Autor Thema: DerStandard: "Vier Gummireifen, und der Mensch verblödet"  (Gelesen 3313 mal)

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Tatra83

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Re: DerStandard: "Vier Gummireifen, und der Mensch verblödet"
« Antwort #1 am: 05. Februar 2017, 08:41:15 »
Wir haben ja hier in Wien schon einige gute, mittelmäßige und schlechte Beispiele, wie man den Menschen die Stadt zurückgeben kann. Was Jan Gehl da in Bezug auf die Ringstraße sagt, kann man hier nachlesen: https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/projekte/ring150plus/ Und hier die angesprochene Präsentation: https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/studien/pdf/b008425b.pdf Aber wie er es schon sagt, es geht nicht mit dem Beamtentum, sondern mit einem Menschen, der sich das ganzheitlich umhängt und durchsetzen kann.
Und ich dachte, mit der Straßenbahn bin ich schneller als zu Fuß.

martin8721

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Re: DerStandard: "Vier Gummireifen, und der Mensch verblödet"
« Antwort #2 am: 05. Februar 2017, 14:03:36 »
Aber wie er es schon sagt, es geht nicht mit dem Beamtentum, sondern mit einem Menschen, der sich das ganzheitlich umhängt und durchsetzen kann.

Mit einem Knoflacher als Verkehrsminister bzw. -stadtrat.  :)
Aber das würde er sich nicht mehr antun bzw. wollte er sich das seinerzeit, als er in der Planung der ersten FUZOs involviert war, niemals antun, selbst in die Politik zu gehen.
Abgesehen vom Beamtentum, ist es halt wirklich sehr schwierig, Maßnahmen gegen den MIV zu setzen, alleine dadurch, dass das Auto in unserer Gesellschaft wirklich sooo stark strukturell verankert ist.

Knoflacher sagte mal in einem Interview, dass das Auto auf einer sehr primitiven Evolutionsstufe des Gehirns ansetzt: Man kann mit bloßen Tippen auf ein Fußpedal, enorme Kraft und enorme Geschwindigkeit erreichen, hat in seinem Panzer ein Gefühl der Sicherheit, ein subjektives Gefühl der Unabhängigkeit (wenn man mal absieht von der Abhängigkeit von Tankstellen, Werkstätten und erdölimportierenden Ländern) und bei einigen Leuten wird durch den PKW auch ein Spieltrieb befriedigt...dies allerdings zu einem hohen Preis, wenn man daran denkt, wieviel Platz das Auto im öffentlichen Raum einnimmt. Von Lärm und Abgasen möchte ich gar nicht erst sprechen.  :-\


hema

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Re: DerStandard: "Vier Gummireifen, und der Mensch verblödet"
« Antwort #3 am: 05. Februar 2017, 14:33:52 »
. . . .  als er in der Planung der ersten FUZOs involviert war . . . .
Als in Wien die ersten Fußgängerzonen geplant und errichtet wurden, tat sich Konflacher gerade als junger Verkehrsplaner in Graz und Innsbruck hervor und war glühender Verfechter von Straßenbahneinstellungen, niveaufreien Fußgängerlösungen und (Stadt-)Autobahnen! Er war studierter Wasserbauer und wurde aus Interesse, quasi autodidaktisch, zum Verkehrsplaner. Als Herta Firnberg zum Ausgleich der schwarzen Hauspacht an der TU-Wien einige neue (rote) Institute* ins Leben rief, erhielt er einen Lehrauftrag für Verkehrsplanung. Ohne seinen Mazda hätte er keinen Schritt gemacht, erst in späteren Jahren wurde er, wie er sagte, vom Saulus zum Paulus.  ;)




*) Die Gruppe dieser Institute wurde zur Keimzelle der Raumplanung als eigenem Studienzweig, vorher war Raumplanung in Wien nur als Wahlfach beim Architekturstudium an der TU oder als Fach an der BOKU gegeben.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

Z-TW

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Re: DerStandard: "Vier Gummireifen, und der Mensch verblödet"
« Antwort #4 am: 08. Februar 2017, 13:44:29 »
Und wenn in Wien die Maria rad- und fußgängerfreundliche Aktionen setzt, wird sie zur Schnecke gemacht....

coolharry

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Re: DerStandard: "Vier Gummireifen, und der Mensch verblödet"
« Antwort #5 am: 08. Februar 2017, 13:57:47 »
Und wenn in Wien die Maria rad- und fußgängerfreundliche Aktionen setzt, wird sie zur Schnecke gemacht....

Weils meist einmalige Aktionen sind und für den Rest der Stadt nicht mal symbolischen Charakter haben.
Und bei einigen Großprojekten wird viel zu viel um nichts gemacht.

Ausserdem: Die Umlegung des Radweges bei der U-Bahn Station Längenfeldgasse ist still und heimlich passiert. Obwohl dort locker 20-30 Parkplätze verschwunden sind, hat sich der Aufschrei in Grenzen gehalten. Und der Aufschrei bei der Secession war auch eher dem dämlichen Baustellenmanagement geschuldet als der Tatsache das dort ein Radweg gebaut wurde.

Und zum Thema verblöden: Es reichen 2 Räder um Menschen verblöden zu lassen und diese müssen nicht mal breit sein.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

haidi

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Re: DerStandard: "Vier Gummireifen, und der Mensch verblödet"
« Antwort #6 am: 08. Februar 2017, 14:09:29 »
Und zum Thema verblöden: Es reichen 2 Räder um Menschen verblöden zu lassen und diese müssen nicht mal breit sein.
Auch zwei Schienen helfen dabei
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