Ein Kurzausflug machte es möglich, dass ich am Donnerstag endlich einmal die Centovallibahn besuchen konnte, was ich schon das letzte Mal, als ich in der Gegend war, vor hatte, aber wegen Schlechtwetter ausgefallen ist. Unter euch sind sicher auch einige Eisenbahnfreunde, aber seid nicht zu streng mit mir, ich bin kein Eisenbahnfotograf und ich weiß, dass es sehr viele "Regeln" für Zugsfotos gibt, die mir aber wurscht sind
Die Centovallibahn fährt von Domodossola (IT) nach Locarno (CH), ist also eine grenzüberschreitende Bahn. Und das schon seit kurz nach dem 1. Weltkrieg!
In Domodossola steige ich aus dem Eurocity und kaufe mir eine Fahrkarte. Es gibt (für die Schweiz) relativ günstige Touristentickets, mit denen man den ganzen Tag auf der Bahn fahren darf, sogar mit beliebig vielen Unterbrechungen. Da ich bis zum nächsten Zug noch etwas Zeit habe, schaue ich mich in der Station und draußen etwas um. Die Bahn fährt im Untergeschoss des Bahnhofs von Domo (ich kürze es ab jetzt immer ab) weg, man kann sehr komfortabel einfach eine Stiege runtergehen und steht schon fast am Bahnsteig.
Der Zug muss laut Fahrplan ein Einschub aus dem Betriebsbahnhof sein und so war es dann auch. Also stelle ich mich vor den Tunneleingang und mache mein erstes Foto:
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"Leider" fahren auf der Bahn nur mehr moderne Garnituren, aber die Landschaft macht das mehr als wieder wett.
Dank des Feiertags ist der Andrang enorm und ich befürchte schon, dass ich die ca. 2 Stunden nach Locarno stehen werde müssen:
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Doch dann gibt der Schaffner bekannt, dass es wegen des Andrangs in 5 Minuten am anderen Bahnsteig einen "treno speciale" geben wird. Da ich darauf dann doch gespannt bin, lasse ich den ersten Zug abfahren. Hier der Tunnelausgang aus dem Bahnhof, oben die FS-Gleise. Die Leute dort sind übrigens sehr entspannt und solange man sich halbwegs benimmt, kann man eigentlich überall hin und keiner sagt was (ganz im Gegenteil, sie freuen sich über das Interesse).
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Ich war schon gespannt, was als Spezialzug daherkommt, aber dass es dann eine der alten Garnituren ist, die eigentlich m.W. gar nicht mehr im Planbetrieb fahren, hat mich dann schon sehr gefreut!
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Hier im Bahnhof - dann hüpfte ich auch gleich in den Zug, nicht dass er ohne mich wegfährt
Das Intervall ist auf der italienischen Seite nicht besonders toll (ca. 1 Stunde).
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Der nächste Zug wird auch schon bereitgestellt. Es ist ein Panoramazug, für den man auch einen kleinen Aufschlag zahlen muss. Nein, in so einen häßlichen Zug muss ich nicht einsteigen, wenn ich mit was Altem fahren kann!
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Gleich nach der Abfahrt kommt man am Betriebsbahnhof vorbei, wo ich aus dem Zug schnell zwei Fotos mache:
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Dann schraubt sich die Strecke an pittoresken alten Dörfern entlang relativ rasch in die Berge hinauf (Steigung max. 60 Promille). Wegen der Meterspur gehen sich auch relativ enge Radien aus (ich glaube, 50m ist das verwendete Minimum). Die Strecke ist weitestgehend eingleisig, in den Stationen gibt es meistens ein zweites Gleis für Zugsbegegnungen. Hier ein Nachschuss von einer solchen aus dem Fenster (nur in den alten Zügen zu öffnen, leider):
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In Ribellasca endet die italienische Strecke. Camedo ist die erste Haltestelle auf Schweizer Boden. Der alte Zug fährt leider nur bis dorthin, dann müssen wir in den Pendlerzug nach Locarno wechseln - das nütze ich natürlich für ein rasches Foto von der netten kleinen Station. Die Sonne lässt sich glücklicherweise inzwischen auch immer öfter blicken:
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Dann geht es weiter in den Ort Intragna. Dort befindet sich
die Fotostelle der Centovallibahn, wenn diese eine imposante Brücke über eine der vielen Schluchten in diesem Tal überquert:
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Fotografisch ist es eine ziemlich herausfordernde Stelle, da die Brücke von Süd nach Nord verläuft und man außer am früheren Vormittag immer gegen die Sonne kämpft. Am frühen Vormittag gibt es aber keinen Zug von Mailand nach Domo mit Anschluss an die Centovallibahn. Am besten wäre in Locarno übernachten und mit dem Auto hinfahren. Ich war übrigens zu meiner Überraschung nicht allein an der Stelle, sondern zwei Schweizer Eisenbahnfreunde und ein Italiener sicherten sich auch einen Platz neben mir
Ab Camedo ist das Intervall dichter und abgesehen vom ca. stündlichen internationalen Zug fährt ein Pendler ca. 20 Minuten später. Mit etwas Planung wartet man nie lang. Auf der Brücke ging sich auch noch ein zweiter Zug aus einer etwas anderen Perspektive aus:
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In Intragna gefällt es mir (es gäbe hier Freizeitmöglichkeiten für viele Tage), da mache ich noch ein paar Fotos. Der nächste Zug kommt relativ bald daher, es ist der, mit dem ich in der Früh eigentlich herfahren wollte (d.h. der vor dem Spezialzug):
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Im Bahnhof hat er etwas Stehzeit, da er auf den Gegenzug warten muss, weshalb ich mit ein bißchen Laufen (schadet mir eh nicht) noch eine größere Aufnahme machen kann:
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Als der Gegenzug eintrifft, habe ich eine etwas höhere Position eingenommen:
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Wie wärs einmal mit einem Profilfoto?
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Dann fahre ich wieder ein paar Stationen weiter, zur Ponte Brolla, einer Brücke über den Fluß Maggia. Von Locarno ins Maggiatal gab es einst auch eine Eisenbahn, diese wurde aber schon längst eingestellt.
Warum nicht einmal eine andere Perspektive ausprobieren, denke ich mir. Von der Haltestelle gibt es einen Klettersteig die Felsen hinunter. Am Beginn steht extra eine Warntafel, dass die Felsen rutschig sind, man zwischen ihnen eingeklemmt werden und sogar ertrinken könnte. Ich denke mir "Pah, Warnhinweise sind für Lulus!" und kurz vor dem Ende des Abstiegs rutsche ich doch tatsächlich auf einem mehr als rutschigen Felsen aus und mich legts hin. Naja, nix passiert (glücklicherweise ein paar Schritte vom Wasser entfernt), schnell aufgerappelt und den Zug dadurch leider nicht ganz optimal erwischt, aber was solls:
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Ob die beiden Taucher mich wohl gerettet hätten?
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Auch die Haltestelle selbst ist recht fotogen, leider aber nicht der herannahende Panoramazug, weswegen ich ihn mit etwas mehr Distanz zeige. Dadurch sieht man auch schön die Abzweigung zur Werkstätte des Betriebs:
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