur 750 V Nennspannung hatte, 850 V erst ab Schöpfwerk. Dementsprechend sind die 1000 V eher unwahrscheinlich. Maximal könnte ich mir vorstellen (ohne viel über die Traktionsstromversorgung zu wissen), dass dieser Speiseabschnitt einmal irrtümlich auf 850 V umgeschaltet wurde, aber wenn das separate Unterwerke sind ist das auch fast unmöglich.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: hema am 20. März 2017, 02:13:33

Nein haben sie nicht. Wie Revisor dir schon 2009 mitgeteilt hat, haben die 100er WD 785 VS, mit verstärkter Isolierung.  >:D

Ist aber der gleiche Motor punkto Leistung usw. Die E2 sind ja auch jahrelang problemlos am 64er mit 750 Volt gefahren. Die E1 an sich auch, nur durften sie nur ausnahmsweise dort verwendet werden, weil sie keine Schwenkstufen haben und sich wer einbildete die Leute würden reihenweise stürzen oder in den Bahnsteigspalt steigen!
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: W_E_St am 20. März 2017, 16:10:35

Nein haben sie nicht. Wie Revisor dir schon 2009 mitgeteilt hat, haben die 100er WD 785 VS, mit verstärkter Isolierung.  >:D

Ist aber der gleiche Motor punkto Leistung usw. Die E2 sind ja auch jahrelang problemlos am 64er mit 750 Volt gefahren.

Ja, wie gesagt, die verstärkte Isolierung dürfte hauptsächlich für das Bremsen von 80 und etwas mehr km/h gedacht sein und nicht für die höhere Netzspannung.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: hema am 20. März 2017, 21:25:41
Die E1 und E2 sind aber nur für 60 zugelassen (für 70 konzipiert), die hätten wohl kaum von mehr als 80 bremsen müssen!  ;)

Außerdem ergeben sich bei starken Bremsungen auch bei den E1 sehr hohe Spannungen, sicher 800 Volt oder mehr. Der ULF darf auch bis 800 Volt ins Netz rückspeisen, wenn also zwei ULFs gleichzeitig stark bremsen, könnte ein E1 im selben Abschnitt beschleunigen wie ein "Turbo"!    :D
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: W_E_St am 22. März 2017, 12:19:10
Die E1 und E2 sind aber nur für 60 zugelassen (für 70 konzipiert), die hätten wohl kaum von mehr als 80 bremsen müssen!  ;)

Außerdem ergeben sich bei starken Bremsungen auch bei den E1 sehr hohe Spannungen, sicher 800 Volt oder mehr. Der ULF darf auch bis 800 Volt ins Netz rückspeisen, wenn also zwei ULFs gleichzeitig stark bremsen, könnte ein E1 im selben Abschnitt beschleunigen wie ein "Turbo"!    :D

Deswegen haben ja auch nur die WLB-100er die verstärkte Isolierung?!?

Selbst bei den 2-Achsern (maximal 40 km/h) ist die Motorisolierung auf 1500 V ausgelegt, bei den E1 und E2 also sicher ähnlich oder noch höher.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: hema am 22. März 2017, 14:09:50

Deswegen haben ja auch nur die WLB-100er die verstärkte Isolierung?!?

Selbst bei den 2-Achsern (maximal 40 km/h) ist die Motorisolierung auf 1500 V ausgelegt, bei den E1 und E2 also sicher ähnlich oder noch höher.
Eh! Aber es ging ja um das angebliche Problem, dass die E1 und E2 im Bereich der 750 Volt nicht (mehr) fahren durften, weil die angeblich dort auftretende höherere Bremsstromspannung die Motoren kaputt machen würde. Damit bei ihnen aber Spannungen von jenseits der 1000 Volt auftreten, müssten sie sicher aus mindestens hundert km/h eine scharfe Bremsung hinlegen.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: 4463 am 27. März 2017, 21:41:14
Selbst bei den 2-Achsern (maximal 40 km/h) ist die Motorisolierung auf 1500 V ausgelegt, bei den E1 und E2 also sicher ähnlich oder noch höher.
Da muss man aber wohl zwischen Spannungsspitzen und Dauerspannung unterscheiden. Eine kurze Spannungsspitze ist thermisch sicher weniger ein Problem als langes generatorisches Bremsen bei vergleichsweise niedrigeren Spannungen (über der Nennspannung + Toleranz).
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: hema am 28. März 2017, 00:20:27
Hier geht es nicht um thermische Isolation, sonder um die elektrische!  ;)
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: 4463 am 28. März 2017, 01:45:08
Aber die elektrische Isolation kann bei zu hoher thermischer Belastung schadhaft werden. ;)
Dass es natürlich auch einen "Durchschlag" geben kann, wenn die Spannung, auf die die Isolierung ausgelegt ist, überschritten wird, ist klar.
Titel: Re: E oder E1 - seltsames Fahrzeug (hist.)
Beitrag von: W_E_St am 18. April 2017, 18:13:52
Selbst bei den 2-Achsern (maximal 40 km/h) ist die Motorisolierung auf 1500 V ausgelegt, bei den E1 und E2 also sicher ähnlich oder noch höher.
Da muss man aber wohl zwischen Spannungsspitzen und Dauerspannung unterscheiden. Eine kurze Spannungsspitze ist thermisch sicher weniger ein Problem als langes generatorisches Bremsen bei vergleichsweise niedrigeren Spannungen (über der Nennspannung + Toleranz).

Es geht aber meines Wissens genau darum, dass die Spannung beim generatorischen Bremsen deutlich über der Fahrdrahtspannung liegt! Das habe ich aber nicht aus gesicherter Quelle. Jetzt sollten wir den Revisor fragen können  :(