Autor Thema: Preiserhöhungen 2014  (Gelesen 26548 mal)

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Re: Preiserhöhungen 2014
« Antwort #30 am: 01. Februar 2015, 11:10:28 »
Ich verstehe nicht, warum gekaufte Fahrscheine nicht einfach weiterhin gültig bleiben können. Das wäre kundenfreundlich und unbürokratisch zu handhaben.

Allerdings nur in Zusammenhang mit einem aufgedruckten Verfallsdatum. Das soll von mir aus zwei Jahre in der Zukunft liegen, sodass es im Allgemeinen ohnehin nicht beachtet werden braucht. Aber es schützt vor dem irrtümlichen Verwenden veralteter Fahrscheine wie in diesem Fall.
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60er

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Re: Preiserhöhungen 2014
« Antwort #31 am: 01. Februar 2015, 11:25:10 »
Allerdings nur in Zusammenhang mit einem aufgedruckten Verfallsdatum. Das soll von mir aus zwei Jahre in der Zukunft liegen, sodass es im Allgemeinen ohnehin nicht beachtet werden braucht. Aber es schützt vor dem irrtümlichen Verwenden veralteter Fahrscheine wie in diesem Fall.
Über ein Verfallsdatum, das einige Jahre in der Zukunft liegt, kann man natürlich diskutieren. So wie man es derzeit handhabt mit den jährlichen Preisanpassungen, ist es jedenfalls eine Zumuntung. Meine Eltern hatten übrigens vergangenen Sommer auch noch einen Umweltfahrschein von 2013 übrig, der 33,80 gekostet hat, und diesen ausverbraucht - zum Glück ohne Kontrolle.

petestoeb

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Re: Preiserhöhungen 2014
« Antwort #32 am: 01. Februar 2015, 11:48:00 »
Ich verstehe nicht, warum gekaufte Fahrscheine nicht einfach weiterhin gültig bleiben können. Das wäre kundenfreundlich und unbürokratisch zu handhaben. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das wirklich ein finanzieller Verlust für die Verkehrsbetriebe wäre.

Die gekauften Fahrscheine sind ohnehin eine zeitlang weiter gültig. Aber dauernd gültig sollten sie sicher nicht bleiben, sonst kaufe ich mir heute meinen Lebensvorrat und fahre ewig zum geringen Preis.
Besonders durch die seit einigen Jahren übliche Preispolitik, einmal jährlich die Fahrpreise anzuheben, ist das eine Zumuntung für den Fahrgast. Selbst ich als Wiener habe durch die ständigen Preisänderungen mittlerweile Schwierigkeiten, den Überblick zu behalten - als Jahreskartenbesitzer benutze ich nie Einzeltickets oder 8-Tage-Karten und weiß die Preise daher auch nicht auswendig.

Dass Preise steigen müssen um die Ausgaben zumindest zum Teil zu finanzieren (solange man nicht vollständig auf Steuerfinanzierung umsteigt) sollte jedem klar sein. Ich finde es aber gut, wenn zumindest die Jahreskarte ihren geringen Preis behält.

Wenn ich nach Jahren wieder in die Stadt komme, sollte mir klar sein, dass die alten Karten nicht mehr gelten, weil die Preise erhöht wurden. Auf nicht gewusst kann man sich da nicht ausreden - informieren wäre das Richtige gewesen. Und halte es für völlig überzogen, dass die Mehrgebühr rückerstattet wurde. Sie wurde völlig zu Recht verlangt.

60er

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Re: Preiserhöhungen 2014
« Antwort #33 am: 01. Februar 2015, 11:57:43 »
Wie oben beschrieben, kann man ja auf gekaufte Fahrkarten ein Ablaufdatum (z.B. 2 Jahre ab Kaufdatum) festlegen. Und es geht hier um einen Fall, dass ein im ersten Halbjahr 2013 gekaufter Fahrschein, nur 13 Monate später nicht mehr verwendbar ist, weil seitdem gleich zwei Preisanpassungen stattgefunden haben.

Werner1981

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Re: Preiserhöhungen 2014
« Antwort #34 am: 01. Februar 2015, 13:53:30 »
Interessant zu wissen wäre, wie oft Fahrgäste erwischt werden, die mit alten Fahrscheinen unterwegs sind. Das werden wohl eher Einzelfälle sein.

Wobei in dem Fall die Betroffene vermutlich der Meinung war, dass Fahrscheine unbegrenzt gültig sind. Bei ihr daheim in der Steiermark ist das nämlich so, was ich für sehr kundenfreundlich halte.  :up:
Ich vermute sogar, dass es auch für das Verkehrsunternehmen günstiger sein könnte, die Fahrscheine nicht umzutauschen, schließlich bindet das auch Arbeitskräfte. Und die paar Fahrgäste, die Fahrscheine "bunkern" fallen wohl kaum ernsthaft ins Gewicht.

Die Mitarbeiter in den Vorverkaufsstellen sind doch sowieso da - ob sie jetzt Fahrscheine umtauschen oder in die Luft schauen.

Und wenn die Fahrscheine unbegrenzt gültig wären, kaufe ich sie mir jetzt kiloweise und vererbe sie dann Generationen weiter (falls es dann noch Fahrscheine und Öffis gibt  8)). Dann können meine Nachkommen auch noch in 300 Jahren zum heutigen Tarif fahren (ist jetzt absichtlich überspitzt formuliert).

13er

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Re: Preiserhöhungen 2014
« Antwort #35 am: 01. Februar 2015, 13:56:04 »
Und wenn die Fahrscheine unbegrenzt gültig wären, kaufe ich sie mir jetzt kiloweise und vererbe sie dann Generationen weiter (falls es dann noch Fahrscheine und Öffis gibt  8)). Dann können meine Nachkommen auch noch in 300 Jahren zum heutigen Tarif fahren (ist jetzt absichtlich überspitzt formuliert).
Ich glaube nicht, dass das mehr als vereinzelt wirklich gemacht werden würde. Das Geld, das die WL dadurch verlieren würden, wären Peanuts. Vor allem im Vergleich zu den sonstigen Verschwendungen und Ineffizienzen.

Eher sollte man sich fragen, wie es sein kann, dass die Fahrpreise dermaßen dramatisch anziehen, aber die Leistung immer zurückgeschraubt wird (bis auf ein paar Intervallverdichtungen, aber ich meine jetzt eher die häufigen Ausfälle und Störungen).
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60er

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Re: Preiserhöhungen 2014
« Antwort #36 am: 01. Februar 2015, 14:14:40 »
Eher sollte man sich fragen, wie es sein kann, dass die Fahrpreise dermaßen dramatisch anziehen, aber die Leistung immer zurückgeschraubt wird (bis auf ein paar Intervallverdichtungen, aber ich meine jetzt eher die häufigen Ausfälle und Störungen).
Weil man offensichtlich die 365-Euro-Jahreskarte damit gegenfinanziert, dass man andere Tickets weit über der Inflationsrate verteuert. 2016 werden wir garantiert die nächste saftige Tarifanpassung erleben, nachdem man ja heuer aufgrund der Wahlen darauf verzichtet. Dabei müsste der Betrieb durch die stark gesunkenen Energiekosten eigentlich sogar billiger werden, als in den vergangenen 2-3 Jahren. Aber es ist eh immer das gleiche, Preissteigerungen werden sofort an den Endkunden weitergegeben, Preissenkungen so gut wie nie.

Werner1981

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Re: Preiserhöhungen 2014
« Antwort #37 am: 01. Februar 2015, 14:22:19 »
Eher sollte man sich fragen, wie es sein kann, dass die Fahrpreise dermaßen dramatisch anziehen, aber die Leistung immer zurückgeschraubt wird (bis auf ein paar Intervallverdichtungen, aber ich meine jetzt eher die häufigen Ausfälle und Störungen).
Das sind bedauernswerte Einzelfälle. Außerdem brauchen die WL das Geld für die U5.  8)

Ernsthaft: Strom, Treibstoff (gut, jetzt gerade nicht), etc. wird alles teurer. Nicht zu unterschätzen sind auch die Personalkosten. Von den hunderten Millionen Verlust jedes Jahr, rede ich jetzt gar nicht.

Natürlich kann man diskutieren, wie weit man das alles an die Fahrgäste weitergibt (Stichwort Kostenwahrheit).

Trotzdem glaube ich, daß das ganze Thema überbewertet wird. Die Leute, die heutzutage noch mit Fahrscheinen unterwegs sind, werden immer weniger. Und dann muß ich mich halt vorher informieren, ob die Tickets, die ich besitze noch gültig sind.

Auf den Kurzparkscheinen steht übrigens auch kein Gültigkeitsdatum drauf.

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Re: Preiserhöhungen 2014
« Antwort #38 am: 01. Februar 2015, 14:29:29 »
Auf den Kurzparkscheinen steht übrigens auch kein Gültigkeitsdatum drauf.
Kurzparkscheine werden aber auch nicht im Jahresrhythmus teurer, sodass ein vor ein paar Monaten gekaufter Schein schon wieder ungültig sein kann. Außerdem bin ich mir jetzt nicht sicher, ob man nicht eh alte Parkscheine noch über einen ziemlich langen Zeitraum aufbrauchen darf. Die gratis 10-Minuten-Scheine kann man weiterverwenden, sie sind jetzt automatisch 15 Minuten gültig.

Werner1981

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Re: Preiserhöhungen 2014
« Antwort #39 am: 01. Februar 2015, 14:33:01 »
Auf den Kurzparkscheinen steht übrigens auch kein Gültigkeitsdatum drauf.
Kurzparkscheine werden aber auch nicht im Jahresrhythmus teurer, sodass ein vor ein paar Monaten gekaufter Schein schon wieder ungültig sein kann. Außerdem bin ich mir jetzt nicht sicher, ob man nicht eh alte Parkscheine noch über einen ziemlich langen Zeitraum aufbrauchen darf. Die gratis 10-Minuten-Scheine kann man weiterverwenden, sie sind jetzt automatisch 15 Minuten gültig.

https://www.wien.gv.at/rk/msg/2012/08/16007.html

Bei den 10/15-Minuten-Scheinen hat die Stadt ja auch kein Verlust.

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Re: Preiserhöhungen 2014
« Antwort #40 am: 01. Februar 2015, 14:46:09 »
Na gut, aber wie schon gesagt finden Preisanpassungen bei der heiligen Kuh der Parkgebühren nur sehr selten statt, bis 2012 waren noch Parkscheine aus den 90ern mit Schilling-Preisaufdruck gültig!

Wenn man, wie die Wiener Linien, die Preise jährlich anpassen muss, dann kann man ruhig in der Hinsicht auch etwas kulanter sein. Dass ein gekaufter 8-Tages-Fahrschein, den man als Gelegenheitsfahrgast über einen längeren Zeitraum nutzen möchte, so schnell seine Gültigkeit verliert, muss wirklich nicht sein. Ein Ablaufdatum von 2 Jahren ab Kauf wäre da eine gute Regelung, wie ich finde. Automatenfahrscheine haben das Datum ohnehin aufgedruckt und Fahrscheine vom Vorverkauf müsste man halt mit Datumsstempel versehen, oder irgendwie anders kennzeichnen.

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Re: Preiserhöhungen 2014
« Antwort #41 am: 01. Februar 2015, 14:50:54 »
Dabei müsste der Betrieb durch die stark gesunkenen Energiekosten eigentlich sogar billiger werden, als in den vergangenen 2-3 Jahren. Aber es ist eh immer das gleiche, Preissteigerungen werden sofort an den Endkunden weitergegeben, Preissenkungen so gut wie nie.
Ich habe mir das so erklären lassen, dass die Wien Energie den Strom aus älteren Verträgen bezieht, die so kurzfristige Preissenkungen (oder -steigerungen) nicht "mitmachen". Daher können sie das auch nicht an den Endverbraucher, also die WL,  weitergeben.

Bei den Jahreskarten muss man bedenken, dass die Kosten durch die Anzahl zusätzlich verkaufter Jahreskarten schon längst wieder reingekommen sind. Nur die Anzahl der Fahrgäste ist gestiegen und nähert sich offenbar einem Wert, an dem das System kollabiert, wenn man nicht ordentlich in die vorhandene Infrastruktur investiert.
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Re: Preiserhöhungen 2014
« Antwort #42 am: 01. Februar 2015, 14:59:56 »
Bei den 10/15-Minuten-Scheinen hat die Stadt ja auch kein Verlust.
Abgesehen von den Druckkosten. Ich verstehe nicht, wieso man hier unbedingt einer derartige Papierverschwendung betreiben muss? Sinnvoller wäre es gewesen, eine minutengenaue Parkuhr zu entwickeln, die gegen einen geringen Unkostenbeitrag (oder mit Werbeaufdruck) erworben werden und dann immer wieder verwendet werden kann. Aber gut, wir sind ja in Wien. :ugvm:

Nur die Anzahl der Fahrgäste ist gestiegen und nähert sich offenbar einem Wert, an dem das System kollabiert, wenn man nicht ordentlich in die vorhandene Infrastruktur investiert.
Die Infrastruktur kollabiert aber nicht unter dem gestiegenen Fahrgastansturm, sondern der Betrieb kollabiert an der maroden Infrastruktur.  :lamp:
Nur, dass hier nicht Ursache und Wirkung werwechselt wird. ;)
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
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13er

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Re: Preiserhöhungen 2014
« Antwort #43 am: 01. Februar 2015, 15:02:07 »
Die Infrastruktur kollabiert aber nicht unter dem gestiegenen Fahrgastansturm, sondern der Betrieb kollabiert an der maroden Infrastruktur.  :lamp:
Nur, dass hier nicht Ursache und Wirkung werwechselt wird. ;)
Wollte ich damit nicht sagen. Es geht nur noch schneller, wenn noch mehr Leute unterwegs sind, Intervalle verdichtet werden usw.
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Re: Preiserhöhungen 2014
« Antwort #44 am: 01. Februar 2015, 15:16:47 »
Ich habe mir das so erklären lassen, dass die Wien Energie den Strom aus älteren Verträgen bezieht, die so kurzfristige Preissenkungen (oder -steigerungen) nicht "mitmachen". Daher können sie das auch nicht an den Endverbraucher, also die WL,  weitergeben.
Die Preissteigerungen werden interessanterweise aber schon sehr schnell weitergegeben. So funktioniert halt unser System, jeder möchte das Maximum herausholen.

Bei den Jahreskarten muss man bedenken, dass die Kosten durch die Anzahl zusätzlich verkaufter Jahreskarten schon längst wieder reingekommen sind. Nur die Anzahl der Fahrgäste ist gestiegen und nähert sich offenbar einem Wert, an dem das System kollabiert, wenn man nicht ordentlich in die vorhandene Infrastruktur investiert.
Eigentlich müsste man in Wien sämtliche U-Bahn-Projekte sofort stoppen und das Geld in die Sanierung des maroden Bestandsnetzes umleiten. Wird aber eh nie passieren, eher friert die Hölle zu! Wenn es so weitergeht, werden wir eher erleben, dass die eine oder andere Straßenbahnstrecke "vorübergehend" auf flexiblen Autobusbetrieb umgestellt wird, den man ausschreiben und anschließend an einen Billigstbieter vergeben kann.