Autor Thema: Rot-Grün II  (Gelesen 96383 mal)

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Re: Rot-Grün II
« Antwort #30 am: 16. November 2015, 09:36:13 »
Grundsätzlich zum Thema Neuauflage Rot-Grün: Hoffentlich machens diesmal mehr für gesamt Wien als ein bissl was hier und da. Es warten genügend Infrastruktur Projekte darauf endlich realisiert zu werden.
Die Mariahilfer Straße könnte durchaus eine Hilfe gewesen sein. Ursprünglich hat sich die SPÖ nicht wirklich getraut, mitzuziehen, aber jetzt, wo (politisch gesehen) alles gut gegangen ist, kann man ja vielleicht doch etwas wagen.
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W_E_St

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Re: Rot-Grün II
« Antwort #31 am: 16. November 2015, 11:07:31 »
Irgendwo (möglicherweise Infoterror-Screen) habe ich gestern übrigens eine Meldung gesehen, wonach als Lärmschutzmaßnahme über nächtliches T30 auf Hauptstraßen inkl. Gürtel und Ring nachgedacht wird (weil es am Ring auch noch so viele Anrainer gibt, die schlafen wollen...). Löbliche Idee, aber wie soll das funktionieren? Aus einer Autobahn wird nicht so einfach eine 30er-Zone!
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

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Re: Rot-Grün II
« Antwort #32 am: 16. November 2015, 11:15:23 »
Das wird genauso gut funktionieren, wie überall anders. Vielleicht drückt man damit das Durchschnittstempo von 70 auf 50. ::)
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Re: Rot-Grün II
« Antwort #33 am: 16. November 2015, 11:30:00 »
Löbliche Idee, aber wie soll das funktionieren?

Es gäbe zwei einfache Methoden:

(1) Geschwindigkeitsüberwachung mit Geldstrafen (politisch nicht opportun)
(2) Geschwindigkeitsüberwachung mit "Zeitstrafen" – wer zu schnell fährt, bekommt an der nächsten Ampel absichtlich Rot. Das wird in den Niederlanden oft angewendet. Nur einen Hauch schneller als 50 und schon schaltet die Ampel vor einem um – selber ausprobiert. :)

Abgesehen davon würde ich jedoch davon ausgehen, dass diese Maßnahme mehr schadet, als sie nützt. Tempo 30 auf sehr breiten Straßen kommt einem extrem langsam vor, weshalb die Autofahrer vermehrt auf Seitengassen (Schleichwege) ausweichen werden, weil es ihnen da schneller vorkommt (auch wenn sie im Endeffekt gleich lang oder sogar länger brauchen). Es werden also mehr Anrainer mit zusätzlichem Verkehrslärm belästigt.
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Re: Rot-Grün II
« Antwort #34 am: 16. November 2015, 11:30:06 »
30 werden dann nur mehr die Nachtautobusse fahren (müssen)  :bh:

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Re: Rot-Grün II
« Antwort #35 am: 16. November 2015, 11:32:23 »
30 werden dann nur mehr die Nachtautobusse fahren (müssen)  :bh:

Das freut die Gewerkschaft, denn dann kann man die Fahrzeiten verlängern! 8)
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Re: Rot-Grün II
« Antwort #36 am: 16. November 2015, 12:22:11 »
* Machbarkeitsstudien zur Umstellung von 11A, 48A und 62A auf Straßenbahn.
Alles relativ nebulös und schwammig formuliert...

Grmpf. Die Machbarkeitsstudie gabs schon 2010, in Vorwahlzeiten, incl. Wahlplakat. Bleibt wohl genauso Fantasie wie des trefflichen Georg Kupfs 11er à la Ostberlin  :D
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Re: Rot-Grün II
« Antwort #37 am: 16. November 2015, 12:34:14 »
Grmpf. Die Machbarkeitsstudie gabs schon 2010, in Vorwahlzeiten, incl. Wahlplakat. Bleibt wohl genauso Fantasie wie des trefflichen Georg Kupfs 11er à la Ostberlin  :D
Waren das 2010 wirklich schon ernsthafte Machbarkeitsstudien, oder nur schlecht gemachte Fotomontagen?

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Re: Rot-Grün II
« Antwort #38 am: 16. November 2015, 12:46:11 »
(2) Geschwindigkeitsüberwachung mit "Zeitstrafen" – wer zu schnell fährt, bekommt an der nächsten Ampel absichtlich Rot. Das wird in den Niederlanden oft angewendet. Nur einen Hauch schneller als 50 und schon schaltet die Ampel vor einem um – selber ausprobiert. :)


So eine Ampel gibt es in Wien auch - beim ersten Fussgängerübergang in der Schüttelstraße. Davor ist ein Radar mit Blinkanzeige bei > 50km/h, in der Nacht ist das Radar auch mit der Ampel gekoppelt, die schaltet dann von Gelbblinken auf Rot, dann Grün und geht nach der Grünphase wieder in Gelbblinken über.

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Re: Rot-Grün II
« Antwort #39 am: 16. November 2015, 13:18:19 »
Das wird genauso gut funktionieren, wie überall anders. Vielleicht drückt man damit das Durchschnittstempo von 70 auf 50. ::)
Es steht im Regierungsprogramm, dass die Rotblitzer und sonstige Überwachung auf diesen Strecken dann verstärkt werden.

Mit uns kommst du sicher... zu spät.

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Re: Rot-Grün II
« Antwort #40 am: 16. November 2015, 13:19:30 »
Grmpf. Die Machbarkeitsstudie gabs schon 2010, in Vorwahlzeiten, incl. Wahlplakat. Bleibt wohl genauso Fantasie wie des trefflichen Georg Kupfs 11er à la Ostberlin  :D
Waren das 2010 wirklich schon ernsthafte Machbarkeitsstudien, oder nur schlecht gemachte Fotomontagen?

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Re: Rot-Grün II
« Antwort #41 am: 16. November 2015, 13:23:13 »
(2) Geschwindigkeitsüberwachung mit "Zeitstrafen" – wer zu schnell fährt, bekommt an der nächsten Ampel absichtlich Rot. Das wird in den Niederlanden oft angewendet. Nur einen Hauch schneller als 50 und schon schaltet die Ampel vor einem um – selber ausprobiert. :)


So eine Ampel gibt es in Wien auch - beim ersten Fussgängerübergang in der Schüttelstraße. Davor ist ein Radar mit Blinkanzeige bei > 50km/h, in der Nacht ist das Radar auch mit der Ampel gekoppelt, die schaltet dann von Gelbblinken auf Rot, dann Grün und geht nach der Grünphase wieder in Gelbblinken über.

Da hats früher, so glaube ich , mehrere gegeben. Aber dadurch dass die Ampeln in Wien auch das unsägliche Grün blinken dabei haben, sind die Schnellahrer meist schon lange weg und nur die langsame Masse kommt zum Handkuss. Damit erzieht man sich bei uns nur noch mehr Raser.
Und Tempo 30 in der Nacht halte ich für übertrieben. Da ein normales Auto erst bei deutlich über 50 wirklich lauter wird. (Rollgeräusch der Räder, LKW Aufgrund breiterer Reifen etwas früher).
Ausnahmen sind nur Fahrzeuggruppen, deren Besitzer es ja auf Lärm anlegen und da kommst mit einer Beschränkung des Tempos nicht weit. Ein Moped oder ein Remus sind auch bei 30 laut.
Persönlich ist mir mässiger Verkehrslärm lieber als feiernde Nachbarn, Stöckelschuhe auf Asphalt und tratschende Raucher vor einem Lokal.
Manche merken erst, wenn der Vekehrslärm ruhig geworden ist, wie laut eigentlich der eigene Kühlschrank in der Nacht sein kann.  :D
Btw. haben sich doch einige Partylokale extra am Gürtel angesiedelt, weil ja der Verkehrslärm die laute Musik übertönt.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

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Re: Rot-Grün II
« Antwort #42 am: 16. November 2015, 13:28:17 »
Grmpf. Die Machbarkeitsstudie gabs schon 2010, in Vorwahlzeiten, incl. Wahlplakat. Bleibt wohl genauso Fantasie wie des trefflichen Georg Kupfs 11er à la Ostberlin  :D
Waren das 2010 wirklich schon ernsthafte Machbarkeitsstudien, oder nur schlecht gemachte Fotomontagen?

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Ah, diesen Link habe ich auch übersehen. Danke!
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Re: Rot-Grün II
« Antwort #43 am: 16. November 2015, 14:27:38 »
Wie immer durchwegs negativ hier... ::)
Ich kann den Standpunkt der "Negativseher" - um mich für einen kurzen Moment deines Vokabulars zu bemächtigen - durchaus verstehen: wer keinerlei (positive) Erwartungen hegt, kann im Nachhinein auch nicht enttäuscht werden. :lamp: Fakt ist, die Straßenbahn war über viele Jahrzehnte nicht unbedingt das Liebkind der Wiener Verkehrspolitik, die Motive hierfür sind denke ich bekannt. Die "negative Haltung" mancher Mitglieder hier ist basierend auf deren Erlebnissen und Erinnerungen historisch gewachsen und dahingehend gerechtfertigter als deine schier grenzenlose Zuversicht, die du an den Tag legst. Versuche doch einfach, dich in einen dieser "Negativseher", der seit Jahrzehnten in Wien lebt und sich leidenschaftlich mit Verkehrspolitik auseinandersetzt, hineinzuleben. Vielleicht erkennst du dann, warum dieser Mensch so denkt und nicht bis in die Haarspitzen von Optimismus erfüllt ist. ;)
Du hast schon recht und bis zu einem gewissen Grad kann ichs verstehen. Dass man, wenn man viel Negatives erlebt hat, skeptischer eingestellt ist. Wass ich aber nicht einsehen kann, ist, wenn es derart extrem ist, dass man jede positive Meldung sofort schlecht macht und abtut und partout nicht erkennen will, dass sich die Zeiten ändern können und sie es auch tun. Mit anderen Worten: auch wenn mit der Straßenbahn 50 Jahre Schindluder getrieben worden wäre, heißt das nicht, dass das ewig so ist. Zeiten ändern sich, das sieht man immer öfter. Nicht umsonst wurde die U5 nicht stur über Alser Straße geplant, nicht umsonst sind wieder mind. 4 Straßenbahnprojekte im Regierungsabkommen...

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Re: Rot-Grün II
« Antwort #44 am: 16. November 2015, 17:04:49 »
Du hast schon recht und bis zu einem gewissen Grad kann ichs verstehen. Dass man, wenn man viel Negatives erlebt hat, skeptischer eingestellt ist. Wass ich aber nicht einsehen kann, ist, wenn es derart extrem ist, dass man jede positive Meldung sofort schlecht macht und abtut und partout nicht erkennen will, dass sich die Zeiten ändern können und sie es auch tun. Mit anderen Worten: auch wenn mit der Straßenbahn 50 Jahre Schindluder getrieben worden wäre, heißt das nicht, dass das ewig so ist. Zeiten ändern sich, das sieht man immer öfter. Nicht umsonst wurde die U5 nicht stur über Alser Straße geplant, nicht umsonst sind wieder mind. 4 Straßenbahnprojekte im Regierungsabkommen...

Schau, manche aus "unseren" Kreisen haben die Grünen auch gewählt, weil sie Tramways versprochen haben. Mit dem 13er ging man ganz groß in den Wahlkampf (siehe http://www.tramway.at/13/), und auch das 11er-Plakat und die Machbarkeitsstudie wurden damals angefertigt. Dann haben sich die Grünen über den Tisch ziehen lassen ("statt dem einen superteuren 13er bauen wir mehrere billigere Projekte in den Aussenbezirken!"). Gekommen ist davon nur der eh vorgesehene 26er, und der in einer Bauweise, die bei der Bevölkerung wegen der Lärmbelästigung maximale Wut ausgelöst hat. Die anderen Projekte sind alle nix geworden. Und dann? Gegen Ende der Legislaturperiode wurde ein "Paket" vereinbart, das die U2/5 begleiten soll, wobei der wichtige 15er nicht drin ist (sondern nur eine Busspur). Und jetzt komme sie mit Machbarkeitsstudien für 11 und 48 daher (den 62A nehm ich ja schon garnicht ernst)? Vor der Wahl hats geheissen, sie werden die neuen Linien fix in den Koalitionspakt reinreklamieren. Die "Machbarkeitsstudien" können sie sich sonstwohin... *ähem*. Übrigens weiß ich, dass sich die Grünlinge beim 48er die Führung weiterhin in getrennten Einbahnen wünschen, weil man nicht der Neustiftgasse den ganzen Autoverkehr aufhalsen will. Und über solch einen Schmarren sollen wir jetzt jubeln?
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