Autor Thema: [DE] München  (Gelesen 378357 mal)

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Metrotram

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Re: [DE] München
« Antwort #630 am: 22. Dezember 2017, 14:20:26 »
Nein! Die Sitze sind etwas breiter, als die auf der Fensterseite, gelten aber nicht mehr als "Mutter-Kind-Sitz". Sie sind stark verschmälert worden, um den bei den T1-Wagen zu engen Durchgang zumindest etwas zu entschärfen. Bei einigen "Selbsttests" ist das meiner Meinung nach auch halbwegs gelungen. ;)

Hier ist die alte Variante zu sehen: https://www.flickr.com/photos/frederikb/10670790425/

38ger

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Re: [DE] München
« Antwort #631 am: 18. Januar 2018, 14:25:48 »
München plant einiges im Öffi-Bereich:
https://www.muenchen.tv/milliarden-offensive-so-soll-der-oeffentliche-nahverkehr-ausgebaut-werden-255617/

Bei den Tramprojekten stehen in nächster Zeit die Tram-Nordtangente (Jänner) und die Tram-Westtangente (Frühjahr) auf der Agenda, sowie eine Verlängerung der Linie 23 von Schwabing zu einer neuen U-Bahn-Strecke von Am Hart nach Kiefersgarten. Diese Strecke war in früheren Plänen als Straßenbahnstrecke eingezeichnet, scheinbar ist man hier jetzt zur U-Bahn umgeschwenkt.

Neben der U5-Verlängerung in den Westen und der U4-Verlängerung in den Osten ist vor Allem eine neue U9 nicht unspektakulär. Die U9 soll im großen und ganzen die U6 ablösen, zwischen Münchner Freiheit und Implerstraße jedoch eine eigene Stammstrecke bekommen - und nicht, wie bisher gemeinsam mit der U3 fahren. Die neue Strecke ist etwa 10 km lang und soll beim Hauptbahnhof vorbeiführen. Dabei führt sie parallel zwischen den Strecken der U2 und jener der U3/U6, zwischen Kurfürstenplatz und Karlsplatz/Stachus entspricht die Trasse ziemlich genau der Straßenbahnlinien 27 und 28. Wie eng all diese Linien parallel zueinander verkehren erkennt man auch gut in der folgenden Grafik:
https://www.muenchen.tv/neue-u9-koennte-bestehende-u3-und-u6-entlasten-256293/

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Re: [DE] München
« Antwort #632 am: 18. Januar 2018, 14:28:16 »
Wenigstens ein Trost, dass nicht nur die Wiener nicht g'scheiter werden. :-\
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Anid

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Re: [DE] München
« Antwort #633 am: 18. Januar 2018, 14:35:01 »
Tja nur dass das in München wahrscheinlich bis 2025 erledigt ist und weniger als die Hälfte kostet als das Pimperllinienkreuz das so hochgejubelt wird.

Metrotram

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Re: [DE] München
« Antwort #634 am: 18. Januar 2018, 14:41:03 »
Bei den Tramprojekten stehen in nächster Zeit die Tram-Nordtangente (Jänner) und die Tram-Westtangente (Frühjahr) auf der Agenda, sowie eine Verlängerung der Linie 23 von Schwabing zu einer neuen U-Bahn-Strecke von Am Hart nach Kiefersgarten. Diese Strecke war in früheren Plänen als Straßenbahnstrecke eingezeichnet, scheinbar ist man hier jetzt zur U-Bahn umgeschwenkt.

Zumindest möchte das der Stadtrat so. Grund für dieses Wunschkonzert sind die täglichen Überlastungen im ÖPNV und die daher recht laut rufende MVG. Eigentlich möchte der Stadtrat bis auf die drei Tramstrecken und die U9 bis in die späten 2030er Jahre nichts mehr mit dem ÖPNV-Ausbau zu tun haben. Statt Tram gibt es ja im Norden und nach Freiham nur Expressbusse. Erst in knapp 30(!) Jahren würde dort die U-Bahn fahren. Grund dafür: SPD möchte Tram (und U-Bahn), CSU nur U-Bahn. Also entscheidet man sich im Sinne des Koalitionsfriedens für Busse.

Nicht nur aus Gründen der besseren Erschließung durch die Trambahn ist die U-Bahn im Münchner Norden als Querspange abzulehnen, sondern auch aus betrieblichen Gründen. Das was die U9 erreicht – eine Trennung der Linien – würde die "U26" wieder kaputt machen. Warten wir einfach mal die nächsten Stadtratswahlen oder die unumkehrbare Realisierung der Tramtangenten ab, dann wird die Spange auch wieder einen schnellen Tod sterben. Das kostet der Tramspange 24 zwischen Am Hart und Kieferngarten und der Tram 27 vom Petuelring zum Am Hart zwar einige Jahre, immerhin wird bis dahin der 23er bis Heidemannstraße verlängert. Das ist baumäßig durch die Brücke über die Bahn eh am aufwändigsten.
Noch ein paar Vergleichszahlen, wann welche Realisierungen derzeit geplant sind.

2018 - Beantragung der Planfeststellung für die Westtangente
2019 - Trassierungsbeschluss und danach Planfeststellung für die Nordtangente
2019 - Trassierungsbeschluss Tram 23 Heidemannstraße
(2019 - Bisher geplanter Trassierungsbeschluss Tram Münchner Norden 23/24, hier wäre die Vorplanung in Kürze abgeschlossen gewesen)
2021-23 - Eröffnung Tram 23 Heidemannstraße
2025 - Eröffnung Tram Nordtangente durch den Englischen Garten
(2025 - Bisher geplante Eröffnung Tram Münchner Norden)
2026 - Eröffnung Tram Westtangente
(späte 2020er-Jahre - Bisher geplante Eröffnung Tram Freiham)
ca. Anfang der 2030er - Eröffnung U9
ca. 2032 - Trassierungsbeschluss für die neue U26, die die Tram Münchner Norden ersetzen soll und für die U5 Freiham
ca. 2045 - Inbetriebnahme U26 und U5 Freiham

Dabei führt sie parallel zwischen den Strecken der U2 und jener der U3/U6, zwischen Kurfürstenplatz und Karlsplatz/Stachus entspricht die Trasse ziemlich genau der Straßenbahnlinien 27 und 28. Wie eng all diese Linien parallel zueinander verkehren erkennt man auch gut in der folgenden Grafik:

Damit die Tram während der Bauarbeiten für die U9 weiterfahren kann, wird die U9 allerdings unter die Arcisstraße gelegt. Also einen bzw. zwei Blocks weiter westlich.
Die MVG wünscht sich sogar mittlerweile eine Tram-Verbindung vom Nordbad zum Stiglmaierplatz durch die Schleißheimer Straße. Das würde die mittelfristig überlastete Barer Straße (sobald die Nordtangente fährt) entlasten. Ein schönes Beispiel für Parallelverkehr, der noch vor 20 und 30 Jahren bei Entfernungen von über einem Kilometer zum nächsten U-Bahnhof abgelehnt wurde. Dabei hilft eine Feinverteilung durch die Tram ja auch bei der Entlastung der U-Bahn. Vielleicht kehrt die Tram ja auch in die Lindwurmstraße zurück, wenn den Anwohnern der geplante Zusammenschluss der Bahnhöfe Poccistraße und Implerstraße zu einem neuen abseits gelegeneren Bahnhof gewahr wird?

Linie 41

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Re: [DE] München
« Antwort #635 am: 18. Januar 2018, 16:45:48 »
Meinst Du wirklich, daß die Nordtangente fix ist? Vor dem Stadtrat wird ja noch der Landtag gewählt und Söder wird gegen die Gartentram alle Geschütze auffahren!
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Metrotram

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Re: [DE] München
« Antwort #636 am: 19. Januar 2018, 00:27:35 »
Söder wird Ministerpräsident und sich daher sicher nicht mehr mit solchen "kleinen unwichtigen Problemchen" herum ärgern.
Zudem wurde Seehofer ja "in Freundschaft" abgesetzt, daher werden seine Beschlüsse auch weiter umgesetzt.
Zur Stadt hat er gesagt, dass für ihn gilt "Pacta sunt servanda" – Verträge sind einzuhalten. Er wird sich also nicht mehr gegen dieses Projekt wehren, wenn nächste Woche selbst die Stadtrats-CSU dafür stimmt.
Gleichzeitig muss der Freistaat Ergebnisse liefern, um die Dieselverbote zu verhindern.

Linie 360

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Re: [DE] München
« Antwort #637 am: 25. Januar 2018, 16:31:30 »
Der Stadtrat hat die Tramway durch den Englischen Garten beschlossen :up:
http://www.sueddeutsche.de/muenchen/beschluss-aufs-gleis-gesetzt-1.3839396

Metrotram

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Re: [DE] München
« Antwort #638 am: 25. Januar 2018, 16:32:15 »
Nein, nur den Start der Planung. ;)

Santos L. Helper

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Re: [DE] München
« Antwort #639 am: 20. März 2018, 10:28:57 »
Vergangenes Wochenende ist sich vor dem Münchner Hauptbahnhof nur ein Straßenbahn Foto ausgegangen.
Wer sich auch für die Bahn Ausbeute interessiert bitte hier entlang

Metrotram

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Re: [DE] München
« Antwort #640 am: 31. März 2018, 11:41:03 »
In dichtem Intervall erreichen derzeit neue Trambahnen das Münchner Gleisnetz. Auf den ersten Blick unterscheiden sich die vier bereits gelieferten Vierteiler der TZ-Reihe nur unwesentlich von den acht älteren T1-Wagen. Unter der Haube hat sich allerdings viel getan, das Fahrzeug wurde in weiten Teilen verändert, um in den kommenden Jahrzehnten den Anforderungen des Münchner Betriebs optimal gewachsen zu sein. Die ältere Serie aus den Jahren 2013/14 dagegen war weitgehend “von der Stange” bestellt worden, um den damaligen Fahrzeugbedarf zeitnah stillen zu können. Seit dem letzten Mittwoch ist der ohnehin abwechslungsreiche Wagenpark der Münchner Straßenbahn um eine zusätzliche interessante Gattung reicher: Mit der Anlieferung der ersten Doppeltraktion aus der TZ-Reihe beginnt ein ganz neues Kapitel. Und auf den ersten Blick auch ein Erfolgreiches; die Inbetriebsetzung der beiden bereits im Siemens-Testcenter Wegberg-Wildenrath getesteten Wagen 2701 und 2751 verlief problemlos. Wenige Minuten nach Abladung drehten die Fahrzeuge ihre erste gemeinsame Runde auf dem Betriebshofsgelände.
Die je neun zwei- und dreiteiligen TZ-Wagen sollen möglichst noch in diesem Jahr als Doppeltraktion auf der Linie 20 eingesetzt werden. Auch wenn die Sinnhaftigkeit der zweiteiligen Fahrzeugvariante auch künftig weiter angezweifelt werden darf, bieten sich mit diesem Konzept verschiedene flexible Einsatzvarianten. Derzeit läuft eine Überarbeitung der aktuellen Fahrzeugstrategie, nach Abschluss dieser sollen weitere Avenios bei Siemens aus den umfangreichen Optionen bestellt werden. Auch eine fünfteilige Variante soll mittelfristig eingesetzt werden, dafür braucht es jedoch den neuen Tram-Betriebshof an der Ständlerstraße. Erst die dortigen Werkstätten werden für einen solchen Wagen ausgelegt sein.

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Bei der ersten Inbetriebsetzung nach der Abladung lässt sich sogar die Sonne blicken: Das TZ-Gespann 2701 und 2751 rangiert im Betriebshof 2

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Anlieferung der ersten beiden Zwei- und Dreiteiler in den Betriebshof 2: Während der Dreiteiler 2751 in den Betriebshof geschoben wird, wartet Zweiteiler 2701 noch in der Einsteinstraße

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Doppelter Schwertransport: Am Vormittag werden die beiden Münchner Neulinge 2701 und 2751 von ihren Transportfahrzeugen hinabgelassen

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Dreiteiler 2751 auf dem Tieflader

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Während Zweiteiler 2701 noch warten muss, wird Dreiteiler 2751 auf die Schienen gerollt

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Der erste Dreiteiler setzt auf Münchner Schienen auf. Der Dreiteiler wird sich im Gleisnetz durch die starren ersten beiden Wagenteile und das flexible zweite Gelenk anders als Vier- und Zweiteiler verhalten

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Nach der Abladung von Wagen 2751 wird auch der Zweiteiler 2701 an die mobile Rampe geschoben

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Langsam wird per Seilwinde des Schwertransporters der Zweiteiler 2701 auf die Schienen hinabgelassen

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Der Stromabnehmer liegt an, die Kupplung ist noch in eingeklapptem Zustand

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Der erste Kupplungsvorgang klappt problemlos. Die beiden Fahrzeuge verbinden sich zu einer Einheit

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Der Übersteigschutz soll Unfälle verhindern. Ob diese Konstruktion schon die endgültige Lösung ist, wird sich zeigen

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Das eindrucksvolle 48-Meter-Gespann in der Sonne

Schienenchaos

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Re: [DE] München
« Antwort #641 am: 31. März 2018, 12:34:19 »
Danke für den informativen Bericht!

Tatra83

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Re: [DE] München
« Antwort #642 am: 31. März 2018, 12:49:49 »
Da haben sich die Münchner das Erfurter Fahrzeugkonzept mit drei- und fünfteiligen Combino abgeschaut. Und sollten sich die Zweiteiler in München nicht bewähren, verlängert man sie einfach um ein oder zwei Module, das wäre der MVG zuzutrauen.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

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Re: [DE] München
« Antwort #643 am: 31. März 2018, 19:31:20 »
Vorbildlich finde ich die 7-teiligen Flexity-Trams in Berlin oder die 9-teiligen Urbos-Trams in Budapest. Die Münchner Lösung mit zweiteiligen Avenios (+ 3-teiligen) halte ich für eine teure Lösung. In München wird viel Geld in den ÖPNV-Ausbau investiert (sehr löblich), da sollte das Geld auch einmal für eine zeitgemäße Werkstätte reichen, damit längere Fahrzeuge beschafft werden können (gleiches gilt für Wien).

Santos L. Helper

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Re: [DE] München
« Antwort #644 am: 31. März 2018, 20:18:45 »
Prinzipiell fände ich eine flexiblere Anpassung der Fahrzeugkapazitäten aus Kundensicht wesentlich wünschenswerter als längere Intervalle mit grösseren Fahrzeugen. Die Frage ist dann halt wie flexibel man die Kurse dann in Stosszeiten verstärkt bzw. auch den zweiten Zugteil in Schwachlastzeiten weglässt