Autor Thema: [OTS] Hohe Spritpreise: Umstieg auf Öffis spart bis zu 800 Euro im Jahr  (Gelesen 7004 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Zitat
Hohe Spritpreise: Umstieg auf Öffis spart bis zu 800 Euro im Jahr
Utl.: Wiener Linien empfehlen Autofahrern Umstieg auf Jahreskarten =

   Wien (OTS) - Wer angesichts rasant steigender Benzinpreise das
Auto stehen lässt und sich eine Jahreskarte der Wiener Linien zulegt,
spart sich bares Geld. Gerade bei längeren Strecken beträgt die
Ersparnis durch den Umstieg auf die Öffis hunderte Euro pro Jahr: Wer
etwa in Hütteldorf wohnt und im Donauspital arbeitet, verbraucht pro
Jahr Benzin im Wert von über 1.250 Euro. Zum Vergleich: Die
Jahreskarte der Wiener Linien kostet ab 449 Euro pro Jahr und
inkludiert unbegrenzte Fahrten in Wien. Da Experten erwarten, dass
der Ölpreis mittelfristig weiter steigen wird, ist man mit einer
Jahreskarte der Wiener Linien deshalb auf jeden Fall auf der
günstigen Seite.

Bereits eine Wegstrecke von ca. 7,5 Kilometern zum Arbeitsplatz (etwa
vom Reumannplatz in den 1. Bezirk) verursacht allein an Benzinkosten
450 Euro pro Jahr - Anschaffungskosten, Parkpickerl, Vignette,
Versicherung oder Reparaturen kosten zusätzlich viel Geld.

U-Bahn, Bus und Bim: Immer mehr StammkundInnen
Mit rund 360.000 verkauften Jahreskarten erreichen die Wiener Linien
im internationalen Vergleich einen Spitzenplatz. Grund: die
preiswerten Tarife, die im Europa-Vergleich im unteren Drittel
liegen. Teurer als Wien sind u.a. Zürich, Nürnberg, Hamburg, Lyon,
München, und Berlin. Am teuersten sind Jahreskarten in Frankfurt (760
Euro), Köln (798 Euro) und London (1176 Euro).

Umstieg gut für Geldbörse und Klima
Nicht nur das eigene Budget, auch die Umwelt wird geschont. Wer auf
Öffis umsteigt, spart pro Jahr bis zu 1.500 Tonnen CO2 ein.
Schließlich verursacht die U-Bahn um ein Zehntel weniger
CO2-Emissionen als ein Pkw.

Quelle:  http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20110310_OTS0051/hohe-spritpreise-umstieg-auf-oeffis-spart-bis-zu-800-euro-im-jahr

Einmal eine sehr sinnvolle Aussendung! Hoffentlich wird den Menschen nun langsam bewusst, dass das Auto sich am absteigenden Ast befindet. Angeblich plant die EU ja ein Gesetz, wonach 2030 nur mehr die Hälfte des (benzinbetriebenen) IV in Städten vorhanden sein soll und 2050 überhaupt keine Benziner mehr in der Stadt fahren dürfen.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Z-TW

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2297
800.-  Ersparnis interessiert die Autosüchtler nicht!

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
800.-  Ersparnis interessiert die Autosüchtler nicht!
Allerdings bewegen wir uns gleich in einem noch weit höheren Bereich, wenn man die Anschaffungskosten, Reparaturen, Versicherung etc. auch einrechnet. Also wenn man – was für viele definitiv machbar wäre – überhaupt auf ein Auto verzichtet.
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36089
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Aus der Sicht des Autofahrers bedeutet eine Jahreskarte nur Zusatzausgaben. Das Auto kostet "nichts", weu des ghert jo eh mir.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

Ferry

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 11477
Allerdings bewegen wir uns gleich in einem noch weit höheren Bereich, wenn man die Anschaffungskosten, Reparaturen, Versicherung etc. auch einrechnet. Also wenn man – was für viele definitiv machbar wäre – überhaupt auf ein Auto verzichtet.
Seinerzeit, als die Grünen einer Literpreis von 20.- ATS haben wollten, gab es einen großen Aufschrei, man werde sich das nicht leisten können, es werde keiner mehr Auto fahren, Arbeitsplätze seien in Gefahr usw usw. Und was haben wir heute? Ein Liter Super über 1.50 EUR, und gibt es irgendjemanden, der deswegen auf sein Auto verzichtet?
Ich kenne etliche eingefleischte Autofahrer, die auch 2.- EUR und mehr für einen Liter bezahlen würden. Zähneknirschend, aber sie würden es tun. Allenfalls würden sie sich einen kleineren Wagen mit geringerem Verbrauch anschaffen. Aber auf das Auto ganz verzichten? Nie!
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6410
Seinerzeit, als die Grünen einer Literpreis von 20.- ATS haben wollten, gab es einen großen Aufschrei, man werde sich das nicht leisten können, es werde keiner mehr Auto fahren, Arbeitsplätze seien in Gefahr usw usw. Und was haben wir heute? Ein Liter Super über 1.50 EUR, und gibt es irgendjemanden, der deswegen auf sein Auto verzichtet?
Ich kenne etliche eingefleischte Autofahrer, die auch 2.- EUR und mehr für einen Liter bezahlen würden. Zähneknirschend, aber sie würden es tun. Allenfalls würden sie sich einen kleineren Wagen mit geringerem Verbrauch anschaffen. Aber auf das Auto ganz verzichten? Nie!

Ja das war ein riesen Krach damals. Aber das ist schon ein ganz klein wenig her. Selbst der Liter Milch kostet seit dem wesentlich mehr.
Nennt man ja Inflation. Aber auch damals hätten viele die 20.- Schilling bezahlt und wären mit laufendem Motor vor der Disco gestanden.
Und 2€ sind noch immer nichts.

Ab 3€ könnte es aus heutiger Sicht, mit heutigen Einkommen, richtig lustig werden.

Aber bei 3€ stehen wir schon bei einem Rohölpreis von ca. 250Dollar fürs Fass. könnte also noch eine Zeitlang dauern. Und auch dieser Spritpreis ist spätetens dann vergessen, wenn sich in Lybien alle eingekriegt haben. Gut unter 1€ wirds, Gott sei Dank, nie wieder geben aber Dauer hoch Preise sind auch immer wieder nur kurzweilige Phänomene.

Leid tun mir Leute die am Arsch wohnen und ohne Auto nirgends hin kommen. Und bevor jetzt wieder einer sagt die sind selber Schuld - es sind nicht alle selber Schuld.

Grüße

Harald
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

13er

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 27735
Aber bei 3€ stehen wir schon bei einem Rohölpreis von ca. 250Dollar fürs Fass. könnte also noch eine Zeitlang dauern. Und auch dieser Spritpreis ist spätetens dann vergessen, wenn sich in Lybien alle eingekriegt haben. Gut unter 1€ wirds, Gott sei Dank, nie wieder geben aber Dauer hoch Preise sind auch immer wieder nur kurzweilige Phänomene.
Mit Libyen hat das nur indirekt zu tun, die Preistreiberei beim Erdöl ist zum größten Teil auf Spekulation zurückzuführen. Natürlich ist es eine bequeme Ausrede, wenn wieder in einem erdölfördernden Land ein (Bürger-)Krieg ausbricht, das ja.
Leid tun mir Leute die am Arsch wohnen und ohne Auto nirgends hin kommen.
Natürlich, außerhalb der größten Ballungszentren wird das hart für die Bevölkerung. Zuhause würde ich auch nicht auf ein Auto verzichten können/wollen. Viele Wiener wissen gar nicht oder können es nicht genügend schätzen, welch unglaublicher Luxus es ist, dass alle 5 Minuten eine Tramway vorm Haus wegfährt! Das hätte ich mir als Jugendlicher so gewünscht, aber die Alternativen waren nur Autofahren oder, damit man ein Krügerl trinken auch kann, nicht zuhause übernachten :D
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Z-TW

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2297
In Tschechien und der Slowakei ist der Sprit nicht viel billiger als bei uns (oder ist er überhaupt billiger?) - und vergleicht man die dort geringeren Einnahmen mit den bei uns üblichen, entspricht das einem Spritpreis von locker 3.- bei uns. Dennoch wird - vor allem in der Slowakei - das Bahnnetz im großen Stil ausgedünnt. Also was sol's....


moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283
Der weltweit teuerste Sprit ist in der Türkei. Da kostet der Liter Super über 2 Euro. Bedenkt man noch, dass das Durchschnittseinkommen, v.A. am Land, deutlich niedriger ist, als in Österreich, ist das wirklich sauteuer.

Aber es wirkt: Es sind deutlich weniger Autos unterwegs als bei uns, und das Leben funktioniert dennoch. Mangels Automobilität existiert eine ausgezeichnete Nahversorgung.

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6410
Der weltweit teuerste Sprit ist in der Türkei. Da kostet der Liter Super über 2 Euro. Bedenkt man noch, dass das Durchschnittseinkommen, v.A. am Land, deutlich niedriger ist, als in Österreich, ist das wirklich sauteuer.

Aber es wirkt: Es sind deutlich weniger Autos unterwegs als bei uns, und das Leben funktioniert dennoch. Mangels Automobilität existiert eine ausgezeichnete Nahversorgung.

Die Türken sind generell fleissige Nahversorger.  Ausserdem gibts überall die Sammeltaxen. Nicht nur in den Tourismusgebieten. Weiters fahren in der Türkei sehr viele mit Autogas oder mit Erdgas, welche beide wesentlich billiger sind als konventionelles Super oder Diesel.

Und nur nebenbei. Die Türkei hat auch eine wesentlich höhere Arbeitslosenqoute als Österreich. Also viele haben gar keinen Grund zu fahren.

Grüße

Harald
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Z-TW

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2297

 Mangels Automobilität existiert eine ausgezeichnete Nahversorgung.

Mangelnde Nahversorgung bei uns im ländlichen Bereichen ist eine der Hauptursachen der Zwangsmobilität mit dem Auto. Doch gerade die Motorisierung hat dazu geführt.

moszkva tér

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 8283

 Mangels Automobilität existiert eine ausgezeichnete Nahversorgung.

Mangelnde Nahversorgung bei uns im ländlichen Bereichen ist eine der Hauptursachen der Zwangsmobilität mit dem Auto. Doch gerade die Motorisierung hat dazu geführt.
Eine Abwandlung von einem Radio-Jerewan-Witz:

- Was war früher da, das Huhn oder das Ei?
- Früher, da konnte man bei uns im Dorf alles kaufen!

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6410

Mangelnde Nahversorgung bei uns im ländlichen Bereichen ist eine der Hauptursachen der Zwangsmobilität mit dem Auto. Doch gerade die Motorisierung hat dazu geführt.

Der allgemein gestiegene Wohlstand hat da ja überhaupt nichts mit zu tun. Nein. Die Leute verdienen ja immer noch so viel wie 1950. Strom - was ist dass (Das ist kein Witz. Dort wo meine Mutter aufgewachsen ist bekamen sie erst 1958 Strom. Und das in Österreich)? Fließendes Wasser - ja wennst einen Bach daneben hast. Abwasser - wozu gibt eh das Plumpsklo.


Das Sterben der Nahversorgung ist nicht nur durch den höheren Motoriesierungsgrad zu erkläen, sondern auch durch die extreme Unwirtschaftlichkeit solcher Betriebe. Wenns Preise verlangen damits überleben können, hat man lieber auf diese Dinge vezichtet.


Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Z-TW

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2297
Beispiel ein Dorf im Weinviertel mit knapp 200 EW, Anfang 60er:
Volksschule, zwei Gasthäuser, zwei Lebensmittelhändler, Schuster, Mühle, Tischlerei. All das ist verschwunden. Der Ort ist zwar bewohnt, aber irgendwie tot. Bewegung findet nur mehr auf der Straße mit Fahrzeugen statt.

coolharry

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 6410
Es gibt hunderte Orte wo nix mehr ist. Das liegt aber nur zu einem kleineren Teil an der Massmotoriesierung. Bei 200 Einwohner kann kein Betrieb, der Strom, Gas, Wasser zahlen muss nicht sehr lange Überleben. Das konnten sie schon in den 60er nicht. Damals war es anscheinend aber den meisten egal wieviel sie verdient haben, solang es zum Leben reicht. Diese Einstellung ist aber genauso Tot wie die meisten Ortschaften. Jeder will mehr und mehr. Ausserdem wollten die Leute raus aus ihren Kaffs. Meine Oma ist schon in den 60er lieber 2 Stunden zu Fuss aus dem Tal Einkaufen gegangen (wenn mal genug Geld da war gabs mal den Postbus bei der Rückfahrt) als beim Greisler der nur eine halbe Stunde Fussmarsch weg war.
Persönliches spielte halt eben damals schon eine Rolle.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.