Autor Thema: Type A (1896 - 1937)  (Gelesen 12997 mal)

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95B

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Re: Type A (1896 - 1937)
« Antwort #15 am: 30. September 2015, 21:18:33 »
Ist ja bei elektronischer Steuerung kein Problem, da musst du ja sogar mit einem Ruck in die Notbremsraste schalten!  ;)

Sie verlangten es auch schon zu einer Zeit, als von Elektronik noch weit und breit keine Spur war.
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hema

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Re: Type A (1896 - 1937)
« Antwort #16 am: 30. September 2015, 21:32:52 »
Also ich kenne da nur: Einschalten der Schienenbremse, Sandabgabe und zügiges Durchschalten des Fahrschalters bis zur letzten Bremsstufe. Mit einem reinen "Durchreißen" der Kurbel oder des Hebels wärst du bei der Prüfung unangenehmst aufgefallen. Man hat bei Winkelfahrschaltern sogar geraten während einer Notbremsung auf die Fahrschalterplatte (somit auf den Zeiger) zu schauen, um das instinktive Zurückreißen des Hebels bis zum Anschlag möglichst in Grenzen zu halten.
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Re: Type A (1896 - 1937)
« Antwort #17 am: 30. September 2015, 21:38:10 »
Also ich kenne da nur: Einschalten der Schienenbremse, Sandabgabe und zügiges Durchschalten des Fahrschalters bis zur letzten Bremsstufe. Mit einem reinen "Durchreißen" der Kurbel oder des Hebels wärst du bei der Prüfung unangenehmst aufgefallen. Man hat bei Winkelfahrschaltern sogar geraten während einer Notbremsung auf die Fahrschalterplatte (somit auf den Zeiger) zu schauen, um das instinktive Zurückreißen des Hebels bis zum Anschlag möglichst in Grenzen zu halten.

Nein, du missverstehst mich jetzt: Ich meine kein Zurückreißen, sondern das stetige Schalten auf höhere Bremsstufen trotz Rädergleitens im Gefahrenfall. Möglicherweise hat man das damals in die Vorschriften aufgenommen, um die Bediensteten zu schützen (bzw. das Unternehmen vor der Unfallschuld zu bewahren). Die Vorschriften verlang(t)en:

  • Öffnen der Kurzschlussbremse bei Rädergleiten auf Strecken ohne Gefälle
  • Belassen der eingestellten Bremsstufe bei Rädergleiten im Gefälle
  • Weiterschalten der Bremsstufen bei Rädergleiten im Gefahrenfall

Natürlich unter zusätzlicher Betätigung von Sandstreuer und, so vorhanden, Schienenbremse.
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Re: Type A (1896 - 1937)
« Antwort #18 am: 01. Oktober 2015, 02:25:03 »
Eigentlich ist der neuaufgebaute A in tausend Details falsch*, sodass er kaum mehr ist, als ein zuckerlsüßes Spielzeug oder eine fahrende Filmkulisse.  :-[


Wenn man schon so viel investiert, kann es doch nicht soooo schwer sein, einen Wagen nach gründlicher Recherche mit alten Plänen, Zeichnungen und Fotos unter Einbeziehung von ein paar noch vorhandenen Originalteilen 1:1 nachzubauen. Natürlich mit ein paar kleinen Kompromissen, da man ihn ja in der heutigen Zeit in Betrieb nehmen will. Aber die braucht man ja nicht erkennen, wenn man nicht mit der Nase draufgestoßen wird! Schade.



*) Man vergleiche ihn nur einfach einmal mit dem Foto am Beginn dieses Threads!  :lamp:
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Ferry

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Re: Type A (1896 - 1937)
« Antwort #19 am: 01. Oktober 2015, 09:27:42 »
Es ist auch nicht ratsam bei Rädergleiten bis auf die letzte Bremsstufe weiterzuschalten!

Die Vorschriften verlangten aber im Gefahrenfall genau das!

Ja, weil davon ausgegangen wird, dass zu wenig Zeit bleibt, die Bremsung zu vermindern (d.h. zurückzuschalten), Sand zu streuen und dann wieder hochzuschalten. Man verläßt sich in diesem Fall darauf, dass durch das Sandstreuen das Rädergleiten unterbunden und der Bremswirkung durch die sofort einzuschaltende Schienenbremse ausreichend verstärkt wird.

Aber das ist sowieo alles graue Theorie - es interessiert keine Sau, wie du deinen Zug rechtzeitig zum Stehen bringst - Hauptsache, du schaffst es irgendwie!
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Re: Type A (1896 - 1937)
« Antwort #20 am: 01. Oktober 2015, 16:48:45 »
War das nicht extrem unpraktisch?  ???
Ich stelle mir grad vor, wie ein solcher Zug bei schlechtem Schienenzustand in eine Notsituation kommt: Rädergleiten tritt auf, linke Hand schaltet auf die letzte Bremsstufe, die rechte Hand greift mal zum Schauferl, füllt Sand in den Trichter und versucht dann noch mit der Handbremse den Zug zum Stillstand zu bringen. Bis dahin hat es vermutlich schon 10x gekracht...
Die Arbeitswagen in Budapest (stammen vorwiegend aus den 20er-Jahren) haben bis heute so eine Schaufel-Trichter-Sandstreuvorrichtung. :)

Wattman

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Re: Type A (1896 - 1937)
« Antwort #21 am: 02. Oktober 2015, 08:15:01 »
ist mir in Österreich von den St. Florianer TW bekannt.

buschberg

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Re: Type A (1896 - 1937)
« Antwort #22 am: 02. Oktober 2015, 11:14:21 »
Ich kann mich noch erinnern, im Herbst wenn Laub auf den Schienen lag und der Zug vom Technischen Museum Richtung Johnstraße fahren wollte, da drehten sich trotz Sandstreuung die Räder durch.Es war aber nur bei der Type A.

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Re: Type A (1896 - 1937)
« Antwort #23 am: 02. Oktober 2015, 11:25:21 »
Ich kann mich noch erinnern, im Herbst wenn Laub auf den Schienen lag und der Zug vom Technischen Museum Richtung Johnstraße fahren wollte, da drehten sich trotz Sandstreuung die Räder durch.Es war aber nur bei der Type A.

Sofern dein im Profil angegebenes Alter korrekt ist, kannst du dich daran mit Sicherheit nicht erinnern! Es geht hier um den Ur-A, nicht um den Heidelberger.
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Re: Type A (1896 - 1937)
« Antwort #24 am: 02. Oktober 2015, 15:48:52 »
Das ist richtig, ich fuhr von ca. von 1957 bis 1961 mit 52 er, doch im Herbst gab es immer Probleme bei dieser Kreuzung.Mancher Fahrer schaffte es anstandslos, ein anderer nicht so.

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Re: Type A (1896 - 1937)
« Antwort #25 am: 02. Oktober 2015, 18:35:38 »
Das ist richtig, ich fuhr von ca. von 1957 bis 1961 mit 52 er, doch im Herbst gab es immer Probleme bei dieser Kreuzung.Mancher Fahrer schaffte es anstandslos, ein anderer nicht so.

Ist aber trotzdem hier off-topic.
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Re: Type A (1896 - 1937)
« Antwort #26 am: 03. Oktober 2015, 22:29:39 »
Eigentlich ist der neuaufgebaute A in tausend Details falsch*, sodass er kaum mehr ist, als ein zuckerlsüßes Spielzeug oder eine fahrende Filmkulisse.  :-[

...

*) Man vergleiche ihn nur einfach einmal mit dem Foto am Beginn dieses Threads!  :lamp:

Na ja, gar so viel ist mir aber auch nicht an Fehlern aufgefallen. Neben
  • dem Fahrschalter,
  • dem Stromabnehmer, den ich schon genannt habe, und den dazugehörenden Einrichtungen, und
  • dem fehlenden Sandfallrohr

fallen mir eigentich nur noch die folgenden Punkte auf:
  • Klingel zu klein geraten und zu tief aufgehängt
  • Randverzierung an der Plattformbrustwand fehlt im Original
  • Ausschnitte an der Plattformbrustwand bei den Haltegriffen der Einstiege sind im Original viel eckiger, weniger abgerundet.
Die Farbgebung des Mariazeller kann man mit alten A auf alten Schwarzweißphotos leider nicht gut vergleichen.

Also komme ich auf 6 Fehler. Die Doppelbild-Suchrätsel der Kronen-Zeitung haben in der Regel 5 Fehler. Sind jemandem sonst noch Fehler aufgefallen? Vielleicht sollte man den A als Doppelbild-Suchrätsel in die Kronen-Zeitung geben.

Ich gebe Dir aber recht, daß man sich von einem historischen Nachbau mehr erwartet hätte.

 

hema

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Re: Type A (1896 - 1937)
« Antwort #27 am: 04. Oktober 2015, 05:27:03 »
Wenn du da nur 6 Fehler findest, hast du schlecht geschaut!


Nur ein paar weitere Fehler:

- am Untergestell sind Fehler
- die Plattformfenster passen nicht
- unter den seitlichen Fenstern ist eine durchgehende Leiste statt einer unterbrochenen
- an den Fensterrahmen fehlt anscheinend die Hohlkehle
- der Abzug der Notbeleuchtung sitzt irgendwie "daneben"
- die seitlichen Dachlaufbretter sind irgendwie anders
- die Schrift und Situierung der Wagennummern ist anders
- die Stirnwand des Kastens zur Plattform ist falsch (zumindest im unteren Bereich)
- das seitliche WT-Logo scheint zu groß zu sein
- die Tafeln mit dem Linienverlauf sind irgendwie nicht stimmig
- im weißen Teil der Wand sind am alten Bild keine Zierlinien
- die Zierlinien im roten Teil sitzen irgendwie falsch (das rote Feld erscheint dadurch gestaucht)
- die Steckgitter sind anders
- das Laternendach ist an der Schmalseiten falsch (Ausschweifung oben und unten, statt nur oben und es sollten nur drei Lamellen sein, nicht vier)
- die kleinen Fenster im Laternendach sind auch nicht ganz korrekt
- die Glocke war sicher nicht mit Goldbronze angemalt, sondern eher in der Farbe der Brustwand gehalten
- die Bremssteckdose hätte ich auch nicht so auffällig betont
- . . . .   


Die Farben sind natürlich Glückssache und irgendwie erscheint das ganze Fahrzeug etwas unproportioniert. Mit genauerer Recherche und etwas Umsicht hätten sich diese Dinge (und sicherlich etliche mehr) wohl ohne Mehraufwand vermeiden lassen.
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Re: Type A (1896 - 1937)
« Antwort #28 am: 18. September 2016, 11:25:14 »
Ich bin zwar nicht so alt, dass ich mit Betriebsaufnahmen der Type AI dienen kann, habe aber in den frühen 70ern im Technischen Museum das Modell dazu aufgenommen:

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Re: Type A (1896 - 1937)
« Antwort #29 am: 18. September 2016, 11:31:24 »
Der Modellbauer hat sich insbesondere bei den Fenstern, die im Original annähernd quadratisch sind, einiges an künstlerischer Freiheit erlaubt.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
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