Autor Thema: System Rheinfeder  (Gelesen 48803 mal)

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #45 am: 29. Juni 2017, 22:04:52 »
Da kommt mir schon wieder das Schweinsschnitzel hoch – warum zum Teufel gehen die davon aus, dass es für Weichen nicht geeignet ist, wenn sie null Erfahrung damit haben? ::)
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

13er

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #46 am: 29. Juni 2017, 22:29:26 »
Da kommt mir schon wieder das Schweinsschnitzel hoch – warum zum Teufel gehen die davon aus, dass es für Weichen nicht geeignet ist, wenn sie null Erfahrung damit haben? ::)
Da gehts wohl eher um Arbeitsplatzerhaltung in der HW. Es steht ja in den Folien, dass die Gleise schon fix und fertig vormontiert geliefert werden. Wenn man das auch noch mit Weichen machen würde, wozu gibt es dann noch diese HW-Abteilung?
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

hema

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #47 am: 30. Juni 2017, 00:47:57 »
Nur wenn du das bei der VOEST so bestellst, bekommst du die fix fertig gebogenen und vorbereiteten Schienenstücke!  ;)
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T1

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #48 am: 01. Juli 2017, 15:35:58 »
Ich hab hier mal einige interessante Seiten aus der Präsentation herauskopiert, die ich von der Voest erhalten habe. Ich denke, da kann man sich dann einiges besser vorstellen (manche Formulierungen und scheinbare Schreibfehler erklären sich dadurch, dass der Verantwortliche Holländer ist) :
Interessante Präsentation, danke.

Mittlerweile sollte Rasengleis aber auch ohne durchgängige Versiegelung unter den Gleisen wie beim System Rheinfeder möglich sein.

Ich habe in Erinnerung, dass dann mit Betonschwellen gearbeitet wird. Eine französische Stadt, ich glaube es war Tours, hat dies schon flächendeckend eingesetzt.

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #49 am: 01. Juli 2017, 15:53:06 »
Mittlerweile sollte Rasengleis aber auch ohne durchgängige Versiegelung unter den Gleisen wie beim System Rheinfeder möglich sein.
Ich habe in Erinnerung, dass dann mit Betonschwellen gearbeitet wird. Eine französische Stadt, ich glaube es war Tours, hat dies schon flächendeckend eingesetzt.

Eh - entweder wie auf Bild 12, mit Drainagelöchern in der durchgehenden Platte, oder mit nach unten offener Langschwelle wie in Wien oder Bordeaux - die ist aber halt aufwendiger. Die Bauform wie auf Bild 12 scheint mir die einfachste und billigste.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

traveller23

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #50 am: 24. Juli 2017, 06:31:03 »
Cooles System! Wißt ihr ob das bei den Neubauten zB. O Nordbahnhof schon eingesetzt wird?

Linie 41

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #51 am: 24. Juli 2017, 12:30:26 »
Woher sollen wir für Verlängerungen, die noch weit vor der Ausführungsphase sind diese Information haben?
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

W_E_St

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #52 am: 02. August 2017, 12:35:45 »
Am Bergerplatz wird es jedenfalls nicht eingesetzt. Alles andere wird sich wohl mit den Erfahrungen aus der Kloburger Straße entscheiden, es sei denn die Entscheidung ("Zawos brauch ma des?") ist eh schon längst gefallen.

Was mir noch unklar ist: kann man Rheinfeder eigentlich unter dem rollenden Rad bauen wie die diversen Wiener Eigenerfindungen oder braucht es dazu eine Totalsperre?
"Sollte dies jedoch der Parteilinie entsprechen, werden wir uns selbstverständlich bemühen, in Zukunft kleiner und viereckiger zu werden!"

(aus einer Beschwerde über viel zu weit und kurz geschnittene Pullover in "Good Bye Lenin")

Schienenchaos

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #53 am: 02. August 2017, 13:03:04 »
Was mir noch unklar ist: kann man Rheinfeder eigentlich unter dem rollenden Rad bauen wie die diversen Wiener Eigenerfindungen oder braucht es dazu eine Totalsperre?
In Linz wurde im Letzten Sommer in der Landstraße unter rollendem Rad eine Rheinfeder verbaut. Mir stellt sich nur die Frage nach der Verarbeitungsqualität und Ordnungsgemäßen Abbindezeiten. 
Der größte Haken an der Rheinfeder ist aber wohl die Oberbauerkstätte der WL, der man ein neues System wohl kaum beibringen wird können.

5er

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #54 am: 02. August 2017, 15:54:18 »
In Linz wurde im Letzten Sommer in der Landstraße unter rollendem Rad eine Rheinfeder verbaut. Mir stellt sich nur die Frage nach der Verarbeitungsqualität und Ordnungsgemäßen Abbindezeiten. 
Der größte Haken an der Rheinfeder ist aber wohl die Oberbauerkstätte der WL, der man ein neues System wohl kaum beibringen wird können.
Laut der Grafik wurden dabei aber nur die Schienen getauscht, da sollte es ja keine Abbindezeiten geben.

hema

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #55 am: 02. August 2017, 20:02:02 »
Da ist ja auch der Sinn dieses Systems, man muss nur die Schienen tauschen, allfällig aufgetretene Niveauänderungen der Trageplatte lassen sich mit Stellschrauben ausgleichen. Man muss hier nicht die gesamte Platte neu gießen.
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denond

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #56 am: 02. August 2017, 20:14:42 »
Am Bergerplatz wird es jedenfalls nicht eingesetzt. Alles andere wird sich wohl mit den Erfahrungen aus der Kloburger Straße entscheiden, es sei denn die Entscheidung ("Zawos brauch ma des?") ist eh schon längst gefallen.

Was mir noch unklar ist: kann man Rheinfeder eigentlich unter dem rollenden Rad bauen wie die diversen Wiener Eigenerfindungen oder braucht es dazu eine Totalsperre?

Ich würde meinen, wenn ich das System das erste Mal installiere, dann wäre/ist eine Totalsperre, oder eingleisiger Betrieb über Kletterweichen, für die Genauigkeit der Arbeiten und der Abbindezeit des Materials schon von Vorteil. Alle anderen zukünftigen Arbeiten kann man mühelos unter rollendem Betrieb durchführen. Die Totalsperre ist halt die Unternehmengünstigere. Komisch: in Linz, auf 900mm Spurweite, da funktionierts?

Und zu der Weichenschmiede in der Z-W:

Die Arbeiter, die dort schon seit Jahren in dieser Sparte Schienen-/Weichenbau tätig sind, sind hochqualifizierte Schlosser, die auch die modernsten Maschinen haben und auch diese geforderte Qualität - genau so wie die VOEST - liefern könnten. Das gleiche gilt für den Wagenbau. Nur lassen müßte man sie...
In den oberen Etagen sitzen halt nach wie vor WL-Ignoranten, die glauben, ihr eigenes Süppchen kochen zu müssen. Daran krankt es.

5er

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #57 am: 02. August 2017, 21:53:01 »
Komisch: in Linz, auf 900mm Spurweite, da funktionierts?

Wieso sollte es auf 900mm Spurweite nicht funktionieren?

W_E_St

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #58 am: 14. August 2017, 14:28:40 »
Gut, d.h. bei der Errichtung wäre eine Totalsperre naheliegend, während beim Wiener System prinzipiell alles unter rollendem Rad gemacht werden kann - trotzdem aber oft nicht gemacht wird, siehe Wallensteinplatz, siehe Währinger Straße, usw. Ist also beim besten Willen kein gravierender Nachteil von Rheinfeder.

Da man beliebige Gleiseindeckungen verwenden kann, sehe ich so als interessierter Laie eigentlich nur Vorteile bei Rheinfeder, es sei denn es wären exorbitante Lizenzgebühren oder dergleichen zu bezahlen!
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denond

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Re: System Rheinfeder
« Antwort #59 am: 14. August 2017, 17:41:21 »
Gut, d.h. bei der Errichtung wäre eine Totalsperre naheliegend, während beim Wiener System prinzipiell alles unter rollendem Rad gemacht werden kann - trotzdem aber oft nicht gemacht wird, siehe Wallensteinplatz, siehe Währinger Straße, usw. Ist also beim besten Willen kein gravierender Nachteil von Rheinfeder.

Da man beliebige Gleiseindeckungen verwenden kann, sehe ich so als interessierter Laie eigentlich nur Vorteile bei Rheinfeder, es sei denn es wären exorbitante Lizenzgebühren oder dergleichen zu bezahlen!


Man könnte nach wie vor auch beim Wiener System unter rollendem Rad die Gleise wechseln, nur ist im Laufe der Zeit seit 1995 das Problem entstanden, daß die Wagentype ULF immer mehr geworden ist und diese Wagentype sehr Oberbauunfreundlich ist. D.h.: Die Schienen, der Unter-/Oberbau wurden allerorts im gesamten Streckennetz schneller kaputt als es die Wiener Linien reparieren/austauschen können, auch durch den finanziellen Background.
Auf Deutsch: man kann nur flicken und nicht sanieren, die nötige Marie dafür fehlt. Und: in Wien muß man alles immer neu und selbst erfinden. Man sieht bei den Weichen ein Problem, Weichen gibt es für dieses System bereits von der VOEST. Sie kosten halt. Die Wiener Linien haben dazu eine Alternative... Aber dazu hab'  ich im vorigen Post schon geschrieben.

@5er: das meinte ich mit den 900mm damit: in Linz redet man nicht viel, da baut man, in Wien mit 1435mm  :o   In Linz sind aber die Gleise nicht so kaputt wie in Wien

Der ULF braucht für seine Wagenbauart - seine hohe Radlast - ein sehr stabiles und festes Gleissystem wie es eben Rheinfeder zu sein scheint. Es ist an der höchsten Zeit, dieses andere Gleissystem einzubauen, auszuprobieren und ich hoffe es bringt den gewünschten Erfolg. Man sieht ja, wo wir mit dem Wiener System angelangt sind...

Um Rheinfeder das Erste Mal in einen Streckenabschnitt einbringen zu können, brauche ich die Möglichkeit, dieses System vom Betrieb ungestört Einbauen, Aushärten, Feinjustieren zu können. Das geht am besten durch eine vorübergehende Betriebseinstellung. Auch, um in Ruhe die gewünschte Gleiseindeckung, sprich: Fahrbahnoberfläche herstellen zu können. Dort, wo bereits wieder IV fährt, ist es um ettliches ruhiger, leiser geworden, als vorher mit den Betonfeldern. Bin schon gespannt auf das Rollgeräusch/Fahrverhalten eines Schienenfahrzeuges durch die Klosterneuburger Straße.
Ein neuerlicher Schienentausch in einigen Jahren würde bei diesem System - vorausgesetzt es setzt sich durch - sicher während eines rollenden Betriebes und über Nacht möglich sein.