Autor Thema: Westbahn akzeptiert künftig VOR-Tickets  (Gelesen 10277 mal)

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T1

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Re: Westbahn akzeptiert künftig VOR-Tickets
« Antwort #45 am: 05. August 2023, 21:31:59 »
Wie oft macht man schon die "große Reise"? Wenn man dann trotzdem muss/will,  nimmt man halt nicht den ICE, sondern nur Nahverkehrszüge. Dauert halt länger, dafür lernt man das Land besser kennen!  ;)
Bei einem ineinandergreifenden Nah- und Fernverkehr, wie es in Österreich oder der Schweiz der Fall ist, bringt es dir aber nichts, weil der Fernverkehr integraler Bestandteil des Taktfahrplans ist. Das mag viele stören, ist aber auf der anderen Seite auch für ein kleines Land wie Österreich auch effizient, wenn die Spitzen ergänzend durch den Nahverkehr abgedeckt werden können, da ein schneller Fernverkehr ohne regionale Bedienung bei der Landesgröße halt wenig Sinn macht.

Straßenbahn Graz

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Re: Westbahn akzeptiert künftig VOR-Tickets
« Antwort #46 am: 05. August 2023, 21:35:09 »
Wie oft macht man schon die "große Reise"? Wenn man dann trotzdem muss/will,  nimmt man halt nicht den ICE, sondern nur Nahverkehrszüge. Dauert halt länger, dafür lernt man das Land besser kennen!  ;)

Linz - Wien HBF würde damit, mit dreimaligen Umstieg über 3 Stunden dauern. Über die Tauern würde man überhaupt nicht mehr kommen, da es dort nur FV gibt. Hat wenig mit der Reise" zu tun.

highspeedtrain

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Re: Westbahn akzeptiert künftig VOR-Tickets
« Antwort #47 am: 06. August 2023, 10:19:55 »
Wie oft macht man schon die "große Reise"? Wenn man dann trotzdem muss/will,  nimmt man halt nicht den ICE, sondern nur Nahverkehrszüge. Dauert halt länger, dafür lernt man das Land besser kennen!  ;)

Zwischen Wien und Linz machen sehr viele Leute „die große Reise“ mehrmals wöchentlich.

Die Realität des österreichischen Bahnverkehrs hat sich in den vergangenen 20 Jahren radikal geändert, die „große Reise“, die du meinst, gibt es praktisch nicht mehr. Der „Fernverkehr“ wird überwiegend von Leuten benutzt, die oft fahren (Tagespendler, Geschäftsreisende, mehrmals-die-Woche-Pendler, Wochenpendler, Ausflügler; jene, die zwei Mal im Jahr mit dem Zug in den Urlaub fahren, machen eine kleine Minderheit aus)

Wäre Österreich ein deutsches Bundesland, würde die Mehrzahl unseres „Fernverkehrs“ nur Regionalverkehr sein, daher passt der Vergleich auch nicht.

Kurzzug

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Re: Westbahn akzeptiert künftig VOR-Tickets
« Antwort #48 am: 06. August 2023, 23:19:23 »
Also grundsätzlich: Ja, Bundesland-/Verbundgrenzen sind bei Klimatickets ein Problem, das aus meiner Sicht aber nicht durch Zusammenlegung der Verbünde zu lösen ist. Da müsste man halt 20-30 Klimaticketgebiete definieren und eben nicht die Bundeslandgrenzen hernehmen. Auch ein VVÖ hätte wohl Ländertickets nach Bundeslandgrenzen herausgegeben, möglicherweise mit nachvollziehbarer Überlappungspolitik, aber nicht gravierend anders.
20 - 30 Klimaticketgebiete sind auch nicht besser als Bundesländergrenzen. Die Zahl der von Grenzen betroffenen wird größer.
Eine gerechte Möglichkeit wäre, dass sich jeder seine Grenzen selbst setzt, der Preis daraus berechnet wird. Das sollte schon heute mit den Lesegeräten der Zugbegleiter funktionieren können. Technisch wäre das umsetzbar.
Eine weitere Möglichkeit wäre das flexible Ticket wie bei der Londoner Oystercard. Ticket bei Anfang und Ende der Fahrt valdieren und aus dem gesamte Monats oder Jahresfahrten wird der günstigste Preis berechnet. Eine Schwachstelle wären die 1. Klasse Bereiche.

Die 20-30 Gebiete würden sich natürlich über große Bereiche überlappen oder man würde wählen wie viele man kaufen möchte.


Eine weitere Möglichkeit wäre das flexible Ticket wie bei der Londoner Oystercard. Ticket bei Anfang und Ende der Fahrt valdieren und aus dem gesamte Monats oder Jahresfahrten wird der günstigste Preis berechnet.

Oyster basiert aber ebenfalls auf definierte Zonen und Zonengrenzen (Überlappungen gibts zwar auch, aber eher spärlich), und der weekly price cap ist starr MO-SO, flexibel ist da die gute alte 7day-travelcard (die beginnt wann man will).
Man muss die Oystercard ja nicht 1:1 übernehmen und kann z.B. die gefahrene Strecke nach Kilometer bepreisen und die Abrechnung 30 Tage oder 1 Monat machen.

Es wäre sehr zu begrüßen, wenn das SimplyGo von den ÖBB automatisch Limits bei den Preisen von Wochenkarten, Monatskarten und des KTÖ setzt. Dann hätte man die Option die ganze Zeit mit seinem aktivierten SimplyGo zu fahren und würde niemals mehr als 1095€/Jahr zahlen.

Wie oft macht man schon die "große Reise"? Wenn man dann trotzdem muss/will,  nimmt man halt nicht den ICE, sondern nur Nahverkehrszüge. Dauert halt länger, dafür lernt man das Land besser kennen!  ;)

Zwischen Wien und Linz machen sehr viele Leute „die große Reise“ mehrmals wöchentlich.

Die Realität des österreichischen Bahnverkehrs hat sich in den vergangenen 20 Jahren radikal geändert, die „große Reise“, die du meinst, gibt es praktisch nicht mehr. Der „Fernverkehr“ wird überwiegend von Leuten benutzt, die oft fahren (Tagespendler, Geschäftsreisende, mehrmals-die-Woche-Pendler, Wochenpendler, Ausflügler; jene, die zwei Mal im Jahr mit dem Zug in den Urlaub fahren, machen eine kleine Minderheit aus)

Wäre Österreich ein deutsches Bundesland, würde die Mehrzahl unseres „Fernverkehrs“ nur Regionalverkehr sein, daher passt der Vergleich auch nicht.

Wären wir ein deutsches Bundesland, wären die langsamen RJ auf der Westbahn eine RE-Linie, genauso wie der gesamte inneralpine FV als RE fahren würde. Tauern und Arlberg ist schwierig zu bewerten, solche Situationen gibts in Deutschland nicht. Gäbe es in Österreich eine tarifliche Trennung von NV und FV würden sicher einige Fernzüge umgebrandet werden, D 858 Wien - Mürzzuschlag und die Ds 152-157 Graz - Spielfeld-Straß fahren sogar mit NV-Material.

MK

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Re: Westbahn akzeptiert künftig VOR-Tickets
« Antwort #49 am: 07. August 2023, 04:29:12 »
Wie oft macht man schon die "große Reise"? Wenn man dann trotzdem muss/will,  nimmt man halt nicht den ICE, sondern nur Nahverkehrszüge. Dauert halt länger, dafür lernt man das Land besser kennen!  ;)

Es gibt genug Leute, die den deutschen FV zum Pendeln nutzen. Hier einige häufig gewählte Strecken:

Berlin - Halle / Leipzig (1h, NV: 2h 30min, mit einem Umstieg)

Halle / Leipzig - Erfurt (30min, NV: 1h 30min)

Köln - Frankfurt (1h, NV: 3h 30min, mit einem Umstieg)

Berlin - Wolfsburg (1h 15min, NV: 2h 30min mit zwei Umstiegen oder 3h mit einem Umstieg)

Und dann braucht man die BahnCard 100, die 4.339 Euro kostet. Da ist das Klimaticket deutlich günstiger - Deutschland ist zwar größer, aber die Strecke zwischen Wien und Bregenz entspricht etwa der zwischen München und Düsseldorf - Österreich ist halt langgezogen.

Wären wir ein deutsches Bundesland, wären die langsamen RJ auf der Westbahn eine RE-Linie, genauso wie der gesamte inneralpine FV als RE fahren würde. Tauern und Arlberg ist schwierig zu bewerten, solche Situationen gibts in Deutschland nicht. Gäbe es in Österreich eine tarifliche Trennung von NV und FV würden sicher einige Fernzüge umgebrandet werden, D 858 Wien - Mürzzuschlag und die Ds 152-157 Graz - Spielfeld-Straß fahren sogar mit NV-Material.

Die Definition von "Schnellzug" bzw. "D-Zug" in Deutschland ist "Zug zum Fernverkehrstarif mit Nahverkehrswagenmaterial", d.h. es wären weiterhin D-Züge. Planmäßig gibt es sie nicht mehr, aber ab und zu als Ersatzzüge.
Wanderer, kommst du nach Liechtenstein,
tritt nicht daneben, tritt mitten rein!