Autor Thema: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?  (Gelesen 109779 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Monorail

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1310
Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #300 am: 21. März 2017, 03:16:12 »
Man muss ja nur vom Urban Loritz-Platz weg am inneren Gürtel fahren und bei der Herbststraße wieder auf den äußeren Gürtel wechseln. Bei der Burggasse ginge das auch, aber das würde wohl den Autoverkehr weniger freuen!
Die Herbststraße ist die logische Lösung, weil es dort keine Ampel gibt. Um sich den einbremsenden Links-Rechts-Schlenker zu sparen kann die U6-Trasse zwischen Herbststraße und Neustiftgasse im Sinne eines geradlinigeren Gürtelseitenwechsels überplattet werden.

Würdet ihr der neuen Straßenbahn eigentlich zusätzliche Halte zwischen den U6-Stationen geben? Die Abstände sind schon bei der U6 stellenweise extrem kurz, und bevor ein verlängerter 18er rund um den Stationskomplex Burggasse/ULP drei mal innerhalb 300m anhalten muss, lasse ich eher seine aktuelle Haltestelle "Burggasse, Stadthalle" auf.
Die Haltestellen heißen "Dr.-Karl-Renner-Ring", "Simmering, Grillgasse" und "Kärntner Ring, Oper", Punkt. Stationsnamen haben geographisch korrekt und nicht irreführend zu sein.

öffi-dude

  • Gast
Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #301 am: 21. März 2017, 03:43:32 »
Denkbar wären mMn Koppstraße, Ottakringer Straße, Sternwartestraße.

Klingelfee

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14526
Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #302 am: 21. März 2017, 04:14:13 »
Würdet ihr der neuen Straßenbahn eigentlich zusätzliche Halte zwischen den U6-Stationen geben? Die Abstände sind schon bei der U6 stellenweise extrem kurz, und bevor ein verlängerter 18er rund um den Stationskomplex Burggasse/ULP drei mal innerhalb 300m anhalten muss, lasse ich eher seine aktuelle Haltestelle "Burggasse, Stadthalle" auf.

Also WENN es wieder eine Straßenbahnlinie Über den Urban Loritz Platz hinaus geben sollte, dann wird die jetzige End- und Anfanghaltestelle zumindest für die weiterführende Linie wieder aufgelassen werden.

Von was ich auch ALLE Fälle nichts halten würde, wenn nicht ALLE EHEMALIGEN Haltestellen wieder eröffnet werden, da dies Kontraproduktiv für eine Entlastung der U6 wäre.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36090
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #303 am: 21. März 2017, 09:13:58 »
Von was ich auch ALLE Fälle nichts halten würde, wenn nicht ALLE EHEMALIGEN Haltestellen wieder eröffnet werden, da dies Kontraproduktiv für eine Entlastung der U6 wäre.

Ich sehe das nicht ganz so eng. So eine Parallellinie am Gürtel wäre vor allem durch den Abzug der Kurzstreckenfahrgäste von der U6 eine Entlastung. Die geringe Reisegeschwindigkeit durch knappe Haltestellenabstände spielt keine große Rolle. Ich würde es daher so machen:

Felberstraße: nicht notwendig, da die Station Westbahnhof diesen Einzugsbereich abdeckt. (Früher war die Station Westbahnhof auf der anderen Seite der Kreuzung Mariahilfer Straße/Gürtel.)
Burggasse, Stadthalle (jetziger Standort): auflassen (nur mehr Haltestelle für Züge, die die Schleife befahren)
Burggasse, Neustiftgasse: zwar sehr geringe Haltestellenabstände (zueinander sowie zu ULP bzw. Thaliastraße), aber da das eine Lokalverbindung und keine Langstreckenlinie ist, stellt das meines Erachtens kein Problem dar
Ottakringer Straße: wichtige Anbindung der Linie 44
Währinger Straße, Volksoper: Auflassung der Haltestelle Richtung Liechtenwerder Platz direkt vor der U6-Station bzw. Umwandlung in eine Haltestelle für bestimmte Züge (Einzieher von 40 und 41)
Sternwartestraße: ebenfalls belassen
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #304 am: 22. März 2017, 19:46:16 »
Zitat
Wien anders startet Unterschriften-Kampagne "Es braucht Alternativen zur U6"
Wir sehen uns als Sprachrohr der Anrainerinnen und Anrainer und der Benützerinnen und Benützer der U6


Wien (OTS) - Wien anders (die Allianz aus KPÖ, Piraten für Wien anders, Plattform der Unabhängigen, Echt Grün) startet mit heutigem Datum eine Unterschriften-Kampagne*, die weitere öffentliche Verkehrsmittel entlang des Gürtels einfordert, da die U6 völlig überlastet ist.

Wien anders Bezirksrat Fritz Fink: "Eine Verdichtung der Intervalle auf der U6 ist selbst laut Aussagen der Wiener Linien nicht mehr möglich. Wir fordern daher ein weiteres öffentliches Verkehrsmittel entlang des Gürtels."

Judith Hofer (U6 Benützerin) schilderte in eindrucksvollen Worten wie sich die Situation für Benützerinnen und Benützer der U6 darstellt und welche Herausforderung die U6 schon vor Jahren für Mütter mit Kinderwagen war - "ich musste fast jedes Mal 2, 3 Züge abwarten, bis ich mich mit meinem Kinderwagen endlich reinquetschen konnte".

Unterschriften werden sowohl mit altmodischen Papierlisten entlang der U6, wie auch in Lokalen und auch in digitaler Form gesammelt. Wien Anders will zudem auch die sozialen Medien intensivst nützen, um für die Initiative zu werben.

Bzgl. der angestrebten Anzahl an Unterschriften will sich Wien Anders nicht festlegen. Bezirksrat Didi Zach meinte: "Viele Benützerinnen und Benützer der U6 sind mit der Situation sehr unzufrieden. Unsere Initiative bietet diesen Menschen die Möglichkeit ihren Unmut kundzutun und zugleich wird ein konkreter Vorschlag unterbreitet. Wir sehen uns also in dieser Causa vor allem als Sprachrohr der Anrainerinnen und Anrainer und der Benützerinnen und Benützer der U6. Je mehr Menschen ihren Unmut über die eigentlich inakzeptable Situation kundtun, um so besser."

Prinzipiell ist Zach der Meinung, dass das Problem der völlig überfüllten U6 ganz schnell lösbar wäre, "sofern die SPÖ den Mumm hätte zu sagen, `sorry, unsere Vorgänger haben Ende der 80er Jahre (da wurde die Linie 8, die parallel zur U6 verlaufen ist, eingestellt) eine falsche Entscheidung getroffen´".

Weitere Infos (inkl. Unterschriftsliste und Link zu openpetition) auf wienanders.at

* Der Text der Unterschriftenliste: "Ich fordere mit meiner Unterschrift den Gemeinderat/Landtag auf, umgehend Alternativen für eine Entlastung der U6 auszuarbeiten und rasch ein weiteres öffentliches Verkehrsmittel entlang des Gürtels in Betrieb zu nehmen."

Quelle: OTS
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

N1

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2174
Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #305 am: 22. März 2017, 19:56:22 »
Zitat
Der Text der Unterschriftenliste: "[...] ein weiteres öffentliches Verkehrsmittel entlang des Gürtels [...]"
Das könnte genauso gut ein um den Gürtel mäandernder Pimperl-Zubringerbus sein. :fp:
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

Klingelfee

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14526
Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #306 am: 22. März 2017, 20:16:48 »
Zitat
Der Text der Unterschriftenliste: "[...] ein weiteres öffentliches Verkehrsmittel entlang des Gürtels [...]"
Das könnte genauso gut ein um den Gürtel mäandernder Pimperl-Zubringerbus sein. :fp:
Das wird im ersten Schritt auch höchstwahrscheinlich notwendig, da ich bei einer Umsetzung der Förderung nach einer Straßenbahn bedingt durch die zu erwartenden Einsprüche, bzw Forderungen von Anrainer und Bürgerinitiativen einen Umsetzungszeitraum zwischen. 3 und 5 Jahren rechne.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

T1

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5297
Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #307 am: 22. März 2017, 20:24:34 »
Zitat
Der Text der Unterschriftenliste: "[...] ein weiteres öffentliches Verkehrsmittel entlang des Gürtels [...]"
Das könnte genauso gut ein um den Gürtel mäandernder Pimperl-Zubringerbus sein. :fp:
Das wird im ersten Schritt auch höchstwahrscheinlich notwendig, da ich bei einer Umsetzung der Förderung nach einer Straßenbahn bedingt durch die zu erwartenden Einsprüche, bzw Forderungen von Anrainer und Bürgerinitiativen einen Umsetzungszeitraum zwischen. 3 und 5 Jahren rechne.
Die sind bei weitem das geringere Problem, der Hauptverhinderer heißt immer noch Wiener Linien  ::)

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #308 am: 22. März 2017, 21:54:21 »
Das wird im ersten Schritt auch höchstwahrscheinlich notwendig, da ich bei einer Umsetzung der Förderung nach einer Straßenbahn bedingt durch die zu erwartenden Einsprüche, bzw Forderungen von Anrainer und Bürgerinitiativen einen Umsetzungszeitraum zwischen. 3 und 5 Jahren rechne.
Aber du siehst auch, dass man genügend Dinge umsetzen kann, wenn man es nur will... beim 2er/44er wurde auch keine Fahrgastzählung gemacht, niemand gefragt (außer die Bezirkspolitik), beim 10/58/60 wird auch einfach alles durchgezogen, die Beteiligten erfahren alles, wenn es schon fix ist. Wenn die WL wollen, dann können sie sehr wohl :)
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Schienenfreak

  • Gast
Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #309 am: 22. März 2017, 23:52:03 »
Zitat
Wien anders startet Unterschriften-Kampagne "Es braucht Alternativen zur U6"


Prinzipiell ist Zach der Meinung, dass das Problem der völlig überfüllten U6 ganz schnell lösbar wäre, "sofern die SPÖ den Mumm hätte zu sagen, `sorry, unsere Vorgänger haben Ende der 80er Jahre (da wurde die Linie 8, die parallel zur U6 verlaufen ist, eingestellt) eine falsche Entscheidung getroffen´".

Quelle: OTS
Eigentlich bräuchte man gar keinen Fehler eingestehen, wenn man damit argumentieren würde, dass sich eben die Zeiten geändert hätten und man darauf reagieren müsse.

Klingelfee

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14526
Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #310 am: 23. März 2017, 05:08:53 »
Das wird im ersten Schritt auch höchstwahrscheinlich notwendig, da ich bei einer Umsetzung der Förderung nach einer Straßenbahn bedingt durch die zu erwartenden Einsprüche, bzw Forderungen von Anrainer und Bürgerinitiativen einen Umsetzungszeitraum zwischen. 3 und 5 Jahren rechne.
Aber du siehst auch, dass man genügend Dinge umsetzen kann, wenn man es nur will... beim 2er/44er wurde auch keine Fahrgastzählung gemacht, niemand gefragt (außer die Bezirkspolitik), beim 10/58/60 wird auch einfach alles durchgezogen, die Beteiligten erfahren alles, wenn es schon fix ist. Wenn die WL wollen, dann können sie sehr wohl :)

Das kannst du aber nicht vergleichen. Denn bei der Änderung 10/58/60 müssen keine neuen Gleise gebaut werden.

Und die Änderung 2/44 hat mittlerweile eine Vorlaufzeit von mindestens 5 Jahren. Denn solange weis ich schon von diesem Projekt. Und mWn geht dieses Projekt auch von den Bezirken aus.

Und zu der Behauptung, dass die WL die größten Verhinderer sind. Der einzige Grund, dass die WL dagegen sind, sind die Bau- und Investitionskosten, die die WL nicht tragen wollen, bzw können. Schließlich wird der Berger Platz auch erst jetzt umgebaut, wo die Kosten zu größten Teilen von anderen Stellen übernommen worden sind.

Und abschließend, bevor wieder jemand sagt, dann sollen die WL den U-Bahn Bau einstellen, dann haben sie das Geld dafür. Das Geld ist ein zusätzliches Geld, dass von der Stadt Wien und Bund kommt und somit das Budget der WL nicht belastet und auch nichts bringt, wenn man die U-Bahn nicht baut.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36090
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #311 am: 23. März 2017, 08:37:21 »
Das kannst du aber nicht vergleichen. Denn bei der Änderung 10/58/60 müssen keine neuen Gleise gebaut werden.

Ich dachte, die Kennedybrücke wird zu diesem Behufe umgebaut. ???

Und abschließend, bevor wieder jemand sagt, dann sollen die WL den U-Bahn Bau einstellen, dann haben sie das Geld dafür. Das Geld ist ein zusätzliches Geld, dass von der Stadt Wien und Bund kommt und somit das Budget der WL nicht belastet und auch nichts bringt, wenn man die U-Bahn nicht baut.

Die Baukosten werden zugeschossen, aber auf den Betriebskosten bleiben die WL sitzen. Allein das sollte Grund genug sein, sich gegen jeden weiteren U-Bahn-Ausbau zu stellen, da er ohne Chance auf Ausweg direkt in den wirtschaftlichen Ruin führen wird.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Klingelfee

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14526
Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #312 am: 23. März 2017, 10:37:45 »
Das kannst du aber nicht vergleichen. Denn bei der Änderung 10/58/60 müssen keine neuen Gleise gebaut werden.

Ich dachte, die Kennedybrücke wird zu diesem Behufe umgebaut. ???

Und abschließend, bevor wieder jemand sagt, dann sollen die WL den U-Bahn Bau einstellen, dann haben sie das Geld dafür. Das Geld ist ein zusätzliches Geld, dass von der Stadt Wien und Bund kommt und somit das Budget der WL nicht belastet und auch nichts bringt, wenn man die U-Bahn nicht baut.

Die Baukosten werden zugeschossen, aber auf den Betriebskosten bleiben die WL sitzen. Allein das sollte Grund genug sein, sich gegen jeden weiteren U-Bahn-Ausbau zu stellen, da er ohne Chance auf Ausweg direkt in den wirtschaftlichen Ruin führen wird.

ICh weis, dass wir hier in einem Straßenbahnforum sind. aber ohne U-Bahn erstickt früher oder später Wien im Verkehr. Da helfen nicht einmal Straßenbahnen die Zug an Zug fahren. Man braucht ja nur die U3 sich anschauen. Das was die im Bereich Mariahilf befördert könnte man auch mit parallel laufenden Straßenbahnlinien nicht befördern.

Und auch wenn man die Straßenbahn dann durch die u-bahn Tunnel führt, kann man bedingt durch den Sicherheitsabstand mit Signaldeckung niemals im schaffen.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36090
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #313 am: 23. März 2017, 10:58:10 »
ICh weis, dass wir hier in einem Straßenbahnforum sind. aber ohne U-Bahn erstickt früher oder später Wien im Verkehr. Da helfen nicht einmal Straßenbahnen die Zug an Zug fahren. Man braucht ja nur die U3 sich anschauen. Das was die im Bereich Mariahilf befördert könnte man auch mit parallel laufenden Straßenbahnlinien nicht befördern.

Eine Stadt erstickt in jenem Maße an Verkehr, in dem man sie mit Verkehrsinfrastruktur ausstattet. Das ist einer der fundamentalen Grundsätze der Verkehrsplanung. Bei der U-Bahn kommt noch als zusätzlicher Faktor hinzu, dass man Verkehrsströme durch Einstellung von Parallellinien absichtlich kanalisiert, um die U-Bahn entsprechend auszulasten. Das ist aus wirtschaftlicher Sicht nachvollziehbar – wenn ich schon ein milliardenteures Verkehrsmittel errichte, soll es auch benutzt werden.

Die frühen Ausbaustufen der U-Bahn haben dringend benötigte Relationen abgedeckt – wir wissen ja aus Erzählungen, wie es sich beispielsweise in Vor-U1-Zeiten am Karlsplatz bei der Straßenbahn Richtung Favoriten abgespielt hat oder welche heute undenkbaren Menschenmassen früher am Ring aus der Tramway ausgestiegen sind, um zu Fuß die Innenstadt zu durchqueren, obwohl die Ringlinien Zug an Zug dahergekommen sind.

Nur muss man sich halt ernstlich fragen, ob dieselben Prinzipien auch dann noch gelten, wenn man eine U-Bahn-Hochstrecke quer über Gemüseäcker mäandern lässt und die Bevölkerung der weiteren Umgebung durch Umwegfahrten der Buslinien in diese U-Bahn zwingt, selbst wenn sie dort gar nicht hin will? Die bisherigen Relationen wurden einfach gekappt und sind teilweise nur noch durch mehrmaliges Umsteigen zu bewältigen. Der Fahrgast hat halt leider nicht viel davon, wenn er in 30 statt 60 Minuten am Karlsplatz ist, wenn er eigentlich zum Hornbach will, wofür er nun aber 25 statt 12 Minuten braucht (und sich logischerweise ins Auto setzt).

Wir haben hier aber schon oft genug erörtert, dass der Wiener U-Bahn-Bau, der seit 1969 ohne Unterlass läuft, mittlerweile zum Pyramidenspiel verkommen ist und zu einem veritablen Zusammenbruch des ihn umgebenden Systems führen wird, wenn man ihn auslaufen lässt! Von diesem Standpunkt ist es logisch, dass Wien mit aller Gewalt Schulden um Schulden anhäuft, um dem drohenden Bankrott zu entkommen. Die Spirale dreht sich aber immer weiter und irgendwann wird es zum Zusammenbruch kommen. Ich vermute allerdings, dass die SPÖ schlau genug sein wird, um diesen Zeitpunkt entsprechend vorherbestimmen zu können und in der zugehörigen Legislaturperiode in Opposition zu sein. Ein Pokerspiel mit hohen Einsätzen, aber sie haben sich selber zum All in hochlizitiert.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14475
Re: SPÖ und NEOS gegen Wiederinbetriebnahme der Linie 8?
« Antwort #314 am: 23. März 2017, 11:12:24 »
ICh weis, dass wir hier in einem Straßenbahnforum sind. aber ohne U-Bahn erstickt früher oder später Wien im Verkehr. Da helfen nicht einmal Straßenbahnen die Zug an Zug fahren. Man braucht ja nur die U3 sich anschauen. Das was die im Bereich Mariahilf befördert könnte man auch mit parallel laufenden Straßenbahnlinien nicht befördern.
Ich glaube nicht, dass auch nur ein Forenuser gegen die Ubahn an sich ist, aber gegen Ubahnstrecken, die eine Fahrgastauslastung haben, für die eine Straßenbahn- oder Buslinie reicht. Da werden nur Betriebkosten versenkt, mit denen mamn einen guten Teil des Straßenbahnbetriebes decken könnte.
Gäbe es echte Statistiken von den Wiener Linien, also die Fahrgastzahlen je Linie und die Betriebskosten je Linie, dann könnte man die Kosten für eine Fahrgastfahrt oder einen Fahrgastkilometer ausrechnen und gegenüber stellen. Das müsste eine echte Statistik sein, nicht eine bei der der Fahrgast nur dem höchstrangigen Verkehrsmittel zugeordnet wird. Ich kann immer nur auf die (leider nirgends gespeicherte) Zeitungsmeldung aus den Neunzigern verweisen, wo eine Fahrgastfahrt mit der Ubahn 90 ATS gekostet hat - zugegeben: allerdings bei geringerer Auslastung, aber auch längeren Intervallen.

Und zur U3 in der Mariahilfer Straße, die ich durchaus für notwendig halte:
Die Fahrgäste, die heute dort fahren würden sich und haben sich früher ohne Ubahn auf viele Linien verteilt/en. Allein der Westast hat Fahrgäste von J (2), 46, 48A, 49, 52, 58, 6, 18 zum Teil aber auch von den Linien D bis 44 (über die U6) abgezogen. Am Südast ist die Situation ähnlich.

Außerdem bin ich der Überzeugung, dass der Linientausch von 44 und 2 zu einer spürbaren Entlastung des 43ers führen wird, wenn man dann auf der Linie 43 mit Langzügen (50 - 60 m) fährt, käme die Ubahn in diesem Bereich keinesfalls in die Nähe der Notwendigkeit. Es wird über Kurz oder Lang nicht zu umgehen sein, die eine oder andere Linie mit Langzügen zu führen, warum nicht jetzt schon auf einer Linie, die praktisch problemlos umrüstbar ist, zu beginnen. Die Reisegeschwindigkeit wird bei ausreichender Ampelbevorrangung mit der einer Ubahn vergleichbar sein. Der 43er hat nur 3 Ampelkreuzung, wo man den Querverkehr wirklich beachten muss: Wattgasse, Gürtel und Lastenstraße.  Bei den anderen Ampelkreuzungen wird es dann etwas längere Wartezeiten geben, aber keinen Stau bis nach Niederösterreich.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.