R-Werte und Inzidenzen sagen genau nichts über etwaige Krankheitssymptome und deren Schwere aus. Im März vergangenen Jahres hat man noch mit "flatten the curve" argumentiert, während jetzt trotz einer Inzidenz von 20 und der Durchimpfung der Risikogruppen nach dem Willen mancher Maske, Abstand und Lockdowns "am besten" auf alle Ewigkeit beibehalten werden sollen (man lese nur andere Foren, ich übertreibe nicht). Das ist angesichts der Kollateralschäden, die die Maßnahmen mit sich bringen, nicht nur hochgradig absurd, sondern ärgerlich. Wie passt das eigentlich zusammen? Auf der einen Seite über die Verschuldung von Staat und Stadt lamentieren sowie das Aussterben der Geschäftsstraßen beklagen und auf der anderen Seite glauben, das Geld wächst auf den Bäumen und die 3G machen den Nahversorgern ja eh nix aus? Es ist auch bemerkenswert, dass dieselben, die das Impfrisiko kleinreden, das Risiko, in der aktuellen Situation schwer an Covid-19 zu erkranken, derart grotesk überzeichnen. Und nein, ich bin kein Impfverweigerer und hab mich brav beim Impfservice Wien angemeldet. Leider muss ich wegen des genialen Impfstoffmanagements von Bund ("Sputnik noch im April") und Stadt ("Niederösterreicher und Burgenländer zuerst!") noch ein Weilchen warten, bis ich meine Impfung bekomme, die nach dem Willen so mancher ohnehin nur ein "nice-to-have" ist und nicht ein Mittel, die Pandemie zu beenden. (Gut, dass die Politik das nicht so kommuniziert, weil das der Impfwilligkeit alles andere als zuträglich wäre.)
Warum tragen die, die sich gar so schrecklich fürchten, nicht einfach eine FFP2-Maske, die ja angeblich aktiv schützt, und lassen die anderen in Ruh? Es geht ja nicht nur um 15 Minuten Maske in den Öffis tragen (wenn's mehr als 15 Minuten sind und die Bim/U-Bahn nicht klimatisiert ist, ist das auch nicht so lustig), sondern darum, dies bis zu acht Stunden zu tun (am Arbeitsplatz). Es geht auch um all die anderen Maßnahmen, an denen viel zu viele persönliche Existenzen zerbrochen sind. Ich für meinen Teil wäre auch bereit – nur falls das kommen sollte –, auf jegliche medizinische Behandlung im Falle einer Erkrankung zu verzichten.