Tramwayforum

Gesamter öffentlicher Verkehr in Wien => U-Bahn => Thema gestartet von: marsupialeater am 16. März 2017, 09:11:19

Titel: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: marsupialeater am 16. März 2017, 09:11:19
Wiens störanfällige U-Bahnen
Daten aus einer Echtzeitmessung zeigen Vervierfachung bei den Öffi-Störungen.
Birgit Seiser 16.03.2017, 06:00

Und täglich grüßt die Betriebsstörung: Die U4 stand am Mittwochmorgen um 7 Uhr wieder einmal still und konnte erst eine Stunde später wieder den regulären Betrieb aufnehmen. Der Auslöser war ein schadhaftes Fahrzeug – eine Begründung, die die Fahrgäste der Wiener Linien in letzter Zeit besonders oft durch die Lautsprecher in den Zügen hören.

Der KURIER hat die Zahlen der letzten Jahre zu diesem Störungsgrund verglichen. Um valide Daten zu garantieren, wurde der Zeitraum nach der U4-Teilsperre – also vom 5. September bis zum Jahresende 2016 – mit dem des Vorjahres verglichen. Das Ergebnis verblüfft.

[..]

Mod-Edit: Komplett-Zitat gekürzt.

(kurier) Erstellt am 16.03.2017, 06:00
https://kurier.at/chronik/wien/wiens-stoeranfaellige-u-bahnen/252.128.875
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: luki32 am 16. März 2017, 09:19:55
Der Herr Betriebsrat-Vorsitzende versucht also die Mitarbeiter zu schützen, indem er die Öffentlichkeit anlügt. Oder will er sich doch nur bei der Geschäftführung anbiedern?

mfG
Luki
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: 95B am 16. März 2017, 09:44:00
Zitat
Auf KURIER-Anfrage wurde bereits vor Wochen erklärt, dass die Zahlen, die aus dem Echtzeitdaten-Service der Wiener Linien über die Homepage f59.at herausgelesen werden, nicht stimmen.

Natürlich stimmen sie nicht, da längst nicht alle Störungen eingetragen werden! >:D Die Realität schaut also noch schlechter aus als die F59-Statistik ...

Der Herr Betriebsrat-Vorsitzende versucht also die Mitarbeiter zu schützen, indem er die Öffentlichkeit anlügt. Oder will er sich doch nur bei der Geschäftführung anbiedern?

Lügen sind zwingender Bestandteil des real existierenden Sozialismus.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: 64/8 am 16. März 2017, 09:45:42
[...]
Keine offiziellen Zahlen
Der Grund für die Probleme? Die Wiener Linien verraten ihn nicht. Auf KURIER-Anfrage wurde bereits vor Wochen erklärt, dass die Zahlen, die aus dem Echtzeitdaten-Service der Wiener Linien über die Homepage f59.at herausgelesen werden, nicht stimmen. [...]
Der Satz ist schon ein wenig heftig. Entweder man wirft dem Betreiber von f59.at vor die Statistik zu "fälschen" (was ich persönlich nicht glaube) oder aber es ist ein Geständnis, dass die Echtzeitschnittstelle doch nicht das hergibt, was sie eigentlich soll, nämlich die Wahrheit. Eine weitere Möglichkeit ist es aber, dass von Jahr zu Jahr eben "genauer" erfasst wird, was los ist und somit die Zahlen eben steigen, da man nun auch jeden noch so kleinen "Huster" im System erfasst.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: 95B am 16. März 2017, 09:58:45
Eine weitere Möglichkeit ist es aber, dass von Jahr zu Jahr eben "genauer" erfasst wird, was los ist und somit die Zahlen eben steigen, da man nun auch jeden noch so kleinen "Huster" im System erfasst.

Die Wahrheit ist, dass es gewissem Zufall unterliegt, wieviel in die Statistik eingetragen wird. Es hängt nämlich von der Lust des gerade diensthabenden Zuständigen ab. Wenn jetzt ein fauler Eintipper und eine störungsreiche Dienstschicht zusammenkommen, geht schon einiges unter. Würde man die offiziellen Daten veröffentlichen, blieben einigen Verantwortlichen und Nichtverantwortlichen die Münder sperrangelweit offen stehen.

Ein kleines Beispiel, wahllos herausgegriffen:

18. Jänner 2017: offiziell verlautbarte Zahl von schadhaften U-Bahn-Zügen: 1
18. Jänner 2017: intern protokollierte Zahl von schadhaften U-Bahn-Zügen: 14! Von diesen 14 Störungen ist es nur bei zwei zu keinen Fahrtausfällen gekommen.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: haidi am 16. März 2017, 10:18:24
Der Betriebsrat möge sein Hirn einschalten. Je mehr von Wartungsmängel berichtet wird und je mehr von Störungen durch Wartungsmängel an die Öffentlichkeit kommt, desto eher bekommen die Werkstätten und Bahnhöfe zusätzliches Wartungspersonal, was ja im Interesse des Betriebsrates sein soll.
Zu den restlichen Meldungen kann man nur sagen: PEB (Parteieigener Betrieb) Lügenkombinat.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: 13er am 16. März 2017, 10:27:38
Der Grund für die Probleme? Die Wiener Linien verraten ihn nicht. Auf KURIER-Anfrage wurde bereits vor Wochen erklärt, dass die Zahlen, die aus dem Echtzeitdaten-Service der Wiener Linien über die Homepage f59.at herausgelesen werden, nicht stimmen. Man würde selbst eine Statistik anfertigen, um das zu beweisen.
Dabei ist man draufgekommen, dass die Zahlen noch beträchtlich höher liegen und hat sich dann doch entschlossen, sie nicht weiterzugeben? :D

Und in f59.at werden selbstverständlich keine Daten gefälscht - es wird genau das eingegeben, was über die Schnittstelle kommt. Nicht mehr und nicht weniger.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: Kálvin tér am 16. März 2017, 11:36:27
Zitat
"Wir haben derzeit sogar Personalaufnahmen bei der Wartung."
Und weil momentan alles so super läuft braucht man offenbar trotzdem mehr Personal? Die Logik ist wohl auch nur dem Herrn selbst zugänglich...
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: Geamatic am 16. März 2017, 11:40:14
Natürlich braucht man mehr Personal in den Werkstätten, immerhin hat man das in den letzten Jahren stetig reduziert bis zu dem Punkt wo wir jetzt sind und Fahrzeuge ständig ausfallen. 
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: Klingelfee am 16. März 2017, 11:42:45
Eine weitere Möglichkeit ist es aber, dass von Jahr zu Jahr eben "genauer" erfasst wird, was los ist und somit die Zahlen eben steigen, da man nun auch jeden noch so kleinen "Huster" im System erfasst.

Die Wahrheit ist, dass es gewissem Zufall unterliegt, wieviel in die Statistik eingetragen wird. Es hängt nämlich von der Lust des gerade diensthabenden Zuständigen ab. Wenn jetzt ein fauler Eintipper und eine störungsreiche Dienstschicht zusammenkommen, geht schon einiges unter. Würde man die offiziellen Daten veröffentlichen, blieben einigen Verantwortlichen und Nichtverantwortlichen die Münder sperrangelweit offen stehen.

Ein kleines Beispiel, wahllos herausgegriffen:

18. Jänner 2017: offiziell verlautbarte Zahl von schadhaften U-Bahn-Zügen: 1
18. Jänner 2017: intern protokollierte Zahl von schadhaften U-Bahn-Zügen: 14! Von diesen 14 Störungen ist es nur bei zwei zu keinen Fahrtausfällen gekommen.

Es waren sogar mehr. Aber ich frage dich jetzt ernsthaft, was sollen die WL die Fahrgäste informieren, wenn ein Fahrer einen technischen Defekt meldet und der zug getauscht wird und sonst nichts ist.

Denn du hast auf der U-bahn viele defekte Züge, diese defekte haben jedoch KEINERLEI Auswirkungen auf den Fahrgastbetrieb. Oder aber auch wenn es Auswirkungen hat. Was bringt es dem Fahrgast wirklich, wenn auch mehrere Züge gleichzeitig abgestellt sind. Du wirst deshalb nicht mehr Information bekommen. Für die Verlautbarung wird auch so ein Vorfall nur eine Meldung auslösen.

Daher wirst du IMMER weniger Störungsinformationen bekommen, als Störungen auftreten.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: 95B am 16. März 2017, 12:59:35
18. Jänner 2017: offiziell verlautbarte Zahl von schadhaften U-Bahn-Zügen: 1
18. Jänner 2017: intern protokollierte Zahl von schadhaften U-Bahn-Zügen: 14! Von diesen 14 Störungen ist es nur bei zwei zu keinen Fahrtausfällen gekommen.

Es waren sogar mehr. Aber ich frage dich jetzt ernsthaft, was sollen die WL die Fahrgäste informieren, wenn ein Fahrer einen technischen Defekt meldet und der zug getauscht wird und sonst nichts ist.[/quote]

Wenn also eine Fahrt ausfällt, ist das "nichts"?

Daher wirst du IMMER weniger Störungsinformationen bekommen, als Störungen auftreten.

Natürlich: Wenn Fahrzeuge bereits vor der Ausfahrt schadhaft sind (mangelnde Wartung?), aber rechtzeitig ein Ersatzzug organisiert werden kann, muss man das nicht nach außen hin als Störung kommunizieren, weil der Vorfall ja auch keine Auswirkung auf den Fahrgastbetrieb hat. Aber ich habe ja bereits erwähnt, dass dieser Umstand (keine Auswirkung auf den Fahrgastbetrieb) nur bei zwei der 14 Störungen eingetreten ist. Alle anderen hatten Auswirkungen auf den Fahrgastbetrieb, können also nicht als irrelevant abgekanzelt werden.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: W_E_St am 16. März 2017, 13:07:20
Natürlich braucht man mehr Personal in den Werkstätten, immerhin hat man das in den letzten Jahren stetig reduziert bis zu dem Punkt wo wir jetzt sind und Fahrzeuge ständig ausfallen.

Könnte eventuell auch mit der Arbeitseffizienz zu tun haben… warum sollte es in den Werkstätten anders zugehen als auf Gleisbaustellen (das berüchtigte Herbert-Prinzip, einer hackelt, der Rest schaut zu)?
Ernsthaft, in der heutigen Wirtschaft rennt einiges schief an Ausbeutung und Selbstausbeutung, aber extremes Nichtstun im Job sorgt irgendwann auch für Depression und innere Kündigung. Habe ich ansatzweise in einem Bürojob mit sehr wellenweisem Arbeitsanfall selbst erlebt - was tut man in der Zeit, wo partout nichts zu tun ist, man aber anwesend sein muss?
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: Klingelfee am 16. März 2017, 13:49:15
18. Jänner 2017: offiziell verlautbarte Zahl von schadhaften U-Bahn-Zügen: 1
18. Jänner 2017: intern protokollierte Zahl von schadhaften U-Bahn-Zügen: 14! Von diesen 14 Störungen ist es nur bei zwei zu keinen Fahrtausfällen gekommen.

Es waren sogar mehr. Aber ich frage dich jetzt ernsthaft, was sollen die WL die Fahrgäste informieren, wenn ein Fahrer einen technischen Defekt meldet und der zug getauscht wird und sonst nichts ist.

Wenn also eine Fahrt ausfällt, ist das "nichts"?


Das kommt immer darauf an, wann die Fahrt ausfällt. Denn oft fällt eine Fahrt aus und das fällt dem Fahrgast gar nicht auf, weil die Züge vor dem fehlenden Zug etwas später und dir Züge nach dem fehlenden Zug etwas früher fahren.

Daher wirst du IMMER weniger Störungsinformationen bekommen, als Störungen auftreten.

Natürlich: Wenn Fahrzeuge bereits vor der Ausfahrt schadhaft sind (mangelnde Wartung?), aber rechtzeitig ein Ersatzzug organisiert werden kann, muss man das nicht nach außen hin als Störung kommunizieren, weil der Vorfall ja auch keine Auswirkung auf den Fahrgastbetrieb hat. Aber ich habe ja bereits erwähnt, dass dieser Umstand (keine Auswirkung auf den Fahrgastbetrieb) nur bei zwei der 14 Störungen eingetreten ist. Alle anderen hatten Auswirkungen auf den Fahrgastbetrieb, können also nicht als irrelevant abgekanzelt werden.

Ich habe mir das jetzt nochmal angeschaut. Die meisten Störungen werden den Fahrgästen gar nicht aufgefallen sein. Und solange es bei Störungen es zu keinen wirklichen Stillstand kommt, wird nun mal keine Info gemacht. Die WL stehen auf dem Standpunkt, erst ab dem dreifachen Intervall werden schriftliche Informationen gemacht. Vorher wird nur akustische Info geleistet.

Und unregelmässige Intervalle zu veröffentlichen, da halte ich persönlich nichts, solange ich nicht auch weis, WO sich das Intervallloch gerade befindet. Denn die WL bekommen auch immer wieder Beschwerden von Fahrgästen, die von Störungen informiert werden, die sie gar nicht betreffen, weil sie gerade am anderen Ende der Linie sind.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: 13er am 16. März 2017, 13:51:28
Ich habe mir das jetzt nochmal angeschaut. Die meisten Störungen werden den Fahrgästen gar nicht aufgefallen sein. Und solange es bei Störungen es zu keinen wirklichen Stillstand kommt, wird nun mal keine Info gemacht. Die WL stehen auf dem Standpunkt, erst ab dem dreifachen Intervall werden schriftliche Informationen gemacht. Vorher wird nur akustische Info geleistet.
Das finde ich auch ok so! Nur wegen "normaler" verkehrsbedingter Unpünktlichkeiten muss man keinen Eintrag schreiben, erst wenn es wirklich zu viel wird. Und natürlich bei außergewöhnlichen Störungen.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: haidi am 16. März 2017, 15:09:03
@Klingelfee:
Auch die Störungen, die dem Fahrgast nicht auffallen oder/und ihn auch nicht verspäten sind ein Hinweis auf den Zustand der Fahrzeuge und auf die "effiziente" (aber unzureichende) Wartung des rollenden Materials. Wenn an einem Tag von x Zügen 14 wegen einer Störung getauscht werden müssen, dann sind das 10% von den 150 eingesetzten Zügen. 10% Ausfälle an einem Tag!
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: Klingelfee am 16. März 2017, 15:18:26
 @haidi: Ich will die Anzahl der schadhaften Züge nicht schönreden. Ich verwehre mich nur, dass ein jeder Zugsausfall an die große Glocke gehängt werden muss. Ich bin der Meinung, dass wenn es nicht gravierend ist, eine Info an die breite Öffentlichkeit sehr unterbleiben kann.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: 4463 am 16. März 2017, 16:30:44
@haidi: Ich will die Anzahl der schadhaften Züge nicht schönreden. Ich verwehre mich nur, dass ein jeder Zugsausfall an die große Glocke gehängt werden muss. Ich bin der Meinung, dass wenn es nicht gravierend ist, eine Info an die breite Öffentlichkeit sehr unterbleiben kann.
Ich bin zwar auch der Meinung, dass ein Zugsausfall, der den Fahrbetrieb nicht beeinträchtigt auch nicht extra aktiv kommuniziert werden soll. Allerdings muss es die Möglichkeit für jeden geben, derartige Statistiken bei Bedarf einzusehen. Stichwort: Informationsfreiheit (Finanzierung mittels Steuergeld).
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: öffi-dude am 16. März 2017, 16:35:10
Wo kummat ma do hin!  ;)
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: Tatra83 am 16. März 2017, 18:40:34
Oha, offenbar gibt es Schreiberlinge, die sich nicht mit den Lückeninformationen der WL-Presseabteilung zufrieden stellen: https://kurier.at/chronik/wien/ausbau-offensive-soll-pendler-milde-stimmen/252.371.115
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: 95B am 16. März 2017, 18:56:02
Alles nur Fake News und Lügenpresse! Die Partei, die Partei hat immer Recht.  8)
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: Tatra83 am 16. März 2017, 19:02:38
Also der hektisch zusammengeschusterte "Faktencheck" der WL ist jedenfalls lesenswert... Welcher versoffene Praktikant hat das denn bitte verzapft? http://blog.wienerlinien.at/faktencheck-so-zuverlaessig-sind-die-wiener-oeffis/

Zitat daraus:
Zitat
Insgesamt zeigen die Daten, dass das Ausmaß der Verkehrsstörungen in den letzten Jahren zugenommen hat. Von 2011 bis 2016 erhöhten sich bei den Straßenbahnen die Ausfälle auf Grund von Stau und hohem Verkehrsaufkommen um rund 50 Prozent! Der Rückschluss: Je mehr Verkehr und Autos auf den Straßen, desto schwerer kommt auch der öffentliche Verkehr voran.

Was ist das bitte für eine Fehlinformation? Erst Anfang des Jahres 2017 hieß es aus dem Rathaus, dass immer weniger Menschen in Wien mit dem Pkw unterwegs sind und die Zahlen seit 2010 um durchschnittlich 6% gesunken seien: http://diepresse.com/home/panorama/wien/5158654/Immer-weniger-Autoverkehr-in-Wien?direct=5158636&_vl_backlink=/home/panorama/wien/5158636/index.do&selChannel= Weiterhin heißt es, dass die Rückgänge in den Bezirken 1 bis 9 und 20 sogar mehr als 10% betragen! Aber im gleichen Zeitraum steigen die Störungen bei der Straßenbahn um 50%.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: Klingelfee am 16. März 2017, 19:38:41
Ich bin zwar auch der Meinung, dass ein Zugsausfall, der den Fahrbetrieb nicht beeinträchtigt auch nicht extra aktiv kommuniziert werden soll. Allerdings muss es die Möglichkeit für jeden geben, derartige Statistiken bei Bedarf einzusehen. Stichwort: Informationsfreiheit (Finanzierung mittels Steuergeld).

Und was bringt dir das, wenn du liest die WL haben im Jahr X y Züge getauscht, weil sie im laufenden Betrieb schadhaft wurden? Das ist eine Aussage, mit dem ich zumindest überhaupt nichts anfange.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: 4463 am 16. März 2017, 19:48:20
Ich bin zwar auch der Meinung, dass ein Zugsausfall, der den Fahrbetrieb nicht beeinträchtigt auch nicht extra aktiv kommuniziert werden soll. Allerdings muss es die Möglichkeit für jeden geben, derartige Statistiken bei Bedarf einzusehen. Stichwort: Informationsfreiheit (Finanzierung mittels Steuergeld).

Und was bringt dir das, wenn du liest die WL haben im Jahr X y Züge getauscht, weil sie im laufenden Betrieb schadhaft wurden? Das ist eine Aussage, mit dem ich zumindest überhaupt nichts anfange.
Mir alleine bringt es nichts, aber insgesamt bringt es einen Einblick, wie effizient mit Steuermitteln umgegangen wird. Und daraus lassen sich dann - unter dem Druck der Öffentlichkeit - vielleicht manche Dinge, die "nie gegangen wären" doch erreichen, wenn eben Dinge wie höher Schadstand und der Zustand des Straßenbahnnetzes bekannt werden. Übrigens kann das auch den WL helfen, gegenüber der Politik zu argumentieren, dass für dies und das eben mehr Mittel gebraucht werden. Und die Politik kann es dem Volk anhand von Fakten erklären.

Aber ich weiß, das passt wohl besser zu den warmen Eislutschgern. ::)
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: KSW am 16. März 2017, 20:07:51
Also, von dieser Statistik in verhältnismäßig kurzem Zeitraum würde ich persönlich jetzt nicht allzu viele Rückschlüsse ziehen. Da ja auch nicht erfasst wurde was die Störungen hervorruft könnte z.B. wohl auch die Witterung im heuer deutlich kälteren Winter mit eine Rolle spielen. Da wäre eher interessant, wie es sich in den letzten 5 Jahren im jeweiligen Zeitraum verhielt.

Was ich aber eher bedenklich finde ist das hier:
Weniger zufriedene Fahrgäste könnten für die Wiener Verkehrsbetriebe ernsthafte Konsequenzen haben. Für hohe Standards in Sachen Pünktlichkeit, Sauberkeit und Sicherheit kassieren die Wiener Linien nämlich einen sogenannten "Qualitätszuschlag " der Stadt Wien. Die Summe entspricht vier Prozent des Umsatzes, im Jahr 2016 waren das rund 32 Millionen Euro.
Also, von welcher Qualität sprechen wir? Es gibt im industriell entwickelten Westen wohl keinen anderen Betrieb, der einen derart desolaten und ungepflegten Wagenpark hat wie Wien. Auch im Osten muss man wohl lange suchen, bis man (vor allem bei der Straßenbahn) ebenbürtiges findet, da matcht man sich schon eher mit Kairo, Kalkutta oder ähnlichen Städten.
Im Innenraum können ev. noch ein paar Städte in Deutschland mithalten, vor allem in den stark verschuldeten ehemaligen Industriestädten, aber vom äußeren Erscheinungsbild?
Und ja, dem Fahrgast kann es grundsätzlich egal sein, wie das Wagen aussieht, er wird von A nach B gebracht.
ABER: Sauberkeit und Bequemlichkeit innen sind wichtig, aber zuerst müssen die Kunden erstmal gewonnen werden. Mit dem äußeren Erscheinungsbild eines Schrotthändlers wird man aber speziell bei Nicht/Seltenfahrern, die eben den ÖV fast nur von außen kennen, niemals ein Umdenken erzielen.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: martin8721 am 16. März 2017, 20:42:27

Für hohe Standards in Sachen Pünktlichkeit, Sauberkeit und Sicherheit kassieren die Wiener Linien nämlich einen sogenannten "Qualitätszuschlag " der Stadt Wien. Die Summe entspricht vier Prozent des Umsatzes, im Jahr 2016 waren das rund 32 Millionen Euro.
Also, von welcher Qualität sprechen wir? Es gibt im industriell entwickelten Westen wohl keinen anderen Betrieb, der einen derart desolaten und ungepflegten Wagenpark hat wie Wien.

Ich nehme an, dass hier auch Betriebszeiten, Intervalle und die Erschließung (über das gesamte Stadtgebiet) dabei sind.
Und hier ist Wien schon noch top!
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: 13er am 17. März 2017, 00:05:39
Also der hektisch zusammengeschusterte "Faktencheck" der WL ist jedenfalls lesenswert... Welcher versoffene Praktikant hat das denn bitte verzapft? http://blog.wienerlinien.at/faktencheck-so-zuverlaessig-sind-die-wiener-oeffis/
Es musste halt sehr schnell gehen, um der Fake-Statistik dieses Uni-Möchtegern-Informatikers mit echten Fakten zu begegnen! Making traffic disruptions great again! :up:
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: Monorail am 17. März 2017, 03:00:28
Für hohe Standards in Sachen Pünktlichkeit, Sauberkeit und Sicherheit kassieren die Wiener Linien nämlich einen sogenannten "Qualitätszuschlag " der Stadt Wien. Die Summe entspricht vier Prozent des Umsatzes, im Jahr 2016 waren das rund 32 Millionen Euro.
Also, von welcher Qualität sprechen wir? Es gibt im industriell entwickelten Westen wohl keinen anderen Betrieb, der einen derart desolaten und ungepflegten Wagenpark hat wie Wien.
Ich nehme an, dass hier auch Betriebszeiten, Intervalle und die Erschließung (über das gesamte Stadtgebiet) dabei sind.
Und hier ist Wien schon noch top!
In diesen Punkten ist Wien top, keine (!) Straßenbahnlinie fährt untertags seltener als alle 10 Minuten, auch Außenäste haben zur Stoßzeit ein dichtes Intervall, die U-Bahn erschließt abgesehen von Hernals alle relevanten Stadtteile bis 0:30 Uhr im 7,5-Minuten-Takt, den Rest erledigen Schnellbahn, Bim, Bus und Anrufsammeltaxis. Die billige Jahreskarte tut ihr übriges dazu bei. Alles nichttriviale Ausrufezeichen.

Verschiedene Verkehrsbetriebe setzen unterschiedliche Prioritäten und den perfekten Betrieb gibt es nicht. Wir haben unsere Sorgenkinder, allerdings umfasst der (Straßenbahn-)Fuhrpark rund 450 Fahrzeuge, die nicht von heute auf morgen gegen modernes Material auszutauschen sind und auch der herbeigesehnte Umdenkprozess (Flexity) findet bereits statt. Und im so vorzüglich geführten Ausland wie Karlsruhe, Krakau oder Straßburg esse ich in den Öffis weder vom Boden, um die vermeintliche Schmutz-Problematik nicht außen vor zu lassen, noch sehe ich irgendwo die so vehement eingeforderte kompromisslose, systematische und insbesonders flächendeckende Bevorrangung, jedenfalls nicht bei Verkehrsbetrieben in der Größenordnung der WL.  Man zeige mir übrigens einen Öffibetrieb vergleichbarer Größe, der tagtäglich ohne die eine oder andere kleine Störung auskommt oder seine eigenen Zahlen 100%ig transparent und ungeschönt weitergibt.

Diejenigen, die hier gebetsmühlenartig gegen den Betrieb lästern sind, einfach erklärt, zumeist keine Freunde der Roten (siehe unten!) und hauen reflexartig mit inhärenten Floskeln auf alles drauf was daherkommt weil wos soi ma sunst moch'n?. ("Im Ausland ist alles soo viel besser!", "Ich könnt' doch alles besser machen aber bleibe dann doch lieber im Konjunktiv!", "Einheitspartei makes us great again!" usw.) Drüberlesen über die Polemik und fertig.

Lügen sind zwingender Bestandteil des real existierenden Sozialismus.
Alles nur Fake News und Lügenpresse! Die Partei, die Partei hat immer Recht.  8)
Es musste halt sehr schnell gehen, um der Fake-Statistik dieses Uni-Möchtegern-Informatikers mit echten Fakten zu begegnen! Making traffic disruptions great again! :up:
Eh, what else? ::)
Wie passiert es, dass andere Mitglieder moderiert werden, aber provokant zynische Einzeiler gewisser Herrschaften noch immer nicht kommentarlos gelöscht werden?  :fp:
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: luki32 am 17. März 2017, 08:38:29
Eh, what else? ::)
Wie passiert es, dass andere Mitglieder moderiert werden, aber provokant zynische Einzeiler gewisser Herrschaften noch immer nicht kommentarlos gelöscht werden?  :fp:

Die Welt ist wirklich sooooo ungerecht...
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: 95B am 17. März 2017, 08:51:25
Drüberlesen über die Polemik und fertig.

Dann lies drüber und mokier dich nicht künstlich. Kennst du diese Option?

[attachimg=1]

Sehr empfehlenswert, wenn's einem hier nicht passt.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: haidi am 17. März 2017, 11:00:34
Verschiedene Verkehrsbetriebe setzen unterschiedliche Prioritäten und den perfekten Betrieb gibt es nicht. Wir haben unsere Sorgenkinder, allerdings umfasst der (Straßenbahn-)Fuhrpark rund 450 Fahrzeuge, die nicht von heute auf morgen gegen modernes Material auszutauschen sind und auch der herbeigesehnte Umdenkprozess (Flexity) findet bereits statt. Und im so vorzüglich geführten Ausland wie Karlsruhe, Krakau oder Straßburg esse ich in den Öffis weder vom Boden, um die vermeintliche Schmutz-Problematik nicht außen vor zu lassen, noch sehe ich irgendwo die so vehement eingeforderte kompromisslose, systematische und insbesonders flächendeckende Bevorrangung, jedenfalls nicht bei Verkehrsbetrieben in der Größenordnung der WL.  Man zeige mir übrigens einen Öffibetrieb vergleichbarer Größe, der tagtäglich ohne die eine oder andere kleine Störung auskommt oder seine eigenen Zahlen 100%ig transparent und ungeschönt weitergibt.
Ich war bislang sicher schon mehrere Wochen in Prag unterwegs. Der Betrieb ist vergleichbar mit Wien.Die Pünktlichkeit ist sagenhaft, insbesondere was Verfrühungen betrifft. Der Fahrzeugzustand: Ich habe keine verbeulten, rostfleckigen Fahrzeuge gesehen. Insbesondere in den Außenbezirken bekommt die Straßenbahn so Grün, dass sie nicht anhalten muss. Der Nachteil gegenüber Wien sind die langen Haltestellenabstände und die oft langen Umsteigewege. Wenn ich mir es aussuchen kann, ist mir die Prager Methode doch lieber.


Drüberlesen über die Polemik und fertig.

Dann lies drüber und mokier dich nicht künstlich. Kennst du diese Option?

(Dateianhang Link)

Sehr empfehlenswert, wenn's einem hier nicht passt.
Ein bisserl Opposition durch den Herrn Direktionsassisten werden wir wohl vertragen, wir sind nicht Erdoban!
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: 13er am 17. März 2017, 11:07:54
Verschiedene Verkehrsbetriebe setzen unterschiedliche Prioritäten und den perfekten Betrieb gibt es nicht. Wir haben unsere Sorgenkinder, allerdings umfasst der (Straßenbahn-)Fuhrpark rund 450 Fahrzeuge, die nicht von heute auf morgen gegen modernes Material auszutauschen sind und auch der herbeigesehnte Umdenkprozess (Flexity) findet bereits statt. Und im so vorzüglich geführten Ausland wie Karlsruhe, Krakau oder Straßburg esse ich in den Öffis weder vom Boden, um die vermeintliche Schmutz-Problematik nicht außen vor zu lassen, noch sehe ich irgendwo die so vehement eingeforderte kompromisslose, systematische und insbesonders flächendeckende Bevorrangung, jedenfalls nicht bei Verkehrsbetrieben in der Größenordnung der WL.  Man zeige mir übrigens einen Öffibetrieb vergleichbarer Größe, der tagtäglich ohne die eine oder andere kleine Störung auskommt oder seine eigenen Zahlen 100%ig transparent und ungeschönt weitergibt.
Ich war bislang sicher schon mehrere Wochen in Prag unterwegs. Der Betrieb ist vergleichbar mit Wien.Die Pünktlichkeit ist sagenhaft, insbesondere was Verfrühungen betrifft. Der Fahrzeugzustand: Ich habe keine verbeulten, rostfleckigen Fahrzeuge gesehen. Insbesondere in den Außenbezirken bekommt die Straßenbahn so Grün, dass sie nicht anhalten muss. Der Nachteil gegenüber Wien sind die langen Haltestellenabstände und die oft langen Umsteigewege. Wenn ich mir es aussuchen kann, ist mir die Prager Methode doch lieber.
In Brünn hat man auch einen Vorzeigebetrieb mit super Intervallen und Bevorrangung. In Zürich auch. Das sind natürlich kleinere Betriebe, aber da sollte man eher mit Betriebsgröße zu Bevölkerungsanzahl sehen, denn die WL bekommen ja dafür auch viel mehr Geld (das im aufgeblähten Verwaltungsapparat versickert).
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: Klingelfee am 17. März 2017, 11:25:52
Verschiedene Verkehrsbetriebe setzen unterschiedliche Prioritäten und den perfekten Betrieb gibt es nicht. Wir haben unsere Sorgenkinder, allerdings umfasst der (Straßenbahn-)Fuhrpark rund 450 Fahrzeuge, die nicht von heute auf morgen gegen modernes Material auszutauschen sind und auch der herbeigesehnte Umdenkprozess (Flexity) findet bereits statt. Und im so vorzüglich geführten Ausland wie Karlsruhe, Krakau oder Straßburg esse ich in den Öffis weder vom Boden, um die vermeintliche Schmutz-Problematik nicht außen vor zu lassen, noch sehe ich irgendwo die so vehement eingeforderte kompromisslose, systematische und insbesonders flächendeckende Bevorrangung, jedenfalls nicht bei Verkehrsbetrieben in der Größenordnung der WL.  Man zeige mir übrigens einen Öffibetrieb vergleichbarer Größe, der tagtäglich ohne die eine oder andere kleine Störung auskommt oder seine eigenen Zahlen 100%ig transparent und ungeschönt weitergibt.
Ich war bislang sicher schon mehrere Wochen in Prag unterwegs. Der Betrieb ist vergleichbar mit Wien.Die Pünktlichkeit ist sagenhaft, insbesondere was Verfrühungen betrifft. Der Fahrzeugzustand: Ich habe keine verbeulten, rostfleckigen Fahrzeuge gesehen. Insbesondere in den Außenbezirken bekommt die Straßenbahn so Grün, dass sie nicht anhalten muss. Der Nachteil gegenüber Wien sind die langen Haltestellenabstände und die oft langen Umsteigewege. Wenn ich mir es aussuchen kann, ist mir die Prager Methode doch lieber.
In Brünn hat man auch einen Vorzeigebetrieb mit super Intervallen und Bevorrangung. In Zürich auch. Das sind natürlich kleinere Betriebe, aber da sollte man eher mit Betriebsgröße zu Bevölkerungsanzahl sehen, denn die WL bekommen ja dafür auch viel mehr Geld (das im aufgeblähten Verwaltungsapparat versickert).

Mit Zürich kannst du Wien nicht vergleichen. Denn da hat die Öffis einen ganz anderen Status, als in Wien
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: coolharry am 17. März 2017, 11:30:43
Denn da hat die Öffis einen ganz anderen Status, als in Wien

Ein wahrer Satz.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: N1 am 17. März 2017, 14:07:16
Auch im Osten muss man wohl lange suchen, bis man (vor allem bei der Straßenbahn) ebenbürtiges findet, da matcht man sich schon eher mit Kairo, Kalkutta oder ähnlichen Städten.
Nix gegen pointierte Zuspitzungen, aber mit diesem Wettlauf um die schrillste Argumentation, die abwegigsten Vergleiche, der im Forum leider überhand nimmt, ist wirklich keinem gedient.

Ein bisserl Opposition durch den Herrn Direktionsassisten werden wir wohl vertragen, wir sind nicht Erdoban!
Warum über den Bosporus blicken, wenn das Rathaus liegt so nah. Der Häupl ist wohl – verglichen mit dem TWF – weniger schroff gegenüber der Opposition, zumindest gegenüber der außerparteilichen. >:D
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: Tatra83 am 17. März 2017, 18:44:31
Um beim Sachverhalt zu bleiben... Im "Faktencheck" der WL wird eine Übersicht für die U-Bahn von 2011 bis 2016 sowie für Bus und Straßenbahn für 2016 geliefert (siehe Anhang). Dort liefert man Angaben zur Zuverlässigkeit (in Prozent), was bedeutet, dass diese Zahlen die erbrachten Fahrten einer Linie darstellen sollen. Für die U3 wurden 2014 99,24% aller (über den Daumen gepeilten) 97650 Fahrten erbracht. D.h., es sind 742 Fahrten bzw. 19889 km entfallen. Für die U4 wurden 2014 99,05% aller 91775 Fahrten erbracht, hier entfielen 880 Fahrten bzw. 28871 km. Für die U6 wurden 98,78% aller Fahrten durchgeführt, d.h., es sind 1255 Fahrten bzw. 41164 km entfallen.

Insbesondere die Zahlen für 2014 sind auf diesen drei Linien interessant, weil es im März jeweils Totalausfälle mit gänzlicher Betriebseinstellung auf diesen drei Linien gab. Aus diesem Grund bezweifle ich diese Angaben für 2014.

Des Weiteren treffen diese Angaben keine Aussage zur Qualität der Dienstleistung, also aus Fahrgastsicht die Pünktlichkeit. Es ist schön, wenn am 49er 97,83% aller Fahrten erbracht werden, die Dienstleistung am Fahrgast aus einem 20/1/1/1/1/1/1-Minuten-Takt besteht und das nicht nur einmal pro Woche im Berufsverkehr unbesehen der Störungsursache. Mit den Zahlen im "Faktencheck" wird nur eine Frage beantwortet, die überhaupt nicht gestellt wurde, nämlich "Doch was heißt Zuverlässigkeit bei den Öffis eigentlich?". Für den einzelnen Fahrgast ist es völlig unerheblich, ob ein Zug verspätet ist oder gänzlich ausgefallen ist: Er kann jedenfalls die zu dem jeweiligen Zeitpunkt geplante Fahrtmöglichkeit nicht wahrnehmen...

Ebenso möchte ich nochmals auf den Widerspruch der Darstellung der WL mit der Wirklichkeit hinweisen, nämlich, dass der Individualverkehr in den inneren Wiener Bezirken eher abgenommen hat und die von den WL geführte Argumentationskette "Insgesamt zeigen die Daten, dass das Ausmaß der Verkehrsstörungen in den letzten Jahren zugenommen hat. Von 2011 bis 2016 erhöhten sich bei den Straßenbahnen die Ausfälle auf Grund von Stau und hohem Verkehrsaufkommen um rund 50 Prozent! Der Rückschluss: Je mehr Verkehr und Autos auf den Straßen, desto schwerer kommt auch der öffentliche Verkehr voran" falsch ist.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: Linie 360 am 17. März 2017, 18:53:53
Bleibt nur die Frage, ob ausgefallene Züge auch in die Statistik eingeflossen sind und bei den Verspätungen, ab wie viel Minuten die Züge hier angeführt sind!
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: Paulchen am 17. März 2017, 19:00:50
Des Weiteren treffen diese Angaben keine Aussage zur Qualität der Dienstleistung, also aus Fahrgastsicht die Pünktlichkeit.

... und ob die Dienstleistung dort erbracht wird, wo sie vorgesehen ist. 40er und 41er haben 99,75% bzw. 99,63% Zuverlässigkeit. Zumindest mein subjektiver Eindruck sagt mir, dass diese beiden Linien zwischen Gürtel und Gersthof recht oft über 42 - 9 umgeleitet werden. Für die Falschparker in der äußeren Währinger Straße können die Wiener Linien natürlich nichts, in diesem Abschnitt fährt halt dann trotzdem nichts.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: Wiener Schwelle am 17. März 2017, 19:34:58
Vielleicht werden Störungsmäßig nicht geführte Folgefahrten nicht aufgenommen.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: haidi am 21. März 2017, 08:03:07
Vielleicht werden Störungsmäßig nicht geführte Folgefahrten nicht aufgenommen.
Wenn man die Zuverlässigkeit an der Kilometerleistung festmacht, dann werden die meisten Störungen nicht in die Statistik einfließen. Eine 20-minütige Störung durch einen Fahrzeugdefekt oder Falschparker wird die Kilometerleistung nicht herabsetzen. Das ist so ungefähr wie wenn man bei der Krankenstandsstatistik nur die Spitalsaufenthalte einrechnet.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: Schienenbremse am 21. März 2017, 09:19:07
Einen Beitrag entfernt. Monorail, wenn du persönliche Differenzen mit anderen Usern unbedingt artikulieren musst, dann tust du das in Hinkunft ausschließlich per PN. Dies ist als Warnung aufzufassen!
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: KSW am 21. März 2017, 16:44:53

Für hohe Standards in Sachen Pünktlichkeit, Sauberkeit und Sicherheit kassieren die Wiener Linien nämlich einen sogenannten "Qualitätszuschlag " der Stadt Wien. Die Summe entspricht vier Prozent des Umsatzes, im Jahr 2016 waren das rund 32 Millionen Euro.
Also, von welcher Qualität sprechen wir? Es gibt im industriell entwickelten Westen wohl keinen anderen Betrieb, der einen derart desolaten und ungepflegten Wagenpark hat wie Wien.

Ich nehme an, dass hier auch Betriebszeiten, Intervalle und die Erschließung (über das gesamte Stadtgebiet) dabei sind.
Und hier ist Wien schon noch top!
Das ist natürlich korrekt. Sowohl in Deutschland wie auch in Frankreich liegt man da weit dahinter, in Italien ist das Service ohnehin etwas "variabler".


Auch im Osten muss man wohl lange suchen, bis man (vor allem bei der Straßenbahn) ebenbürtiges findet, da matcht man sich schon eher mit Kairo, Kalkutta oder ähnlichen Städten.
Nix gegen pointierte Zuspitzungen, aber mit diesem Wettlauf um die schrillste Argumentation, die abwegigsten Vergleiche, der im Forum leider überhand nimmt, ist wirklich keinem gedient.

Ist es wirklich so überspitzt? Ich denke nicht, und auch wenn man sich hier im Forum den "Entsetzlichen Zustand des Rollmaterials" durchliest manifestiert sich der Eindruck, ich jedenfalls kenne keinen anderen Betrieb der den Wagenpark in derart marodem Zustand betriebt. Und da geht es vor allem auch um die "wurscht"-Mentalität dahinter, diese sollte an sich schon auch in den angesprochenen "Qualitätskriterien" niederschlagen.
Beispiele gefällig?
* Karambolschäden können passieren - diese müssen aber dann wohl auch zeitnah beseitigt werden. Viele Betriebe lassen das Fahrzeug mit Delle erst gar nicht mehr auf Strecke, und wenn es dennoch nötig ist wir meist am folgenden Wochenende der Schaden behoben. Kostenargument? Zahlt ja eh die Versicherung des Verursachers.
* Ausgeschossener Lack - klar, Rot ist hier eine eher undankbare Farbe, da wenig UV-stabil. Auch wenn viele Betriebe ihren Fahrzeugen im Rahmen einer HU generell Neulack verpassen, dies muss ja nicht mal sein. Aber wenn es z.B. noch E2 gibt, die Original-Lack haben muss man sich doch fragen, ob man nicht in den letzten 30 Jahren etwas verpasst hat, da der Lack ja auch Schutz vor Korrosion bietet. zumindest jede 2. HU sollte Neulack drinnen sein.
* Ausbesserungen: wenn man schon nicht die größte Liebe zur Wagenpflege hat - muss man, wenn man schon etwas ausbessert, dies so unprofessionell wie möglich machen? Ich kann mich noch an einen E2 in den 90er erinnern, der die gesamte Dachkante mit dem Pinsel freihand verwackelt lackiert hatte. Ich meine, das Malerkrepp sowie die 1/4h Arbeitszeit für das Anbringen hätte das Ergebnis locker gerechtfertigt...
Und das trifft nicht nur auf dieses Extrembeispiel zu: lieblos hingeklatschte Pinselstriche und Sprühereine ohne Abkleben, sogar auf den ULF.

Und diese Liste ließe sich wohl noch um einiges weiter führen...
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: schienenklaus am 23. März 2017, 10:17:04
Also der hektisch zusammengeschusterte "Faktencheck" der WL ist jedenfalls lesenswert... Welcher versoffene Praktikant hat das denn bitte verzapft? http://blog.wienerlinien.at/faktencheck-so-zuverlaessig-sind-die-wiener-oeffis/
Lustige Statistik die sie da haben. Wie schon erwähnt wurde, fehlen ein paar kleine Faktoren wie Pünktlichkeit (inkl. Verfrühung), Teilausfälle von Fahrten (ich denke eine U-Bahn die unterwegs schadhaft wird, zählt schon als "absolvierte Fahrt"...), etc...

Ich habe einen Kommentar dort gelassen, der allerdings erst freigeschaltet werden muss. Mal schaun, ob das je passiert. ::)
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: haidi am 23. März 2017, 10:44:26
Bei der Anzahl der Kommentare, die dort zu finden sind, wird es wohl dauern bis Ostern und Pfingsten auf einen Tag fallen.
Titel: Re: [PM] Kurier: Wiens störanfällige U-Bahnen
Beitrag von: 13er am 10. Mai 2017, 18:48:14
In letzter Zeit werden kaum noch U-Bahn-Störungen ins System eingegeben. Auch so lässt sich die Statistik senken! :up: