In dem vorher verlinkten (im übrgien sehr zu lobenden) Video ist von den hohen Kosten die Rede. Waren die wirklich der Grund für die Einstellung, oder war das nur ein willkommener Zusatzgrund für etwas anderes?
Soviel ich weiß, konnte sich Wien nicht mit NÖ über die Erhaltungskosten der Strecke einigen. Wien meinte, da die Strecke in Niederösterreich liegt, wäre das Land dafür zuständig (seit der Verlängerung der Linie 60 von Mauer nach Rodaun lag die 360er-Strecke ja zur Gänze auf niederösterreichischem Gebiet). Die Niederösterreicher wiederum sahen nicht ein, warum sie für die Erhaltungskosten einer Strecke aufkommen sollen, die von Wiener Fahrzeugen befahren wird und wo sämtliche Einnahmen aus dem Fahrscheinverkauf nach Wien fließen (wobei ich mich frage, wie das früher geregelt war).
Ein weiterer Aspekt war natürlich auch, dass die Strecke nur für Zweirichtungsfahrzeuge geeignet war und für den Betrieb mit modernen Fahrzeugen aufwendig hätte umgebaut werden müssen, wobei für die Errichtung einer Schleife bei der damaligen Endstation auch gar kein Platz gewesen wäre.
Diese beiden Aspekte - ungeklärte Finanzierung der Betriebskosten einerseits und keine oder nur extrem aufwendigen Möglichkeit der Adaptierung der Strecke für Einrichtungsfahrzeuge andererseits - führten schließlich zur Einstellung.
Dieselben Gründe waren letztlich auch maßgebend für die Einstellung der Strecke nach Groß-Enzersdorf, wobei dort zumindest Platz für die Errichtung einer Schleife gewesen wäre. Allerdings lag diese Strecke zum größten Teil in Wien, und es ist anzunehmen, dass die Adaptierung der ab Kagraner Platz fast durchgehend eingleisigen Strecke der Gemeinde zu teuer gekommen wäre.