Aufgrund der Eishockey-WM in Minsk fuhr ich für ein paar Tage nach Weißrussland. Dabei gingen sich auch einige wenige Straßenbahnfotos in Minsk (weißrussisch Мінск, russisch Минск) aus. Leider konnte ich nur eines von vier Straßenbahnnetzen Weißrusslands besuchen.
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Bei meinem Aufenthalt sind mir nur diese Wagen begegnet. Es handelt sich dabei um Fahrzeuge des weißrussischen Herstellers Белкамунмаш (Bielkomunmasch), der auch O-Busse baut. Der Typ, der hier zu sehen ist, ist das Standardfahrzeug und heißt АКСМ-60102 (AKSM-60102). Hier fährt der Wagen in der Бабруйская вул (Bobrujsker Straße, benannt nach der Stadt Bobrujsk) in Richtung Мясникова (Miasnikowa) kurz vor dem Bahnhof. Die Zieldisplays, Haltestellenansagen, Warnhinweise, Haltestellenamen, etc. sind alle auf Weißrussich, Stadtpläne sind aber in der Regel nur in Russischer Sprache verfügbar. Meistens ist es für die Orientierung kein Problem, lediglich bei der Haltestelle Кастрычніцкая wird es schwierig, da diese auf russisch Октябрьская hießt, auf deutsch Oktoberplatz. Die Zieldisplays zeigen beide Endstationen an. Das ist mir bei den Bussen in Brest und Grodno auch aufgefallen.
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Eine Zugsbegegnung zweier АКСМ-60102 (AKSM-60102) etwas weiter nördlich. Der Wagen, der uns sein Heck zeigt, hält in Küzre vor dem Dynamostadion. Die AKSM-60102 werden seit 2000 gebaut. Weißrussland baut abgesehen von Autos alle Fahrzeuge selbst. Ich war überrascht, dass ich kaum Ladas und andere sowjetische Autos sah, nicht einmal in außerhalb Minsks. In der Ukraine sieht es deutlich anders aus.
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Ein 7er in der Haltestelle Cвярдлова Richtung Мяснікова. Die Straßenbahnen schalten in der Haltestelle den Warnblinker ein.
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In der schönen Schleife Возера (See) nördlich des Zentrums enden die Linien 3, 4 und 5. Hier ist es nicht weit zu einem Naherholungsgebiet, wo viele Weißrussen sich einen netten Abend machten und die letzten Sonnenstrahlen bei gegrilltem Fleisch, Bier und Wodka genossen. Auch wir kauften uns ein Bier und entspannten uns in der Abendsonne.
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Das typische Postkartenmotiv mit dem Stadttor im Hintergrund wollte mir nicht gelingen, bzw. wollte ich nicht zu viel Zeit vertrödeln.
Neben den von mir gezeigten AKSM-60102 gibt es noch einen AKSM-743 und angeblich fünf AKSM-843. Beide Typen bieten Niederflur an.
Aufgrund der WM hat die Metro nun auch englische Haltestellenansagen und es gibt Chipkarten, auf die man Zeitkarten oder eine gewisse Anzahl von Fahrten laden kann. In anderen weißrussischen Städten werden die Fahrscheine noch wie im Kommunismus üblich mit Lochentwertern gelocht.
Allgemein machte Weißrussland einen sehr netten und positiven Eindruck. Die Leute waren froh "Westler" zu sehen und man merkte vor allem der Jugend an, dass sie sich nach mehr Kontakt mit Ausländern (abgesehen von Russen) sehnt.