Das Thema Sinuslauf ist zwar anscheinend erschöpfend diskutiert, aber wegen eines recht persönlich adressierten Postings muss ich noch was einbringen.
Lieber Katana
In der Technik und auch in der Wissenschaft geht man sehr oft von Modellen aus (nicht Spielzeug- oder Eisenbahmodellen in 1:87), um etwas zu erklären, zu erforschen oder zu entwickeln. So eben auch dieses Doppelkegelmodell, das ein einfaches und anschauliches Erklärungsmodell für die Radgeometrie und den Sinuslauf ist. Vom Doppelkegel die unnötigen Teile weg zu lassen (also in der Mitte und außen alles weg zu schneiden, ergibt fürs erste das Rad, an da noch der Spurkranz dran gehört. Und dann kommt der Verfeinerungs- und Optimierungsprozess aus Theorie und langjähriger Praxis, der zu den heutigen Querschitten der Räder und Schienen geführt hat. Sich an fehlenden Lagern und ähnlichen Dingen bei dem Modell zu stoßen zeigt, dass du Probleme hast, zu abstrahieren und vereinfachte Modelle zu verstehen. Ich nehme nicht an, dass du trollen willst.
Falsch, ich hatte noch nie ein Problem, den Sinuslauf eines Doppelkegels oder einer Eisenbahnachse zu abstrahieren.
Richtig, ich will nicht trollen.
Ich habe im Grunde auf die in der Antwort #19 aufgestellte Behauptung repliziert, dass die Vollbahn dank der stärkeren Laufflächenkonizität eigentlich keine Spurkränze bräuchte:
... (bei großen Bögen der "großen" Bahn funktioniert das anders, da ist das leicht konische Profil der Radreifen dafür verantwortlich, da bräuchte man – zumindest theoretisch – keine Spurkränze).
Zuletzt:
Der Sinuslauf ist aber der Grund für die theoretische Unnötigkeit der Spurkränze, da sich die Achse dadurch selbst zentriert.
Beim Gedanken an einen Stillstand des Fahrzeugs in einem Bogen mit einer Bogenüberhöhung von 100 oder 150 mm stelle ich mir die Frage, wie stark der Kegel der Räder ausgeprägt sein müsste, um die kurveninneren Spurkränze obsolet zu machen. Ebenfalls ganz theoretisch. Oder ist das schon wieder zu praktisch?
Die Spurkränze machen für mich den Unterschied zwischen Sinuslauf - der für die Spurführung in den meisten Situationen sorgt - und einer vollwertigen Spurführung aus.