Autor Thema: Hausabriss und Mietenpreise  (Gelesen 869274 mal)

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moszkva tér

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1080 am: 18. Juli 2017, 09:14:14 »
Schade um die weitgehend originale Stuckfassade ...

Der Abriss läuft bereits... :'(

Tja locker 2 Stockwerke mehr bei einem Neubau locken halt schon sehr.

Plus keine Mietpreisregulierung bei einem Neubau  :ugvm:

coolharry

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1081 am: 18. Juli 2017, 09:19:59 »
Schade um die weitgehend originale Stuckfassade ...

Der Abriss läuft bereits... :'(

Tja locker 2 Stockwerke mehr bei einem Neubau locken halt schon sehr.

Plus keine Mietpreisregulierung bei einem Neubau  :ugvm:

Werden wahrscheinlich eh "Vorsorge" Eigentumswohnungen. Manchmal frag ich mich echt, ob in den Häusern überhaupt wer wohnt.
Wahrscheinlich nur in den kleinsten Wohnungen. Die großen sind für die, die sie sich leisten können wohl zu unattraktiv und die sie bräuchten können sie sich nicht leisten.

Erinnert mich an eine Wohnhausanlage am Rosenhügel. Die Häuser standen mehrere Jahre leer und dann hats der Errichter an wen andern verkauft, der dann ein paar Käufer gefunden hat und der Rest immer noch vor sich hin einstaubt.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

tramway.at

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1082 am: 18. Juli 2017, 10:28:59 »
Manche dieser "Vorsorgewohnungen" wurden tatsächlich nur belagsfertig hergestellt und blieben dann leer, weil sich die Leute den Aufwand einer Vermietung nicht antun wollten. Die laufenden Kosten waren/sind gering, die ersten 10 Jahre gibts noch Gewährleistung, nach 10 Jahren war früher die Spekulationsfrist vorbei und man konnte steuerfrei verkaufen. Für die neuen Besitzer begannen dann oft die Probleme, da diese Hütten so billig gebaut wurden, dass nach 10 Jahren massive Schäden begannen (und unbewohnte und damit unbeobachtete Häuser/Wohnungen unterliegen rascherem Verfall als gepflegte). Durch den Wegfall der Spekulationsfrist ist das Phänomen geringer geworden.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

h 3004

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1083 am: 19. Juli 2017, 20:01:56 »
Der VfGH tastet die (Wiener) niedrigen Richtwertmieten alter Häuser, vornehmlich vor 1945 erbaut, nicht an (Artikel aus der Presse). D.h. Gründerzeithäuser u.a. werden vom Eigentümer mangels Rentabilität (Erhaltungsaufwand) in Zukunft nach Absiedelung der Mieter vermehrt abgerissen werden . Ein Neubau - (selbst mit gleich vielen Wohnungen) ist wegen fehlender Mietzinsgrenzen u.a. ges. Beschränkungen weitaus lukrativer. (PS: kann leider mangels techn. Erfahrungen keinen Link machen.)

Kanitzgasse

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1084 am: 19. Juli 2017, 20:28:05 »
Der VfGH tastet die (Wiener) niedrigen Richtwertmieten alter Häuser, vornehmlich vor 1945 erbaut, nicht an (Artikel aus der Presse). [...] (PS: kann leider mangels techn. Erfahrungen keinen Link machen.)
Bitteschön: http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/5255111/Richter-schuetzen-Wiener-Mietadel

60er

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1085 am: 20. Juli 2017, 09:03:35 »
Das ist doch alles Schwachsinn! Ein altes Zinshaus kann mit den Richtwertmieten problemlos erhalten und sogar saniert werden. Nur wollen Investoren und Spekulanten meist maximalen Profit erzielen und dabei ist so ein mietpreisgebundener Altbau eben oft ein Klotz am Bein.

Tramwaycafe

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1086 am: 20. Juli 2017, 11:46:47 »
Das ist doch alles Schwachsinn! Ein altes Zinshaus kann mit den Richtwertmieten problemlos erhalten und sogar saniert werden.
In meinem familiären Umfeld gibt's ein denkmalgeschütztes, über die Generationen vererbtes Zinshaus, das vom betroffenen Ehepaar selbst verwaltet wird. Das ist zugegebenermaßen vielleicht eine nicht allzu repräsentative Stichgruppe für Verallgemeinerungen, aber ich erlebe die Dinge zumindest aus erster Hand mit. Fazit: Kann erhalten und sogar immer wieder in kleinen Schrittchen saniert werden, aber «problemlos» ist anders – und Geld verdienen lässt sich unter diesen Voraussetzungen auch nicht materiell.

Das stelle ich wertfrei so hin – wie rentabel solche Aktivitäten gestaltet werden können oder sollen, ist genau die politische Entscheidungsfindung, die ich aus Sicht von Mieter über die Jahre verschiedener Wohnungen, Wohnungseigentümer und (indirekt) Hauseigentümer erlebte, samt dem innewohnenden natürlichen Konflikt.

Der eigentliche Hund im konkreten Zusammenhang ist im Übrigen der Denkmalschutz – und zwar nicht die Tatsache des Schutzes an sich, sondern wie er exekutiert wird  :fp:. Das passat in einen eigenen Thread…

37er-Wagen

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1087 am: 20. Juli 2017, 13:20:07 »
Das ist doch alles Schwachsinn! Ein altes Zinshaus kann mit den Richtwertmieten problemlos erhalten und sogar saniert werden.
In meinem familiären Umfeld gibt's ein denkmalgeschütztes, über die Generationen vererbtes Zinshaus, das vom betroffenen Ehepaar selbst verwaltet wird. Das ist zugegebenermaßen vielleicht eine nicht allzu repräsentative Stichgruppe für Verallgemeinerungen, aber ich erlebe die Dinge zumindest aus erster Hand mit. Fazit: Kann erhalten und sogar immer wieder in kleinen Schrittchen saniert werden, aber «problemlos» ist anders – und Geld verdienen lässt sich unter diesen Voraussetzungen auch nicht materiell.

WORD. Ich wollte sowas auch gerade schreiben. Große Sprünge kann man mit Richtwert-Mieteinnahmen nicht machen und sollte was Größeres geplant sein (Fassadensanierung, Stiegenhaussanierung) muß oft jahrelang angespart werden.

Bitte nicht immer mit der Schlagkeule des reichen Hausherrn kommen. Der Erhalt eines Gründerzeit-Zinshauses ist keine Geldeinnahmequelle, sondern eher eine Liebhaberei.... anders schaut die Chose vielleicht aus, wenn du 10 oder mehr Häuser hast...

Mit freundlichen Grüßen
37er-Wagen

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1088 am: 20. Juli 2017, 13:39:33 »
Bitte nicht immer mit der Schlagkeule des reichen Hausherrn kommen.

Mei Vota is a Hausherr und a Seidenfabrikant ... :D
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
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moszkva tér

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1089 am: 20. Juli 2017, 14:33:12 »
Bitte nicht immer mit der Schlagkeule des reichen Hausherrn kommen.
Wenn der Hausherr sich die Erhaltung des Gründerzeithauses nicht mehr leisten kann, tut er flugs das Haus parifizieren und die Wohnungen einzeln abverkaufen. Dann kann er sich schon mit ein bis zwei Mille zur Ruhe setzen - und die Sanierungen muss dann die neue Eigentümergemeinschaft tragen  :lamp:

Dadurch, dass die Altbauten dem Richtwert unterliegen, Neubauten aber nicht, gehen ja günstige Mietwohnungen doppelt verloren - einerseits durch Abbruch, andererseits durch Umwandlung in Eigentum. Und es ist auch ein Anachronismus, dass ein 1946 errichtetes Haus nicht dem Richtwert unterliegt, obwohl es nach 70 Jahren massiv sanierungsbedürftig ist und auch nicht modernen Standards (Energieeffizienz, Barrierefreiheit) entspricht.

Tramwaycafe

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1090 am: 20. Juli 2017, 19:56:04 »
Große Sprünge kann man mit Richtwert-Mieteinnahmen nicht machen und sollte was Größeres geplant sein (Fassadensanierung, Stiegenhaussanierung) muß oft jahrelang angespart werden. […] Der Erhalt eines Gründerzeit-Zinshauses ist keine Geldeinnahmequelle, sondern eher eine Liebhaberei

…genauso passiert es im gegebenen Fall, und die Selbstverständlichkeit, es so zu betreiben, liegt wohl daran, dass es bei einem Haus dieser Familientradition völlig außer Diskussion steht, es zu veräußern. Kein Minusgeschäft, aber mit den erwähnten Sanierungen alle paar Jahre einmal bleibt ein Nullsummenspiel.



Wenn der Hausherr sich die Erhaltung des Gründerzeithauses nicht mehr leisten kann, tut er flugs das Haus parifizieren und die Wohnungen einzeln abverkaufen. Dann kann er sich schon mit ein bis zwei Mille zur Ruhe setzen

Genau hier beißt sich die Schlange in den Schwanz: Um dies hintanzuhalten, bedarf es der Anreize für den Eigentümer, dieses auch zu hegen und zu pflegen statt zu veräußern. Und was ist der größte Anreiz für so etwas? Möglichst wenig Regulierung hinsichtlich des Eigentums und seiner Fruchtziehung. Der Wiener Wohnungsmarkt der letzten Jahrzehnte hat immer dann am besten funktioniert, wenn die Eingriffe ins Eigentumsrecht vergleichsweise milde waren; zugleich bin ich Realist genug, um sehr wohl zu sehen, dass völlige Deregulierung gerade im Kerngebiet menschlichen Wurzelschlagens in Form des Wohnens auch nicht immer für gedeihliche Umstände sorgt. Der Königsweg? Wie wird ein heute nur mehr wenig bekannter Bundeskanzler so häufig zitiert: «Es ist alles sehr kompliziert». Jedem, der undifferenziert auf eine der beiden Seiten einschlägt – die Mieter oder die Eigentümer –; dem sei einmal die jeweils andere Position ans Herz gelegt.

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1091 am: 21. Juli 2017, 09:55:47 »
Wenn der Hausherr sich die Erhaltung des Gründerzeithauses nicht mehr leisten kann, tut er flugs das Haus parifizieren und die Wohnungen einzeln abverkaufen. Dann kann er sich schon mit ein bis zwei Mille zur Ruhe setzen - und die Sanierungen muss dann die neue Eigentümergemeinschaft tragen  :lamp:

Parifizierung, das Todesurteil für die Sanierung von Häusern. Danke, habe einen Bekannten, der bei den Eigentümergemeinschaften seines Hauses immer zu vermitteln sucht... da wird gar nix mehr gemacht, weil zwei Eigentümer im Erdgeschoss nicht einsehen, warum das Dach saniert werden sollte oder das Stiegenhaus oberhalb des Erdgeschosses verputzt werden soll... es betrifft sie nicht und sie wollen dafür auch nix zahlen.

und noch als schöne Abrundung des Themas: ein Bekannter träumt immer noch davon, dass er eine alleinstehende Dame heiraten wird, die in Wien 10 oder 20 Zinshäuser besitzt und er dann nix mehr arbeiten muß...
Mit freundlichen Grüßen
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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1092 am: 21. Juli 2017, 10:03:21 »
Erdgeschoss

Meinst du so was? :P

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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1093 am: 21. Juli 2017, 11:36:01 »
Erdgeschoss

Meinst du so was? :P

(Dateianhang Link)

deswegen fühle ich mich hier im Forum so wohl: du weißt immer genau, was ich meine  ;D :P
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Re: Hausabriss und Mietenpreise
« Antwort #1094 am: 21. Juli 2017, 11:42:01 »
deswegen fühle ich mich hier im Forum so wohl: du weißt immer genau, was ich meine  ;D :P

Ich lese halt immer genau, was geschrieben wird. Und hierzulande ist zwischen Geschoß und Geschoss eben ein Unterschied, den et in nördlichen Jefilden nich jibt.
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