Autor Thema: [Die Presse] Warten auf den 2er: Josefstadt will neue Streckenführung  (Gelesen 8238 mal)

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moszkva tér

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Neues Lebenszeichen von Fr. Mickel aus der Josefstadt  ::)
http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/629408/2erLinie_Josefstadt-will-neue-Streckenfuehrung

Zitat
Warten auf den 2er: Josefstadt will neue Streckenführung

28.01.2011 | 17:39 |  ERICH KOCINA (Die Presse)

VP-Bezirksvorsteherin Veronika Mickel schlägt eine Kurzführung der Linie 2 vor. Die Linie ist mit 12 Kilometern eine der längsten. Bei den Wiener Linien zeigt man sich wenig begeistert.

Wien. „Die Beschwerden über den 2er reißen nicht ab“, sagt Veronika Mickel. Die neue VP-Bezirksvorsteherin der Josefstadt berichtet von ständigen Schwierigkeiten mit langen Intervallen – gerade während der Stoßzeit müssten Fahrgäste teils lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Verschärft würde das Problem dadurch, dass die Wiener Linien zu wenig Niederflurwägen einsetzten. Dadurch seien vor allem ältere Menschen gezwungen, noch länger zu warten, ehe sie einsteigen können.

Einen Grund, warum es beim 2er häufig zu Wartezeiten komme, ortet Mickel in der langen Streckenführung. Tatsächlich zählt die Linie mit zwölf Kilometern zu den längsten. (Die Linie 26 ist mit 14,6 Kilometern am längsten, gefolgt vom 6er mit 12,2 Kilometern). Die Bezirkschefin schlägt deshalb ein Alternativkonzept vor, nach dem der 2er parallel zur Langführung auch kurz geführt werden soll.

Das Konzept sieht vor, dass jede zweite Straßenbahn von Ottakring bis zur Urania geführt wird, dort allerdings nicht über den Donaukanal in Richtung Brigittenau fährt, sondern eine Schleife dreht und wieder retour fährt. Zusätzliche Schienen müssten dafür nicht gelegt werden – es gibt dort bereits eine Wendeschleife (siehe Grafik [als Dateianhang, Anm.]).

 
Ungleiche Auslastung

Im Fahrgastbeirat der Wiener Linien nimmt man die Idee aus der Josefstadt grundsätzlich positiv zur Kenntnis. „Bei längerer Fahrt steigt natürlich die Wahrscheinlichkeit für Störungen“, sagt Vorsitzender Hermann Knoflacher. Allerdings dürfe man nicht alles auf die Länge schieben, schließlich laufe etwa der 26er trotz seiner 14,6 Kilometer weitgehend reibungslos. Grundsätzlich sei eine solche Kurzführung bis zur Urania jedenfalls denkbar – allerdings nur dann, wenn die Auslastung auf den beiden Ästen ungleich ist.

Genau daran zweifelt man bei den Wiener Linien. „Die unmittelbare Folge einer solchen Maßnahme wäre, dass die Leopoldstadt nur mehr jede zweite Straßenbahn erreichen würde“, sagt Sprecher Dominik Gries. „Aber gerade auf dieser Seite ist die Auslastung sehr hoch.“ Zwar kämen viele gute Ideen aus den Bezirken, doch sei man als Wiener Linien eben der ganzen Stadt verpflichtet.

Dass es gerade auf der Josefstädter Straße ein Problem gibt, wisse man. „Aber das Stauproblem ist von unserer Seite nicht lösbar“, so Gries. Hier scheitere es vor allem an den Autofahrern, mit denen man sich große Teile des Gleiskörpers teilen muss.

Tatsache ist aber auch, dass die Josefstädter Straße seit der Umsetzung des neuen Ringlinienkonzepts im Jahr 2008 mit längeren Intervallen leben muss. Damals wurden die Linien 1 und 2, die bis dahin um die Ringstraße fuhren, zu Durchgangslinien gemacht, die auch die Strecken der Linien 65, N und J übernahmen. Und gerade dem J-Wagen, der bis dahin Ottakring und die Innenstadt über die Josefstädter Straße verband, trauern viele heute noch nach.

 
Schleife hinter dem Parlament

Eine Trauer, der die Wiener Linien Fahrgastzahlen entgegenhalten. „Auf den Linien 1 und 2 haben wir im Vergleich zu den alten Linien 1, 2, 65, N und J im Schnitt um 15 Prozent mehr Fahrgäste“, so Sprecher Gries. Anlaufschwierigkeiten habe man weitgehend beseitigt. So habe man etwa die Ampelschaltung bei der Querung der 2er-Linie verbessert. Und die neu gebaute Schleife hinter dem Parlament habe dafür gesorgt, dass der 2er auch bei Demonstrationen oder Veranstaltungen am Ring in die Josefstadt kommt. „Das“, so Gries, „hat die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit enorm verbessert.“

("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.01.2011)
Dateianhang: Infografik aus diesem Artikel

95B

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Das mit den Niederflurwagen stimmt. Der Rest ist reiner Schwachsinn.
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moszkva tér

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Das mit den Niederflurwagen stimmt. Der Rest ist reiner Schwachsinn.
Sie will ja nur nicht, dass der Plebs aus den Bezirken 2., 20. und 16. in den edlen Achten kommt.
Und wie wir von der ÖVP wissen: Es wurde vor über 100 Jahren der Verbrennungsmotor erfunden, also ist ÖV von gestern!

95B

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Könnte aber auch sein, dass das nur Teil der Propaganda gegen den 13er ist: "Da war gerade ein Vortrag pro 13er, also müssen wir gschwind anmerken, dass die derzeitige Tramway schlecht ist. Dann haben wir neben den Parkplätzen noch ein Argument in der Hand, mit dem wir die neue Tramway ablehnen können."

Als nächstes könnten sie ja auch noch fordern, die 13A-Busspuren für SUVs freizugeben. :)
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moszkva tér

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Als nächstes könnten sie ja auch noch fordern, die 13A-Busspuren für SUVs freizugeben. :)
Aber nur in den Geraden. SUVs überschlagen sich in Kurven öfter.  :lamp:
Jetzt wirds aber sehr off-topic  :-[

ULF

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Dass es gerade auf der Josefstädter Straße ein Problem gibt, wisse man. „Aber das Stauproblem ist von unserer Seite nicht lösbar“, so Gries. Hier scheitere es vor allem an den Autofahrern, mit denen man sich große Teile des Gleiskörpers teilen muss.
(...)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.01.2011)

Allein schon dieser Absatz lässt den ganze Artikel zur Makulatur verkommen.
  • Alle anderen sind schuld, nur nicht ich.
  • Ich kann einfach nichts machen. Es ist unlösbar. Eigentlich aber eh nicht. Ich will nur nicht meinen Kragen riskieren. Das sollen g'fälligst andere tun.
  • Wir sind die Ärmsten! Macht's was! Ich werd' nämlich sicher nichts tun.
  • Und warum soll ich überhaupt was anpacken? Es sind ja alle anderen schuld!
Österreichische Tagespolitik in Kurzform.

martin8721

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(...)
Dass es gerade auf der Josefstädter Straße ein Problem gibt, wisse man. „Aber das Stauproblem ist von unserer Seite nicht lösbar“, so Gries. Hier scheitere es vor allem an den Autofahrern, mit denen man sich große Teile des Gleiskörpers teilen muss.
(...)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 29.01.2011)

Allein schon dieser Absatz lässt den ganze Artikel zur Makulatur verkommen.

  • Alle anderen sind schuld, nur nicht ich.


Wieso?
Da hat der Gries doch vollkommen Recht. Schuld an den Verspätungen und Behinderungen sind in erster Linie undisziplinierte Autofahrer. Da können die WL wirklich herzlich wenig dafür.

ULF

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Eigenständiger Gleiskörper, Benachrangung des Individualverkehrs, verkehrsberuhigte Zone, City-Maut,...? - Die Wiener Linien können auch nichts dafür, dass die Verwaltung dieser Stadt, dieses Landes und überhaupt dieser Gesellschaft, jegliche Hilfe zur Disziplinierung und Einschränkung der Autofahrer verweigert und die Arbeit und Verantwortung auf die Betriebe des ÖPNV abwälzt. Letztere haben aber kein Exekutivrecht und können somit nichts tun, außer so einen schwachsinnigen, egozentrischen Vorschlag umsetzen.
In der Innenstadt haben mindestens 75% der Wiener Fahrzeuge nichts zu suchen. Ich kenne genügend Beispiele, die da selbst jeden Meter mit dem Auto fahren. Da müsste die Politik durchgreifen und z.B. eine City-Maut einheben. Jeder der unbedingt reinfahrn will, kann dass ja noch trotzdem... Den Wiener Linien aber zu sagen "Macht's was! Ich denke nicht einmal daran selbst was zu machen!" ist eine Frace und Lächerlichkeit, wie sie eh jeden zweiten Tag in der österreichischen Politik vorkommt.
Wie ich schon öfters gesagt habe: In einer Gesellschaft, in der das Automobil als Status- und Prestigeobjekt Nummer eins angesehen wird, ist aber ein vernünftiger Umgang mit Ressourcen dem kollektiven Geist zum Wohl ein Unding - leider. Der Mensch ist noch immer ein Tier, das, wenn es darauf ankommt, nur auf sich selbst bedacht ist. Simple psychologische Tatsachen.

EDIT: Ich sollte direkt nach dem Aufstehen keine Zeitungsartikel lesen. ;)
Ich habe angenommen, dass dieser "Gries" von der Stadtverwaltung stammt. Sry. :)
Meine Aussage ziehe ich dennoch nicht zurück, da die Verantwortlichkeit und der Zugzwang hier nicht bei den WL liegt.

13er

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Stimmt das mit der Intervallstreckung eigentlich? Am J-Wagen wurden ja kurze ULFe eingesetzt und erst am 2er dann lange. Dabei könnte es doch tatsächlich zu einer kleinen Streckung gekommen sein, oder?

Die Strecke des 2ers erlaubt über weite Strecken leider keinen eigenen Gleiskörper, da einfach die befahrenen Straßen zu eng sind. Dort, wo es möglich ist, ist es auch bereits realisiert (Ring, Dresdner Straße, ...).

Ich kann aber die Kritik nicht ganz nachvollziehen. Auf den 2er habe ich noch selten länger gewartet als auf andere Linien...
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Linie 41

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Also das mit der Intervallstreckung halte ich für absoluten Blödsinn (obwohl ich leider verabsäumt habe die alten Fahrplandaten vom J zu laden). Der 2er fährt Intervalle von 5 bis 10 Minuten, das hat der J-Wagen sicher nicht unterboten. Im übrigen ist mir unklar, wer bitte dem J-Wagen nachtrauern soll. Der 2er ist ja bloß ein verlängerter J-Wagen. Typisch dumme ÖVP-Auto-Propaganda.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

13er

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Re: [Die Presse] Warten auf den 2er: Josefstadt will neue Streckenführung
« Antwort #10 am: 29. Januar 2011, 12:37:19 »
Der 2er ist ja bloß ein verlängerter J-Wagen.
Genau darum geht's ja :D
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Z-TW

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Re: [Die Presse] Warten auf den 2er: Josefstadt will neue Streckenführung
« Antwort #11 am: 29. Januar 2011, 12:44:52 »
Etwas OT; Seinerzeit hat man den 48er wie viele andere Straßenbahnlinien  wegen des "flüssigeren" Autoverkehrs auf Autobus umgestellt - was so lange gut ging, bis Burggasse und Neustiftgasse derart zugestaut waren, dass auch ein Weiterkommen mit dem Bus nicht mehr möglich war. Jetzt gibt es die Busspuren - wo ist da der Vorteil gegenüber der Straßenbahn? 

Linie 41

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Re: [Die Presse] Warten auf den 2er: Josefstadt will neue Streckenführung
« Antwort #12 am: 29. Januar 2011, 12:48:38 »
Ich denke hier geht's vor allem um die größere Kapazität der Straßenbahn.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

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Re: [Die Presse] Warten auf den 2er: Josefstadt will neue Streckenführung
« Antwort #13 am: 29. Januar 2011, 12:56:46 »
Die Intervalle haben sich weitgehend nicht geändert. Nur in der Früh-HVZ fuhr der J-Wagen alle 3-6 Minuten, der 2er jetzt 5-6'.
Allerdings haben sich die Betriebszeiten verlängert und  am Abend gibt es mehr Züge!

Zum Vergleichen: http://www.wienerlinien.at/media/download/2010/Linie_02_25379.pdf (2er)
und der J: http://www.fpdwl.at/4images/data/media/104/Linie_J_8546.pdf

Typisch ÖVP-Müll.....

moszkva tér

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Re: [Die Presse] Warten auf den 2er: Josefstadt will neue Streckenführung
« Antwort #14 am: 30. Januar 2011, 11:09:28 »
Die Strecke des 2ers erlaubt über weite Strecken leider keinen eigenen Gleiskörper, da einfach die befahrenen Straßen zu eng sind. Dort, wo es möglich ist, ist es auch bereits realisiert (Ring, Dresdner Straße, ...).
Wenn man jetzt noch die Ampeln so schaltet, dass der 2er (und andere Linien) nach Möglichkeit nur in den Haltestellen stehenbleiben...
Mein prominentestes Beispiel ist die Strecke Julius-Raab-Platz - Stubentor. Da hat man mit Pech zwei rote Ampeln bei der Rosenbursenstraße und vorm Luegerplatz  :down:
Aber ich verlange wohl zu viel...