Autor Thema: Wiener Methoden...  (Gelesen 3432 mal)

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Wiener Methoden...
« am: 10. August 2012, 16:02:05 »
...ziehen anscheinend anderswo nicht so selbstverständlich wie hier:

http://www.orf.at/stories/2135048/
Harald A. Jahn, www.tramway.at

Linie 41

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Re: Wiener Methoden...
« Antwort #1 am: 10. August 2012, 16:06:53 »
Der Eurogitti gönn' ich das irgendwie von ganzem Herzen.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

hema

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Re: Wiener Methoden...
« Antwort #2 am: 10. August 2012, 17:05:40 »
Die Parteifarbe tät' ja stimmen. Vielleicht hätte die Gitti "fair" ohne Anführungszeichen schreiben sollen!  ;)


Oder hat sie gar die Französische Staatsbürgerschaft als Part Of The Game gefordert!?  :o
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

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Re: Wiener Methoden...
« Antwort #3 am: 10. August 2012, 17:43:12 »
Die Parteifarbe tät' ja stimmen.
Dass es mit der internationalistischen Gesinnung vieler Sozis nicht weit her ist, zeigt die Geschichte. :D
"Der Raum, wo das stattfand, ist ziemlich groß."
Hans Rauscher

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Re: Wiener Methoden...
« Antwort #4 am: 10. August 2012, 18:06:16 »
Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Wattman

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Re: Wiener Methoden...
« Antwort #5 am: 10. August 2012, 18:47:37 »
Nach Ederer-Brief: Ermittlungen gegen Siemens

Frankreichs Justiz hat den Konzern im Visier - Chefin Brigitte Ederer soll bei einer Ausschreibung "erpresserische Botschaften" verschickt haben.

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Brigitte Ederer will nur für eine "faire Vergabe" plädiert haben.

Siemens steht Ärger mit der französischen Justiz ins Haus, nachdem die aus Österreich stammende Personalchefin des Konzerns, Brigitte Ederer, im Rennen um einen U-Bahn-Auftrag einen Brief an Lilles Bürgermeisterin Martine Aubry gesendet hatte. Im Zusammenhang mit der Vergabe eines U-Bahn-Auftrags im französischen Lille habe die örtliche Staatsanwaltschaft Vorermittlungen gegen den Konzern eingeleitet, bestätigte die Behörde am Freitag einen Bericht der Financial Times Deutschland (FTD). Die Zivilbeschwerde sei bereits Mitte Juni eingegangen, Details wollten die Strafverfolger nicht nennen. Siemens sagt, man habe nur fairen Wettbewerb gefordert.

Lilles Bürgermeisterin Martine Aubry warf Siemens bereits Ende Juni in einer öffentlichen Ratssitzung vor, Druck auf die lokale Politik ausgeübt zu haben, um doch noch an einen gut 200 Millionen Euro schweren U-Bahnauftrag zu gelangen und den französischen Rivalen Alstom auszustechen. Ein Siemens-Sprecher wollte sich mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht zu den Vorgängen äußern.

Konzerninsidern zufolge wandte sich Personalchefin Ederer im Rennen um den Auftrag mit einem Schreiben an Aubry. Der Inhalt des Briefs wird offenbar unterschiedlich ausgelegt. Aubry zufolge hat Siemens mit Einschnitten bei der französischen Landesgesellschaft gedroht, nachdem Lille im Mai den Auftrag an Alstom vergeben hat und Siemens gegen die Entscheidung vorging.

"Erpresserische Botschaften"

Das Schreiben habe "eine gewisse Anzahl erpresserischer Botschaften enthalten", zitierte die Zeitung Aubry, die auch Parteichefin der Sozialisten in Frankreich ist. Aus dem Siemens-Umfeld hieß es indes, Ederer habe in ihrer Funktion als für Europa zuständiges Vorstandsmitglied lediglich einen fairen Wettbewerb gefordert. Eine erste Befragung durch die Behörden habe es in Frankreich bereits gegeben. In seinem jüngsten vierteljährlichen Bericht über Rechtsstreitigkeiten, mit dem das Unternehmen unter anderem über den Stand der Folgen seines milliardenschweren Schmiergeldskandals unterrichtet, erwähnt Siemens den Konflikt nicht.

Ederer habe nur für eine "faire Vergabe" plädiert, hieß es auch aus Siemens-Kreisen zur APA. Der Inhalt des Briefs wird offenbar unterschiedlich ausgelegt. Der Konzern habe sich bei der Ausschreibung "nicht fair behandelt gefühlt", erklärte der Konzerninsider.

Unter Druck

Der Konzern hat traditionell im Bahngeschäft in Frankreich einen schweren Stand. Lange lieferte sich Alstom mit den Münchnern einen Rechtsstreit, nachdem Siemens den prestigeträchtigen Auftrag für neue Züge im Tunnel unter dem Ärmelkanal gewonnen hatte. Die Staatsbahn SNCF kauft indes ihre Züge traditionell im Heimatland, Zugaufträge für ausländische Hersteller sind rar. Zudem hatte Siemens die Franzosen vergrämt, als es aus dem gemeinsamen Reaktorbauer Areva NP ausstieg, um sich der russischen Rosatom als Partner anzudienen. Aus den Plänen wurde zwar nichts, ein Pariser Schiedsgericht brummte Siemens allerdings wegen Vertragsbruchs eine Strafe von rund 650 Millionen Euro plus Zinsen auf.

Siemens steht derzeit geschäftlich unter Druck: Die beginnende Konjunkturflaute macht den Münchenern zu schaffen. Der Auftragseingang sackte im dritten Geschäftsquartal um ein Drittel auf 17,8 Milliarden Euro ab. Während vor einem Jahr vor allem die Bahntechnik der Münchner weltweit noch stark gefragt war, ging dieses Geschäft in diesem Jahr vor allem wegen der Zurückhaltung der Chinesen zurück.

Quelle: www.kurier.at

Wattman

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Re: Wiener Methoden...
« Antwort #6 am: 10. August 2012, 21:59:15 »
„Erpresserische Botschaften“

Siemens droht ein Rechtsstreit in Frankreich, nachdem die aus Österreich stammende Personalchefin des Konzerns, Brigitte Ederer, im Rennen um einen U-Bahn-Auftrag einen Brief an Lilles Bürgermeisterin Martine Aubry gesendet hatte.

Im Zusammenhang mit der Vergabe eines U-Bahn-Auftrags im französischen Lille habe die örtliche Staatsanwaltschaft Vorermittlungen gegen den Konzern eingeleitet, bestätigte die Behörde am Freitag einen Bericht der „Financial Times Deutschland“ („FTD“, Freitag-Ausgabe). Die Zivilbeschwerde sei bereits Mitte Juni eingegangen. Details wollten die Strafverfolger nicht nennen.

200 Millionen Euro schwerer Auftrag

Aubry warf Siemens bereits Ende Juni in einer öffentlichen Ratssitzung vor, Druck auf die lokale Politik ausgeübt zu haben, um doch noch an einen gut 200 Millionen Euro schweren U-Bahn-Auftrag zu gelangen und den französischen Rivalen Alstom auszustechen. Ein Siemens-Sprecher wollte sich mit Hinweis auf das laufende Verfahren nicht zu den Vorgängen äußern.

Martine Aubry APA/EPA/Yoan Valat
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Die Bürgermeisterin von Lille ist zugleich sozialistische Parteichefin des Landes

Konzerninsidern zufolge wandte sich Personalchefin Ederer im Rennen um den Auftrag mit einem Schreiben an Aubry. Der Inhalt des Briefs wird offenbar unterschiedlich ausgelegt. Aubry zufolge drohte Siemens mit Einschnitten bei der französischen Landesgesellschaft, nachdem Lille im Mai den Auftrag an Alstom vergeben hatte und Siemens gegen die Entscheidung vorgegangen war.

Siemens: Fairen Wettbewerb gefordert

Das Schreiben habe „eine gewisse Anzahl erpresserischer Botschaften enthalten“, zitierte die Zeitung Aubry, die auch Parteichefin der Sozialisten in Frankreich ist. Aus dem Siemens-Umfeld hieß es indes, Ederer - selbst ehemalige sozialdemokratische Parlamentarierin - habe in ihrer Funktion als für Europa zuständiges Vorstandsmitglied lediglich einen fairen Wettbewerb gefordert. Eine erste Befragung durch die Behörden habe es in Frankreich bereits gegeben.

In seinem jüngsten vierteljährlichen Bericht über Rechtsstreitigkeiten, mit dem das Unternehmen unter anderem über den Stand der Folgen seines milliardenschweren Schmiergeldskandals unterrichtet, erwähnt Siemens den Konflikt nicht.

Rache für Areva?

Der Konzern hat traditionell im Bahngeschäft in Frankreich einen schweren Stand. Lange lieferte sich Alstom mit den Münchnern einen Rechtsstreit, nachdem Siemens den prestigeträchtigen Auftrag für neue Züge im Tunnel unter dem Ärmelkanal gewonnen hatte. Die Staatsbahn SNCF kauft indes ihre Züge traditionell im Heimatland, Zugaufträge für ausländische Hersteller sind rar.

Zudem hatte Siemens die Franzosen vergrämt, als es aus dem gemeinsamen Reaktorbauer Areva NP ausstieg, um sich der russischen Rosatom als Partner anzudienen. Aus den Plänen wurde zwar nichts, ein Pariser Schiedsgericht brummte Siemens allerdings wegen Vertragsbruchs eine Strafe von rund 650 Millionen Euro plus Zinsen auf.

Wegen Auftragsflaute unter Druck

Siemens steht derzeit geschäftlich unter Druck: Die beginnende Konjunkturflaute macht den Münchenern zu schaffen. Der Auftragseingang sackte im dritten Geschäftsquartal um ein Drittel auf 17,8 Milliarden Euro ab. Während vor einem Jahr vor allem die Bahntechnik der Münchner weltweit noch stark gefragt war, ging dieses Geschäft in diesem Jahr vor allem wegen der Zurückhaltung der Chinesen zurück.

Links:

    Siemens
    „FTD“-Artikel
    Alstom
    Areva
    Rosatom

Quelle: www.orf.at

hprill

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Re: Wiener Methoden...
« Antwort #7 am: 11. August 2012, 11:17:30 »
Das zeugt wohl eher von der Unbedarftheit Ederers, was französische Sitten und Kultur betrifft - die Franzosen können grundsätzlich extrem heikel werden, wenn man ihnen dreinpfuschen will, noch mehr, wenn man es im falschen Wortlaut macht und noch viel mehr, wenn es von einem nicht-französischen Riesenkonzern kommt (denn die sind momentan gerade nicht sehr beliebt, weil momentan absolute Priorität ist, die kränkelnden französischen Firmen zu retten, um Arbeitsplätze im Land zu erhalten).

Außerdem, sich gerade mit Martine Aubry anlegen zu wollen, lässt auf stark übersteigertes Selbstbewussein schließen (oder absolute Ahnungslosigkeit, aber das will ich angesichts der Medienpräsenz von Frau Aubry jetzt mal nicht unterstellen).