Autor Thema: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!  (Gelesen 50175 mal)

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W_E_St

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #30 am: 07. Dezember 2016, 12:17:18 »
Mich ärgert das aber auch regelmäßig wenn ich im Internet für kleine bis mittlere Firmen seitenlang irgendwelche Einträge windiger Firmenportale (deren Daten vom Herold stammen, wenn sie nicht die Geschäftsinhaber überzeugt haben zu zahlen) zu finden aber nichts von den Firmen selbst!

Warum der Trünkel als nicht so kleine Kette hier mit den unabhängigen Fleischhauereien (die es immer noch gibt) in einen Topf geschmissen und beweint wird verstehe ich allerdings nicht ganz. Die Aussage bezüglich der Qualität am Schottentor kann ich voll und ganz nachvollziehen, meine letzte Fleischlaberlsemmel dort war schlicht trostlos, trocken und leicht angebrannt.
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

moszkva tér

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #31 am: 07. Dezember 2016, 12:51:45 »
Dem Trünkel ist halt eines zum Verhängnis geworden: Der Kundenkreis der beim Fleischer einkauft, kauft halt jetzt lieber dort ein wo er quasi das Namenschild der Kuh liegen hat. Da gibt der Kunde dann auch gern mehr fürs Steak aus. Somit ist sein Kundenkreis dünner geworden. Die Preisbewussten hat er schon lang an die diversen Supermärkte verloren. Somit ist seine Nische zu klein geworden und er zu groß.
In Krisenzeiten leidet das mittlere Preissegment am meisten. Leute haben weniger Geld und kaufen beim Diskonter. Das Luxussegment hingegen wird immer seine Käufer finden. Also bleibt die Mitte übrig; wie auch der Trünkel: Zu teuer, um billig zu sein aber zu schlecht um als hochklassig zu gelten.

Mich ärgert das aber auch regelmäßig wenn ich im Internet für kleine bis mittlere Firmen seitenlang irgendwelche Einträge windiger Firmenportale (deren Daten vom Herold stammen, wenn sie nicht die Geschäftsinhaber überzeugt haben zu zahlen) zu finden aber nichts von den Firmen selbst!
Ja, dazu eine Anekdote: Ich habe ein altes Fauteuil, das neu bezogen gehört (bzw. will ich es abstoßen). Bei mir ums Eck ist ein Polsterer. Der ist aber nie da (trotz "Öffnungszeiten", die an der Tür angeschlagen sind). Einmal ein Anruf (Telefonnummer steht an der Tür), was ein Neubezug kosten würde bzw. ob er das Fauteuil ankaufen würde. Der Herr ist Franzose mit entsprechendem Akzent und meinte, ich solle ihm ein Mail mit Fotos schicken. Wegen dem Akzent habe ich aber die Mailadresse nicht verstanden. Egal, habe ich mir nach dem dritten Mal nachfragen gedacht, such' ich ihn halt im Netz. Schmecks... keine Mailadresse zu finden. Kein Eintrag im Herold, keine Homepage, keine Facebookseite, nix.  :fp:

h 3004

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #32 am: 07. Dezember 2016, 13:20:34 »
Die "alten" Einzelhandelsgeschäfte (z.B. Knöpfe, Elektro- Eisenwaren, Bastlergeschäfte, Lebensmittel-Einzelhandel) haben mit dem Internet nichts am Hut (deswegen wird man sie auch nicht dort finden), die leben (noch) von der Mundpropaganda und sind, sobald der Eigentümer aufgibt, weg. Das ist leider der Zug der Zeit. Der Trünkel dürfte das Problem gehabt haben, keine Supermarktkette beliefern zu können (ich kann mich nicht erinnern, in einem Supermarkt explizit Trünkel-Ware zu sehen - im Gegensatz zu Radatz und den Eigenwaren).
 Und was die Schottentor-Trünkel betrifft: Fleischwaren gabs dort kaum, nur Wurstwaren, die waren auf Laufkundschaft eingestellt - mit dem entsprechenden Angebot, oben kleine Stehtische für irgendwelche Speisen, sonst mehr Salat etc als Wurst. Trotzdem habe ich mir dort gerne eine Leberkäsesemmel gekauft ( österr."Kebab"  ;D) oder Aufschnittwurst zum Abendessen.
In Zukunft wird man halt 50m weiter zum Radatz in der Schotteng. latschen müssen.

hema

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #33 am: 07. Dezember 2016, 15:08:30 »

Ja, dazu eine Anekdote: Ich habe ein altes Fauteuil, das neu bezogen gehört (bzw. will ich es abstoßen).
Wenn die Polsterung noch in Ordnung ist und  es nur um den Bezug geht, nimm einfach ein Stück Möbelstoff und einen Tacker!  ;)  :lamp:
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

moszkva tér

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #34 am: 07. Dezember 2016, 15:15:46 »

Ja, dazu eine Anekdote: Ich habe ein altes Fauteuil, das neu bezogen gehört (bzw. will ich es abstoßen).
Wenn die Polsterung noch in Ordnung ist und  es nur um den Bezug geht, nimm einfach ein Stück Möbelstoff und einen Tacker!  ;)  :lamp:

Ich will es generell eher loswerden, allerdings vermute ich einen möglichen antiquarischen Wert. Und da ist es dann nicht gut, wenn ein Laie daran herumbastelt.

hema

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #35 am: 07. Dezember 2016, 15:29:12 »
Da hilft dir ein Tapezierer aber auch nicht, da brauchst du einen (teuren) Restaurator, sonst wird der Wert der Antiquität schnell Null sein! Mach Fotos und lass dich beraten (Z.B. Dorotheum oder seriöse Händler).
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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #36 am: 07. Dezember 2016, 23:54:57 »
Dem Trünkel weine ich keine Träne nach - die Geschäfte haben auf mich nie sonderlich einladend gewirkt. Weder waren sie modern noch hatten sie eine angenehme Atmosphäre, die "kleine" Fleischhauer haben.
Am Gersthofer Platzl gehe ich sicher nicht zum Trünkel sondern wenn dann zum Bauer.
Der Radatz ist mir sympathischer, was "Ketten" betrifft.

Zum Thema Tapezierer: da gibt es in der Billrothstraße 8 den Dietl. Sicher nicht billig, aber ein bekannter Betrieb, der auch Qualität liefert.
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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #37 am: 21. Februar 2017, 15:04:54 »
Und die nächste Firma ist in Konkurs, diesmal: Texhages->http://wien.orf.at/news/stories/2826970/

Anid

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #38 am: 21. Februar 2017, 15:51:01 »
Auch um Texhages ist es nicht schade. Klamotten aus dem letzten Jahrzehnt mit Schnitten aus dem Vorletzten, mit Qualität made in Polyester. Die Fräcke und Sakkos die die dort verkauft haben sind ein Witz und das zu ziemlich gesalzenen Preisen. Hat es einfach verpasst sich anzupassen.

hema

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #39 am: 21. Februar 2017, 16:01:24 »
Der war de facto eh schon seit 2015 pleite! 
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coolharry

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #40 am: 21. Februar 2017, 17:04:55 »
Und die nächste Firma ist in Konkurs, diesmal: Texhages->http://wien.orf.at/news/stories/2826970/

Jetzt hab ich erstmal überlegen müssen, was der überhaupt verkauft.  :-[
War in meinem gesamten Leben nicht in einem dieser Geschäfte.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #41 am: 21. Februar 2017, 17:12:10 »
Jetzt hab ich erstmal überlegen müssen, was der überhaupt verkauft.  :-[

Das ist ja nicht so schwer: Textilhandelsgesellschaft ;)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

moszkva tér

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #42 am: 21. Februar 2017, 18:06:33 »
Jetzt hab ich erstmal überlegen müssen, was der überhaupt verkauft.  :-[

Das ist ja nicht so schwer: Textilhandelsgesellschaft ;)
Ich hab früher das.immer Englisch gelesen, ich hab gedacht, Texheidschis hat was mit Texas zu tun. Das kam wohl von einer Zeitungswerbung mit Mode im Country Look so Anfang der 90er.

Ich kenne nur nir ein.Geschäft von denen, neben der Mülle (Millennium City). Pikanterweise ist im.selben Gebäude ein riesiges Second-Hand-Geschäft, das mir nicht nur preislich, sondern auch vom Stil her mehr zusagt. Obwohl dort keine Bobos verkehren, sondern eher das andere Ende der Gesellschaft.

W_E_St

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #43 am: 16. März 2017, 19:47:01 »
Jetzt hab ich erstmal überlegen müssen, was der überhaupt verkauft.  :-[

Das ist ja nicht so schwer: Textilhandelsgesellschaft ;)
Ich hab früher das.immer Englisch gelesen, ich hab gedacht, Texheidschis hat was mit Texas zu tun. Das kam wohl von einer Zeitungswerbung mit Mode im Country Look so Anfang der 90er.

Ich hab dafür gedacht das ist eine norddeutsche Firma, da gibt es ja einen Haufen Namen, die auf …hage enden.
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(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

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Re: Wieder ein Traditionsbetrieb weniger!
« Antwort #44 am: 16. März 2017, 23:52:33 »
Ich hab früher das.immer Englisch gelesen
Ah, gut, ich bin nicht der einzige :)
Mit uns kommst du sicher... zu spät.