Autor Thema: Heute vor 100 Jahren: Wiener Straßenbahn wird auf Oberleitung umgestellt  (Gelesen 14291 mal)

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WIENTAL DONAUKANAL

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Masten (wg schlanke) zwischen den Bäumen und Schnürln sind sicher unauffälliger und weniger störend als Auslegermasten, außerdem musst bei Auslegern mehr Masten nehmen

Ich bin überhaupt dafür, die Oberleitung auf den Bäumen aufzuspannen. Dann braucht man gar keine Masten.  ;) 8)

Oh Gott, das ist Ketzerei!
Für dich wird man aus dem Holz der geschädigten Bäume auf dem Rathausplatz einen Scheiterhaufen errichten.

In den 50er Jahren hat man, was die Straßenbeleuchtung am Ring betrifft, viel Schaden angerichtet.
Jetzt baut man mit historisierenden und sündteuren Kandelabern wieder zurück. Diese sind der ursprunglichen Gaslaterne Type Ringstraße nachgebaute Aufsatzleuchten mit patiniertem Kupferdach.

Ich habe da Postkarten gefunden, die am Beispiel Mariahilfer Straße einige historische Varianten der elektrischen Stadtmöblierung zeigen.

13er

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Es würde ja eigentlich schon reichen, wenn man nicht für jeden Zweck eigene Masten aufstellt. Sondern Licht und Oberleitung auf denselben Masten, evt. noch die Polizeikameras dazu. Siehe z.B. rund um die Bellaria, wie es NICHT sein soll.

Und vielleicht etwas filigranere Ausführungen, die sicher ebenso gut dem Wind standhalten wie die elefantenhaxndicken jetzt verwendeten.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

abraham

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In der Sitzung des Wiener Gemeinderates am 4.11.1898 wurde über den Vertrag der Stadt Wien mit der Firma Siemens&Halske betreffend die Elektrifizierung des Wiener Tramwaynetzes verhandelt. Der § 7 des Vertrages befasste sich auch mit den Unterleitungsstrecken. Dazu gab es Zusatzanträge von Gemeinderäten, die auch die Unterleitung in der Mariahilfer Straße ab der Stiftgasse bis zum Gürtel, der Praterstraße und der Alser Straße angewendet wissen wollten.
Wie aus dem Zeitungsausschnitt der Wiener Zeitung vom 6.11.1898 zu entnehmen ist, wurde die Anträge betr. „Mariahilfer Straße“ und „Alser Straße“ angenommen und wurden somit Vertragsbestandteil; der Antrag betr. „Praterstraße“ wurde jedoch aus technischen Gründen abgelehnt. In der Praterstraße wurde daher auch nie eine Unterleitung verlegt.

95B

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der Antrag betr. „Praterstraße“ wurde jedoch aus technischen Gründen abgelehnt.

... weil man zum Überqueren der Aspernbrücke auf Oberleitung hätte wechseln müssen. Heute wäre dieser Umstand Grund genug, das Unterleitungssystem als Ganzes abzulehnen ("wenn etwas an einer Stelle nicht geht, ist es gänzlich ungeeignet").
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

invisible

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Es würde ja eigentlich schon reichen, wenn man nicht für jeden Zweck eigene Masten aufstellt. Sondern Licht und Oberleitung auf denselben Masten, evt. noch die Polizeikameras dazu. Siehe z.B. rund um die Bellaria, wie es NICHT sein soll.

Und vielleicht etwas filigranere Ausführungen, die sicher ebenso gut dem Wind standhalten wie die elefantenhaxndicken jetzt verwendeten.

Aber das kostet ja wieder extra... Die Masten sind ja nur deshalb so dick, weil man damit letztlich Material sparen kann (da geringere Wandstärken nötig sind). Anderswo geht man inzwischen dazu über, auch innerstädtisch Doppel-T-Profile zu verwenden, wenn man sich dünne runde nicht leisten will; da ist die Form zwar nicht so elegant, aber dafür kann man die Masten halt deutlich dünner machen (bei gleicher oder sogar größerer Stabilität). Wär' vielleicht auch am Ring eine Option; dunkelgrün gestrichen sollten sie zwischen den Bäumen kaum auffallen. An exponierten Stellen könnte man dann ja ein paar "schöne" Masten setzen.
Und nicht für alles und jedes ein eigenes Stangl hinstellen würde natürlich auch schon enorm helfen.
Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

W_E_St

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Also wenn ich mir die Berliner I-Träger-Monster anschaue, kann da von schlanker keine Rede sein! Die sind wuchtiger als die U6-Masten, obwohl bei der U6 Hochkettenfahrleitung ist und in Berlin oft nur Einfachschnürl.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

scrat

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Re: Heute vor 100 Jahren: Wiener Straßenbahn wird auf Oberleitung umgestellt
« Antwort #21 am: 13. September 2015, 18:43:55 »
Mit den erwähnten Masten sind offenbar diese gemeint.


W_E_St

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Re: Heute vor 100 Jahren: Wiener Straßenbahn wird auf Oberleitung umgestellt
« Antwort #22 am: 13. September 2015, 19:00:10 »
Weiß jemand, wie die Bezeichnungen der verwendeten I-Träger mit den heutigen IPE-Profilen vergleichbar sind? Bzw. was für Abmessungen so ein Träger hatte?
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

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nord22

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Re: Heute vor 100 Jahren: Wiener Straßenbahn wird auf Oberleitung umgestellt
« Antwort #23 am: 13. September 2016, 21:38:28 »
Anbei ein Internetfundstück, welches den aufwändigen Bau der Unterleitung am Rathausplatz 1901 zeigt.

nord22

Schienenchaos

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Re: Heute vor 100 Jahren: Wiener Straßenbahn wird auf Oberleitung umgestellt
« Antwort #24 am: 14. September 2016, 00:02:24 »
Gab es bei dieser Oberbauform gar keine Spurstangen?  ???

hiller_michael

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Re: Heute vor 100 Jahren: Wiener Straßenbahn wird auf Oberleitung umgestellt
« Antwort #25 am: 14. September 2016, 01:39:13 »
Gab es bei dieser Oberbauform gar keine Spurstangen?  ???

Wenn man genau schaut, sieht man welche
Warum kann Wien nicht Stadtbahn und U-Bahn haben?