Autor Thema: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis  (Gelesen 91090 mal)

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hema

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #15 am: 14. April 2012, 18:55:41 »

Ich könnt zu 90% auch auf die U-Bahn verzichten. Nur kostet die Karte dann vermutlich sogar mehr ;D
Strafe muss sein!  >:(  ;D



Ist das nicht in Budapest so, oder war es das zumindest früher, dass Karten teurer sind, wenn man (auch) die U-Bahn benützt?
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

B. S. Agrippa

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #16 am: 14. April 2012, 22:27:10 »
Eine "Jahreskarte exkl. U-Bahn" würde ich jedenfalls sofort nehmen, denn kurze Strecken gehe ich prinzipiell zu Fuß, für mittellange Strecken reichen Bus und Bim und erst wenn ich eine längere Distanz nicht mit der S-Bahn zurücklegen kann, kaufe ich mir halt einen U-Bahn-Fahrschein...aber wie oft kommt das schon vor? (Gut, nach Kagran kommt man aus Wien nicht so leicht ohne U-Bahn, aber dort fahre ich freiwillig sowieso nicht hin. ;D )

ULF

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #17 am: 14. April 2012, 23:37:02 »
Die Mehrheit der Wiener Bevölkerung wird wohl kaum auf die U-Bahn-Benutzung verzichten können und/oder wollen. In Anbetracht dessen wäre die Einführung einer Jahrskarte + Aufschlag für U-Bahn-Benutzung in Wien politischer Selbstmord (auch wenn sich nix ändert, wäre wohl der Diskriminierunggedanke nicht weit: wieso kann nun eine Minderheit weniger zahlen?), aber auch Humbug, da viele Relationen ersatzlos von der U-Bahn bedient werden. Das ist zumindest meine Meinung.

B. S. Agrippa

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #18 am: 15. April 2012, 11:40:19 »
Die Mehrheit der Wiener Bevölkerung wird wohl kaum auf die U-Bahn-Benutzung verzichten können und/oder wollen. In Anbetracht dessen wäre die Einführung einer Jahrskarte + Aufschlag für U-Bahn-Benutzung in Wien politischer Selbstmord (auch wenn sich nix ändert, wäre wohl der Diskriminierunggedanke nicht weit: wieso kann nun eine Minderheit weniger zahlen?), aber auch Humbug, da viele Relationen ersatzlos von der U-Bahn bedient werden. Das ist zumindest meine Meinung.
Man kann doch zusätzlich zur 365€ Jahreskarte, die die Benützung sämtlicher Öffis gestattet, eine Jahreskarte um z.B. 295€ einführen, wo eben keine U-Bahn dabei ist. Menschen, die auf die U-Bahn selten bis nie angewiesen sind, würden damit um ca. 19% billiger aussteigen, auch wenn sie bei der Wahl des öffentl. Verkehrsmittels etwas eingeschränkt wären.

moszkva tér

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #19 am: 15. April 2012, 11:49:14 »
Die Mehrheit der Wiener Bevölkerung wird wohl kaum auf die U-Bahn-Benutzung verzichten können und/oder wollen. In Anbetracht dessen wäre die Einführung einer Jahrskarte + Aufschlag für U-Bahn-Benutzung in Wien politischer Selbstmord (auch wenn sich nix ändert, wäre wohl der Diskriminierunggedanke nicht weit: wieso kann nun eine Minderheit weniger zahlen?), aber auch Humbug, da viele Relationen ersatzlos von der U-Bahn bedient werden. Das ist zumindest meine Meinung.
Man kann doch zusätzlich zur 365€ Jahreskarte, die die Benützung sämtlicher Öffis gestattet, eine Jahreskarte um z.B. 295€ einführen, wo eben keine U-Bahn dabei ist. Menschen, die auf die U-Bahn selten bis nie angewiesen sind, würden damit um ca. 19% billiger aussteigen, auch wenn sie bei der Wahl des öffentl. Verkehrsmittels etwas eingeschränkt wären.

Das wäre nur sinnvoll, wenn die U-Bahn ein echtes Express-Verkehrsmittel ist, und es noch genügend "langsamen" Parallelverkehr gäbe.
Da aber auf vielen Relationen nur U-Bahn fährt, wäre eine Ohne-U-Jahreskarte ohnehin unbrauchbar.

Wie würdest du denn z.B. in vernünftiger Zeit ohne U-Bahn von Kaisermühlen zum Keplerplatz fahren? 22B-31-5-6? Da musst du wirklich viel viel Zeit haben, damit sich die etwas billigere Karte amortisiert.

B. S. Agrippa

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #20 am: 15. April 2012, 12:58:29 »
Die Mehrheit der Wiener Bevölkerung wird wohl kaum auf die U-Bahn-Benutzung verzichten können und/oder wollen. In Anbetracht dessen wäre die Einführung einer Jahrskarte + Aufschlag für U-Bahn-Benutzung in Wien politischer Selbstmord (auch wenn sich nix ändert, wäre wohl der Diskriminierunggedanke nicht weit: wieso kann nun eine Minderheit weniger zahlen?), aber auch Humbug, da viele Relationen ersatzlos von der U-Bahn bedient werden. Das ist zumindest meine Meinung.
Man kann doch zusätzlich zur 365€ Jahreskarte, die die Benützung sämtlicher Öffis gestattet, eine Jahreskarte um z.B. 295€ einführen, wo eben keine U-Bahn dabei ist. Menschen, die auf die U-Bahn selten bis nie angewiesen sind, würden damit um ca. 19% billiger aussteigen, auch wenn sie bei der Wahl des öffentl. Verkehrsmittels etwas eingeschränkt wären.

Das wäre nur sinnvoll, wenn die U-Bahn ein echtes Express-Verkehrsmittel ist, und es noch genügend "langsamen" Parallelverkehr gäbe.
Da aber auf vielen Relationen nur U-Bahn fährt, wäre eine Ohne-U-Jahreskarte ohnehin unbrauchbar.

Wie würdest du denn z.B. in vernünftiger Zeit ohne U-Bahn von Kaisermühlen zum Keplerplatz fahren? 22B-31-5-6? Da musst du wirklich viel viel Zeit haben, damit sich die etwas billigere Karte amortisiert.
Jemand, der Relationen á la Kaisermühlen-Keplerplatz regelmäßig fährt, wird sich die verbilligte Karte klarerweise nicht kaufen. ;) Ich zum Beispiel brauche die U-Bahn nur selten und würde von einer Ohne-U-Bahn-Jahreskarte durchaus profitieren. Von mir aus dem 10.Bezirk erreiche ich alle anderen Bezirke auch ohne U-Bahn, Kaisermühlen ist da fast wirklich die einzige Ausnahme, aber dort fahre ich wie bereits erwähnt sowieso nie hin (und wenn doch, dann zahle ich eben das eine mal die ~2€ für einen Einzelfahrschein).

Edit: Zur Veranschaulichung eine kleine Auflistung meiner schnellsten Fahrtwege ohne U-Bahn (von mir daheim aus in den...):
1., 4.Bezirk: Kliebergasse -> UStrab
2., 3., 12., 20., 21., (westl.) 23.Bezirk: Matzleinsdorfer Platz -> Schnellbahn (+ Bezirkslinie)
5.-9.Bezirk: 14A(-13A)
10.Bezirk: Bezirkslinien
11.Bezirk: 6er (+ Bezirkslinie)
13.Bezirk: S15 oder S9-62er via Hetzendorf (+ Bezirkslinie)
14.Bezirk: S15(-S45) oder 6er-49er (+ Bezirkslinie)
15.-17.Bezirk: 14A-13A-Radiallinie
18.Bezirk: Kliebergasse -> 1er + 40er/41er
19.Bezirk: Schnellbahn - S45 via Handelskai (+Bezirkslinie)
22.Bezirk: 6er-S80/R via Simmering (+ Bezirkslinie)
(östl.) 23.Bezirk: WLB (+Bezirkslinie) oder 67-66A/67A/70A

darkweasel

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #21 am: 15. April 2012, 13:02:26 »
22B-31-5-6?
Der erste Bus, den du hier nehmen willst, ist der 20B ... die ÖBB-Fahrplanauskunft schlägt dafür übrigens (neben Flughafenbus - S7 - 6+Fußweg/O) einen Weg über Wien Lobau vor.

moszkva tér

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #22 am: 15. April 2012, 13:27:41 »
22B-31-5-6?
Der erste Bus, den du hier nehmen willst, ist der 20B ... die ÖBB-Fahrplanauskunft schlägt dafür übrigens (neben Flughafenbus - S7 - 6+Fußweg/O) einen Weg über Wien Lobau vor.
Danke für die Korrektur.

Ich bin übrigens davon ausgegangen, dass die S-Bahn dann genauso aufpreispflichtig wäre.

Jemand, der Relationen á la Kaisermühlen-Keplerplatz regelmäßig fährt, wird sich die verbilligte Karte klarerweise nicht kaufen. ;) Ich zum Beispiel brauche die U-Bahn nur selten und würde von einer Ohne-U-Bahn-Jahreskarte durchaus profitieren. Von mir aus dem 10.Bezirk erreiche ich alle anderen Bezirke auch ohne U-Bahn, Kaisermühlen ist da fast wirklich die einzige Ausnahme, aber dort fahre ich wie bereits erwähnt sowieso nie hin (und wenn doch, dann zahle ich eben das eine mal die ~2€ für einen Einzelfahrschein).
Wie gesagt, wenn die U1 eine echte Express-Linie wäre, mit nur etwa der Hälfte der Stationen, dafür gäbe es noch B(k) und 167 parallel, dann wäre das mit der Aufpreispflicht für U-Bahnen halbwegs nachvollziehbar. Bestimmte Verkehrsmittel aufpreispflichtig zu machen, geht nur, wenn es auch niederpreisige Alternativen gibt.

Ich wäre eher dafür, die Zone 100 in mehrere kleine Zonen einzuteilen, um dann Karten für die Zonen zu verkaufen. Aber das ist nur schwer zu administrieren.


B. S. Agrippa

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #23 am: 15. April 2012, 13:36:01 »
Ich bin übrigens davon ausgegangen, dass die S-Bahn dann genauso aufpreispflichtig wäre.
Warum sollte die S-Bahn bei einer "Ohne-U-Bahn-Jahreskarte" aufpreispflichtig sein?  ???

Bei dieser Variante dürfte die Bus/Bim-Jahreskarte dann aber nicht mehr als die Hälfte der normalen Jahreskarte kosten, denn nur mit Straßenbahn und Bus kommst du in Wien wirklich nicht weit. (Man stelle sich hier Leopoldau - Penzing vor, mit 29A-31-1-49 wäre das eine Halbtagesreise...)

moszkva tér

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #24 am: 15. April 2012, 14:13:12 »
Ich bin übrigens davon ausgegangen, dass die S-Bahn dann genauso aufpreispflichtig wäre.
Warum sollte die S-Bahn bei einer "Ohne-U-Bahn-Jahreskarte" aufpreispflichtig sein?  ???

Weil es unlogisch wäre, das eine hochrangige Verkehrsmittel aufpreispflichtig zu machen, und das andere nicht  :lamp:

..., denn nur mit Straßenbahn und Bus kommst du in Wien wirklich nicht weit. (Man stelle sich hier Leopoldau - Penzing vor, mit 29A-31-1-49 wäre das eine Halbtagesreise...)
Sogar auf der Kurz- und Mittelstrecke wirds teilweise happig... fahre einmal Zieglergasse - Kardinal-Nagl-Platz ohne U-Bahn  ;)

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #25 am: 15. April 2012, 14:14:02 »
Ein Aufpreis für die Benützung der Schnellbahn ist aber noch weit eher zu rechtfertigen, als für die U-Bahn, da nahezu alle Wiener S-Bahn-Strecken über parallelen Oberflächenverkehr verfügen, was hingegen bei der U-Bahn nur ganz selten der Fall ist.

Ganz schlecht bei all diesen Tarifüberlegungen ist sicher, wenn man sich von persönlichen Vorteilen leiten läßt.

moszkva tér

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #26 am: 15. April 2012, 14:20:18 »
Ein Aufpreis für die Benützung der Schnellbahn ist aber noch weit eher zu rechtfertigen, als für die U-Bahn, da nahezu alle Wiener S-Bahn-Strecken über parallelen Oberflächenverkehr verfügen, was hingegen bei der U-Bahn nur ganz selten der Fall ist.

Ganz schlecht bei all diesen Tarifüberlegungen ist sicher, wenn man sich von persönlichen Vorteilen leiten läßt.
Ich finde übrigens die ganzen Überlegungen dazu reichlich absurd, und unterstreichen nur den Straßenbahnfetischismus, der teilweise in diesem Forum extreme Züge annimmt.
Öffentlicher Verkehr sollte so einfach wie möglich zu benutzen sein, dazu gehört ohnehin dazu, dass man "ohne Denken" in alles einsteigen kann, was daherkommt. Sonst nehmen nämlich die Leute das Auto, das kann auch nicht Sinn der Sache sein.

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #27 am: 15. April 2012, 14:31:11 »
Ich finde übrigens die ganzen Überlegungen dazu reichlich absurd, und unterstreichen nur den Straßenbahnfetischismus, der teilweise in diesem Forum extreme Züge annimmt.
Öffentlicher Verkehr sollte so einfach wie möglich zu benutzen sein, dazu gehört ohnehin dazu, dass man "ohne Denken" in alles einsteigen kann, was daherkommt. Sonst nehmen nämlich die Leute das Auto, das kann auch nicht Sinn der Sache sein.
Völlig richtig. Außerdem haben Leute, die mit "das brauche ich nicht, warum soll ich dafür bezahlen" argumentieren, offenbar den Sinn eines Gemeinwesens noch nicht verstanden.

Linie 41

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #28 am: 15. April 2012, 15:09:06 »
Also am derzeitigen Tarifsystem würde ich nicht zu rütteln anfangen. Da wird einem wirklich zu einem günstigen Preis sehr viel geboten. Eine Stärke des Systems ist definitiv, daß ein Fahrschein für das ganze Stadtgebiet gilt – das ist sehr benutzerfreundlich und somit ein Fahrgastbringer. Nichtsdestotrotz hat das System punktuelle Schwächen, die da vor allem währen:

+) Kein gleitender Monats-, Wochen-, und Jahreskartentarif (bei letzterer sehe ich allerdings den geringsten Änderungsbedarf, auf Grund der langen Gültigkeitsdauer fällt das bei der Jahreskarte nicht so ins Gewicht).
+) Keine optimierte Aufstockung auf den nächstgünstigsten Tarif möglich (sprich ähnlich wie bei der Oystercard, daß bei jeder Entwertung nur die Differenz zum nächsthöheren Ticket abgebucht/bezahlt wird).
+) Unterschiedliche (und noch dazu teilweise parallel verwendbare) Tarifsysteme in VOR und VVNB.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

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Re: Billigere Jahreskarten, teurere Einzeltickets für Wiener Öffis
« Antwort #29 am: 15. April 2012, 16:26:17 »

Ich finde übrigens die ganzen Überlegungen dazu reichlich absurd . . . .
Da sind ja keine echten Überlegungen! Es soll lediglich darauf hinzeigen, dass bei Pauschalierung die Tendenz immer zum Höherpreisigen geht, womit die Finanzierung schwieriger wird und das Angebot letzlich immer teurer. Würdest du eine Öffi-Hubschrauberlinie quer durch Wien in einen (günstigen) Einheitstarif einbeziehen, auch die würde mit Begeisterung genutzt! Das ist ähnlich wie in Häusern, bei denen Heizung und Warmwasser pauschaliert sind, da spart logischerweise keiner, weil er immer das Gefühl hätte, sich eigentlich nur zum Nutzen seiner Nachbarn einzuschränken, aber für deren Luxus mitzuzahlen. Ein kollektives Sparbewusstsein wirst du nie herbeiführen können, also bleibt nur die Belastung für individuell höheren Aufwand.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!