Autor Thema: U-Bahnbau und Demos (war: Neues U-Bahn-Zeitalter für Wien: U5 fährt vollautomatisch)  (Gelesen 35489 mal)

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coolharry

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Na dann rechne dir mal deinen CO2 Ausstoß aus und dann versuch deinen Kindern, Enkeln, Neffen, Nachbarnskindern zu erklären warum du mit Schuld bist das dieser Planet endgültig vor die Hunde geht.
Und wie hoch ist der CO2-Ausstoß einer Urlaubsreise in die Karibik?  ;)

Als ob ich mir die je leisten könnte.  :'(
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

moszkva tér

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Bezahlen darf der Depp von Autofahrer aber die Vignette, Steuer für: Sprit, Nova, Kfz Steuer, Versicherungssteuer.
Vignette: Er benützt ja auch als einziger die Autobahn. Für die Allgemeinheit wichtige LKW bezahlen sowieso pro Kilometer.
Sprit: Verbrennung von petrochemischen Produkten ist Ressourcenverschwendung, ergo ist die Steuer gerechtfertigt
Kfz-Steuer: Andere Dinge werden auch versteuert, Kapitalerträge, Alkohol, Tabakwaren – Autofahrer sind nicht die erwähnenswerte Ausnahme
Versicherungssteuer: Keine Relevanz, gilt für jegliche andere Versicherung genauso
Nova: Einziger Punkt, den man diskutieren kann – ist aber umweltpolitisch verständlich, wer Autos fährt, die mehr verbrauchen als notwendig verursacht auch mehr Schaden
Diskutieren könnte man natürlich, in welcher Form diese Steuern eingehoben werden, die Höhe steht aus meiner Sicht außer Diskussion (bzw. sollte es sogar mehr sein):
Vignette: Ist unfair, weil sie bevorzugt Vielfahrer. Außerdem würde ich als Lenkungseffekt eher die Autobahnen billiger/gratis machen und dafür die Nutzung der Nebenstraßen und Ortsdurchfahrten preislich staffeln. Weil ich will ja einen Lenkungseffekt erzielen, dass Autos (und insbesondere Schwerverkehr) nicht durch die Orte fahren. Das wäre sozusagen eine flächendeckende City- bzw. Village-Maut in ganz Österreich.
Sprit, KFZ-Steuer und Nova sowie bis zu einem gewissen Grad auch die Straßennutzungsgebühr: Könnte man alles in den Spritpreis hineinrechnen. Wer mehr fährt, soll auch mehr zahlen. Wer wenig fährt, soll weniger zahlen. Derzeit ist es so, dass das Auto an Fixkosten sehr teuer ist, aber in der Nutzung relativ billig. Wer also schon ein Auto hat und bezahlt, fährt auch entsprechend mehr (und unnötig) herum. Würde man da die Steuerlast mehr in Richtung Verbrauch verlagern, würden die Leute, die mehr fahren und auch einen Spritsäufer haben, mehr bestraft werden gegenüber Leuten, die wenig fahren und/oder ein sparsames Auto haben.
Das geht aber eher nur auf gesamteuropäischer Ebene durchzusetzen, weil sonst öffnet man dem Tanktourismus Tür und Tor (übrigens aufgrund der billigeren Spritpreise in Österreich verglichen mit fast allen Nachbarländern ein sehr lukratives Geschäft für uns).

Ein bisserl schockierend find ichs schon, wie viele demokratiepolitisch zumindest bedenklichen Aussagen hier kommen...
Dann wart einmal auf 2019, wenn die ersten Demos stattfinden und es überhaupt keine Ausweichmöglichkeit mehr gibt, wenn man z.B. vom Schottentor zum Karlsplatz will.
Du wirst dich wundern, was noch alles geht... U2-Schottenring-U4 oder U2-Praterstern-U1 zum Beispiel  :lamp:

haidi

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Das geht aber eher nur auf gesamteuropäischer Ebene durchzusetzen, weil sonst öffnet man dem Tanktourismus Tür und Tor (übrigens aufgrund der billigeren Spritpreise in Österreich verglichen mit fast allen Nachbarländern ein sehr lukratives Geschäft für uns).
Aber unsere CO2-Bilanz belastet. Österreich wollte den Tanktourismus herausrechnen, die EU sagt nein.
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60er

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Dann wart einmal auf 2019, wenn die ersten Demos stattfinden und es überhaupt keine Ausweichmöglichkeit mehr gibt, wenn man z.B. vom Schottentor zum Karlsplatz will. Nur, weil man das Demorecht am Ring vorübergehend einschränkt, geht daran nicht die Demokratie zugrunde. Es gibt auch jetzt schon Orte, wo Demos nicht stattfinden dürfen...
Es gibt Ausweichmöglichkeiten über drei andere U-Bahn-Linien. Die Fahrgastströme werden sich mit Sperre der Lastenstraßen-U2 sowieso verlagern, ab Praterstern auf die U1, ab Schottenring auf die U4, ab Volkstheater auf die U3 und ab Karlsplatz auf U1 und U4. Die Ringstraßenbahn wird nur einen Bruchteil der Fahrgäste übernehmen müssen, die jetzt in der U2 sitzen. Bei vergangenen U2-Sperren gab es nicht einmal einen SEV, das Bestandsnetz schaffte damals die Fahrgäste locker.

Der Ring wird nicht komplett von Demos und diversen anderen Veranstaltungen (Marathon) freizubekommen sein. Es wird aber deswegen die Welt nicht untergehen.

Das geht aber eher nur auf gesamteuropäischer Ebene durchzusetzen, weil sonst öffnet man dem Tanktourismus Tür und Tor (übrigens aufgrund der billigeren Spritpreise in Österreich verglichen mit fast allen Nachbarländern ein sehr lukratives Geschäft für uns).
Ob der Tanktourismus wirklich so ein lukratives Geschäft ist, weiß ich nicht. Jeder zusätzlich getankte Liter wirkt sich auf unsere CO2-Bilanz negativ aus und die Strafzahlungen sind nicht zu verachten, wenn wir unsere Klimaziele verfehlen.

hema

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Vignette: Ist unfair, weil sie bevorzugt Vielfahrer. Außerdem würde ich als Lenkungseffekt eher die Autobahnen billiger/gratis machen und dafür die Nutzung der Nebenstraßen und Ortsdurchfahrten preislich staffeln. Weil ich will ja einen Lenkungseffekt erzielen, dass Autos (und insbesondere Schwerverkehr) nicht durch die Orte fahren. Das wäre sozusagen eine flächendeckende City- bzw. Village-Maut in ganz Österreich.
Sprit, KFZ-Steuer und Nova sowie bis zu einem gewissen Grad auch die Straßennutzungsgebühr: Könnte man alles in den Spritpreis hineinrechnen. Wer mehr fährt, soll auch mehr zahlen. Wer wenig fährt, soll weniger zahlen. Derzeit ist es so, dass das Auto an Fixkosten sehr teuer ist, aber in der Nutzung relativ billig. Wer also schon ein Auto hat und bezahlt, fährt auch entsprechend mehr (und unnötig) herum. Würde man da die Steuerlast mehr in Richtung Verbrauch verlagern, würden die Leute, die mehr fahren und auch einen Spritsäufer haben, mehr bestraft werden gegenüber Leuten, die wenig fahren und/oder ein sparsames Auto haben.
Das ist alles vollkommen richtig. Leider sehen das Politik und Lobbies anders!   :-X


Zitat
Das geht aber eher nur auf gesamteuropäischer Ebene durchzusetzen, weil sonst öffnet man dem Tanktourismus Tür und Tor (übrigens aufgrund der billigeren Spritpreise in Österreich verglichen mit fast allen Nachbarländern ein sehr lukratives Geschäft für uns).
Statt bis zum St. Nimmerleinstag auf Europa zu warten (Wer weiß, was denen da noch alles an Unsinn einfällt!?  :o ), könnte Österreich mal schrittweise anfangen. Z.B. den Treibstoff grad soviel höher besteuern, dass wir etwa 20 Prozent über unseren Nachbarn liegen und im Gleichschritt die Nova (oder die Versicherungssteuer) senken. Für den Vielfahrer wird es teurer, den Wenigfahrer billiger und der Finanzminister verliert keinen Cent! Natürlich darf man dann Pendlern den höheren Aufwand nicht refundieren, wie das dämliche Pendlerpauschale ("Straßenverstopfungsprämie") überhaupt gänzlich gestrichen gehört. An der letzten Erhöhung des Pauschales durch die Schottermitzi, die aus rein taktischen Gründen angesichts der bevorstehenden Wahl erfolgte, kiefeln wir Steuerzahler heute noch!   :down:
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haidi

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Statt bis zum St. Nimmerleinstag auf Europa zu warten (Wer weiß, was denen da noch alles an Unsinn einfällt!?
Genau genommen weniger als unseren eigenen Politikern.
Zitat
  :o ), könnte Österreich mal schrittweise anfangen. Z.B. den Treibstoff grad soviel höher besteuern, dass wir etwa 20 Prozent über unseren Nachbarn liegen und im Gleichschritt die Nova (oder die Versicherungssteuer) senken. Für den Vielfahrer wird es teurer, den Wenigfahrer billiger und der Finanzminister verliert keinen Cent! Natürlich darf man dann Pendlern den höheren Aufwand nicht refundieren, wie das dämliche Pendlerpauschale ("Straßenverstopfungsprämie") überhaupt gänzlich gestrichen gehört. An der letzten Erhöhung des Pauschales durch die Schottermitzi, die aus rein taktischen Gründen angesichts der bevorstehenden Wahl erfolgte, kiefeln wir Steuerzahler heute noch!   :down:
Das Pendlerpauschale bekommen wenigstens alle und zwar die Kosten für die öffentlichen Verkehrsmittel. In Deutschland darf man meines Wissens das (dort allerdings niederigere) Kilometergeld absetzen, wenn manmit dem Auto fährt.
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Ferry

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Re: U-Bahnbau und Demos
« Antwort #81 am: 06. Dezember 2017, 12:46:23 »
Dann wart einmal auf 2019, wenn die ersten Demos stattfinden und es überhaupt keine Ausweichmöglichkeit mehr gibt, wenn man z.B. vom Schottentor zum Karlsplatz will.

Jo mei. Dann geh ich halt 15 Minuten zum Fuß. In dem Fall tu ichs gern - oder zumindest unendlich Mal lieber, wie wenn die Bim wegen eines Falschparkers oder sonstigen Kinkerlitzchen nicht fährt.

Ja, du vielleicht. Es gibt aber, und das wird hier immer wieder vergessen, Menschen, die tun sich nicht so leicht: Mütter mit Kleinkindern, Gehbehinderte, sonstige, gesundheitlich Beeinträchtigte. Und für die ist eine Strecke, für die du 15 Minuten brauchst, eine Weltreise und somit zu Fuß nicht zu bewältigen. Schon mal daran gedacht? Jo mei.  ::)
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

hema

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Das macht die Sache aber nicht wirklich besser!
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Klingelfee

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Das Pendlerpauschale bekommen wenigstens alle und zwar die Kosten für die öffentlichen Verkehrsmittel
Das macht die Sache aber nicht wirklich besser!

Aber viele würden dann lieber in die Arbeitslose gehen, als dann sich 2 Stunden in die Bahn zu setzten. ich weiß nicht ob das dann sinnvoll ist.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

Linie 41

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In Deutschland darf man meines Wissens das (dort allerdings niederigere) Kilometergeld absetzen, wenn manmit dem Auto fährt.
30 Cent/km in nur eine Fahrtrichtung oder den Preis des ÖV-Tickets, das man gekauft hat. Als Ticketinhaber kann man die teurere der beiden Varianten absetzen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

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Aber viele würden dann lieber in die Arbeitslose gehen, als dann sich 2 Stunden in die Bahn zu setzten. ich weiß nicht ob das dann sinnvoll ist.
Sooo lustig ist es auch wieder nicht, arbeitslos zu sein. Ausnahmen bestätigen die Regel!
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Das was sich heute anlässlich der OSZE abspielt, sind mindestens 15 Demonstrationen.

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Linie 58

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Re: U-Bahnbau und Demos
« Antwort #87 am: 07. Dezember 2017, 17:48:15 »
Ja, du vielleicht. Es gibt aber, und das wird hier immer wieder vergessen, Menschen, die tun sich nicht so leicht: Mütter mit Kleinkindern, Gehbehinderte, sonstige, gesundheitlich Beeinträchtigte. Und für die ist eine Strecke, für die du 15 Minuten brauchst, eine Weltreise und somit zu Fuß nicht zu bewältigen. Schon mal daran gedacht? Jo mei.  ::)

Ach, echt? Komisch, es gibt einen Häuserblock parallel zum Ring auf gesamter Länge eine sechs- bis achtspurige Straße, auf der ein entsprechendes Angebot für genau diese Personengruppen eingerichtet werden kann. Zumindest an den paar Tagen im Jahr, an denen der Ring wirklich komplett gesperrt werden muss. Das hat bei der U6-Sperre funktioniert und funktioniert weltwelt in jedem kleinen Kaff, das ÖPNV betreibt. Widerspricht halt ein bisserl der Prämisse der freien Fahrt für die freien Radldreher.

Deine augenrollenden Belehrungen mir gegenüber kannst dir jedenfalls sparen, danke.

Schienenbremse

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Re: U-Bahnbau und Demos
« Antwort #88 am: 07. Dezember 2017, 18:08:40 »
Deine augenrollenden Belehrungen mir gegenüber kannst dir jedenfalls sparen, danke.

Wer nicht einstecken kann, braucht auch nicht auszuteilen. Mäßigung in der Ausdrucksweise ist gefragt!

Ferry

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Re: U-Bahnbau und Demos
« Antwort #89 am: 09. Dezember 2017, 17:43:14 »
Ach, echt? Komisch, es gibt einen Häuserblock parallel zum Ring auf gesamter Länge eine sechs- bis achtspurige Straße, auf der ein entsprechendes Angebot für genau diese Personengruppen eingerichtet werden kann.
Zwischen Ring und Zweierlinie sind es meistens zwei, manchmal sogar drei Häuserblöcke.

Und natürlich kann man einen SEV einrichten. Das kostet aber Geld und daher ist es fraglich, ob es dazu kommt.

Zitat von: Linie 58
Deine augenrollenden Belehrungen mir gegenüber kannst dir jedenfalls sparen, danke.

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