Autor Thema: [Die Presse] Überfüllte Linie 26: Stadt plant Verlängerung  (Gelesen 8415 mal)

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GS6857

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Zitat
Bis zur Realisierung könnte die Linie 30 als Übergangslösung bis nach Kagran verlängert werden. Eine Entlastung steht im Jahr 2013 an: Dann soll die Linie 26 auf einer neuen Streckenführung nach Aspern fahren.


Wien. Die Straßenbahnlinie 26 ist so etwas wie der 13A der Transdanubier – hoffnungslos überlastet und immer wieder deutlich verspätet. „Die Intervalle wären eigentlich befriedigend“, sagt Heinz Berger, Sprecher der Verkehrsinitiative Donaufeld, „nur sind die mehr Theorie als Praxis.“

Mehr »Schuld daran sei vor allem die Streckenführung – mit 14,6 Kilometern ist der 26er die längste Linie der Stadt. „Da braucht nur irgendwo an der Peripherie ein Unfall passieren“, meint Berger, „und schon steht alles.“ Die Peripherie, das ist auf der einen Seite Strebersdorf, auf der anderen Seite Aspern. Wirklich eng wird es allerdings vor allem im Mittelteil – auf der Donaufelder Straße zwischen der U6-Station Floridsdorf und der U1-Station Kagraner Platz.

Auf diesem Teilstück drängten sich besonders viele Menschen in den Waggons, klagen die Anrainer über eine kontinuierliche Überlastung der stark frequentierten Linie.

 

Entlastung erst im Jahr 2013
Eine Entlastung steht erst im Jahr 2013 an: Dann soll die Linie 26 auf einer neuen Streckenführung zur Seestadt Aspern – genauer zur neuen U2-Station Hausfeldstraße – fahren. Und das großteils auf eigenen Gleiskörpern, damit man keine Rücksicht auf den Individualverkehr nehmen muss. Das südliche, bis dahin vom 26er befahrene Teilstück Richtung Donauspital soll dann der revitalisierte 25er – die Linie wurde 2006 eingestellt – übernehmen.

Durch diese Umstellung sollte es auch für die Anrainer der Donaufelder Straße leichter werden – fällt eine der Linien aus, wird die Strecke noch von einer anderen abgedeckt. Allerdings: Noch lange vorher steht die Eröffnung einiger großer Wohnhausanlagen in der Gegend an. So sollen etwa schon im Sommer heurigen Jahres die ersten Bewohner in die Siedlung auf den ehemaligen Bombardier-Gründen – mit 165Wohnungen durchaus ein Großprojekt – einziehen.

„Wenn die neue Straßenbahn erst zwei Jahre nach der Besiedlung kommt“, befürchtet Berger, „haben sich die Bewohner längst auf das Auto eingestellt.“ Die Verkehrsinitiative Donaustadt fordert daher noch eine Lösung vor dem Jahr 2013. Eine mögliche Variante könnte die Verlängerung der Linie 30 nach Kagran bringen – sie verbindet zu den Stoßzeiten Floridsdorf und Stammersdorf miteinander.

 

Suche nach Interimslösung
„Solange die Linie 25 nicht fährt, könnte das eine zwischenzeitliche Lösung sein“, erklärt SP-Verkehrssprecher Karl-Heinz Hora. Noch dazu müssten dafür keine zusätzlichen Schienen verlegt werden. Der 30er könnte problemlos die bestehenden Gleise des 26ers nutzen.

In Kürze sollen die Wiener Linien aus dem Büro von Finanzstadträtin Renate Brauner den Auftrag erhalten, Fahrgastzählungen im betroffenen Bereich der Linie 26 durchzuführen. Je nachdem, wie diese ausfallen, könnte die Verlängerung rasch beschlossen werden. Allerdings: Ein konkretes Datum dafür will man noch nicht nennen.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 22.04.2011)

Quelle: http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/652469/Ueberfuellte-Linie-26_Stadt-plant-Verlaengerung?direct=652467&_vl_backlink=/home/panorama/wien/index.do&selChannel=

Edit (tram): Werbung aus dem Artikel entfernt!

13er

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Re: [Die Presse] Überfüllte Linie 26: Stadt plant Verlängerung
« Antwort #1 am: 26. April 2011, 10:43:25 »
An der Länge der Linie ist schon was dran und zwar nicht wegen der Länge selbst, sondern wegen mangelnder Kurzführungsmöglichkeiten: Die einzige Möglichkeit südlich von Floridsdorf S U für eine 26er-Ablenkung ist die Tokiostraße, wo er nach Kagran fahren könnte. Sollte im restlichen, nicht unbeträchtlich langen Abschnitt etwas passieren, steht die ganze Linie. Eine Zwischenschleife etwa vor dem Gewerbepark, wo es eh genug Platz geben sollte, wäre durchaus machbar gewesen. Zwar verkehrt der 26er weitgehend auf eigenem Gleiskörper, aber es gibt ja nicht nur Störungen durch den IV, sondern auch z.B. schadhafte Züge, die dann gleich eine halbe Linie lahmlegen. Bei Innenstadtlinien kann man nicht überall eine Schleife hingeben, aber hier wäre definitiv irgendwo Platz gewesen.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

coolharry

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Re: [Die Presse] Überfüllte Linie 26: Stadt plant Verlängerung
« Antwort #2 am: 26. April 2011, 11:32:58 »
An der Länge der Linie ist schon was dran und zwar nicht wegen der Länge selbst, sondern wegen mangelnder Kurzführungsmöglichkeiten: Die einzige Möglichkeit südlich von Floridsdorf S U für eine 26er-Ablenkung ist die Tokiostraße, wo er nach Kagran fahren könnte. Sollte im restlichen, nicht unbeträchtlich langen Abschnitt etwas passieren, steht die ganze Linie. Eine Zwischenschleife etwa vor dem Gewerbepark, wo es eh genug Platz geben sollte, wäre durchaus machbar gewesen. Zwar verkehrt der 26er weitgehend auf eigenem Gleiskörper, aber es gibt ja nicht nur Störungen durch den IV, sondern auch z.B. schadhafte Züge, die dann gleich eine halbe Linie lahmlegen. Bei Innenstadtlinien kann man nicht überall eine Schleife hingeben, aber hier wäre definitiv irgendwo Platz gewesen.

[Zynismus an)
Du kannst doch den armen Spe(c)kulanten nicht noch mehr Platz wegnehmen. Das geht doch nicht. Wo kommen wir denn da hin. Wien braucht Spe(c)kulantenboden.
[Zynismus aus]

Ja Platz wäre ohne Ende. Wirklich stöhren kanns neben der Autobahn auch nicht wirklich jemand. Aber es kostet Geld und das hat man nicht für die Straßenbahn. Samma froh wenn der 26er neu dann wirklich mal fährt. Vielleicht gibts dann übers Erhaltungsbudget Geld dafür.

Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

benkda01

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Re: [Die Presse] Überfüllte Linie 26: Stadt plant Verlängerung
« Antwort #3 am: 26. April 2011, 15:26:07 »
Und das großteils auf eigenen Gleiskörpern, damit man keine Rücksicht auf den Individualverkehr nehmen muss.
::) ::) ::) >:( >:( >:(

Linie 41

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Re: [Die Presse] Überfüllte Linie 26: Stadt plant Verlängerung
« Antwort #4 am: 26. April 2011, 15:38:20 »
@benkda01: Vergiß es, die beschränkt funktionierenden Hirne der Politiker werden nie verstehen, daß der Individualverkehr radikal behindert werden muß.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

E2

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Re: [Die Presse] Überfüllte Linie 26: Stadt plant Verlängerung
« Antwort #5 am: 26. April 2011, 16:26:20 »
... daß der Individualverkehr radikal behindert werden muß.

Sonst noch Sorgen?  >:(

Linie 41

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Re: [Die Presse] Überfüllte Linie 26: Stadt plant Verlängerung
« Antwort #6 am: 26. April 2011, 16:37:00 »
Ja, klar. Aber, wenn ich das jetzt schreibe, nervst Du weiter rum.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

T1

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Re: [Die Presse] Überfüllte Linie 26: Stadt plant Verlängerung
« Antwort #7 am: 26. April 2011, 16:44:14 »
Und das großteils auf eigenen Gleiskörpern, damit man keine Rücksicht auf den Individualverkehr nehmen muss.
::) ::) ::) >:( >:( >:(

Wobei ich das eher so interpretiere, dass die Tram dadurch ohne Rücksicht schnell vorankommt und somit die im ersten Satz erwähnten Verspätungen minimiert werden. Also mit anderen Worten: Ersetze man durch Tram. ;) Aber in der Ausführung kann man Politikern sicher Neubauten von eigenständigen Gleiskörpern schmackhaft machen – man muss halt vergessen zu erwähnen, dass der MIV dann weniger Platz hat.

... daß der Individualverkehr radikal behindert werden muß.

Sonst noch Sorgen?  >:(

Geh, du regst dich doch eh dauernd über die Radfahrergfraster auf, und wenn der 41er endlich einsieht, dass die radikal behindert werden sollen, ist's dir auch nicht recht. ;D

Linie 41

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Re: [Die Presse] Überfüllte Linie 26: Stadt plant Verlängerung
« Antwort #8 am: 26. April 2011, 17:04:41 »
Geh, du regst dich doch eh dauernd über die Radfahrergfraster auf, und wenn der 41er endlich einsieht, dass die radikal behindert werden sollen, ist's dir auch nicht recht. ;D
Ups, ich meinte natürlich "motorisierter, mehrspuriger Individualverkehr". ;) ;D 8)
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

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Re: [Die Presse] Überfüllte Linie 26: Stadt plant Verlängerung
« Antwort #9 am: 26. April 2011, 17:41:06 »
@benkda01: Vergiß es, die beschränkt funktionierenden Hirne der Politiker werden nie verstehen, daß der Individualverkehr radikal behindert werden muß.
Ich würde es eher so formulieren: ". . . . dass ausufernder Verkehr verhindert werden muss."  ;)


Es sollte eher eine prinzipielle Frage sein, als ein Glaubenskrieg! Am leichtesten und schnellsten würde die Umsetzung des Prinzips der Kostenwahrheit zu positiven Änderungen beitragen, ganz ohne Zwang.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

haidi

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Re: [Die Presse] Überfüllte Linie 26: Stadt plant Verlängerung
« Antwort #10 am: 26. April 2011, 20:05:11 »
@benkda01: Vergiß es, die beschränkt funktionierenden Hirne der Politiker werden nie verstehen, daß der Individualverkehr radikal behindert werden muß.
Ich würde es eher so formulieren: ". . . . dass ausufernder Verkehr verhindert werden muss."  ;)

Vorsicht, wenn das die diversen Bezirksvorsteher lesen, dann wird 13A, 43, 48A etc. eingestellt:)

Hannes
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

95B

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Re: [Die Presse] Überfüllte Linie 26: Stadt plant Verlängerung
« Antwort #11 am: 27. April 2011, 08:15:52 »
@benkda01: Vergiß es, die beschränkt funktionierenden Hirne der Politiker werden nie verstehen, daß der Individualverkehr radikal behindert werden muß.
Ich würde es eher so formulieren: ". . . . dass ausufernder Verkehr verhindert werden muss."  ;)
Also sofortige Vervielfachung der Pkw-Stellplätze im öffentlichen Raum, damit die Autofahrer eingeladen werden, ihr Fahrzeug öfter stehenzulassen. :D

(So eine Unlogik kommt bisweilen bei höherrangigen Zuständigen tatsächlich vor - vor einiger Zeit wollte mir doch glatt einmal ein Beamter weismachen, man brauche zur Verkehrsberuhigung im Ortsgebiet Straßen mit einer 70-km/h-Beschränkung, "damit der ganze Durchzugsverkehr schneller wieder draußen ist.") ::)

E: Klammern und Smileys, das verträgt sich bisweilen nicht auf Anhieb.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

moszkva tér

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Re: [Die Presse] Überfüllte Linie 26: Stadt plant Verlängerung
« Antwort #12 am: 27. April 2011, 09:01:44 »
Und das großteils auf eigenen Gleiskörpern, damit man keine Rücksicht auf den Individualverkehr nehmen muss.
::) ::) ::) >:( >:( >:(
Ich finde die Formulierung eh positiv. Lies zwischen den Zeilen:

Uns nervt der IV ungemein, aber mit eigenem Gleiskörper können wir dahinbrausen, ohne dass uns die Sch*** Autos stören.

Hätte man es umgekehrt formuliert (dass der IV keine Rücksicht auf die Straßenbahn nehmen muss), wäre es schlimmer:
Wir sind so verkehrsbehindernd, endlich sind wir dann von der Straße weg.

Z-TW

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Re: [Die Presse] Überfüllte Linie 26: Stadt plant Verlängerung
« Antwort #13 am: 27. April 2011, 09:55:41 »
(So eine Unlogik kommt bisweilen bei höherrangigen Zuständigen tatsächlich vor - vor einiger Zeit wollte mir doch glatt einmal ein Beamter weismachen, man brauche zur Verkehrsberuhigung im Ortsgebiet Straßen mit einer 70-km/h-Beschränkung, "damit der ganze Durchzugsverkehr schneller wieder draußen ist.") ::)

Man denke einmal in dieser Einstellung weiter - und es winkt das Autofahrerparadies!
.) Aufhebung sämtlicher zeitlicher und monetärer Parkbeschränkungen 
.) Freigabe zahlreicher Plätze für freies Parken
.) Aufhebung sämtlicher Tempolimits
.) Kompletteinstellung der Straßenbahn
.) Rückbau von "Ohrwascheln"
.) Aufhebung von Fußgängerzonen
Ob es da zu Selbstregulierungen kommen würde?

hema

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Re: [Die Presse] Überfüllte Linie 26: Stadt plant Verlängerung
« Antwort #14 am: 27. April 2011, 13:39:17 »
Man kann es drehen und wenden wie man will, eine nachhaltige Reduktion des Verkehrs - also um jenen Teil, der eigentlich unnötig ist - geht nur über die Kostenwahrheit und eben dadurch, dass jeder Nutzer den durch ihn verursachten Aufwand (möglichst) voll selber trägt. Eine allzu restriktive Reglementierung führt, trotz ihrer eigentlich unbestreitbaren Notwendigkeit, zu massiven Widerständen und zu einem Privilegienstadel für jene, die es sich richten können.

Also, vordringlich Kostenwahrheit und erst begleitend technische und legistische Maßnahmen zur weiteren Beschränkung, vor allem im Sinne der Sicherheit, Nachhaltigkeit und besseren ökoligischen Verträglichkeit.   
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!