Autor Thema: Linie 8 (1907-1989)  (Gelesen 346734 mal)

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Z-TW

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #870 am: 28. Februar 2024, 08:00:44 »
Diese Buden habe ich auch noch in Erinnerung. Mir gefiel besonders die eigene Trasse der Badner Bahn hinter den Buden.

Erdberg

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #871 am: 28. Februar 2024, 09:28:11 »
Für mich bemerkenswert: die Schneehaufen an den Gehsteigen. Das ist eine Kindheitserinnerung. Früher waren die in der ganzen Stadt zu sehen, wenn es Schnee gegeben hat. Die Parkplätze waren noch nicht so voll wie heute, also wurden die Schneehaufen in den Gassen oft auf der Straße (neben dem Gehsteig) angelegt. Als Buben sind wir da natürlich hinaufgekletter (und wenn es eisig war, heruntergefallen - mit unterschiedlichen Folgen). Wie lange es diese Haufen schon nicht mehr gibt? ich weiß es nicht, seit 1985 bin ich nicht mehr in Wien wohnhaft...

 

fr3

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #872 am: 28. Februar 2024, 14:22:21 »
Ja, die Schneehaufen. Sie wurden von Tag zu Tag schmutziger - Wien heizte bis weit in die 1970er hauptsächlich mit Koks - und zur Dekoration gab es jede Menge Hundstrümmel darauf. Ist für mich auch eine Erinnerung, da ich 1983 Wien verlassen habe.

nord22

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #873 am: 28. Februar 2024, 18:57:36 »
Von dieser Fotostelle gibt es wenig Aufnahmen der Linie 8: M 4043 + k5 + k5 (beide k5 frisch hauptuntersucht) am Währinger Gürtel bei der Abzweigung der Linie 40 Richtung Börse 1954 (Foto: Harald Herrmann).

LG nord22

N1

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #874 am: 29. Februar 2024, 00:42:18 »
Für mich bemerkenswert: die Schneehaufen an den Gehsteigen. [...] Wie lange es diese Haufen schon nicht mehr gibt? ich weiß es nicht, seit 1985 bin ich nicht mehr in Wien wohnhaft...
Naja, solange es in Wien noch schneit, solange wird es auch Schneehaufen geben. Ist ja nicht so, dass der Klimawandel und die Salzerei dem Schnee in Wien endgültig den Garaus gemacht haben. Das letzte große Schneeereignis war, wenn ich mich recht entsinne, Anfang 2013. Da gab es auch besagte Schneehaufen und -wälle, weil noch anständig geräumt wurde. Und das Salz wirkt halt auch nur, wenn es nicht allzu viel schneit. Anders hingegen letzten Dezember: Da gab's zwar auch eine erkleckliche Menge der weißen Pracht, aber gleichzeitig auch einen Totalausfall der Schneeräumung.

In den 90er-Jahren hat's im Winter noch recht viel geschneit. Pünktlich um vier Uhr am Morgen standen die Hausmeister mit ihren Schneeschaufeln parat und schaufelten den Schnee gen Grünflächen. Das laute Kratzen der metallenen Schaufeln am Asphalt hat einen stets zuverlässig geweckt. Sobald die Schneeschicht auf den Wegen eine Höhe von zwei Zentimetern (oder so) überschritten hat, wurde wieder geschaufelt. Wenn es viel geschneit hat, waren die Grünflächen von besagten Wällen regelrecht eingefasst, wobei sich der geräumte Schnee an den Ecken besonders türmte. Wehe, du hast es als Kind gewagt, mit dem Plastikbob einen solchen Haufen herunterzuschlittern. Sofort hat dich ein Hausmeister auf das Unflätigste zusammengesch*ssen. Hingegen war es ein Kavaliersdelikt, wenn die zahlreichen Vierbeiner ihr großes oder kleines Geschäft im Schnee verrichtet haben. Immerhin sah man das bei Vorhandensein einer Schneedecke deutlicher als sonst. Ich habe die Grünflächen bei mir im Hof eigentlich nur betreten, wenn sie nicht grün, sondern weiß waren, der biologischen Tretminen wegen.
Ich hab da so eine seltsame Erinnerung, wo ich nicht weiß, ob mir selbige einen Streich spielt. Stimmt es, dass man früher den geräumten Schnee teilweise in den Donaukanal gekippt hat? Oder kippte man "nur" den zusammengekehrten Streusplitt hinein?

Wie auch immer. Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends sind die Schneefälle deutlich seltener geworden. Die defacto Aufhebung des Salzstreuverbots (2003?) hat das Ihre dazu beigetragen, dass der Schnee in der Stadt zu einem Ausnahmeereignis geworden ist, das nur mehr alle paar Jahre in einem nennenswerten bzw. bemerkbaren Ausmaß stattfindet.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

coolharry

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #875 am: 29. Februar 2024, 08:10:05 »
Ich hab da so eine seltsame Erinnerung, wo ich nicht weiß, ob mir selbige einen Streich spielt. Stimmt es, dass man früher den geräumten Schnee teilweise in den Donaukanal gekippt hat? Oder kippte man "nur" den zusammengekehrten Streusplitt hinein?

Ja man hat den Schnee früher in den Donaukanal gekippt. Auch anderswo wurde so verfahren bzw. wird teilweise auch noch so verfahren. In Wien hat man das, für bessere Wasserqualität, eingestellt.
2013 hat man größere Mengen Schnee in die Kanalisation gekippt. Wo man das gemacht weiß ich jetzt allerdings nicht. Ich weiß nur das teilweise eine Schneeschmelzmaschine (Energievernichter XL oder so  :D) zum Einsatz kam.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Ferry

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #876 am: 29. Februar 2024, 09:46:52 »
Ja man hat den Schnee früher in den Donaukanal gekippt. Auch anderswo wurde so verfahren bzw. wird teilweise auch noch so verfahren. In Wien hat man das, für bessere Wasserqualität, eingestellt.

Ich glaube nicht, dass das Unterlassen des Kippens von Schnee in den Donaukanal maßgeblich zur Verbesserung seiner Wasserqualität beigetragen hat.  :)
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

60er

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #877 am: 29. Februar 2024, 10:30:03 »
Ja man hat den Schnee früher in den Donaukanal gekippt. Auch anderswo wurde so verfahren bzw. wird teilweise auch noch so verfahren. In Wien hat man das, für bessere Wasserqualität, eingestellt.
Nicht nur der Donaukanal. Das Wienflussbecken war auch ein beliebter Ablageort für Schnee. Aber auch diverse Lagerplätze an Land gab es zum Deponieren von Schnee.

Schneehaufen wie am Bild ersichtlich kenne ich auch noch. In den 80er- und 90er-Jahren gab es das noch regelmäßig.

gibsea106

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #878 am: 29. Februar 2024, 10:32:26 »
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off-topic:

Auch anderswo wurde so verfahren [...]

Ich erinnere mich, dass in den 80er Jahren der geräumte Schnee bei den Stationen Unter/Ober Sankt Veit und Braunschweiggasse in der linksseitigen Überlaufzone (wie nennt man das wirklich?) des Wienflusses abgeladen wurde.

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fr3

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #879 am: 29. Februar 2024, 11:22:25 »
Wir schweifen zwar vom Thema ab, aber zur Beseitigung der Schneehaufen gibt es eine historische Ansicht in der Rechten Wienzeile (1050). Im Haus nr. 71 (zum Wassermännlein) gibt es bis heute ein Depot der MA48. Vor diesem entstand die Aufnahme. Offenbar wurde der Schnee hier abgeladen. Vier interessante Details auf dem Bild: Der Lastwagen hatte eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 miles per hour (britische Besatzungszone); der dahinterliegende Ernst-Arnold-Park war gegen die Straße mit einer früher typischen Einzäunung eingefasst - heute verschwunden. Im Hintergrund das ehemalige Tröpferlbad in der Linken Wienzeile Ecke Esterhazygasse, welches wegen seines Schornsteins auf der Kuppel im Volksmund "Tintenfass" genannt wurde. Es muss irgendwann in den späten 1980ern verschwunden sein, denn heute befindet sich dort ein Neubau.
Gut sichtbar auch die Fahrleitung der Straßenbahn, welche einst in der Rechten Wienzeile/Hamburgerstraße zwischen Pilgramgasse und Naschmarkt/Karlsplatz fuhr (Linie 61?).

Bildquelle: ÖNB
Aufnahmedatum 01.01.1950
Photograph Franz Blaha



hewerner

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #880 am: 29. Februar 2024, 14:54:00 »
Gut sichtbar auch die Fahrleitung der Straßenbahn, welche einst in der Rechten Wienzeile/Hamburgerstraße zwischen Pilgramgasse und Naschmarkt/Karlsplatz fuhr (Linie 61?).

Es war die Linie 61 in beiden Richtungen, damals gab es noch die Hamburgerstraße in beiden Richtungen.
Lg Helmut

N1

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Re: Linie 8 (1907-1989)
« Antwort #881 am: 29. Februar 2024, 15:44:49 »
Wir schweifen zwar vom Thema ab, aber zur Beseitigung der Schneehaufen gibt es eine historische Ansicht in der Rechten Wienzeile (1050). Im Haus nr. 71 (zum Wassermännlein) gibt es bis heute ein Depot der MA48. Vor diesem entstand die Aufnahme.
Um noch mehr abzuschweifen: Besagtes Haus war der einzige während des Ständestaatregimes begonnene und vollendete Gemeindebau. Die Stadt wollte damit dem privaten Wohnhausbau demonstrieren, wie man rentable Kleinwohnungshäuser errichtet. Nachdem das nichts gefruchtet hat, wurden zwei kleine städtische Wohnbauprogramme ins Leben gerufen. Deren Resultate wurden, da keines der Häuser vor 1938 fertiggestellt wurde, dann von den Nazis vereinnahmt.
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher