Autor Thema: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?  (Gelesen 25185 mal)

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hema

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #105 am: 10. April 2017, 17:14:06 »
Wer entscheidet über die Funktionsweise des Entlohnungssystems?

Die Stadt Wien
Nur bei den (zugewiesenen) Altbediensteten, da die ja Bedienstete der MA 2 sind, allerdings bliebe auch da dem Unternehmen in Details ein gewisser Gestaltungsspielraum!

Wohl nicht bei den KV-lern, weil der Kollektivvertrag ja zwischen der Gewerkschaft und dem Unternehmen abeschlossen wird. Außerdem gäbe es ja auch noch die Möglichkeit der freien Vereinbarung. Dass die (politische) Realität in Wien natürlich eine andere ist, wissen wir zur genüge.  :-[
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

moszkva tér

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #106 am: 10. April 2017, 18:05:30 »
Wohl nicht bei den KV-lern, weil der Kollektivvertrag ja zwischen der Gewerkschaft und dem Unternehmen abeschlossen wird.
Und da ist das Problem. Ich kenne die Situation jedoch nicht von den Wiener Linien, sondern von einer anderen städtischen Struktur. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es so ähnlich läuft:
"Wir werden sicher nicht die Interessen der Neuen vertreten. Die haben die jetzigen Bedingungen ja mit der Unterschrift unter dem Dienstvertrag freiwillig akzeptiert, es hat sie niemand gezwungen."
Bei so einer Interessensvertretung braucht man keine (weiteren) Feinde mehr.

Ich habe auch folgendes gehört:
"Schön, dass du der Gewerkschaft beitreten willst. Aber du bist nur befristet. Solange du nur befristet bist, werde ich deinen Antrag auf Mitgliedschaft nicht unterstützen. Weil dann müsste ich mich dafür einsetzen, dass du unbefristet übernommen wirst. Wenn du dann einen unbefristeten Vertrag hast, reden wir noch einmal..."
Nicht notwendig dazuzusagen, dass die Gewerkschaft bei der Besetzung von Dienstposten ein Mitspracherecht hat. Und wenn man nicht bei der Gewerkschaft ist - was man gar nicht sein kann nach der Logik - kann man sich die Chancen ausrechnen, unbefristet übernommen zu werden.. "Des is jo kaana vo uns!"

Der Roman aus MeidL-Ing

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #107 am: 10. April 2017, 18:37:15 »
Wohl nicht bei den KV-lern, weil der Kollektivvertrag ja zwischen der Gewerkschaft und dem Unternehmen abeschlossen wird.
Und da ist das Problem. Ich kenne die Situation jedoch nicht von den Wiener Linien, sondern von einer anderen städtischen Struktur. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es so ähnlich läuft:
"Wir werden sicher nicht die Interessen der Neuen vertreten. Die haben die jetzigen Bedingungen ja mit der Unterschrift unter dem Dienstvertrag freiwillig akzeptiert, es hat sie niemand gezwungen."
Bei so einer Interessensvertretung braucht man keine (weiteren) Feinde mehr.

Ich habe auch folgendes gehört:
"Schön, dass du der Gewerkschaft beitreten willst. Aber du bist nur befristet. Solange du nur befristet bist, werde ich deinen Antrag auf Mitgliedschaft nicht unterstützen. Weil dann müsste ich mich dafür einsetzen, dass du unbefristet übernommen wirst. Wenn du dann einen unbefristeten Vertrag hast, reden wir noch einmal..."
Nicht notwendig dazuzusagen, dass die Gewerkschaft bei der Besetzung von Dienstposten ein Mitspracherecht hat. Und wenn man nicht bei der Gewerkschaft ist - was man gar nicht sein kann nach der Logik - kann man sich die Chancen ausrechnen, unbefristet übernommen zu werden.. "Des is jo kaana vo uns!"

Tja, so dividiert man die Beschäftigten auseinander, damit sie ihre Interessen nicht wirksam durchsetzen können.

haidi

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Re: Wie kam es zur heutigen Situation der Wiener Straßenbahn?
« Antwort #108 am: 10. April 2017, 22:59:30 »
Ich habe auch folgendes gehört:
"Schön, dass du der Gewerkschaft beitreten willst. Aber du bist nur befristet. Solange du nur befristet bist, werde ich deinen Antrag auf Mitgliedschaft nicht unterstützen. Weil dann müsste ich mich dafür einsetzen, dass du unbefristet übernommen wirst. Wenn du dann einen unbefristeten Vertrag hast, reden wir noch einmal..."
Nicht notwendig dazuzusagen, dass die Gewerkschaft bei der Besetzung von Dienstposten ein Mitspracherecht hat. Und wenn man nicht bei der Gewerkschaft ist - was man gar nicht sein kann nach der Logik - kann man sich die Chancen ausrechnen, unbefristet übernommen zu werden.. "Des is jo kaana vo uns!"
Eine kleine Anekdote aus meinem Leben: 1977 wurde ich in den Bundesdienst als VB aufgenommen, weil "der muss ein Roter sein, sein Vater ist bei der Straßenbahn" - so 8 oder 10 Jahre später hatten sie einen FCG-Personalvertreter :)
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