Autor Thema: Hier kommt der Flexity  (Gelesen 1703197 mal)

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Schlingerhof

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2550 am: 03. Mai 2019, 20:44:12 »
Ich gehe mal davon aus, dass die Pönalezahlungen ihren Deckel noch nicht erreicht haben...

Also  - wenn die Schweißnähte wirklich das primäre Problem sind - sind die Qualitätsmängel lange bekannt, wenn nun die eigene Arbeit das Problem löst und es wie angenommen noch immer um viel Geld geht, dann muss doch die hauseigene Schweißerei Tag und Nacht glühen...!

Wir reden hier doch nicht von einem U-Boot, das ungewöhnliche Druckverhältnisse aushalten muss, sondern von einem Tramwagen, der durch eine Stadt zuckelt...

Wenn ich sehe, welch Medienrummel in der Schweiz wegen dem täglichen Einsatzbestand von neuen FVTriebwagen herrscht  dann wundere ich mich schon, dass es in unseren Breiten diesbezüglich (noch) so ruhig ist.

Ah ja,  wir befassen uns ja mit ein paar 100 m Radweg, da geht es ja - uuiii - vielleicht um ein paar Parkplätze, das ist schon eine andere Dimension, als wenn ca schon 25 Bims fehlen.

So ca. 30 Jahre haben wir schon evolutionär im Wasserkopf verschlafen, oder?

Rodauner

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2551 am: 04. Mai 2019, 10:40:05 »
Wenn ich sehe, welch Medienrummel in der Schweiz wegen dem täglichen Einsatzbestand von neuen FVTriebwagen herrscht  dann wundere ich mich schon, dass es in unseren Breiten diesbezüglich (noch) so ruhig ist.

[...]

So ca. 30 Jahre haben wir schon evolutionär im Wasserkopf verschlafen, oder?

Jojo, bei uns in Pjöngjang...

Was willst von Medien, die von den Inseraten der Roten Rathausmehrheit abhängig sind?

Taurus

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2552 am: 04. Mai 2019, 11:15:59 »
Das ist glaube ich übertrieben.

Bei uns ist man nicht unbedingt "Stolz" auf den öffentlichen Verkehr. ( am ehesten noch mit der U-Bahn) Wenn die Straßenbahn nicht so läuft interessierts halt keinen.
Außerdem fährt ja bei uns eh mehr oder weniger alles.
Hat man bei den Wiener Linien wohl auch andere Sorgen (Personal, Geld) als die fehlenden Fahrzeuge. Bei Bedarf wird Bombardier schon als Sündenbock herhalten müssen. Aber man wird sicher nicht von sich aus an die Presse gehen um Bombardier unter Druck zu setzen. Woanders wird das durchaus gemacht.

HLS

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2553 am: 04. Mai 2019, 12:55:18 »
@Schlingerhof
Ich gebe da Taurus recht, dass das so gar nicht heißen muß, dass die Probleme damit gelöst sind, man hat es jetzt für den einen Zug gelöst, nicht mehr und nicht weniger.
Denn Bombardier baut ja nicht nur am Flexity für Wien sondern hat auch etliche andere Baustellen mit ähnlich Problemen und auch diese Kunden wollen irgendwann ihre Fahrzeuge. Ich nenne da jetzt nur mal Innbruck und die SBB mit ihren 400m Doppelstockzügen(die ja bereits seit 2014 fahren sollten).

Und glaub mir, die hauseigene Schweißerei bei Bombardier glüht fast 24/7. Die Mitarbeiter in dieser Abteilung haben aber auch ihre Freizeit verdient und kann nicht unendlich ausgequätscht werden.

Und bevor jetzt kommt, dass sie dann eben zusätzliche Schweißer einstellen müssen. Das ist auch so eine Sache.
1. muß man entsprechendes Personal finden
2. die Voraussetzungen müssen für beide Seiten passen
3. Die zusätzlichen Arbeiten sind eben keine Planleistung vom Bombardier, somit könnten, sobald der Zulieferer ordentliche Qualität abliefert, wieder auf der Straße landen und allein das sind keine zufriedenstellenden Aussichten für entsprechende Mitarbeiter.

Es liegt also nicht unbedingt am wollen, sondern am können.
"Grüß Gott"

Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

Schlingerhof

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2554 am: 04. Mai 2019, 13:08:26 »
Bombardier ist nicht irgendein Kleinbetrieb. Die haben zahllose Kooperationspartner, sind ein globaler Player und politisch vernetzt.

Klar, das Management muss zuerst die gröbsten Quallitätsprobleme lösen, das sind jene, wo die höhesten Pönalen drohen bzw. der höchste politische Druck ausgeübt wird.

Ein Schalk, wer denkt, dass die WL da nicht unter den Top 3-Auftraggebern sind.

Schlingerhof

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2555 am: 04. Mai 2019, 13:19:30 »
@Taurus: Klar, dass die WL aufgrund der Eigentümerstruktur gegenüber dem Auftragnehmer keinen Mediendruck ausüben können.

Ich wünsche den WL, dass sie ihre finanziellen Optionen aus der Flexity-Posse optimal ausschöpfen können.

Eigentlich sollte der Auftragnehmer Ersatzbims anzumieten haben, deren Miete, Mehraufwand für Unterhalt und Personalschulung zu bezahlen haben.

Benchmark: die über 6 Monate verspätete Zulassung der ÖBB 1293 in Italien, führte dazu, dass ein Mietvertrag gleichwertiger Vectronen (bekannt geworden als die schwarzen Vectron auf der Brenner-Rola) verlängert werden musste (auf Kosten der Auftragnehmer).


Paulchen

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2556 am: 04. Mai 2019, 13:54:44 »
Ich wünsche den WL, dass sie ihre finanziellen Optionen aus der Flexity-Posse optimal ausschöpfen können.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es angesichts der angespannten Finanzlage den Wiener Linien auch gar nicht so ungelegen kommt, wenn neue Fahrzeuge schlussendlich billiger sind als ursprünglich geplant.

Rodauner

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2557 am: 04. Mai 2019, 19:42:23 »
Ich wünsche den WL, dass sie ihre finanziellen Optionen aus der Flexity-Posse optimal ausschöpfen können.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es angesichts der angespannten Finanzlage den Wiener Linien auch gar nicht so ungelegen kommt, wenn neue Fahrzeuge schlussendlich billiger sind als ursprünglich geplant.

...und die Beförderungsfälle des weltbesten Verkehrskombinats noch länger in die alten, im Sommer überhitzten Hochflurkraxn klettern müssen... >:D

Weul's uns wurscht seids...

haidi

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2558 am: 04. Mai 2019, 23:00:50 »
Ich wünsche den WL, dass sie ihre finanziellen Optionen aus der Flexity-Posse optimal ausschöpfen können.

Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es angesichts der angespannten Finanzlage den Wiener Linien auch gar nicht so ungelegen kommt, wenn neue Fahrzeuge schlussendlich billiger sind als ursprünglich geplant.

...und die Beförderungsfälle des weltbesten Verkehrskombinats noch länger in die alten, im Sommer überhitzten Hochflurkraxn klettern müssen... >:D

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Immer noch besser, als in überhitzten, nicht frischluftfähigen A und B eben einzusteigen.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

HLS

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2559 am: 05. Mai 2019, 11:04:47 »
Bombardier ist nicht irgendein Kleinbetrieb. Die haben zahllose Kooperationspartner, sind ein globaler Player und politisch vernetzt.

Dir ist aber auch, speziell durch die Medien, aufgefallen, das Bombardier weltweit etliche 1000 Stellen abgebaut hat und weiterhin abbaut?
"Grüß Gott"

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Schlingerhof

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2560 am: 05. Mai 2019, 12:20:52 »
Machen wir uns jetzt Sorgen um Multis oder geht es hier um den Öffentlichen Personenverkehr in Wien?

Die Bekanntgabe von Abbau von Arbeitsplätzen in Medien ist ein bekanntes Tool, um politische Verantwortungsträger weich zu stimmen, um rettende Aufträge zu vergeben (oder bei mangelnder Leistungserbringung auf Zeit zu pochen)...

Stadler, Siemens, Alsthom oder Chin. Hersteller werden dafür vielleicht aufstocken dürfen...

Rodauner

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2561 am: 05. Mai 2019, 22:23:15 »
Weul's uns wurscht seids...
Immer noch besser, als in überhitzten, nicht frischluftfähigen A und B eben einzusteigen.

Ziemlich egoistische Einstellung  >:D

(Mütter mit Kinderwagen, Gehbehinderte, Rollifahrer...?)

HLS

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2562 am: 06. Mai 2019, 10:09:41 »
Machen wir uns jetzt Sorgen um Multis oder geht es hier um den Öffentlichen Personenverkehr in Wien?

Die Bekanntgabe von Abbau von Arbeitsplätzen in Medien ist ein bekanntes Tool, um politische Verantwortungsträger weich zu stimmen, um rettende Aufträge zu vergeben (oder bei mangelnder Leistungserbringung auf Zeit zu pochen)...

Stadler, Siemens, Alsthom oder Chin. Hersteller werden dafür vielleicht aufstocken dürfen...
Natürlich mache ich mir keine Sorgen um Großunternehmen, wenn man allerdings in diesen Unternehmen auch die Arbeitnehmer sieht und teilweise kennt, wie die eben teilweise an ihrer Leistungsfähigkeitsgrenzen hackeln müssen, ist es durchaus erklärbar, warum eben Aufträge nicht so planmäßig ablaufen können, eben weil zuviel Arbeit auf zuwenige Arbeiter aufgeteilt wird.

Schau dir als Beispiel die WL an, wieviele Dienste (teilweise) ausfallen oder aber auf Überstunden vergeben werden müssen, da nicht ausreichend Fahrer vorhanden sind.
So kenne ich einige Fahrer aus Rdh, die seit etwa 1 1/2Jahren fast wöchentlich ihre maximale Arbeitszeit(60h lt. KV bzw. Albedienstete mit teilweise 16h/Tag) ausnutzen.

Wenn diese "Arbeitsviecher" dann allerdings auch irgendwann mal nicht können weil sie im Urlaub oder Krankenstand sind, spüren es die Fahrgäste noch extremer. So ist es eben auch bei der Lieferung von Fahrzeugen von den diversen Großunternehmen.
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Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet, dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt, dieselben nicht zu benutzen. Dieter Nuhr

Schlingerhof

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2563 am: 06. Mai 2019, 11:49:23 »
Das trifft aber wohl mittlerweile den Großteil des Arbeitsmarktes.

Jeder muss knapp kalkulieren.

Und der Konsument, der das Geld ausgibt (auch wenn es eine Kommune ist), erwartet eine pünktlich erbrachte Produktlieferung, den er hat auch Verpflichtungen als Dienstleister (gegenüber dem Fahrgast).

Und als Konsument interessiert mich herzlich wenig, ob mein Leistungsnehmer irgendein Personal-, Qualitäts-, oder sonst ein Problem hat, denn der Konsument bezahlt gutes Geld, welches er selbst hat erarbeitet hat.

Hubi

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #2564 am: 06. Mai 2019, 16:36:49 »
303 kommt heute Nacht! Diesmal dürfte es fix sein! >:D