Autor Thema: [US] Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad  (Gelesen 3274 mal)

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13er

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[US] Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad
« am: 08. Oktober 2016, 15:08:04 »
Gibts hier Freunde der Dampfeisenbahn? :) Mitte September war ich auf Kurzbesuch bei der D&SNGRR. Ich muss gleich dazusagen, dass ich aus Zeitgründen nicht selbst mitfahren, sondern nur fotografieren konnte. Irgendwann werd ich schon wieder hinkommen, um das nachzuholen!

Wir befinden uns in den Rocky Mountains in Colorado, genauer gesagt in den San Juan Mountains. Dort verbindet die Schmalspureisenbahn (3 ft = 914,4mm), die früher einmal Teil eines viel größeren Netzes (Denver and Rio Grande Western Railroad) war, auf einer Länge von 72km die Orte Durango und Silverton. 1882 fertiggestellt, diente sie früher natürlich wie alles in der Gegend den zahlreichen Minen, wurde jedoch bald wegen ihrer wirklich spektakulären Strecke auch zur Touristenattraktion. Der Güterverkehr wurde 1951 eingestellt, aber die projektierte Gesamteinstellung 1969 konnte durch einen Geschäftsmann, der die Bahn kaufte und sanierte, glücklicherweise verhindert werden. Heute erfreut sie sich bei den Touristen größter Beliebtheit und von einer Einstellung kann keine Rede mehr sein! Beinahe 20 Filme wurden an der Eisenbahn bisher gedreht, sodass man sie auch in verschiedenen Western bestaunen kann :)

Die fotografische Logistik ist alles andere als einfach und will gut vorbereitet sein: Es verkehren im September zwei Züge (im Sommer sind es drei), die in der Früh im Abstand von 45 Minuten in Durango starten. Für die Strecke nach Silverton benötigt ein Zug etwa 3 1/2 Stunden. Nach ca. 2 Stunden Pause in Silverton fahren die Züge zurück nach Durango und kommen dort gegen 18 Uhr wieder an. Viele Touristen ziehen es übrigens vor, von oben dann mit dem Bus wieder zurückzufahren, was in 1 1/2 erledigt ist. Es ginge auch umgekehrt, hinauf mit dem Bus und hinunter mit der Eisenbahn, ich würde es aber auf jeden Fall wie in ersterer Variante machen, wenn ich nicht viel Zeit hätte. Am Vormittag fährt man "mit" der Sonne hinauf. Die besten Plätze sind weit hinten im Zug und Richtung D -> S auf der rechten Seite.

Nachdem ich in der Früh noch im Monument Valley den Sonnenaufgang genossen habe, brachte mich eine rund fünfstündige Autofahrt (vorbei an der einzigen 4-Staaten-Grenze der USA: Utah, Arizona, Colorado, New Mexico) hinauf nach Silverton. Man mag es nicht glauben, aber durch die Höhe des Ortes auf über 2800 Meter braucht man schon ein bißchen Zeit, um sich zu akklimatisieren. Viel Wasser trinken, etwas langsamer als normal gehen, usw. - mit der Höhenkrankheit ist nicht zu spaßen.

Schließlich erreichte ich nach abenteuerlicher Bergstrecke über den "Million Dollar Highway", und einem kurzen Regensturm, den in einem Talkessel von zahlreichen hohen Bergen umgebenen Bergbauort Silverton:

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Die Zeit vergeht hier noch etwas anders und so ist nur die Hauptstraße asphaltiert. Alle Seitenstraßen sind dirt roads, immerhin in gutem Zustand. Wer findet schon am oberen Foto den Zug mitten im Ort? :) Hier noch einmal eine vergrößerte Ansicht:

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Ich war gerade so pünktlich beim Aussichtspunkt über die Stadt, dass ich die Abfahrt des ersten Zugs beobachten konnte:

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In den offenen Wagen sollte man auf jeden Fall mindestens eine Jacke mitnehmen. Ein Hauberl schadet sicher auch nicht, es ist hier viel kälter als unten im Tal.

Nachdem der Zug Silverton verlassen hat, kommt er bereits in wenigen Minuten zum ziemlich engen Canyon des Animas River, der ihn auf der gesamten weiteren Fahrt begleitet. In den Canyon kommt man auf legale Weise nur durch lange steile Wanderungen (Bären gibt es hier auch!). Man kann natürlich auch einfach den Gleisen nachgehen, aber das ist aus mehreren Gründen nicht ganz ungefährlich, dazu kommen wir noch.

Die nächste einfache Möglichkeit, den Zug zu erwischen, ist an der Stelle, an der er den Canyon wieder verlässt. Dazu fahre ich am Million Dollar Highway (US-550) rund eine 3/4 Stunde zurück in Richtung Durango. Dann biegt man nach links ab und erreicht in kurzer Zeit die Bedarfshaltestelle "Rockwood". Der Zug braucht für diese Strecke ca. 2 Stunden, so gesehen mehr als genügend Zeit. Wenn da nicht gerade eine lange Baustelle am Highway gewesen wäre, die nur eine einspurige abwechselnde Führung der Autos ermöglichte. Aber ich war trotzdem noch rechtzeitig unten.

So sieht es bei der Station Rockwood aus, sie dient auch als Depot für diverse Arbeitsfahrzeuge:

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Der Felseinschnitt im Hintergrund heißt "Rockwood Cut". Es ist natürlich absolut verboten dort zu Fuß durchzugehen. Etliche Warnschilder weisen mehr als deutlich darauf hin. Und im Internet habe ich mehrfach gelesen, dass bei erfolgtem Trespassing bei der Rückkehr bereits der Sheriff auf einen wartet - das wollte ich als Ausländer nun wirklich nicht riskieren. Einheimische sehen das wahrscheinlich etwas lockerer. Es gibt aber auch einen anderen Grund, warum man lieber nicht durch den Cut geht: Die große Dampflok hört man schon von weitem, aaaber man muss wissen, dass jeder Planzug von zwei Arbeitswägen begleitet wird: Ein Wagen, der ein paar Minuten vor der Lok fährt, um die Strecke auf Felssturz zu überprüfen, und einer, der ein paar Minuten nach der Lok überprüft, ob der Rauch und Funken keine Bäume in Brand gesetzt haben (einen Waldbrand im völlig menschenleeren Canyon würde man erst sehr spät bemerken). Außerdem gibt es im Canyon ein kleines Kraftwerk und die Mitarbeiter verkehren fallweise auch mit kleinen Arbeitswägen zum Rockwood Depot. Insgesamt also zu gefährlich.

Man könnte nun sagen, dann lasse ich es halt. Aber gerade hinter dem Cut befindet sich der allerschönste Abschnitt der Eisenbahn. Also was tun? Mit Hilfe von Topokarten und Google Earth erschien es mir machbar, durch den Wald nördlich vom Cut ebenfalls zur Strecke zu gelangen, den Cut also auf diese Art zu umgehen. Das ist auch völlig legal, denn es handelt sich um einen öffentlichen Wald, keinen Privatbesitz. Ich war bereits sehr gespannt, ob sich die Recherchen in der Realität bewahrheiten würden. Also ging es gleich neben den Felsen steil hinauf in den Wald (am Bild oben links vom Cut gut zu sehen). Der Weg war dann eigentlich einfacher als gedacht und nach ca. 10 Minuten war ich auf der anderen Seite des Einschnitts. Leider hat es davor ja ziemlich stark geregnet, weswegen einige Wurzeln und der lose Schutt auf den Felsen beim Abstieg etwas heikel waren, aber was tut man nicht alles für schöne Fotos!

Als ich gerade über die letzten paar Felsen hinabkletterte, kam mir auch schon der "Vorläufer" entgegen. Wirklich niedliche kleine Fahrzeuge! Dem Bediensteten schien es auch überhaupt nichts auszumachen, dass ich hier war, ganz im Gegenteil lächelte er und grüßte mich freundlich.

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Mein Problem war jetzt, dass ich etwas früher auf der Strecke herauskam als eigentlich geplant und ich noch durch den hinten im Bild zu sehenden Cut und dann ein paar weitere Meter gehen musste und nicht genau wusste, wie ich nach dem Einschnitt wieder vom Gleis herunterkomme. Ich hatte aber nur mehr wenige Minuten Zeit, bis der Zug kommen würde. Sicherheit geht vor und deshalb habe ich mein erstes Foto von dieser Stelle aufgenommen, die im Nachhinein betrachtet eigentlich auch recht fotogen ist. Das Wetter hatte sich glücklicherweise wieder beruhigt und der Himmel wurde zunehmend blauer:

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Nun wollte ich es duch probieren, ohne den Nachläufer abzuwarten. Schnellen Schrittes (um nicht zu sagen laufend) bog ich ums Eck und sah, dass es eigentlich viel weniger gefährlich war als ich erwartete. Mit ein bißchen Kraxelei war ich schnell auf dem letzten Felsen; ganz ungefährlich ist es da oben aber nicht, es geht daneben steil in die Tiefe, man hat wenig Platz. Aber ja, da war ich nun auf der sogenannten "High Line", einem atemberaubend spektakulären Eisenbahnabschnitt, wie man ihn selten wo sieht. Ich setzte mich ein bißchen hin, um die Aussicht zu genießen. Der Nachläufer war sogar etwas später da als erwartet. Auch er grüßte mich freundlich. Und nach einiger Zeit hörte ich aus der Ferne das gute alte Schnaufen der Dampflok, die schließlich ums Eck kam:

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Und nun das Motiv der D&SNGRR schlechthin, einmal mit Animas River in der Tiefe und einmal felsiger (beide Fotos kombiniert würde ein Ultra-Ultraweitwinkelobjektiv erfordern):

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Ich war zufrieden, die Planung daheim hat sich ausgezahlt! :up:

Die Leute im Zug staunten nicht schlecht, wie ich wohl hierhergekommen war :D Und so wurde für einen Moment ich interessanter als die Strecke selbst...

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Dann ging es durch den Wald wieder zurück zum Auto. Kurz vor dem Rockwood Cut auf der Canyonseite steht übrigens diese Tafel, an der ich erst jetzt beim Rückweg vorbeikam, weil ich mir einen etwas angenehmeren Aufstieg suchte:

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Nach der Haltestelle Rockwood geht es bergab ins Tal und die Eisenbahn verliert völlig ihren gebirgigen Charakter. Das gute ist aber, dass die Strecke direkt entlang der Straße führt. So kann man den Zug sehr einfach verfolgen; mit dem Auto ist man doch beträchtlich schneller und braucht höchstens 15-20 Minuten nach Durango. Hier ein Dokumentationsschnappschuss:

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Nach ein paar Minuten habe ich dann eine sehr schöne Stelle gefunden, die ein paar Meter weiter von der Straße weg war:

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Bereits in Durango, kurz vor dem Bahnhof, muss noch eine Brücke überquert werden:

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Links neben den Gleisen war eine interessante Micro-Brewery, aber wenn ich noch autofahren muss, trinke ich kein Bier. Schade, es hat verlockend ausgesehen!

Weiter in Teil 2!
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13er

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Re: [US] Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad
« Antwort #1 am: 08. Oktober 2016, 15:28:55 »
Am nächsten Tag habe ich mir noch den Vormittag Zeit genommen, um ein paar weitere Fotostellen zu besuchen.

Da wäre einmal die Brücke des Highway über die Eisenbahn, von der man eine gute Aussicht hat. Den ganzen Zug bekommt man hier allerdings nicht drauf:

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Dann fuhr ich wieder nach Rockwood, wo ich per Internet eine weitere schöne Stelle gefunden habe und ausprobieren wollte. Derselbe Zug wie bei der Brücke erreicht unmittelbar nach mir die Haltestelle:

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Nachdem er durch den Rockwood Cut entschwunden ist, habe ich diesmal noch eine Großaufnahme des Cuts mit dem Nachläufer angefertigt:

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Zur zweitschönsten Fotostelle der gesamten Eisenbahn kommt man leider nur in einer rechtlichen Grauzone... die Schotterstraße dorthin ist eindeutig Privatbesitz, der Wald gleich daneben scheint aber öffentlich zu sein - so genau war das nicht herauszufinden. Da ich hier nur 5 Minuten unterwegs war, wollte ich es trotz des einladenden Warnschilds versuchen:

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Man kam auch im Wald gut vorwärts. Man sollte sich aber außerhalb der Zäune bewegen, was an einer Stelle, wo es tief in eine Schlucht hinuntergeht, nicht ganz einfach, aber machbar war. Wie gesagt, es sind nur 5 Minuten. Und es hat sich auch hier IMHO ausgezahlt, diese Stelle nennt man "The Shelf". Ganz knapp geht sich der ganze Zug aus:

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Am Rückweg noch einmal möglichst wenig Lärm machen und dann war ich auch schon wieder beim Auto und fuhr nach Silverton. Auf der Fahrt geriet ich in einen schweren Hagelsturm, bereits 10 Minuten später war aber alles wieder vorbei. Das Wetter in den Bergen ist wirklich unberechenbar... leider wurde es dann nicht mehr so sonnig wie am Tag davor. Das hielt mich aber nicht davon ab, von der schönen Brücke über den Animas River, die kurz vor Silverton liegt, eine Aufnahme zu machen:

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Um zu der Brücke zu gelangen, muss man kurz vor Silverton rechts auf die County Road 31 abbiegen. Es handelt sich um eine nicht asphaltierte, aber bei normaler Witterung ganz gut zu befahrene Straße. Durch das Unwetter zuvor war sie bei mir etwas aufgeweicht und eher ungut, aber wozu hat man einen Allrad-Mietwagen :D Man kann entweder bis zur alten Mine fahren und dort parken und sich einen Weg vorbei an kleineren Tümpeln, oder aber, was ich für normale Autos empfehlen würde, schon vorher irgendwo auf der Straße parken (sie ist breit genug, dass noch wer vorbeikommt) und den Gleisen bis zur Brücke entlanggehen (man sieht hier weit genug und kann auch gut ausweichen).

In Silverton wird übrigens mitten durch den Ort gedreieckt:

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480 wird in kurzer Zeit den Rückweg nach Durango antreten:

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Kurze Zeit später lockerten die Wolken deutlich auf, was ich dann noch für ein Typenfoto der Lok nützte:

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Dann ging es für mich weiter in Richtung Norden, wo man keine so aufregenden Eisenbahnen mehr findet!

Jedes Jahr im Herbst, wenn die Bäume sich Ende September verfärben, findet auf der Eisenbahn übrigens eine Fotosonderfahrt mit vielen Halten auch im Canyon statt. Dann kommt man an wirklich gute Fotos - man müsste halt genau zu der Zeit dort sein...

Die zweite große Touristeneisenbahn in der Ecke (nur ca. 2 Stunden Fahrt ab Durango gen Osten) ist die Cumbres & Toltec, die laut einiger anderer Eisenbahnfreunde, die ich getroffen habe, noch ursprünglicher und einfacher zu fotografieren, d.h. zugänglicher als die Durango&Silverton ist.

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oldtimer

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Re: [US] Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad
« Antwort #2 am: 08. Oktober 2016, 15:41:59 »
Also nichtnur die Motive sondern auch die hervorragende Qualität der Bilder und derie Ergebnisse der Ausarbeitung machen mich sprachlos!
"Besetzt - bitte nicht mehr zusteigen, der Zug wird abgefertigt!"

SheepJoe

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Re: [US] Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad
« Antwort #3 am: 08. Oktober 2016, 16:20:28 »
Ganz tolle Reportage  :up:

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Re: [US] Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad
« Antwort #4 am: 08. Oktober 2016, 18:08:17 »
Tolles Portrait; Silberton wirkt wie eine Hollywood-Kulisse, fantastisch!

Wattman

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Re: [US] Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad
« Antwort #5 am: 08. Oktober 2016, 20:06:33 »
Interessanter Beitrag mit tollen Photos - warum nicht einmal etwas anderes?  :up:

"Modelle" dieser Bahn gibt/gab es bei LGB.

HLS

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Re: [US] Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad
« Antwort #6 am: 09. Oktober 2016, 12:20:50 »
Wahnsinns Bilder und eine herrliche Reportage :up:
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

4463

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Re: [US] Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad
« Antwort #7 am: 09. Oktober 2016, 18:08:02 »
Vorab möchte ich zu dieser tollen Dokumentation gratulieren - die farbenfrohen Bilder sind wunderbar gelungen, der Text lässt einen das Ganze mitleben. :up:

Dann ging es durch den Wald wieder zurück zum Auto. Kurz vor dem Rockwood Cut auf der Canyonseite steht übrigens diese Tafel, an der ich erst jetzt beim Rückweg vorbeikam, weil ich mir einen etwas angenehmeren Aufstieg suchte:
Sollte es einem zu denken geben, dass diese Tafel dermaßen durchlöchert ist?  :o
Wird den Leuten, die das Schild missachten, wild nachgeschossen? ???

Nach der Haltestelle Rockwood geht es bergab ins Tal und die Eisenbahn verliert völlig ihren gebirgigen Charakter. Das gute ist aber, dass die Strecke direkt entlang der Straße führt. So kann man den Zug sehr einfach verfolgen; mit dem Auto ist man doch beträchtlich schneller und braucht höchstens 15-20 Minuten nach Durango. Hier ein Dokumentationsschnappschuss:
Was bedeutet das gelbe Schild am Straßenrand neben dem Bayrischen Mistwagen?
"das korrupteste Nest auf dem weiten Erdenrund"
Mark Twain über die Wienerstadt.

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Re: [US] Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad
« Antwort #8 am: 09. Oktober 2016, 18:47:45 »
Vorab möchte ich zu dieser tollen Dokumentation gratulieren - die farbenfrohen Bilder sind wunderbar gelungen, der Text lässt einen das Ganze mitleben. :up:
Danke dir - und allen anderen natürlich auch! :) Es ist schon sehr befriedigend, wenn alles (fast) genau so läuft wie daheim vorgeplant, dann weiß man, dass es nicht alles umsonst war.

Es gab durchaus auch die eine oder andere Niederlage im Urlaub. Die wichtigste aber nicht straßenbahn-, sondern nur straßenbezogen: Ich wollte zu einem wunderschön bunten Canyon fahren, musste aber nach 20 (von insgesamt 45) Minuten auf einer wirklich argen dirt road mit meinem Mietwagen umdrehen (schon per se eine Kunst, so eng, wie die Straße war), weil es immer schlimmer wurde (tiefer Sand, Auswaschungen, Felsen) und wenn man dort steckenbleibt, kann man schlimmstenfalls Tage warten, bis wieder jemand vorbeikommt (Abschleppen von dort raus kostet > 2000 $). Das fiel mir wirklich sehr schwer, aber die Wüste vergibt keine Fehler und es sind schon weit besser vorbereitete Leute dort umgekommen. Ich hatte zwar für mehrere Tage zu trinken mit, aber die verdammte Hitze...

Zitat
Dann ging es durch den Wald wieder zurück zum Auto. Kurz vor dem Rockwood Cut auf der Canyonseite steht übrigens diese Tafel, an der ich erst jetzt beim Rückweg vorbeikam, weil ich mir einen etwas angenehmeren Aufstieg suchte:
Sollte es einem zu denken geben, dass diese Tafel dermaßen durchlöchert ist?  :o
Wird den Leuten, die das Schild missachten, wild nachgeschossen? ???
Haha nein. Solche Schusslöcher sieht man in vielen (abgelegeneren) Hinweistafeln. Ich würde sagen, übermütige Teenager. Nirgends auf der Welt ist es so einfach wie in den USA, an eine Waffe zu kommen...
Zitat
Nach der Haltestelle Rockwood geht es bergab ins Tal und die Eisenbahn verliert völlig ihren gebirgigen Charakter. Das gute ist aber, dass die Strecke direkt entlang der Straße führt. So kann man den Zug sehr einfach verfolgen; mit dem Auto ist man doch beträchtlich schneller und braucht höchstens 15-20 Minuten nach Durango. Hier ein Dokumentationsschnappschuss:
Was bedeutet das gelbe Schild am Straßenrand neben dem Bayrischen Mistwagen?
Das ist im Prinzip einfach eine Warntafel wegen Wildwechsels. Es gibt mehr als genügend wildlife in der Gegend und man sollte vor allem in der Dämmerung langsamer als erlaubt fahren...

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Re: [US] Durango & Silverton Narrow Gauge Railroad
« Antwort #9 am: 10. Oktober 2016, 00:08:04 »
Toll, danke für den unterhaltsam geschriebenen und top bebilderten Bericht! :up: