Autor Thema: 13 statt 13A  (Gelesen 240742 mal)

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #15 am: 11. November 2011, 21:52:37 »
Menschen sind eben ein seltsames Völkchen :)
Genau... fahren mit dem Auto ins Fitnesscenter, rennen dort zwei Stunden lang auf einem Förderband gegen die Wand und fahren dann mit dem Auto wieder nach Hause. :D
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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Z-TW

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #16 am: 12. November 2011, 09:27:37 »
Menschen sind eben ein seltsames Völkchen :)
Genau... fahren mit dem Auto ins Fitnesscenter, rennen dort zwei Stunden lang auf einem Förderband gegen die Wand und fahren dann mit dem Auto wieder nach Hause. :D

Und sind sauer, wenn sie nicht in Eingangsnähe einen Parkplatz finden....

60er

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #17 am: 12. November 2011, 11:32:29 »
Wobei ich nicht weiß, was man beim 13A noch großartig verdichten möchte? Der fährt zur HVZ doch eh schon im Paternoster-Betrieb und ist trotzdem ständig überfüllt. Hinzu kommt die Unzuverlässigkeit wegen Falschparkern, Staus und vielen roten Ampeln, die sich auch durch Intervallverdichtungen nicht beheben lässt.
Stimmt eh, aber Intervallverdichtung lässt sich gut verkaufen.
Ich bin wohl reichlich naiv, aber ich dachte man möchte den 13A wirklich spürbar verbessern. Wozu wirft man dann überhaupt Geld für Machbarkeitsstudien zum Fenster raus, wenn am Ende ohnehin nur die Beibehaltung des Status quo mit Bussen und zur Beruhigung des gemeinen Stimmviehs vielleicht geringfügige Intervallverdichtungen übrig bleiben?

Z-TW

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #18 am: 12. November 2011, 12:59:32 »
Genau das ist der Sinn der Machbarkeitsstudie!

60er

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #19 am: 12. November 2011, 13:32:16 »
Genau das ist der Sinn der Machbarkeitsstudie!
Und dafür braucht man die Studie von einem TU-Institut?  :-\
Dass Vassilakou damit bei ihrer Wählerschaft gut ankommen wird, wage ich zu bezweifeln. >:(

Aber wer einmal am Futtertrog sitzt... ::)

Z-TW

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #20 am: 12. November 2011, 13:45:43 »
@60er: Schau, als gelernter Österreicher weiß man doch, was bei so was rauskommt: Selbst wenn die Machbarkeitsstudie ein Ergebnis pro Tram liefert, gibt es wieder 17 000 Gründe, warum die nicht gebaut wird. Also verkauft man das, was allen am wenigsten weh tut (Parkplatzerhaltung) und am wenigsten kostet, als großen Fortschritt -  somit  eine Intervallverdichtung oder im besten Falle den Einsatz von Gelenkbussen.
(Wie lange übrigens wird denn schon bei der Verlängerung der Gmundner Tram herumgetan? Und wie weit ist man? Na also!)
Noch was: Es wird schon ein gewisser Sarkasmus meinerseits festgestellt worden sein - aber die Realtiät bestätigt diesen Sarkasmus immer wieder aufs Neue.

60er

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #21 am: 12. November 2011, 14:10:48 »
Die Hoffnung stirbt trotzdem zuletzt. Vielleicht läuft es ja unerwarteterweise doch so, wie bei der Tarifreform mit der Vergünstigung der Jahreskarte. Die Grünen hatten die Straßenbahn als Wahlkampfthema und wären gut beraten, hier auch etwas weiterzubringen. Das muss ja nicht unbedingt gleich der 13er sein, Ausbaumöglichkeiten gibt es in Wien genug andere, z.B. der 67er nach Monte Laa, nachdem es in Favoriten durch die U1-Süd sowieso schon in ein paar Jahren zu einer Neuorgansiation des Oberflächenverkehrs kommen wird.

13er

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #22 am: 12. November 2011, 14:38:11 »
Ich möchte nach vielen Gesprächen und vielem Nachdenken sagen – obwohl es mir weh tut –, dass der 13er eines der am schlechtesten zu verkaufenden Projekte bezügl. Umstellung auf Tramway ist. Wenn man nämlich nur auf Straßenbahn umstellt, ohne die Rahmenbedingungen zu ändern, dann wird der 13er ganz genauso im Stau stehen wie jetzt der 13A. Und wer erwartet sich schon, dass man die Straßen entlang der Linie ausräumt und z.B. aus der Neubaugasse eine Fußgängerzone mit Tramway macht, wenn man das nicht einmal auf einem vergleichsweise kurzen Stück bei den Citybussen verwirklichen möchte? Ehrlich gesagt wäre es mir lieber, man würde andere Linien zuerst umstellen, bei denen vergleichsweise minimale Probleme zu erwarten sind (etwa 11er oder 48er) und dann mit diesem Schwung (die Fahrgastzahlen auf den umgestellten Linien würden sich deutlich erhöhen) erst den 13er angeht.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

60er

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #23 am: 12. November 2011, 14:44:25 »
Ich möchte nach vielen Gesprächen und vielem Nachdenken sagen – obwohl es mir weh tut –, dass der 13er eines der am schlechtesten zu verkaufenden Projekte bezügl. Umstellung auf Tramway ist.
Das sehe ich ähnlich! Also liebe Grüne, eure Euphorie bezüglich 13er ist zwar nicht schlecht, aber beschäftigt euch vorher mit einfacher zu realisierenden Projekten. Im STEP gibt es reichlich Anregungen und auch der 48er und ein 67er neu wäre eine Überlegung wert.

Linie 41

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #24 am: 12. November 2011, 16:53:36 »
Also liebe Grüne, eure Euphorie bezüglich 13er ist zwar nicht schlecht
Euphorie sehe ich da aber bei weitem keine. ;)
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

T1

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #25 am: 12. November 2011, 18:09:06 »
Ich möchte nach vielen Gesprächen und vielem Nachdenken sagen – obwohl es mir weh tut –, dass der 13er eines der am schlechtesten zu verkaufenden Projekte bezügl. Umstellung auf Tramway ist. Wenn man nämlich nur auf Straßenbahn umstellt, ohne die Rahmenbedingungen zu ändern, dann wird der 13er ganz genauso im Stau stehen wie jetzt der 13A. Und wer erwartet sich schon, dass man die Straßen entlang der Linie ausräumt und z.B. aus der Neubaugasse eine Fußgängerzone mit Tramway macht, wenn man das nicht einmal auf einem vergleichsweise kurzen Stück bei den Citybussen verwirklichen möchte? Ehrlich gesagt wäre es mir lieber, man würde andere Linien zuerst umstellen, bei denen vergleichsweise minimale Probleme zu erwarten sind (etwa 11er oder 48er) und dann mit diesem Schwung (die Fahrgastzahlen auf den umgestellten Linien würden sich deutlich erhöhen) erst den 13er angeht.

Grundsätzlich verstehe ich deinen Gedankengang und die Argumentation, allerdings bin ich der Meinung, dass es ein Prestigeprojekt braucht. Der 48er wäre zwar verkehrstechnisch nicht ungeeignet dafür, aber wenn man den behutsam ohne großartige Umgestaltungen einführt, hat man hier halt statt Busspuren Schienen. Zwar würde das eine Verbesserung bringen, aber für einen Imagewechsel des Verkehrsmittels Straßenbahn wird es nicht reichen. Und wenn man dann Richtung Flötzersteig weiterdenkt, bin ich mir gar nicht mehr mal so sicher, ob der 48er wirklich das einfachere Projekt ist.

Daher finde ich es recht gut, dass man gleich einen großen Brocken in die Hand nehmen will. Klar, bis ein 13er wirklich realistisch ist, werden Legislaturperioden vergehen, aber dann hat man möglicherweise endlich die Chance, Stadtgestaltung und Straßenbahnbau auf eine neue, den heutigen internationalen Standards entsprechende Ebene zu bringen. Wenn man sich hingegen nur an "leichte" Projekte dranhängt (wie eben 11), wird das Ganze in der WL-Weiterwurschtelei gebaut werden und wir haben dann so Ergebnisse wie den 26er.

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #26 am: 12. November 2011, 18:33:47 »
Eines ist sicher: Der 13er hätte viel Potential mit dem man zeigen kann, was möglich ist. Er ist aber ganz sicher auch diejenige Linie, wo das Potential am schwersten anzuzapfen ist. Den 48er hätte allerdings durchaus auch seinen Reiz, allerdings nicht, indem man ihn 1:1 auf Schienen geführt vom Bus übernimmt, sondern natürlich nur, wenn damit gleichzeitig die Einbahnregelung Burggasse/Neustiftgasse bzw. Koppstraße/Gablenzgasse wegfällt (weiter will ich mich da jetzt nicht auslassen, da das der 13er Thread ist). Beim 13er jedenfalls könnte man zeigen, was punkto Straßengestaltung alles möglich ist, stößt aber eben auch auf den größten Widerstand seitens der Autofahrerlobby=Politik.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #27 am: 12. November 2011, 20:36:37 »
Ich weiss inzwischen einiges aus dem Hintergrund, kann es aber nicht erzählen. Ich kann allerdings meine private Einschätzung zusammenfassen:

Der 13er wäre aus meiner Sicht das Prestigeprojekt schlechthin, das, wenn man es ordentlich angeht, den Verkehr und die räumliche Qualität im inneren Kipferl (4-9) auf ein völlig neues Niveau heben könnte - allerdings um ziemlich viel Geld, das muss man mal auftreiben. Die Grünen stemmen das mE nicht, dafür sind sie einfach zu klein in der Stadtregierung, ausserdem reden zuviele andere Leute mit. Weiters ist Wien anscheinend wirklich noch nicht so weit wie die Städte in Westeuropa, wo man überall ganz massiv den öffentlichen Raum vom IV befreit. Ausserdem sind die Wiener noch garnicht gewohnt, öffentlichen Raum als Wert wahrzunehmen, zusehr ist das Land aufs Auto zentriert - was, meiner Meinung nach, auch mit dem niedrigeren intellektuellen Niveau als anderswo zusammenhängt. Würde man tatsächlich eine Schneise à la Francaise durch das Kipferl schlagen, könnte man aber davon ausgehen, dass die Grünen da massiv gewinnen würden - in Frankreich wurde noch fast jeder Bürgermeister für eine neue Tramway mit Wiederwahl belohnt. Dass sowas mit den WiLi aber nicht machbar ist, dürfte hier allen klar sein, und dass so ein Projekt von der Allianz der Verhinderer massiv ruiniert würde wohl auch.

Was ist also die Alternative? Einige Tramstrecken, wo's niemandem weh tut, irgendwo in der Peripherie, und die Hoffnung, dass man sich in paar Jahren moderneren Lösungen und Bauweisen etwas angenähert hat. Das Problem dabei ist nur, dass es mit Europa und auch mit Österreich finanziell massiv bergab geht - und dass Österreich so reformunwillig ist wie Griechenland. Wir haben uns bisher nur besser verkauft und wurden als Appendix der BRD wahrgenommen, ich denke, nur deswegen haben wir noch eine AAA-Bonität. Wenn ich mir aber die bürokratischen Strukturen ansehe, mit all den Beamten, Kammern, Verwaltungsebenen - da seh ich dunkelschwarz für Entwicklungen zum besseren. Es wird ja auch überall als erstes am ÖV gespart, wenns knirscht - da kann ich mir allzuviele Investitionen in Verbesserungen kaum vorstellen.

Insofern ist das einzige Zeitfenster für einen neuen 13er eigentlich jetzt - und es schließt sich, noch bevor es richtig aufgegangen ist. Würde man jetzt aufs Gas steigen, könnte der 13er zum Ende der Legislaturperiode knapp fertig sein. Macht man jetzt nichts und wartet bis nach der nächsten Wahl, wird kein Geld mehr da sein.


Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #28 am: 12. November 2011, 20:57:27 »
Macht man jetzt nichts und wartet bis nach der nächsten Wahl, wird kein Geld mehr da sein.
Und keine Grünen mehr (zumindest nicht in der Stadtregierung), wenn sie weiter so performen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: 13 statt 13A
« Antwort #29 am: 12. November 2011, 21:56:20 »
Macht man jetzt nichts und wartet bis nach der nächsten Wahl, wird kein Geld mehr da sein.
Und keine Grünen mehr (zumindest nicht in der Stadtregierung), wenn sie weiter so performen.
Schwer zu sagen. Das Problem ist, dass sie nicht gut kommunizieren. In Wahrheit sind Teile der Wiener SP sogar ziemlich sauer, dass die Grünen paar große Erfolge gelandet haben: Die Verbilligung der Jahreskarte (die ihnen eigenartigerweise als Misserfolg umgehängt wird), die Ausweitung des Parkpickerls (dessen großer Nutzen den Wiener Autofahrern nicht klar ist) und die kommende Umgestaltung der Mahü (OK, das wird erst). Die Grünen sind fachlich und inhaltlich schon gut, haben aber zuwenig Personal und zuwenig realpolitische Erfahrung. Dass die Gretner gegangen ist spricht eh Bände. Die SP spielt das politische Klavier einfach perfekt, die Grünen sind für die eine willkommene Erfrischung und Verjüngung, aber ich sehe auch immer mehr, dass sie anscheinend mit Tagesgeschäft so zugeschüttet werden, dass für die professionelle Kommunikation der Leistungen keine Zeit bleibt.
Harald A. Jahn, www.tramway.at