Autor Thema: Wiener Bombardier-Werk in Auftragsnot  (Gelesen 45247 mal)

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13er

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Re: Wiener Bombardier-Werk in Auftragsnot
« Antwort #15 am: 12. Oktober 2011, 09:56:54 »
Beliebtestes Argument... Schauts einmal nach <beliebige Stadt in der Dritten Welt einsetzen>, da ist alles noch schlechter.  :down:
Ja, und stell dir vor, die Wiener Linien würden eine Woche lang den Betrieb einstellen! Nein, die sind schon super so! ;)

Übrigens OnTopic, weil das noch nicht erwähnt wurde: Es werden nun, das wurde ebenfalls bei den Tarifverhandlungen vereinbart, 20 T1 gekauft. Wurde schon erwähnt, tut leid.
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Linie 41

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Re: Wiener Bombardier-Werk in Auftragsnot
« Antwort #16 am: 12. Oktober 2011, 10:09:26 »
Übrigens OnTopic, weil das noch nicht erwähnt wurde: Es werden nun, das wurde ebenfalls bei den Tarifverhandlungen vereinbart, 20 T1 gekauft.
Braucht die eigentlich wirklich jemand oder ist das wieder einmal sozialdemokratische Arbeitsplatzpolitik?
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

60er

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Re: Wiener Bombardier-Werk in Auftragsnot
« Antwort #17 am: 12. Oktober 2011, 10:18:07 »
Braucht die eigentlich wirklich jemand oder ist das wieder einmal sozialdemokratische Arbeitsplatzpolitik?
Vielleicht will man in Zukunft zur HVZ alle Züge nach Siebenhirten fahren lassen, dafür würde man die 5 zusätzlichen Garnituren brauchen. Auch wenn sich das von den Fahrgastzahlen keinesfalls lohnen würde, aber der derzeitige Kurzführungsbetrieb soll eher unbeliebt sein und häufiger zu Problemen führen.

13er

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Re: Wiener Bombardier-Werk in Auftragsnot
« Antwort #18 am: 12. Oktober 2011, 10:22:42 »
Ich denke eher, dass man die Wagen nicht wirklich braucht, sondern dem Werk helfen will. Obwohl man in Wien ja bekanntlich einen enormen Reserverstand hat, den sich kaum eine (oder keine) andere Stadt leistet.

Lieber ein paar Millionen Schulden als ein einziger Arbeitsloser, oder wie war das ;)
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Linie 41

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Re: Wiener Bombardier-Werk in Auftragsnot
« Antwort #19 am: 12. Oktober 2011, 10:27:49 »
Lieber ein paar Millionen Schulden als ein einziger Arbeitsloser, oder wie war das ;)
Das war damals schon ein Blödsinn und ist es heute immer noch. Eines von drei Dingen, wo Kreisky völlig daneben lag.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

moszkva tér

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Re: Wiener Bombardier-Werk in Auftragsnot
« Antwort #20 am: 12. Oktober 2011, 10:36:40 »
Lieber ein paar Millionen Schulden als ein einziger Arbeitsloser, oder wie war das ;)
Das war damals schon ein Blödsinn und ist es heute immer noch. Eines von drei Dingen, wo Kreisky völlig daneben lag.
Es hat immerhin 20-30 Jahre Wohlstand beschert. Die Rechnung zahlen wir heute - aber im Vergleich zu anderen Ländern gehts uns immer noch sehr gut.

Zur Beschaffungspolitik muss ich aber anmerken... Besser in der Region produzieren lassen und das Geld hier weiter zirkulieren lassen, als ein China-Klump kaufen, wo das Geld nachher futsch ist.
Besser aber, was kaufen, was man auch brauchen kann. Statt T1 beispielsweise weitere Niederflur-Bims zusätzlich zu den ULFen anschaffen.

Linie 41

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Re: Wiener Bombardier-Werk in Auftragsnot
« Antwort #21 am: 12. Oktober 2011, 10:40:14 »
Es hat immerhin 20-30 Jahre Wohlstand beschert. Die Rechnung zahlen wir heute - aber im Vergleich zu anderen Ländern gehts uns immer noch sehr gut.
Das hat keinen großen Wohlstand beschert, das waren eher die anderen (durchaus sinnvollen Sozialleisteungen) der Regierung Kreisky. Ich sage ja auch nicht, daß man nicht aktive Arbeitsplatzpolitik machen kann, aber das muß indirekt durch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geschehen und nicht durch stumpfsinnige Subventionen. Man sieht ja, daß ehemalige verstaatlichte Unternehmen durchaus erfolgreich sein können (bspw. VÖEST), wenn man es richtig macht.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Bus

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Re: Wiener Bombardier-Werk in Auftragsnot
« Antwort #22 am: 12. Oktober 2011, 11:22:42 »
Benötigt die WLB nicht auch neue Fahrzeuge? Die 100er Reihe schaut "oberflächlich" etwas mitgenommen aus.
Das liegt wohl daran, dass schon seit ewigen Zeiten kein Fahrzeug mehr Neulack gesehen hat. Die drei Wagen 112, 116 und 117 haben als letzte Neulack erhalten - in der bekannt gewöhnungsbedürftigen Ausführung. Danach hieß es, man werde Neulackierungen nur mehr durchführen, wenn man sie nicht selbst zahlen müsse (d. h. nach Karambolreparaturen). Dazu ist es aber offensichtlich bislang nicht gekommen. Unter der Oberfläche sind die WLB-100er aber gepflegt und gut in Schuss.

Wenn man die "neulackierten" 100er betrachtet, ist dies echt kein Nachteil. Das neue Design auf Altzügen ist voll daneben gegangen.

68er

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Re: Wiener Bombardier-Werk in Auftragsnot
« Antwort #23 am: 12. Oktober 2011, 11:40:04 »
Die Überlegung war aber nicht einfach "wir pumpen etliche Mrd. in ein ineffizientes Unternehmen, um die überbezahlten Arbeitsplätze unserer Stammwähler zu sichern". Das hat die konservative und rechts-"sozialdemokratische" Propaganda daraus gemacht.

Das Problem, das man über die Aufblähung der verstaatlichten Wirtschaft zu lösen versuchte, war ein nahezu vollständiger Investitionsboykott des privaten Sektors in den 70er Jahren. Der längste Aufschwung der Geschichte, das Nachkriegs-"Wirtschaftswunder" war vorbei, die Renditen im Keller und die Elektronik-Revolution noch nicht richtig in Schwung.
Wenn dann die direkten staatlichen Investitionen (damals neben Verkehrsinfrastruktur auch Schulbau) und fast geschenkte Kredite durch staatliche Banken immer noch nicht ausreichend wirken, kann man Austeritätspolitik betreiben und selbst sparen beginnen, womit man die Krise verschärft und verlängert.
Oder der Staat verschuldet sich weiter, indem er selbst Unternehmensinvestitionen im großen Maßstab tätigt, dazu braucht er Industriebetriebe. Wenns gut geht, kostet das weniger und bringt eine schnellere Erholung der Wirtschaft.

Die bessere Bezahlung bei VOEST und Co war nicht Bestechung für Parteigünstlinge, sondern hat allgemein das Lohnniveau der Industriearbeiter auch in privaten Betrieben deutlich angehoben. Der große Fehler war natürlich, dass die viel niedrigeren Löhne im Dienstleistungssektor überhaupt nicht profitiert haben.

Der Unterschied zu den Bombardier-Zurufen von heute war, dass die (demokratisch legitimierte) Politik die Entscheidungen traf, und nicht wie derzeit nur noch reagieren kann, wenn sie zur Wahrung der Interessen einiger weniger erpresst wird.

95B

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Re: Wiener Bombardier-Werk in Auftragsnot
« Antwort #24 am: 12. Oktober 2011, 11:43:03 »
Ich denke eher, dass man die Wagen nicht wirklich braucht, sondern dem Werk helfen will.
Korrekt, sonst hätte man sie ja schon im Zuge der E6-Ausmusterung bestellt. In ein paar Jahren wird dann eben auf Kosten der Allgemeinheit die doppelte Menge an heißer Luft nach Siebenhirten verfrachtet. Blöderweise kann man die Führung jedes Zuges nach Siebenhirten auch nicht mehr zurücknehmen, wenn die ersten T in die Jahre gekommen sind und nach dem Schrottplatz trachten, da sich sonst ein paar Gneisser und Schoitln echauffieren...
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Re: Wiener Bombardier-Werk in Auftragsnot
« Antwort #25 am: 12. Oktober 2011, 12:16:54 »
Korrekt, sonst hätte man sie ja schon im Zuge der E6-Ausmusterung bestellt. In ein paar Jahren wird dann eben auf Kosten der Allgemeinheit die doppelte Menge an heißer Luft nach Siebenhirten verfrachtet. Blöderweise kann man die Führung jedes Zuges nach Siebenhirten auch nicht mehr zurücknehmen, wenn die ersten T in die Jahre gekommen sind und nach dem Schrottplatz trachten, da sich sonst ein paar Gneisser und Schoitln echauffieren...
Ich denke eher, dass damit der Bau der U6 Nord um einiges konkreter geworden ist.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

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Re: Wiener Bombardier-Werk in Auftragsnot
« Antwort #26 am: 12. Oktober 2011, 12:20:52 »
Ich denke eher, dass damit der Bau der U6 Nord um einiges konkreter geworden ist.
Was willst du auf der U6-Nord mit nur 5 zusätzlichen Zügen anfangen? Ich vermute wie 95B, man will zur HVZ sämtliche Kurse bis Siebenhirten fahren lassen. Vielleicht ein Wahlzuckerl zu den kommenden Gemeinderatswahlen?

Bus

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Re: Wiener Bombardier-Werk in Auftragsnot
« Antwort #27 am: 12. Oktober 2011, 13:25:52 »
Ich vermute mal so, das die U6 Nord nur um 1 Station erweitert werden wird, bis zum neuen Spital. (Würde sich auch mit den Kosten ausgehen, die bei der U2 Süd übrig bleiben)

Linie 41

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Re: Wiener Bombardier-Werk in Auftragsnot
« Antwort #28 am: 12. Oktober 2011, 13:31:24 »
Ich vermute mal so, das die U6 Nord nur um 1 Station erweitert werden wird, bis zum neuen Spital. (Würde sich auch mit den Kosten ausgehen, die bei der U2 Süd übrig bleiben)
Was zugegebenermaßen kein so blöder Kompromiß wäre. Den Spitalsbesuchern/Patienten wird das Umsteigen wegen einer Station erspart, die Kosten halten sich in Grenzen und der 31er wird nicht unnötigerweise durch die U-Bahn ersetzt.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: Wiener Bombardier-Werk in Auftragsnot
« Antwort #29 am: 12. Oktober 2011, 13:32:34 »
Ich vermute mal so, das die U6 Nord nur um 1 Station erweitert werden wird, bis zum neuen Spital.
Das wäre von der Sinnhaftigkeit durchaus weit über anderen U-Bahn-Ausbauten anzusiedeln und den 31er würde es auch nicht töten.
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