Nur eines hoffe ich noch, das keine Ulfs mehr gebaut werden oder gar noch fahren (ich weiß, Wunschdenken)!
Ich bin selbst absolut kein ULF-Fan, aber er wird schon auch viel schlechtgeredet. Aus historischer Perspektive kann ich die Entscheidung gut nachvollziehen, da ich auch einige Hintergründe dazu von einem unumstritten kompetenten Techniker erfahren habe (und es war in erster Linie eine technische Entscheidung, auch wenn das viele sicher nicht glauben werden).
Die ULF-Konstruktion an sich ist natürlich gute Arbeit, das ist keine die Frage. Die Konstrukteure haben aber halt einen ganz grundelegenden Fehler gemacht: *Bevor* man beginnt etwas zu konstruieren - egal wie toll die Idee auch scheint - sollte man die Frage klären, ob die Konstruktion überhaupt notwendig ist und ob es sich lohnt, viel Aufwand in die Lösung eines Problems zu stecken, dass sich vielleicht sehr einfach umgehen lässt.
Im Fall von 15cm Einstiegshöhe (bzw. in der Praxis dann eh 20cm), die nur mit gewaltigen Klimmzügen machbar sind und dann dort wo man es wirklich braucht - z.B. in Stationen in der Kurve - eh erst wieder kein ebenes Einsteigen ermöglichen, hätte man draufkommen können, dass man auch einfach 25cm-Bahnsteigkanten bauen kann. Wäre in Summe weniger Aufwand gewesen und das Fahrzeug hätte wesentlich einfacher (und damit billiger und/oder wartungsfreundlicher und/oder robuster) konstruiert werden können.
Spekulation: Hätte man den Konstruktionsaufwand für den ULF in ein Fahrzeug mit >=25cm Einstiegshöhe gesteckt hätte es vielleicht nicht bis 2009 gedauert, bis man 100%-Niederflur mit echten Drehgestellen realisieren konnte. Oder Siemens hätte sich das Combino-Debakel gespart und bereits Anfang der 2000er einen Avenio gehabt.
Nach den restlichen B1 und A1 wäre der Zeitpunkt, wieder auf ein Fahrzeug auf der Höhe der Zeit umzusteigen - und so schlecht schaut's da momentan nicht aus, dass dieser Wunsch evt. erfüllt wird.
Das eh zwangsläufig. Siemens wird den ULF - wie du ja selbst schreibst - nicht ewig weiterführen, geschweige denn weiterentwickeln, wenn es nur einen einzigen Kunden gibt (die paar Züge in Oradea kann man getrost ignorieren).