Autor Thema: "Unmögliche" Fahrweise von Straßenbahnfahrer  (Gelesen 23361 mal)

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"Unmögliche" Fahrweise von Straßenbahnfahrer
« am: 20. April 2014, 14:43:27 »
Ich möchte hier ein neues Tread beginnen,  möchte aber dazu sagen, das es um keine Verunglimpfung von W.L. Mitarbeiter geht.
Mir fällt in letzter Zeit auf, das einige Bedienstete ihren Job nicht mehr "Ernst" nehmen, oder schlichtweg mit einem Ulf, (von E1 möchte ich gar nicht reden)  überfordert sind.
Was da zeitweise zusammengefahren wird ist schauderhaft.
Würde ich so , sagen wir, einen Schleifringfahrschalter behandeln, würde ich keine 100 Meter weit kommen.
Wenn ihr ähnliche Erlebnisse, im Positiven , wie auch im Negativen habt, dann schreibt es hier.
Heute Sonntag  Linie 1, Zeit ca. 14 Uhr. Ich steige bei der Station Radetzkyplatz ein und fahre bis Rathaus.
Der Fahrer konnte über all die Stationen kein einziges Mal den Fahrschalter (Sollwertgeber) richtig bedienen.
Soll heißen, vor, zurück usw.; eine Nullstellung dürfte unbekannt gewesen sein.
Die ich das in letzter Zeit vermehr sehe, merke, spüre, das einige solch eine Fahrweise an den Tag legen, bewog mich zu diesem Schritt.

13er

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Re: "Unmögliche" Fahrweise von Straßenbahnfahrer
« Antwort #1 am: 20. April 2014, 15:04:27 »
In Hernals gibt es auch eine Wildsau, der extrem ungut fährt. Ist mir schon ein paar Mal am 43er untergekommen. Ich hab eigentlich nie Sorgen um meine Sicherheit, aber wenn der mit stark überhöhter Geschwindigkeit über eine Weiche oder Kreuzung donnert, hab ich ein ungutes Gefühl.

Und eine Fahrerin treff ich immer wieder, die absolut untalentiert an der Geamatic ist. Da tut mir der Zug leid, das hat er kurz vor der Pensionierung nicht mehr verdient.

Ansonsten kann ich aber eher weniger klagen. Du darfst nicht vergessen, dass viele der neuen Fahrer überhaupt keine Begeisterung für ihre Arbeit haben und es ihnen völlig wurscht ist, wie sie den Wagen mißhandeln. Die sind fast zwangsläufig Binärfahrer, weil sie sich nicht dafür interessieren, den Wagen gut zu fahren, sondern irgendwie vorwärts zu kommen.

Eine Wohltat ist es, an einen (nicht nur, aber vorwiegend älteren Erfahrenen) zu gelangen, der selbst einen ULF butterweich fährt und zum Stehen bringt - und das erfordert schon einiges an Können! :D Außerdem kennen die meistens die Ampelphasen perfekt und stürzen sich nicht mit 50 auf die Kreuzung zu, nur um dann mit Sand und Schienenbremse gerade noch vor dem Halt stehenzubleiben...
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Linie 41

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Re: "Unmögliche" Fahrweise von Straßenbahnfahrer
« Antwort #2 am: 20. April 2014, 15:26:26 »
Du darfst nicht vergessen, dass viele der neuen Fahrer überhaupt keine Begeisterung für ihre Arbeit haben
Bei dem Gehalt ist es auch wirklich sehr schwer Begeisterung mitzubringen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

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Re: "Unmögliche" Fahrweise von Straßenbahnfahrer
« Antwort #3 am: 20. April 2014, 16:03:20 »
Es ist halt oft auch schwierig für Anfänger (und "Anfänger" bist du gut fünf Jahre!), sie werden im Eilzugstempo durch die Schule gepeitscht, sollten da alle Wagentypen kennenlernen, wobei leider viele Instruktoren selber nur bessere Wagengeweger ohne eigene langjährige Routine sind. Wenn ein Schüler während der Schulzeit fünf mal auf einem E1 gesessen ist, hat er Glück gehabt. Die Mängel sollte dann der Lehrfahrer ausgleichen, was naturgemäß etwas viel verlangt ist, noch dazu, wo selbst etliche Lehrfahrer kaum mehr als drei oder fünf Jahre eigene Fahrpraxis haben. So werden sie ins Leben gestoßen, aber "Learning by Doing" ist leider nicht jedermanns Sache und oft etwas viel verlangt, noch dazu, wo ja viele den Job ohne jede Ambition betreiben, nur als Übergang quasi, um nicht ganz aus den AMS-Maßnahmen zu fallen.

Früher ist man (in der Freizeit) mitgefahren und hat sich bei den alten Hasen die Tricks abgeschaut, heute absolut unmodern, weil man ja weiß, dass man sowieso der Beste und Coolste ist. Und die "Alten" san eh nur teuer, feig und deppert.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

WolfgangSchräuble

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Re: "Unmögliche" Fahrweise von Straßenbahnfahrer
« Antwort #4 am: 20. April 2014, 17:30:50 »
Definitiv Einzelfälle

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Re: "Unmögliche" Fahrweise von Straßenbahnfahrer
« Antwort #5 am: 20. April 2014, 18:29:38 »
Definitiv Einzelfälle
Kann sein, ist alles relativ. Aber wenn ich als Fahrgast von, sagen wir mal 10 Fahrten 6 bis 7 als eher unangenehm empfinde, muss wohl was dran sein.
Ich bin schon überrascht, wenn einer mal ganz gleichmäßig fährt, unabhänging wie schnell, und er auch ein wenig Gefühl fürs Anfahren und Bremsen zeigt.

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Re: "Unmögliche" Fahrweise von Straßenbahnfahrer
« Antwort #6 am: 20. April 2014, 19:14:11 »
Definitiv Einzelfälle

Vor ein paar Jahren vielleicht, heute keineswegs mehr. Das frisch angelernte Fahrpersonal bringt halt einfach kein Verständnis für die Technik mit, sodass ihm auch der Unterschied in der Behandlung von Geamatic-Schaltwerkssteuerung und vollelektronischer Motorsteuerung unbekannt ist und es daher gar keine Ahnung hat, dass und wieso man einen Geamaticsollwertgeber anders behandeln muss als einen Chopperrastenhebel oder einen ULF-Joystick.

Generell nimmt der Fahrkomfort aber auch ständig ab, weil es immer weniger Fahrzeuge gibt, mit denen man ruckfrei anhalten kann – da kann das Fahrpersonal nichts dafür.
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Bimigel

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Re: "Unmögliche" Fahrweise von Straßenbahnfahrer
« Antwort #7 am: 20. April 2014, 19:54:47 »
Ich kenn einen, der bleibt bei jeder Haltestelle (manchmal auch Kreuzung) mit Sandbremse stehen. Von der Schadstoffbelastung möcht ich garnicht sprechen... >:(

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Re: "Unmögliche" Fahrweise von Straßenbahnfahrer
« Antwort #8 am: 20. April 2014, 20:31:05 »
Am besten zum fahren war ein F. Da warst wenigstens noch Fahrer. Beim E1 brauchst normal auch keinen Sand nur wenn die Schienen wirklich "schwarz" sind. Aber das hast selten. E2 ist da schon hinterlistiger. Und der Ulf ein eigenes Thema. Wenn er nicht soll haut er Sand raus, und wenn er sollte dann wieder nicht.

Ferry

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Re: "Unmögliche" Fahrweise von Straßenbahnfahrer
« Antwort #9 am: 22. April 2014, 08:34:13 »
Ich möchte hier ein neues Tread beginnen,  möchte aber dazu sagen, das es um keine Verunglimpfung von W.L. Mitarbeiter geht.
Mir fällt in letzter Zeit auf, das einige Bedienstete ihren Job nicht mehr "Ernst" nehmen, oder schlichtweg mit einem Ulf, (von E1 möchte ich gar nicht reden)  überfordert sind.
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Was mir in letzter Zeit vermehrt auffällt, ist, dass beim Abfahren kein Läutsignal mehr gegeben wird. Der Zug fährt einfach los, und das war's.

Ach ja, und dass beim Queren einer Fahrbahn (z.b. Hadikgasse vor Schönbrunn, Mariahilfer Straße beim Westbahnhof)  der FR-Anzeiger zu verwenden ist, scheint bei einigen Fahrern auch noch nicht angekommen zu sein.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

95B

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Re: "Unmögliche" Fahrweise von Straßenbahnfahrer
« Antwort #10 am: 22. April 2014, 09:04:50 »
Ach ja, und dass beim Queren einer Fahrbahn (z.b. Hadikgasse vor Schönbrunn, Mariahilfer Straße beim Westbahnhof)  der FR-Anzeiger zu verwenden ist, scheint bei einigen Fahrern auch noch nicht angekommen zu sein.

Dass man aber beispielsweise beim Rechtseinbiegen von der Schlossallee in die Hadikgasse nach links blinken soll, weil man "von der rechten in die linke Seitenlage wechselt", ist auch nur eine der vielen fragwürdigen Aussagen des Schulbüros. :)
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Nightshift

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Re: "Unmögliche" Fahrweise von Straßenbahnfahrer
« Antwort #11 am: 22. April 2014, 09:09:16 »

Dass man aber beispielsweise beim Rechtseinbiegen von der Schlossallee in die Hadikgasse nach links blinken soll, weil man "von der rechten in die linke Seitenlage wechselt", ist auch nur eine der vielen fragwürdigen Aussagen des Schulbüros. :)

Gerade dieses Szenario wurde gestern lebhaft diskutiert. Lt StvO biege ich rechts ab, also muss ich rechts blinken. Lt Betrieb fahre ich auf die linke Seite als Blinker links. Nur wie schauts jetzt im Falle eines Unfalles aus?  :ugvm:

martin8721

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Re: "Unmögliche" Fahrweise von Straßenbahnfahrer
« Antwort #12 am: 22. April 2014, 09:11:41 »
Dass man aber beispielsweise beim Rechtseinbiegen von der Schlossallee in die Hadikgasse nach links blinken soll, weil man "von der rechten in die linke Seitenlage wechselt", ist auch nur eine der vielen fragwürdigen Aussagen des Schulbüros. :)

Ja, ebenso wie das Blinken auf der Geraden weil eine Fahrbahnverengung kommt, wie z.B. beim 1er in der Wiedner Hauptstraße auf Höhe der Blutspendezentrale (FR Stefan Fadinger Platz) oder 6er beim Verlassen des Quellenplatzes in FR Burggasse...

Ferry

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Re: "Unmögliche" Fahrweise von Straßenbahnfahrer
« Antwort #13 am: 22. April 2014, 09:27:02 »
Dass man aber beispielsweise beim Rechtseinbiegen von der Schlossallee in die Hadikgasse nach links blinken soll, weil man "von der rechten in die linke Seitenlage wechselt", ist auch nur eine der vielen fragwürdigen Aussagen des Schulbüros. :)
Ich bin mir jetzt nicht sicher, ob wir an dieselbe Stelle denken, daher meine Sicht der Dinge: wenn du die Schlossallee stadtauswärts fährst, kommt eine Rechtskurve und anschließend die Haltestelle "Schloss Schönbrunn" von 10 und 58. In der Rechtskurve muss, da es sich um einen eigenen Gleiskörper handelt, kein FR-Anzeiger verwendet werden.

Danach folgt die Querung der Hadikgasse mit einer leichten Linkskurve (die nach der Querung natürlich in eine Rechtskurve übergeht). Da die Fahrbahn aber von rechts nach links gequert wird, ist der FR-Anzeiger der linken Seite zu verwenden. Falls wir von derselben Stellen reden, wüßte ich nicht, was hier fragwürdig ist. Und diejenigen Fahrer, die den FR-Anzeiger verwenden, verwenden auch immer den Linken. Nur tun das eben nicht alle. Aber vielleicht tun sie es nicht, weil sie sich nicht sicher sind.  :)
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Ferry

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Re: "Unmögliche" Fahrweise von Straßenbahnfahrer
« Antwort #14 am: 22. April 2014, 09:29:01 »
Ja, ebenso wie das Blinken auf der Geraden weil eine Fahrbahnverengung kommt, wie z.B. beim 1er in der Wiedner Hauptstraße auf Höhe der Blutspendezentrale (FR Stefan Fadinger Platz) oder 6er beim Verlassen des Quellenplatzes in FR Burggasse...
Wenn eine Fahrbahnverengung dazu führt, dass ein vor der Verengung nicht benutzer Gleiskörper danach vom IV mitbenutzt wird, ist m.W. ebenfalls der FR-Anzeiger zu betätigen.
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