Autor Thema: Hochflurer auf den Linien 52 und 58  (Gelesen 166736 mal)

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Tatra83

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Re: Hochflurer auf den Linien 52 und 58
« Antwort #405 am: 26. November 2015, 15:54:57 »
. . . . denn diese (idiotische!) Programmierung kann man ja ändern.
Nur mit Trick! Standardmäßig geht es nicht.
Aber ULVK bringt es nicht zusammen, dass in einer zweigleisigen Schleife per Knopfdruck das richtige von zwei Signalen angesteuert wird. :fp:
Selbstverständlich ließe sich das ohne großen Aufwand ändern, wenn HASTUS, RBL und IBIS mal ausgereizt würden. Die Möglichkeit mit den zwei RBL-Haltepunkten für eine zweigleisige Schleife und den dafür notwendigen Routen im IBIS zur korrekten Weichensteuerung habe ich hier schon öfters angesprochen. Das wäre auch die Lösung für den Praterstern und allen anderen Punkten, an denen man extra einen zweizeiligen DFI aufgehangen hat, um die Wagennummer des nächsten Zuges anzuzeigen. Der Mehraufwand entstünde nur bei den zu pflegenden Routen.
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haidi

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Re: Hochflurer auf den Linien 52 und 58
« Antwort #406 am: 26. November 2015, 15:58:16 »
D.h. das System müsste sich "merken", wie die Zufahrtsweiche gestanden ist gestellt wurde als der Zug in die Schleife gefahren ist um dann das entsprechende Gleis frei zu geben?
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Tatra83

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Re: Hochflurer auf den Linien 52 und 58
« Antwort #407 am: 26. November 2015, 16:02:54 »
D.h. das System müsste sich "merken", wie die Zufahrtsweiche gestanden ist gestellt wurde als der Zug in die Schleife gefahren ist um dann das entsprechende Gleis frei zu geben?
Jein, der Zug weiß anhand seiner (logischen) IBIS-Route, ob er auf dem 52er oder 58er Gleis steht, weil die Route einige Meter zuvor die Weiche in die entsprechende Stellung gebracht hat. Eine IBIS-Route, die am Haltepunkt auf dem 52er Gleis endet, kann nur eine Nachfolge-Route besitzen, die am 52er Gleis beginnt. Somit weiß das IBIS, welches Anmeldetelegramm für die LSA beim Drücken auf die Fertigtaste gesendet werden muss.
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hema

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Re: Hochflurer auf den Linien 52 und 58
« Antwort #408 am: 26. November 2015, 16:14:00 »

Welcher Trick wäre das?
Ein Trick mit dem man das IBIS so programmieren müsste, dass das verwendete System/Programm (Zusammenspiel von IBIS, RBL und Standortmeldung) überlistet wird, weil auf die herkömmliche Art nicht geht.

Vom Fahrzeug aus kannst du da gar nicht machen, auch keinen Trick (außer aussteigen und drehen).  ;)




Aber ULVK bringt es nicht zusammen, dass in einer zweigleisigen Schleife per Knopfdruck das richtige von zwei Signalen angesteuert wird. :fp:
So wie derzeit in Wien RBL, IBIS und die Funk-Beeinflussung der Signalanlagen aufgebaut sind, geht es nicht. Außer, zumindest meiner Meinung nach, mit einer kreativen Ausnützung des Systems*. Aber das will man sicher nicht machen, das würde man für "Selbstbetrug" halten und so was machte man bei den WiLi noch nieeeee!





*) Oder, wie schon oben gesagt, mit einem Rückgriff auf das Mittel der Induktionsschleifen. Alles natürlich vorausgesetzt, man will/muss ausschließlich mit der im Betrieb bereits vorhandenen Technik auskommen.
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Re: Hochflurer auf den Linien 52 und 58
« Antwort #409 am: 26. November 2015, 16:33:06 »

Jein, der Zug weiß anhand seiner (logischen) IBIS-Route, ob er auf dem 52er oder 58er Gleis steht, weil die Route einige Meter zuvor die Weiche in die entsprechende Stellung gebracht hat. Eine IBIS-Route, die am Haltepunkt auf dem 52er Gleis endet, kann nur eine Nachfolge-Route besitzen, die am 52er Gleis beginnt. Somit weiß das IBIS, welches Anmeldetelegramm für die LSA beim Drücken auf die Fertigtaste gesendet werden muss.
Du hast hier einen Denkfehler. 52er haben im Zielcode immer das linke Gleis vorgegeben, 58er und 18er (auf Einziehfahrt) die Position am rechten Gleis. Selbst wenn für jede Linie auch ein Code für das andere Gleis vorgesehen wäre, müsste den ja erst rasch wer neu eingeben, wenn der Zug aufs andere Gleis fahren soll.

Die Weichensteuerung ist übrigens von der im IBIS eingegebenen Linie abhängig und nicht von Zielcodes!
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Re: Hochflurer auf den Linien 52 und 58
« Antwort #410 am: 26. November 2015, 16:36:00 »
Selbstverständlich ließe sich das ohne großen Aufwand ändern, wenn HASTUS, RBL und IBIS mal ausgereizt würden. Die Möglichkeit mit den zwei RBL-Haltepunkten für eine zweigleisige Schleife und den dafür notwendigen Routen im IBIS zur korrekten Weichensteuerung habe ich hier schon öfters angesprochen.

Das geht nur, solange die Züge auch auf die ihnen zugedachten Gleise fahren. Sobald ein Zug aufs andere Gleis fährt (etwa, weil zwei 52er hintereinander kommen oder weil ein Schleifengleis durch einen schadhaften Zug verstellt ist), ist dieses System auch wieder beim Teufel. Die einzige Möglichkeit, fehlerfrei zu erkennen, von welchem Gleis die Anmeldung kommt, ist die Induktionsschleife. Ich weiß ja nicht, warum man gerade dort unbedingt von diesem sicheren System abgehen musste und einen herrlichen Murks mit Datenfunk zusammengetüftelt hat.
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Re: Hochflurer auf den Linien 52 und 58
« Antwort #411 am: 26. November 2015, 16:49:03 »
. . . . und einen herrlichen Murks mit Datenfunk zusammengetüftelt hat.
Weil es billiger war. So ist man ohne bauliche Änderung (Aufgabung, Leitungen legen usw.) durchgekommen und auch rascher* und hat somit nur die Ampelmafia mit Geld füttern müssen und nicht auch noch einen Baulöwen!




*) Hat eh nur rund ein Jahrzehnt gedauert und das Abwarten der Pensionierung einer leitenden Person erfordert, bis man nach der (späten!) Einsicht, dass nicht zwei Signale gleichzeitig "Frei" zeigen dürfen und zwei Züge auf Kollisionskurs schicken dürfen, mit der Beseitigung des Missstandes begonnen hat!
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Re: Hochflurer auf den Linien 52 und 58
« Antwort #412 am: 26. November 2015, 17:01:25 »
Das geht nur, solange die Züge auch auf die ihnen zugedachten Gleise fahren. Sobald ein Zug aufs andere Gleis fährt (etwa, weil zwei 52er hintereinander kommen oder weil ein Schleifengleis durch einen schadhaften Zug verstellt ist), ist dieses System auch wieder beim Teufel.
Freilich wäre die Schleife das Optimum, allerdings würde der Fahrer ja die Weiche im Fall eines gesperrten Gleises manuell steuern, was das IBIS mitbekommt und ihn (logisch) auf das tatsächlich befahrene Gleis verortet.

Die Weichensteuerung ist übrigens von der im IBIS eingegebenen Linie abhängig und nicht von Zielcodes!
Ja, das ist mein Denkfehler, denn mir war nicht klar, wie sehr man das IBIS missbräuchlich verwenden kann. In anderen, leider nicht Weltenruhm erlangenden, Verkehrsbetrieben verfügt das IBIS über alle Fahrwege (logisch gesehen, oben als Routen bezeichnet) einer Linie und steuert anhand der eingemessenen Abstände von Haltepunkten (Fahrgastwechsel) und Meldepunkten auf der Route alle entsprechenden Anlagen wie Weichen oder LSA. Ich dachte, das wäre identisch zu den TEK- bzw. Zielcodes.

Datenfunk ist eigentlich eine feine Sache, aber nur wenn man - wie @hema - kreativ nutzt. Mit dem Datenfunk könnte man die ganzen straßenbahn-benachrangenden LSA-Steuerungen austricksen, in dem man den Meldepunkt für die LSA-Anmeldung einfach früher auf der Route setzt, als bspw. die verwendeten Oberleitungskontakte (Paradebeispiel Linzer Str./Missindorfstr.).
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Re: Hochflurer auf den Linien 52 und 58
« Antwort #413 am: 26. November 2015, 17:39:33 »
*) Hat eh nur rund ein Jahrzehnt gedauert und das Abwarten der Pensionierung einer leitenden Person erfordert, bis man nach der (späten!) Einsicht, dass nicht zwei Signale gleichzeitig "Frei" zeigen dürfen und zwei Züge auf Kollisionskurs schicken dürfen, mit der Beseitigung des Missstandes begonnen hat!

Wenn es nur um das geht, hätte man die Anlage auch so wie vorher lassen und statt einem Freibegriff das selbst erfundene Signal "Lampe 4 blinkt orange" anzeigen können.
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Re: Hochflurer auf den Linien 52 und 58
« Antwort #414 am: 26. November 2015, 18:29:07 »
Dass die Weichen über die VETAG-Schleifen (Induktionsschleifen) und gemäß der im IBIS-Gerät eingegebenen Linien gesteuert werden, ist schon in Ordnung. Das ist relativ simpel und auch recht unkompliziert und sicher. Ich denke, das wird wohl von vielen Betrieben so gemacht, auch wenn du (@Tatra83) anderer Meinung bist.
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Re: Hochflurer auf den Linien 52 und 58
« Antwort #415 am: 26. November 2015, 19:20:48 »
bb*) Hat eh nur rund ein Jahrzehnt gedauert und das Abwarten der Pensionierung einer leitenden Person erfordert, bis man nach der (späten!) Einsicht, dass nicht zwei Signale gleichzeitig "Frei" zeigen dürfen und zwei Züge auf Kollisionskurs schicken dürfen, mit der Beseitigung des Missstandes begonnen hat!
Man hätte sich auch die Kreuzung Penzinger Straße#Schlossallee zum Vorbild nehmen können.
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Tatra83

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Re: Hochflurer auf den Linien 52 und 58
« Antwort #416 am: 26. November 2015, 19:35:59 »
Dass die Weichen über die VETAG-Schleifen (Induktionsschleifen) und gemäß der im IBIS-Gerät eingegebenen Linien gesteuert werden, ist schon in Ordnung. Das ist relativ simpel und auch recht unkompliziert und sicher. Ich denke, das wird wohl von vielen Betrieben so gemacht, auch wenn du (@Tatra83) anderer Meinung bist.
Dann kam nicht klar bei dir an, dass ich die Weichensteuerung per induktivem Meldeübertragungssystem (VETAG, IMU, etc.) nicht infrage gestellt habe, sondern nur, welche Informationen das IBIS aus der RBL-Datenpflege vorliegen hat und wie sie verwendet werden. Ich halte es für unpraktikabel, wenn der Transponder am Zug schlicht "152" bzw. "158", um bei der Westbahnhof-Schleife zu bleiben, an die VETAG-Schleife übermittelt. Somit muss bei jeder Linienänderung auch an jeder betroffenen Weiche die Linie-Richtungs-Zuordnung angepasst werden. Aber diese grundlegende Systematik deckt sich mit der Tatsache, dass man für die ELA-Anlagen auch jedes Mal vor Ort fahren muss und die dort verwendeten Speicherkarten zum Auskochen wieder einsammelt, wenn sich die bedienenden Linien ändern.
Wäre es nicht sinnvoller, wenn einfach nur Steuerbefehle wie rechts/links übermittelt werden und das IBIS weiß, welcher Befehl an welcher Weiche für seinen Umlauf bzw. seine Route/Fahrweg abzugeben ist?
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Re: Hochflurer auf den Linien 52 und 58
« Antwort #417 am: 26. November 2015, 21:26:09 »

Wäre es nicht sinnvoller, wenn einfach nur Steuerbefehle wie rechts/links übermittelt werden und das IBIS weiß, welcher Befehl an welcher Weiche für seinen Umlauf bzw. seine Route/Fahrweg abzugeben ist?
In der Theorie erscheint es vielleicht besser, im alltäglichen Leben ist es sicher besser so, wie es ist. Vor allem weiß da jeder Fahrer, wie die Weichen springen sollen bzw. werden und dass er beim Verlassen des üblichen Weges alle Weichen selber stellen muss.


Es ist ja schon jetzt alles unnötig überkompliziert und übertechnisiert, oft ohne jeden echten Nutzen. Wenn du es nicht glaubst, dann schau mal dein Auto oder andere neue Gerätschaften kritisch an!  ;)
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Re: Hochflurer auf den Linien 52 und 58
« Antwort #418 am: 26. November 2015, 22:24:24 »
Wäre es nicht sinnvoller, wenn einfach nur Steuerbefehle wie rechts/links übermittelt werden und das IBIS weiß, welcher Befehl an welcher Weiche für seinen Umlauf bzw. seine Route/Fahrweg abzugeben ist?
In der Theorie erscheint es vielleicht besser, im alltäglichen Leben ist es sicher besser so, wie es ist. Vor allem weiß da jeder Fahrer, wie die Weichen springen sollen bzw. werden und dass er beim Verlassen des üblichen Weges alle Weichen selber stellen muss.
Warum tust du Dinge als Theorie ab, die anderswo tatsächlich so im Einsatz sind? Nur weils im alltäglichen Leben in Wien nicht gemacht wird? Allerdings würde es doch Sinn machen, die vorhandene Technik dann wenigstens so zu ausnutzen, dass der Aufwand auch einen Nutzen hat. Aber es ist eigentlich auch völlig Banane, denn das ist auch Sicht des Betriebes ("Wir wissen eh wie wirs machen und darum machen wirs richtig").
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