Autor Thema: [FR] Strasbourg  (Gelesen 88867 mal)

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Re: [FR] Strasbourg
« Antwort #135 am: 20. April 2017, 19:15:20 »
Das funktioniert selbst bei uns: In den ungarischen Talenten der Ostbahn erfolgen die Ansagen und Anzeigen immer zweisprachig: "Nächster Halt: Bruck an der Leitha. Bruuk aan däär Lajtha következik."
Wieso nicht: "Nächster Halt: Bruck an der Leitha. Lajtabruck következik."? ???

Wenn ich mich nicht irre, heißt der Ort auf Ungarisch "Király hide" (Königsbrück).
Die diversen ungarischen Bahn-Seiten schreiben aber Lajtabruck - das andere findet man garnicht im Netz. ???
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haidi

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Re: [FR] Strasbourg
« Antwort #136 am: 20. April 2017, 23:28:43 »
Das funktioniert selbst bei uns: In den ungarischen Talenten der Ostbahn erfolgen die Ansagen und Anzeigen immer zweisprachig: "Nächster Halt: Bruck an der Leitha. Bruuk aan däär Lajtha következik."
Wieso nicht: "Nächster Halt: Bruck an der Leitha. Lajtabruck következik."? ???

Wenn ich mich nicht irre, heißt der Ort auf Ungarisch "Király hide" (Königsbrück).
Nur werden das die meisten österreichischen, aber auch ungarischen Fahrgäste nicht wissen.
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Mainzelbahn

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Re: [FR] Strasbourg
« Antwort #137 am: 21. April 2017, 18:29:12 »
Hallo,

ich bin ab 6. Mai dort.

Ich bin (natürlich) am Eröffnungswochenende dort und kann hier gerne berichten.
Ich fürchte nur langsam, dass dann ein ähnliches Wetter herrschen wird, wie bei den ersten Testfahrten auf französischer Seite im Januar  :D

Gruß

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Re: [FR] Strasbourg
« Antwort #138 am: 29. April 2017, 12:19:07 »
Berichte von der Eröffnung der Strecke nach Kehl, für die Europastadt Strasbourg eine sehr große symbolische Sache (Videos teilweise zweisprachig):

http://france3-regions.francetvinfo.fr/grand-est/bas-rhin/strasbourg-0/tram-strasbourg-kehl-evenements-au-fil-rails-1242875.html
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: [FR] Strasbourg
« Antwort #139 am: 15. Mai 2017, 10:26:01 »
Das funktioniert selbst bei uns: In den ungarischen Talenten der Ostbahn erfolgen die Ansagen und Anzeigen immer zweisprachig: "Nächster Halt: Bruck an der Leitha. Bruuk aan däär Lajtha következik."
Wieso nicht: "Nächster Halt: Bruck an der Leitha. Lajtabruck következik."? ???

Wenn ich mich nicht irre, heißt der Ort auf Ungarisch "Király hide" (Königsbrück).
Nur werden das die meisten österreichischen, aber auch ungarischen Fahrgäste nicht wissen.

Also vor 1918 hieß der Bahnhof Bruck-Királyhida, was eigentlich die richtige Bezeichnung war, er bedient nämlich die Stadt Bruck an der Leitha, befindet sich aber in Bruckneudorf (ung. Királyhida). Leider weiß es man bei den MÁV nicht so genau, oft (siehe / höre :) z.B. Ansagen in Győr) wird nur die Bezeichnung Királyhida verwendet, was ja nur die Hälfte der Wahrheit ist. ;D

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Re: [FR] Strasbourg
« Antwort #140 am: 15. Mai 2017, 11:13:02 »
Ich gehe davon aus, dass in Deutschland die Ansagen auf Deutsch sein werden. Sofern es überhaupt etwas gibt, das übersetzt werden muss z.B. Nächste Haltestelle, Endstation etc.

Es wird in den Zügen nur die nächste Station angesagt, in diesem Fall also Kahl Bahnhof, wie es auch im Netzplan und an den Haltestellen steht.

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Aber zurück zum Thema (die Verlängerung nach Kehl hat ja einen eigenen Thread bekommen): Ich habe natürlich auch alle anderen Linien besucht, hier ein paar Bilder. Der Verkehr verdichtet sich ja laufend, seit meinem letzten Besuch 2012 wurde die Linie A im Nordwesten verlängert, von Hautepierre (wurde in Cervantes umbenannt) nach Parc des Sports; wichtiger ist aber die Verlängerung im Süden nach Graffenstadten, um die lang gekämpft wurde. Sie ist deswegen interessant, weil hier erstmals vom Dogma der "reinen Lehre" abgegangen und ein eingleisiges Stück in Kauf genommen wurde; der bisherige "Vollausbau um jeden Preis" hat im Netz einige ungünstige Trassierungen hinterlassen. Allerdings ist das eingleisige Stück bei dichtem Intervall tatsächlich ein betriebliches Hindernis mit kurzen Wartezeiten.

Im Norden ist die Strecke unspektakulär, sie windet sich durch ein Neubauviertel mit wabenförmigen Grundriss, wobei das wichtige "AKH" Strasbourgs, das Hôpital de Hautepierre angebunden wird. Mit der früheren Endstation Hautepierre verbinden mich persönliche Erinnerungen an meine erste Tramwayforschungsreise nach Frankreich, dort habe ich die Eurotram zum ersten Mal ausführlich fotografiert - mit offenem Mund und der Erkenntnis, dass Straßenbahnen genau so gebaut werden können, wie ich es mir immer vorgestellt habe (linkes Bild, August 1998). Das dritte Foto zeigt die unspektakuläre Endstation.

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Neu ist die Abzweigung der Linie D bei Dante, zu der Linie komme ich später. Inzwischen werden auch in Strasbourg Fahrzeuge mit Werbung beklebt, allerdings derweil nicht mit Kommerz, sondern mit offiziellen Inhalten, soweit ich beobachten konnte. Ein Wagen wurde vom von mir hochgeschätzten Comickünstler Luc Schuiten gestaltet, den habe ich leider nur in der Tiefstation des Bahnhofs getroffen (siehe dazu auch http://www.vegetalcity.net/en/).

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Die Innenstadt mit dem Knotenpunkt Homme de Fer darf ich als bekannt voraussetzen, sodass wir gleich in den Süden springen:

Bis Campus d'Illkirch begleitet die Linie E den "A-Wagen", dessen Strecke dann idyllisch wird. Eine Brücke überwindet den Canal Rhone au Rhin; früher war danach bereits Schluss. Am dritten Bild der Wagen 2016, der für die Ausstellung zum ÖV in Strasbourg wirbt:

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Nun aber nach Illkirch / Graffenstadten. Die Avenue Messmer ist die erwähnte eingleisige Strecke - Naja.

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An ihrem Ende Idylle pur:

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In Graffenstadten dann ein großer "Dorfplatz", umgeben von den Resten alter Industriekultur, heute allerdings entkernt und zum Shopping Center und zu Wohnbauten umgebaut. Die Fotowolken haben mir anständige Sonnenfotos verhaut :(

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Tja, und das ist die Endstation, ein schlichter Mittelbahnsteig mit Parallelgleisverbindungen davor:

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Re: [FR] Strasbourg
« Antwort #141 am: 15. Mai 2017, 17:00:13 »
Die zweite Straßenbahnachse wurde mit der Linie B geschaffen. 1998, bei meinem ersten Besuch, war ich enttäuscht, dass die Linie A nur sehr verstümmelt unterwegs war - gerade wurde die Kreuzung am Homme de Fer eingelegt. Damals hätte ich die heutige Ausdehnung des Netzes nie für möglich gehalten, und auch die Konsequenz, mit dem man Straßenzüge ausgeräumt hat, war mir neu.

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Im Norden endet die Linie in Hoenheim Gare, wo das bekannte Stationsgebäude von Zaha Hadid steht - mit übrigens leider nicht ganz so schnittigen Kanten wie geplant, der Beton hat leichte Dellen (auch bei den Stationen der Hungerburgbahn in Innsbruck passen die Glasplatten nicht ganz - nicht alles, was der Computer rechnet, ist ohne Fertigungstoleranzen machbar). Aber gut, cool ist es ja trotzdem. Die Station ist immer mein Regenziel, weil man dort trotzdem ein paar Fotos zusammenbringt.

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Die Innenstadtquerung ist reizvoll - Republique, Brogie, Alt Winmärik geben wunderbare Motive. Noch sind die Eurotrams unverzichtbar, obwohl sie am Wochenende nur noch reduziert eingesetzt werden. Die nächsten Citadis werden bereits die ersten kurze Züge ablösen!

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Nach "Faubourg National" wird die Strecke recht öde und erreicht in der Rue de Molsheim beinahe Wiener Designniveau - von dort weg soll mal die Linie F verlängert werden, dazu aber später.

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In weiterer Folge durchfährt die Linie sozial schwieriges Terrain, man merkt es nicht nur am Publikum, sondern auch daran, dass bei der Haltestelle Martin Schongauer die Wartehütteln nicht verglast, sondern verblecht sind  - einzigartig im ganzen Netz (Foto hab ich keins...)! In Elsau gibts die einzige Doppelhaltestelle, da staut sich's in der HVZ ein wenig, die Linie F wendet dort. Dann gehts hinaus nach Lingolsheim, in diesem Bereich gibt es noch sowas wie ein kurzes Überlandstück, dort hat die Bebauung noch nicht in dem Umfang eingesetzt wie sonst überall an den Aussenstrecken.

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Weit draussen dann die Endstation Lingolsheim Tiergaertel, wieder ein Mittelbahnsteig mit Hosenträger davor. Fühlt sich an wie am Land, Vögel zwitschern, die Blüten riechen herrlich - eine Idylle (Fotos: Ostwald Hotel de Ville, Lingolsheim)!

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Re: [FR] Strasbourg
« Antwort #142 am: 15. Mai 2017, 17:58:26 »
Die Linie C war früher der zweite Ast der Linie B; ursprünglich begannen beide in Elsau (wo ein Depot ist) und trennten sich bei Republique. C wurde dann schrittweise über die "Esplanade" nach Süden verlängert, bis sie ein kopfstehendes U zwischen Elsau und Rodolphe Reuss bildete. Dann kam die Idee eines Tram-Trains auf, und eine neue Strecke zum Bahnhof entstand - dieses komische Eck mit der oberirdischen Endstation neben dem Bahnhof. Aus dem Tram-Train wurde dann aber nichts... Ich konnte es nicht ganz verfolgen, aber diese derzeitige Verlegenheitslösung ist etwas unglücklich, und man kommt mit einer sinnvollen Verlängerung nicht weiter. Erst war die geplante Aufweitung des Posttunnels unter dem Bahnhof doch zu schwierig, dann wollte man mit der Tram nicht das unterirdische Bauwerk queren; jetzt verendet die Linie am Bahnhofsvorplatz.

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Die Station Faubourg de Saverne ist zwar nett für das Viertel, liegt aber in unmittelbarer Nähe zu "Ancien Synagogue" und wäre für sich den Aufwand nicht wert gewesen. Die Linie kreuzt die abtauchende Trasse von A/D in den Bahnhofstunnel:

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Nach der Stadtdurchquerung mit der Linie B bis Republique gehts dann den Boulevard de la Victoire nach Osten, dort ist das Uni-Viertel. Die Gleise laufen aussen an einer Mittelallee entlang, die früher verparkt war; heute ist sie den Fußgängern und Radfahrern gewidmet, die Bahnsteige sind auch zur Mitte ausgerichtet. Die Strecke ist inzwischen mit den Linien C, E und F sehr dicht befahren, in der HVZ folgt Zug auf Zug - eindrucksvoll!

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Über die Esplanade gehts runter zum Gleisdreieck bei Landsberg, wie selbstverständlich fügt sich das Rasengleis in die Straße ein. Ein Stück gehts gemeinsam mit der Linie D; unspektakulär dann die weitere Strecke, bei Jean Jaures trennt sich die Linie C von der D und biegt nach Süden ab.

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Bei Kibitzenau ist eines der drei Depots, von aussen ist allerdings nicht allzuviel zu sehen; die Endstation Neuhof Rodolphe Reuss ist mit nur einem Wendegleis sehr schlicht. Ein Weiterbau ist möglich.

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Re: [FR] Strasbourg
« Antwort #143 am: 15. Mai 2017, 19:00:40 »
Die Linie D war ursprünglich eine Verstärkungslinie der A, wie man auf diesem Plan aus der Frühzeit (um 2002) sieht. Dass gerade diese Linie zur derzeit "berühmtesten" avancierte ist witzig. Damals wendete sie einerseits hinter Rotonde im Nordwesten, andererseits auf einem eigenen Abzweig im Süden - das ist diese Strasbourger Angewohnheit, Mini-Linienäste mit nur einer Station als (vorübergehende) Umkehrstelle anzulegen (ähnlich ist es in Vauban/Place d'Islande und war es auch bei Aristide Briand, bevor es nach Kehl weiter ging). Inzwischen wurde die Linie auch im Norden aufgewertet und erhielt einen eigenen Abzweig mit drei Stationen nach Poteries, einem Neubaugebiet.

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Nachdem sie sich mit der A bei Dante vereinigt, passiert sie die Hst. Rotonde und den Bahnhofstunnel; die Tiefstation ist ein Fremdkörper, immer grindig und unangenehm über steile Treppen zu erreichen. Hier mal auch ein Bild von Homme de Fer, auf dieses Tramwaywahrzeichen kann man doch nicht verzichten...

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Nach der Innenstadtquerung biegt der "D-Wagen" in seine frühere Endstation Etoile Polygone ab und rauscht Richtung Osten. Beim Gleisdreieck Landsberg sagt man der Linie C "Hallo", dann gehts schon Richtung Aristide Briand und Hafen - diesbezüglich siehe den entsprechenden Spezialthread. Hier ergänzend noch ein Bild von Landsberg: Ein Gleisdreieck mit den Bahnsteigen jeweils hinter den Weichen. Beachtenswert ist die "Pflasterung", man möchte Passanten von den Gleisen fernhalten und gestaltet das einfach so, dass das Betreten unangenehm ist. Noch eine Beobachtung: Das Durchziehen der "reinen Lehre" ist nicht immer g'scheit - auf engen Bahnsteigen trotzdem die Automaten nicht grad platzsparend aufzustellen, bringen Wiener Tüftler auch z'samm'.

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Re: [FR] Strasbourg
« Antwort #144 am: 15. Mai 2017, 20:35:06 »
Die Linie E ist die schwächste im ganzen Netz, sie soll die Innenstadtdurchfahrt und den Knoten Homme de Fer entlasten. Im Norden endet sie derzeit noch weitab des Zentrums von Robertsau, das sie obendrein über einen Umweg erreicht; der direkte Bus ist dagegen gut gefüllt. Das könnte sich mit der Verlängerung zur Papeterie Niederau ändern. Hier die aktuelle Endstation in Robertsau:

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Die kurze Strecke ist insoferne einducksvoll, als dass dort die Europäischen Institutionen liegen - Agora, Menschenrechtsgerichtshof, Europäisches Parlament:

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Ab Wacken gehts dann zusammen mit der Linie B Richtung Stadt, dort gibts sogar ein Stockgleis für Einlagezüge!

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Nach Republique gehts ins Uni-Viertel und die Esplanade runter bis zum Dreieck Landsberg (hatten wir alles schon in den vorigen Beiträgen)...

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...dann biegen die Züge in die Linie A ein. Ganz nett das bunte Fachwerkhaus bei Schluthfeld und der Bahndurchlass beim alten Stationsgebäude von Krimmeri, wo man in den Regionalverkehr umsteigen kann:

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Beim Campus d'Illkirch ist dann die Endstation erreicht, hier erhielt die Linie erst vor kurzem eine eigene Wendeanlage (vor der Verlängerung der Linie A nach Graffenstadten fuhr die Linie F nur bis Baggersee, wo ein einfaches Wendegleis seitlich der Streckengleise liegt). Zufällig stand dort eine kurze Eurotram (1006) neben einem Citadis (2029):

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Re: [FR] Strasbourg
« Antwort #145 am: 15. Mai 2017, 21:04:25 »
Ich möchte mich an dieser Stelle einmal für all die Berichte aus Frankreich bedanken, der Dank richtet sich natürlich an alle twf-User, die uns hier mit Bildern und Berichten versorgen. Der Blick nach Frankreich geschieht ja durchaus mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wenn man sieht, was dort möglich ist, und bei uns in Wien.......
Da bleibt nur noch das Wünschen (vielleicht wird der Songtext von den Toten Hosen ja doch einmal wahr), ich wünsch mir halt einen ULF am 360er......, so, und jetzt hol' ich mir meinen Eislutscher aus der Mikrowelle.

lG Grosser Wagen

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Re: [FR] Strasbourg
« Antwort #146 am: 15. Mai 2017, 21:25:56 »
Ich möchte mich an dieser Stelle einmal für all die Berichte aus Frankreich bedanken, der Dank richtet sich natürlich an alle twf-User, die uns hier mit Bildern und Berichten versorgen. Der Blick nach Frankreich geschieht ja durchaus mit einem lachenden und einem weinenden Auge, wenn man sieht, was dort möglich ist, und bei uns in Wien.......
Da bleibt nur noch das Wünschen (vielleicht wird der Songtext von den Toten Hosen ja doch einmal wahr), ich wünsch mir halt einen ULF am 360er......, so, und jetzt hol' ich mir meinen Eislutscher aus der Mikrowelle.

Wobei wir ja nicht vergessen dürfen, dass uns die "Leistungen" unserer diversen Profis nicht zu knapp kosten. Man muss ja nicht nach Frankreich gehen; auch in Basel (Bericht folgt) wird mit einem alten System, mit teilweise alten Wagen soviel bewegt, dass man hier schon wieder von U-Bahnen faseln würde, und in einer Qualität, von der man hier ebenfalls nur träumen kann. Die systemische Korruption und die Parteienwirtschaft kostet halt Unsummen und bringt Leute an Stellen, die dort nie was zu suchen hätten. Aber bitte, wenn sogar die Montage von Radständern über ein undurchsichtiges Firmengeflecht abgewickelt wird, um Geld in politiknahe Taschen zu verschieben, braucht man sich nicht wundern.
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Re: [FR] Strasbourg
« Antwort #147 am: 16. Mai 2017, 11:02:18 »
Als Abschluss nun noch die Linie F - sie ist, soweit ich mich erinnern kann,
im Zuge der Linienrochade auf Wunsch der Bevölkerung entstanden, als die
Endstation der Linie C zum Bahnhof verlegt wurde und dadurch das Intervall
am Westast der Linie B zu dünn geworden wäre. Ironischerweise droht ihr nun
das selbe Schicksal am selben Ort, aber dazu später. Sie hat nur eine
einzige eigene Station, "Place d'Islande" im Osten am Beginn des
Hafenareals.

Wie das erste Bild von 2010 aus der Unigegend  zeigt, hätte diese Linie erst
statt der heutigen C vom Place d'Islande zum Bahnhof geführt werden sollen;
sie sollte die Stadtstrecke des "Tram-Train" bilden. Diese Pläne wurden
allerdings geändert, den Tram-Train gibt es bis heute nicht; als dann die ab
Elsau parallel zur Linie B fahrende Linie C zum Bahnhof geführt wurde,
wollten die Bewohner der östlichen Vororte das schwächere Intervall nicht in
Kauf nehmen, so wurde die Linie F instradiert. Nun, mit dem geplanten Neubau
einer Linie nach Koenigshoffen im Westen, für die ursprünglich die Linie C
vom Bahnhof weg vorgesehen war, gibt es das selbe Problem wieder. Man scheut
sich, mit der Linie C das unterirdische Stationsbauwerk des Bahnhofstunnels
zu kreuzen und will stattdessen die Linie F aus der Linie B ausfädeln und
nach Westen führen; die Bewohner halten das für eine Schnapsidee und haben
die Linienführung vorgeschlagen, die am rechten Plan zu sehen ist.
Die Anrainer protestieren also nicht gegen die Straßenbahn, sondern wollen mehr davon!
Die offiziellen Pläne sehen aber weiterhin die Ausbindung aus der Linie F vor;
schade, der Plan der Initiative erscheint sinnvoll.

Inzwischen kämpft die Opposition immer heftiger gegen die Version der CTS
und hat einen eigenen Gutachter beauftragt, um die bessere Lösung fachlich zu unterlegen:
http://www.20minutes.fr/strasbourg/2069307-20170516-strasbourg-opposition-toujours-aussi-vive-trace-tram-vers-koenigshoffen-jusqu-abandon-projet

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Die geplante Ausbindung und die wahrscheinliche künftige Strecke zeigen
diese Bilder: Faubourg National (im Vordergrund die Gleise von B+F) - BD
Nancy - Bahnunterführung, hier wäre die Strecke eingleisig.

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Hier die offiziellen Planungen:

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Die am Bahnhofsvorfeld endende Linie C wird die nächste Zeit wohl weitehrhin
etwas deplaciert dort bleiben - damit belastet man die Kreuzung Homme de Fer
mit einem Linienstummel und hat im Westen nicht genug Frequenz.

Noch ein paar Betriebsfotos: Rue Molsheim (ich habe die Straße schon bei der
Linie B gezeigt), die Station "Musee de l'Art Moderne" (das Gebäude im Bild
ist aber eine ehemalige Trafostation vom bekannten Industriedesigner Peter
Behrens, heute ein Apartmenthotel; das Museum ist hinter dem Hotel Ibis) und
ein Bild bei Homme de Fer, das den dichten Tramwayverkehr in der
Fußgängerzone dort zeigt.

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Über Republique gehts in Richtung Uni und über den schönen Boulevard zu
"Observatoire"...

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..zur Endstation Place d'Islande - und vielleicht irgendwann weiter in
Richtung Hafen...

Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: [FR] Strasbourg
« Antwort #148 am: 17. Mai 2017, 14:10:34 »
Hallo,

Zitat
Inzwischen werden auch in Strasbourg Fahrzeuge mit Werbung beklebt, allerdings derweil nicht mit Kommerz, sondern mit offiziellen Inhalten, soweit ich beobachten konnte

...was an der Perspektive für den Fahrgast erst mal nichts ändert, der halt auf nichtkommerzielle Lochfolien schaut  :(

Die Geschichte des TramTrains ist in der Tat traurig und der einzige größere schwarze Fleck in der Erfolgsgeschichte der Strasbourger Tram. Die Endstelle am Bahnhof finde ich allerdings ganz praktisch, da sie barrierefreier und übersichtlicher ist als die Tunnelstation. Ich empfehle sie daher vorzugsweise, wenn nicht-ÖV-affine Leute nach Strasbourg vom Bahnhof in die Stadt wollen.

Gruß

tramway.at

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