Also ich bitte auch dich, vor gebrauch des Mundwerks/der Finger, Gehirn einschalten.
Das komische ist ja nur, das es Linien gibt, mir fällt jetzt gerade der 26A ein, wo man bei der einen oder anderen Haltestelle durchfahren kann (kein Fahrgastwechsel) und trotzdem in der Endstelle Groß Enzersdorf 3 bis 4 Minuten verspätet ist. Und die Fahrgäste die sich bei den div. Haltestangen anhalten weiße Knöchel haben und nur durch deren Übung und Können manchmal eine Betriebsmeldung verhindert wird. Du verstehst was ich meine? Definiere "schwachsinnige Ampelschaltungen". Wo ich deiner Meinung bin sind die Ampelschaltungen, wo es der Betrieb selbst zuläßt, das sich RBL-Linien gegenseitig behindern, wie z.B. an der Kreuzung Laxenburger Straße # Inzersdorfer Straße, wo die Straßenbahn den Autobuslinien 7A und 65A die Phasen dermaßen beeinflusst, das es oft zu längeren Aufenthalten vor der Haltelinie kommt. Das kann man in Paris, in Amsterdam, in Zürich koordiniren. In Wien am Ring oder in der Währinger Straße z.B. da schauts schon wieder anders aus. Warum kommt es in der Währinger Straße immer wieder zu Auffahrunfällen? Eigenartiges Phänomen?
Ist schon richtig, daß man die Höchstgeschwindigkeit drosseln kann und man dadurch am Ende trotzdem schneller ist. Nur, wieviel und wem bringt es was, die Durchschnittsgeschwindigkeit auf ein höheres Niveau zu bringen? Dem Fahrgast ja, er ist schneller am Ziel, dem Betrieb ja, er kann so u.U. einen Kurs einsparen. Darauf läuft es ja im Endeffekt hinaus. Beiden ist aber egal, wie die Nerven eines Bediensteten ausschauen. Kommen halt neue. Dem Fahrer: er kann zwar sein Fahrzeug schneller aus der Haltestelle bringen aber: so manch Fahrer reibt sich jetzt schon selbst auf, wenn der FG-Wechsel ihm persönlich zu langsam geht, meistens ist dann auch noch die Ampelphase futsch, ärgert ihn frisch wieder, seine Fahrweise wird unrunder um nicht zu schreiben ruppiger. Speziell die eines jungen Fahrers. Dem einen ist egal, der steckt das zuerst locker weg. Er ist halt nach ein paar Jahren ein Nerverl ohne Ende. Der andere ist nach ein paar Jahren nicht mehr in diesem Job. Beobachte mal so manches Verhalten von den Bediensteten am Fahrzeug oder vielleicht sogar dich selbst am Fahrerplatz. Soll jetzt nicht negativ gemeint sein...
Das zentrale Schließen beim ULF bedeutet ja in Wirklichkeit nichts anderes als das Vorlöschen beim E1 oder E2. Wenn man das Fahrgastverhalten bei den Türen beobachtet, so wird sich bei einem Fahrgastwechsel nichts wesentliches ändern. Der im Türraum stehen bleibt - aus welchen Gründen auch immer - wird auch nach der Aktivierung des zentralen Schließens beim ULF den Türraum nicht freigeben und so einem noch zueilenden Fahrgast das Einsteigen ermöglichen oder sich noch von seinen Freunden verabschieden...
Da schaut's mit dem zentralen Schließen auf der U-Bahn-Linie U6 etwas anders aus. In der Station WS kommt man aber auch mit dem zentralen Schließen zu bestimmten Tageszeiten nur unwesentlich schneller weg als mit der normalen Abfertigung. Und schau dir mal die Verspätungen jeden Tag auf der Linie U6 an. Da kannst du als Fahrer ganz einfach nicht mehr dazu beitragen als das zentrale Schließen aktivieren, abwarten bis die rote Türkontrolle verlischt und fahren. Und die Durchschnittsgeschwindigkeit sinkt statistisch. Und deine Nerven sind hin. Man hört halt öfters den Schließton am Bahnsteig. Bei der "wirklichen" U-Bahn generell ist das Fahrgastverhalten ganz anders als an der Oberfläche. Da haben die Fahrgäste auch mehr Respekt vor dem Schließvorgang an sich.
Wir als Wiener Linien sind jeden Tag - gemessen an unseren geleisteten Kilometern - sehr, sehr gut. Sowohl was die Freundlichkeit, die Pünktlichkeit, Liniennetz oder an Unfällen betrifft. Bei der Reinlichkeit, den Kursausfällen aus Mangel an Fahrzeugen oder durch Fahrpersonalmangel (teilweise auch selbst gemacht) Kundendienst (dieser auch sehr oft übertrieben) da fängt's an zu happern.
Zu deinem letzten Absatz: sehr viele Jahre Betriebsdienst.... keine Schuldsprüche vor Gericht und: mir gehts noch immer sehr gut dabei.