Autor Thema: Einsparen von U-Bahn-Stationen (war: [PM] Wiener Neos wollen mit "Lobautunnel light" Koste  (Gelesen 11959 mal)

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schienenklaus

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Kurzer Vergleich:
Durchschnittlicher Stationsabstand in Wien: 800m

Durchschnittlicher Stationsabstand in München: 1080m
Und der MVG ist in vielen Aspekten ein Vorbild für Wien, mMn.
Auch aus Steinen, die dir in den Weg gelegt werden, kannst du etwas Schönes bauen.
- Erich Kästner

60er

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Und der MVG ist in vielen Aspekten ein Vorbild für Wien, mMn.
Wien braucht doch keine Vorbilder, da wir schon weltbest sind. ::)

Lerchenfelder

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Kurzer Vergleich:
Durchschnittlicher Stationsabstand in Wien: 800m

Durchschnittlicher Stationsabstand in München: 1080m
Und der MVG ist in vielen Aspekten ein Vorbild für Wien, mMn.

Erstens: 800m sind ideal, sehe also kein Problem  :up: (Weiß aber nicht auswendig, ob dein angegebener Wert so stimmt)

Zweitens: Whaaat?  :o Würde München was den ÖV betrifft definitiv nicht als gutes Beispiel für Wien herbeiziehen...

HLS

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Erstens: 800m sind ideal, sehe also kein Problem  :up: (Weiß aber nicht auswendig, ob dein angegebener Wert so stimmt)

Zweitens: Whaaat?  :o Würde München was den ÖV betrifft definitiv nicht als gutes Beispiel für Wien herbeiziehen...
800m sind eindeutig nicht optimal, zumal das nur der Mittelwert ist.
Eine U-Bahn und eine S-Bahn sind für eine grobe Verteilungen der FG vorzusehen, die Feinverteilung dagegen sind für Bim und Bus vorzusehen.

Wenn man z.B. die Innere Mahü hernimmt, sollte dort maximal eine Haltestelle eines übergeordneten Verkehrsmittels sein und den Rest sollte der Oberflächenverkehr übernehmen. Erstens sinkt die Fahrzeit und zweitens werden Zugangswege deutlich verkürzt. Dazu ist es aber notwendig, dass man den Oberflächenverkehr nicht durch die Errichtung einer U-Bahn versucht zu ersetzen, denn dann will natürlich jeder an jeder Milchkanne eine U-Bahn(S-Bahn) Station.
Nicht umsonst ist die U-Bahn, gleich nach der Rolltreppe, das teuerste öffentliche Verkehrsmittel. Und einen großen teil dieses Geldes fressen die entsprechenden Haltestellen und ihr Zugänge, je dichter also der Haltestellenabstand desto höher die Betriebskosten.

Ich habe mal von einem Verkehrsexperten gelesen, dass U-Bahn(S-Bahn) Haltestellenabstände etwa das 2-4 fache des entsprechenden Oberflächenverkehres betragen soll.
Für den Bus sind es 3-4 Haltestellen pro Haltestellenabstand U-Bahn und bei der Bim sollen es 2-3 sein.
Wenn man allerdings die Feinverteilung durch Bim und Bus zerstört, muß eben eine Feinverteilung mit nicht geeignetem Haltestellenabstand kompensiert werden, da man den FG keine 1000m und mehr für einen Zugangsweg zumuten will und kann, zumindestens nicht dann, wenn man will, das der Fahrgast nicht an alternativen abwandert.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

Monorail

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@Schienenklaus: Ich sage ja nicht, dass es nicht machbar ist, sondern das es mMn nicht wirklich attraktiv ist.

Begründung : Ich bin noch selbst mit der Straßenbahn über die innere Mariahilfer Straße gefahren. Und ich weiß daher, dass man zwischen Gürtel und Ring eine Fahrzeit pro Richtung zwischen 17 und 20 min hätte. Als Vergleich die Linie 49 hat 10 min Fahrzeit.

Und daher meine Abneigung, dass man auf der Mariahilfer Straße wieder eine Straßenbahn fahren lässt. Zumindest solange nicht, solange die Mariahilfer Straße eine Begegnungszone ist.
Dir ist ja echt jedes noch so jenseitige Argument recht, nur um aufzuzeigen, warum etwas nicht gehen kann.  :fp:
Fünf Haltestellen sinds (Schottenfeldgasse, Neubaugasse, Stiftgasse, MQ, Burgring), 2 Minuten pro Station = 10 Minuten, de facto keine Ampelaufenthalte (Ausnahme: 2er-Linie). Und nein, mich interessiert nicht warum das nicht realistisch ist, weil jeder hier weiß, dass es geht (vorausgesetzt man will, natürlich).

@ Lerchenfelder: 800 Meter als Mittelwert (!) sind für eine U-Bahn katastrophal, in Wahrheit sollten 800 Meter schon in der Nähe des Minimums sein, aber Entfernungen von 300-400 Metern - und die findet man nicht nur vorm MQ! - haben bei einem hochrangigen Verkehrsmittel nichts verloren! Mich regen 300m-Abstände ja sogar bei Straßenbahnen auf.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

Klingelfee

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@Monorail:

Aber jetzt Stationen einsparen, und dafür wieder Straßenbahnlinien einrichten. Das kannst du dem Durchschnittsfahrgast nicht als Verbesserung verkaufen.

Und deshalb ewig darauf herumreiten und ist nur vergeben Liebesmüh.

Ebenso vorrechnen der Fahrzeit. Die Fahrzeit auf der Mariahilfer Straße, solange sie eine Begegnungszone ist, ist mMn nur Makulatur. Ich bin oft genug auch mit der Linie 13A mitgefahren. Und daher kann ich sagen, dass der Bus im Bereich der Mariahilfer Straße bis zu 3 min Verspätung aufgerissen hat. Und das nicht nur in der HVZ.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Lerchenfelder

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@Schienenklaus: Ich sage ja nicht, dass es nicht machbar ist, sondern das es mMn nicht wirklich attraktiv ist.

Begründung : Ich bin noch selbst mit der Straßenbahn über die innere Mariahilfer Straße gefahren. Und ich weiß daher, dass man zwischen Gürtel und Ring eine Fahrzeit pro Richtung zwischen 17 und 20 min hätte. Als Vergleich die Linie 49 hat 10 min Fahrzeit.

Und daher meine Abneigung, dass man auf der Mariahilfer Straße wieder eine Straßenbahn fahren lässt. Zumindest solange nicht, solange die Mariahilfer Straße eine Begegnungszone ist.
Dir ist ja echt jedes noch so jenseitige Argument recht, nur um aufzuzeigen, warum etwas nicht gehen kann.  :fp:
Fünf Haltestellen sinds (Schottenfeldgasse, Neubaugasse, Stiftgasse, MQ, Burgring), 2 Minuten pro Station = 10 Minuten, de facto keine Ampelaufenthalte (Ausnahme: 2er-Linie). Und nein, mich interessiert nicht warum das nicht realistisch ist, weil jeder hier weiß, dass es geht (vorausgesetzt man will, natürlich).

@ Lerchenfelder: 800 Meter als Mittelwert (!) sind für eine U-Bahn katastrophal, in Wahrheit sollten 800 Meter schon in der Nähe des Minimums sein, aber Entfernungen von 300-400 Metern - und die findet man nicht nur vorm MQ! - haben bei einem hochrangigen Verkehrsmittel nichts verloren! Mich regen 300m-Abstände ja sogar bei Straßenbahnen auf.

Schon klar, dass das der Mittelwert ist, trotzdem halte ich grundsätzlich einen Abstand von rund 800m für sinnvoll.

Ich sehe echt keinen Gewinn darin, Stationen wie Nestroyplatz oder Taubstummengasse einzusparen. Andere genannte Beispiele haben halt historische bzw. funktionelle Grüne:

U6 Thaliastraße - Josefstädter Straße: Na da werden sich aber viele Leute freuen, wenn man von einer stark ausgelasteten Linie wie dem 46er die Umsteigestation wegnimmt!
U4: Die Situation Meidling Hauptstraße - Längenfeldgasse ist natürlich eine planerische "Meisterleistung", kann aber heute auch nicht mehr geändert werden... Hier wäre ich den historischen Planungen nach unter dem Gürtel weitergefahren und hätte dann bei der Eichenstraße den Schwenk nach Meidling gemacht. Der 8er wäre (zumindest auf der Südstrecke, am ehesten als verlängerter 9er) erhalten geblieben...
U2: Museumsquartier würde ich mir aus heutiger Sicht noch am ehesten einreden lassen, dass man die auflassen könnte - das ganze Zweierlinien-Projekt war halt von Anfang an Mist (bzw. natürlich vor allem die Umstellung auf die U-Bahn)
U3: Eine Diskussion ist hier aus heutiger Sicht sinnlos - am ehesten hätte man die Trasse unter der Lindengasse führen und eine zentrale Station im 7. Bezirk errichten sollen - der 49er, 52er und 58er wären bis zum Ring beibehalten worden
Auch über die Station Kendlerstraße hätte man noch diskutieren können, denn der 10er hat auch bei der Hütteldorfer Straße Anschluss zur U3