d.h. bevorzugen würde ich einkommensabhängige Strafen, weil 50 Euro fürs Schnellfahren für Primarärzte oder Bankdirektoren vollkommen egal sind, für alleinerziehende, teilzeitarbeitende Elternteile aber äußerst schmerzhaft.
Stimmt! Auch die Einziehung des Fahrzeuges wäre in dem Zusammenhang in den meisten Fällen „einkommensabhängig“, weil reichere Leute tendenziell teurere Autos haben.
Den Führerschein würde ich aber nicht so schnell entziehen, zumindest nicht für immer. Denn was passiert sonst? Fahren die Leute halt vermehrt ohne Schein.
Dann muss man halt die Kontrolldichte erhöhen, die dann sicherstellt, dass die Leute eben nicht ohne Schein fahren. Die Delikte, die zur endgültigen Entziehung des Scheins führen, wären ja keine unvermeidbaren. Jemand der notorisch rast (z.B. mehr als doppelt so schnell wie erlaubt im Ortsgebiet und mehr also 50 km/h zu schnell außerhalb) macht das nicht „irrtümlich“, sondern in vollem Bewusstsein. Und jemand, der sich regelmäßig und unbelehrbar betrunken hinters Steuer setzt, mag krank sein, hat aber dennoch nichts als Lenker in einem Auto verloren. Jemand, der seine Kinder nicht ausreichend sichert (ja, auch dafür gibt es „Punkte“), ist verantwortungslos und Leute, die während der Fahrt mit dem Handy spielen, sind rücksichtslos. Alles das ist „vermeidbar“ - und auf vielen Handys gibt es bereits Einstellungen, die während der Fahrt keine Nachrichten zu einem durchstellen. Man muss sich halt unter Kontrolle haben - wenn das nicht der Fall ist, hat man - wie erwähnt - nichts hinter dem Lenkrad eines Fahrzeuges verloren!
Man muss die Leute erziehen und nicht strafen um des Strafens willen. Wenn die Leute einen Blödsinn machen, sollen sie ruhig dafür zahlen. Das darf auch weh tun. Aber Ziel soll es sein, dass sie danach diesen Blödsinn nicht mehr machen. Und nicht, dass sie dann noch mehr zahlen...
Die Androhung der Entziehung des Führerscheins ist ja ein Mittel zur Erziehung. Und wenn der notorische Autobahnraser weiß, dass er nicht alle 5 Jahre einmal erwischt wird, sondern alle paar Wochen bis Monate und nach dem 3. Entzug nie wieder fahren darf, wird sich sein Verhalten sehr schnell überlegen, wenn derart strenge Regelungen kommen. Und die, die sich trotzdem nicht zurückhalten können, haben eben nichts als Lenker auf der Straße verloren, auch wenn es sie den Job kostet.
Ich glaub in der Schweiz sind die Einkommensabhängig. Das wäre zumindest Treffsicherer als wenn alle einfach 300€ für 10km/h zuviel löhnen.
Ja, in der Schweiz sind die Strafen (teilweise) einkommensabhängig - vor allem aber sind die „Grundpreise“ schon ca. 10 mal so hoch wie bei uns. Da zahlt man für das Überfahren einer Sperrlinie im Ortsgebiet, um einen Stau auf dem asphaltierten, aber abmarkierten Gleiskörper der Straßenbahn zu „überholen“, weil man 100 m weiter vorne (legal) links abbiegen will dann nicht 30 Euro, sondern 300 Franken und bekommt ein Monat Fahrverbot.
So muss Verkehrskontrolle!