Ob zwischen den beiden Aufnahmen allzuviel Zeit lag? Der lange Kratzer an der Seitenwand ist immer noch der selbe, und die Ölspuren am Schutzbrett vor den Rädern sehen auch ähnlich verteilt aus. Am 25er-Bild sieht man im Hintergrund einen Zwischenkriegsgemeindebau, die Leute tragen auch keine spezielle Mode; kann an sich beides im Krieg aufgenommen sein.
Stimmt, den Kratzer hab ich im ersten Bild für eine Spiegelung gehalten! Das spricht sehr für eine kurze Zeitspanne zwischen den Aufnahmen.
Es spricht allerdings auch gegen eine Aufnahme kurz nach dem Umbau, denn mit November 1940 wurden die verschärften Verdunkelungsvorschriften erlassen wie ich mittlerweile recherchiert habe. Und die Aufnahmen sind ganz offensichtlich vor Beginn oder nach Ende der Verdunkelung aufgenommen.
Am 25er-Bild sieht man im Hintergrund einen Zwischenkriegsgemeindebau, die Leute tragen auch keine spezielle Mode; kann an sich beides im Krieg aufgenommen sein.
Ich habe versucht, das Bild zu verorten. Meiner Meinung nach wurde das Bild in Kaisermühlen gemacht, der Wagen fährt die Wagramer Straße stadtauswärts im Rechtsverkehr. Im Hintergrund ist mir aber die Fassadengestaltung zu schlicht für den Goethehof. Das könnte auch der Marschallhof sein; erbaut 1958-1961. Die niedrigeren Bauwerke zur Schüttaustraße hin haben auch 5 Geschoße.
Das ist meiner Meinung nach die einzig logische Erklärung, der Zug steht in der Haltestelle vor der Kreuzung mit der Schüttaustraße und auf der Grünfläche im Vordergrund steht heute das "Hochhaus Neue Donau". Nach dem Kriegssachschadenplan zu urteilen war dort eine Kleingartensiedlung o.ä.
Damit wäre das Foto um 1960 entstanden. Für einen Zwischenkriegsbau ist mir die Fassade gar zu schlicht, eigentlich fällt mir nur ein einziger Zwischenkriegs-Gemeindebau mit einer derart glatten Fassade ein und zwar der Block der Wohnsiedlung Schmelz zur Gablenzgasse hin.