Autor Thema: Haltestelle "neu"  (Gelesen 289137 mal)

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95B

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #690 am: 08. März 2020, 00:16:06 »
Und woher willst du wissen, dass hier auf Steuerkosten herumgetüftelt wird?

Aus den Fahrscheinerlösen wird es kaum finanziert werden können.

Die unterschiedlichen Anzeiger kommen daher, weil unterschiedliche Hersteller Testmodelle zur Verfügung gestellt haben und da ist es auch natürlich, dass diese Anzeiger auch getestet werden.

Die unterschiedlichen Modelle mögen kostenlos zur Verfügung gestellt worden sein, aber Montage, Softwareimplementation etc. sind auch nicht gratis. Zudem hätte das alles längst bei den Testpfosten in der HW erprobt werden können. Ob die Produkte bei Freiluftbedingungen entsprechen, kann man auch dort herausfinden, ohne dass Fahrgäste mit Nullinformation (Windows-Startbildschirm) beglückt werden.
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schaffnerlos

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #691 am: 08. März 2020, 00:17:52 »
Was ich jetzt nicht verstehe: So ziemlich alles, was nun getestet wird, gibt es sein Jahren wenn nicht seit Jahrzehnten von der Stange, erprobt im harten Alltag, zu kaufen. Warum bilden sich die Wiener Linien immer ein, das Rad von Neuem erfinden zu müssen?

Bus

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #692 am: 08. März 2020, 07:34:38 »
Eigentlich sollte man bei so einem Projekt mal die Voraussetzungen schaffen, welchen Informationsgehalt will ich anbieten. Hierzu würde man von der Logik ausgehen, was bieten die alten Tafeln an, was ist neues sinnvoll, was könnte man event. streichen, und was kann man zusammenfügen (Display).

Das scheint aber nie das Ziel gewesen zu sein. Die obereste Priorität liegt wohl in der Einsparung und Vereinfachung aller Tafeln/Informationen. So weiß man war als ankommender Fahrgast, wo man ist (ehrlich... wieviele wissen das nicht, wenn sie aussteigen?), als abfahrender Fahrgast stehst dumm da. Die Straßenbahnsymbole/Bussymbole/H sind genausobreit wie der Pfosten, was die Sichtbarkeit von der Weite nicht erleichtert (das WL Häubchen am Heislbesen hiflt da auch nicht wirklich).

Die analogen Fahrplantafeln sieht man erst genau, wenn man davorsteht. Die digitalen Anzeigen - so Gott will dass sie funktionieren - sind je nach Anzeigentyp status quo wie vorher. Der Lautsprecher sieht aus, als ob das jemandem nachträglich eingfallen wäre.

Also Professionell sieht anders aus, noch dazu wo diese Pfosten lange genug am Gelände "gestestet" wurden. Noch dazu ist niemandem aufgefallen, wie Windanfällig die Stationsnamentafel ist, von der Vandalismussicherheit ganz zu schweigen... Soviel Fläche für Pickerl hat man den Vadalen noch nie zur Verfügung gestellt...

Normalerweise nimmt man einen Katalog einiger Hersteller zur Hand - oder geht auf die Messe - und dann bekommt man alles fix und fertig. Und die Hersteller wissen genau, was der Fahrgast braucht... die WL anscheinend nicht. Vielleicht sind da solche Anfänger am Werk, die mit der Materie gar nichts zu tun haben. Anders wäre das alles nicht zu erklären.

Alex

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #693 am: 08. März 2020, 08:41:24 »
Was können die Pfosten eigentlich hinsichtlich Barrierefreiheit, außer dass sie wehtun, wenn man dagegen rennt?

U4

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #694 am: 08. März 2020, 10:05:52 »
Obwohl ich denke, dass es ein gegen Windmühle laufen ist, aber:
Hat schon jemand mit dem Blindenverband gesprochen, wie groß der Gesehen werden Unterschied ist zwischen den alten roten Haltestellenständern und mit einem großen rot umrandeten Schild einer Haltestelle ist gegenüber dem schwarzen Stangerl mit einem drumherum an Bildschirmchen und irgendwo die Stationsbezeichnungen und die Linienbezeichnung ???
🥒 Haltestelle NEU -  die schlechteste Version seit Beginn der Haltestellen, Stangln die fast nicht zu sehen sind im Bild der Stadt

T1

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #695 am: 08. März 2020, 10:16:31 »
Bei aller berechtigten Kritik gegen die Haltestelle neu, aber: Was spricht bitte grundsätzlich dagegen, verschiedene Optionen zu testen?

Die Tatsache, dass es in aller Welt funktionierende Haltestellenlösungen mit hohem Informationsgehalt und gefälligem Aussehen gibt. Hier auf Teufel komm raus mit Steuergeld herumzutüfteln, darf und muss kritisiert werden – besonders bei den Ergebnissen dieser Tüftelei!
Es gibt weltweit trotzdem verschiedene Anzeigelösungen. Diese unterschiedlichen Arten auszuprobieren anstatt dem angeblichen "State of the art" der Industrie blind zu vertrauen, ist kein Fehler. Siehe LCD-Displays bei den B-ULFen (war das modernste damals am Markt) als auch LCD-Monitore in diversen Städten (zählt grundsätzlich auch als funktionierend und mit hohem Informationsgehalt – die Nachteile in der Realität stehen in keinem Prospekt).

95B

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #696 am: 08. März 2020, 10:49:12 »
Es gibt weltweit trotzdem verschiedene Anzeigelösungen. Diese unterschiedlichen Arten auszuprobieren anstatt dem angeblichen "State of the art" der Industrie blind zu vertrauen, ist kein Fehler.

Ausprobieren muss man das aber nicht auf dem Rücken der Fahrgäste. Wie so ein Bildschirm nach einem Jahr im Freien ausschaut, kann man auch in der HW testen.

Siehe LCD-Displays bei den B-ULFen (war das modernste damals am Markt)

Komischerweise funktionieren die anderswo weitaus besser als in Wien. Zudem kenne ich keine andere Stadt, in der man die Chuzpe besitzt, Fahrzeuge mit völlig unlesbaren Zielanzeigen jahrelang täglich auf die Strecke zu schicken.

als auch LCD-Monitore in diversen Städten (zählt grundsätzlich auch als funktionierend und mit hohem Informationsgehalt – die Nachteile in der Realität stehen in keinem Prospekt).

Die Wiener VFGI sind auf LCD-Basis. Interessanterweise bleichen die mit den vielen, vielen Jahren, die sie mittlerweile am Buckel haben, auch nicht aus.
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T1

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #697 am: 08. März 2020, 11:01:00 »
Es gibt weltweit trotzdem verschiedene Anzeigelösungen. Diese unterschiedlichen Arten auszuprobieren anstatt dem angeblichen "State of the art" der Industrie blind zu vertrauen, ist kein Fehler.

Ausprobieren muss man das aber nicht auf dem Rücken der Fahrgäste. Wie so ein Bildschirm nach einem Jahr im Freien ausschaut, kann man auch in der HW testen.

Wie gesagt – vorausgesetzt, sie funktionieren (testen also nicht im Sinne von ob es funktioniert, sondern der Vergleich der Eigenschaften verschiedener Anzeigen im Alltagsbetrieb!). Und dann sehe ich überhaupt kein Problem, das im Alltagsbetrieb zu machen.

Dass bei dem Test keine Anzeigen, wie sie weltweit bewährt sind und das Optimum darstellen (orange LED), ausprobiert, ist natürlich eine andere Geschichte ::)

als auch LCD-Monitore in diversen Städten (zählt grundsätzlich auch als funktionierend und mit hohem Informationsgehalt – die Nachteile in der Realität stehen in keinem Prospekt).

Die Wiener VFGI sind auf LCD-Basis. Interessanterweise bleichen die mit den vielen, vielen Jahren, die sie mittlerweile am Buckel haben, auch nicht aus.
Diese sind für den Innenraum eh geeignet, sind allerdings aus der Entfernung schlecht lesbar und haben als Außenanzeigen viel zu wenig Kontrast. Wenn man vernünftige Monitore verbaut, sind sie ja durchaus langlebig (außer bei direkter Sonneneinstrahlung!).

95B

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #698 am: 08. März 2020, 11:08:15 »
Wie gesagt – vorausgesetzt, sie funktionieren (testen also nicht im Sinne von ob es funktioniert, sondern der Vergleich der Eigenschaften verschiedener Anzeigen im Alltagsbetrieb!). Und dann sehe ich überhaupt kein Problem, das im Alltagsbetrieb zu machen.

Die Eigenschaften verschiedener technischer Einrichtungen sollten heutzutage hinlänglich bekannt sein. Dass eine Minischrift auf E-Paper schlecht lesbar ist, braucht man nicht testen, das sollte von Haus aus klar sein. Und für den Test der Darstellung der übertragenen Information ist ein Alltagstest kontraproduktiv, weil niemand dort ist, der fachlich beurteilen kann, ob die Information auch wie gewollt dargestellt wird. Dafür wäre ein Monitor im Büro geeignet.

Die Wiener VFGI sind auf LCD-Basis. Interessanterweise bleichen die mit den vielen, vielen Jahren, die sie mittlerweile am Buckel haben, auch nicht aus.
Diese sind für den Innenraum eh geeignet, sind allerdings aus der Entfernung schlecht lesbar und haben als Außenanzeigen viel zu wenig Kontrast. Wenn man vernünftige Monitore verbaut, sind sie ja durchaus langlebig (außer bei direkter Sonneneinstrahlung!).

Ich rede von diesen Dingern:



Die sind für den Außenbereich geeignet, aus der Entfernung hinreichend lesbar und haben als Außenanzeigen sogar bei direkter Sonneneinstrahlung beste Kontrastwerte.
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Schienenchaos

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #699 am: 08. März 2020, 15:16:19 »
Das Testen neuer Technologien ist alles andere als verkehrt. Sinnvoll wäre es nur gewesen, sich vor der Einführung der HSTneu schon auf ein Produkt, eine Ausstattung festgelegt zu haben. Darauf hätte die Gestaltung der HSTneu dann formal Rücksicht nehmen müssen.

Taurus

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #700 am: 08. März 2020, 19:19:08 »
Anscheinend muss man die Displays von einem Teil-schwester-unternehmen beziehen. Vielleicht deshalb die vielen Änderungen und kein Produkt von der Stange?
https://www.tramwayforum.at/index.php?topic=9575

(ehrlich... wieviele wissen das nicht, wenn sie aussteigen?), als abfahrender Fahrgast stehst dumm da. Die Straßenbahnsymbole/Bussymbole/H sind genausobreit wie der Pfosten, was die Sichtbarkeit von der Weite nicht erleichtert (das WL Häubchen am Heislbesen hiflt da auch nicht wirklich).
Die Vergrößerung der Stationsbezeichnung kommt halt zu, spät weil die E1 und E2 eh immer weniger werden.
Als Ortsunkundiger habe ich mich schon immer darauf konzentriert bei welcher Haltestelle ich gerade bin um den richtigen Ausstieg nicht zu verpassen, weil ja auch die Ansagen oft schlecht verständlich sind.
Nachdem es seit den ULF innen Displays gibt hat sich das natürlich erledigt und es wäre wirklich sinnvoller die Linienbezeichnung groß anzuschreiben. Auch eine Fahrtrichtung kann nicht schaden.



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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #701 am: 09. März 2020, 11:50:33 »
Sehr eigenartig an den neuen Säulen ist auch das beleuchtete WL-Logo: An sich eine gute Idee, aber in der Praxis ist das Logo so winzig, dass es in der Nacht nicht wirklich als "point of interest" beim Finden der Haltestelle hilft. Und das Ganze dann noch auf einer dunkelblauen Säule, die auch nicht sehr auffällig ist.

Katana

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #702 am: 09. März 2020, 20:57:44 »
Das Testen neuer Technologien ist alles andere als verkehrt. Sinnvoll wäre es nur gewesen, sich vor der Einführung der HSTneu schon auf ein Produkt, eine Ausstattung festgelegt zu haben. Darauf hätte die Gestaltung der HSTneu dann formal Rücksicht nehmen müssen.
Ist das nicht widersprüchlich? Wenn ich mich auf ein Produkt festlege und dann teste, dann heißt das doch nur, dass ich unsicher bin. Und was, wenn ich nach einem Jahr draufkomme, dass das Produkt nicht meinen Erwartungen entspricht? Nächster Test mit nur einem Produkt?
Nein, ich finde das schon gut, dass man Verschiedenes gleichzeitig unter vergleichbaren Bedingungen testet.

Schienenchaos

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #703 am: 09. März 2020, 21:18:04 »
Das Testen neuer Technologien ist alles andere als verkehrt. Sinnvoll wäre es nur gewesen, sich vor der Einführung der HSTneu schon auf ein Produkt, eine Ausstattung festgelegt zu haben. Darauf hätte die Gestaltung der HSTneu dann formal Rücksicht nehmen müssen.
Ist das nicht widersprüchlich? Wenn ich mich auf ein Produkt festlege und dann teste, dann heißt das doch nur, dass ich unsicher bin. Und was, wenn ich nach einem Jahr draufkomme, dass das Produkt nicht meinen Erwartungen entspricht? Nächster Test mit nur einem Produkt?
Nein, ich finde das schon gut, dass man Verschiedenes gleichzeitig unter vergleichbaren Bedingungen testet.
Es wurden doch seit Jahren unterschiedliche Anzeiger getestet (Bsp. TFT am Rathausplatz, Höchstädtplatz; ePaper am Stephansplatz, in Breitensee, etc.) woraus sich ja eine gewisse Tendenz hätte ergeben können. Dass man mit der HSTneu kein fertiges Produkt lanciert sondern ewig weiter herumbastelt, halte ich für grob unprofessionell.
Ein besonderer Geniestreich sind übrigens die Glimmlamperl an der Mastspitze: zumindest bei der Gatterburggasse reicht die Leuchtkraft nicht einmal dazu aus das WL-Logo zu illuminienieren. So viel zum Thema: Signalwirkung und Identitätsstifter.

Werner1981

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #704 am: 10. März 2020, 20:40:59 »
Ich habe am 29. Jänner mit damals aktuellen Fotos der neuen Stangen die hier gesammelten Argumente beim Stadtservice und den Wiener Linien deponiert. Nach zwei Wochen nun die Antwort der Wiener Linien:

"Erstmals bedanken wir uns für Ihre Nachricht. Die haben wir auch vom Stadtservice zugeschickt bekommen.
Es tut uns leid, dass Sie mit den neuen Haltestellen-Schildern nicht zufrieden sind. Meinungen sind naturgemäß verschieden – wie Sie es bereits erwähnt haben.
Wir haben viele Kriterien berücksichtigt, um passende Schilder für die Haltestellen zu finden. Auch Rückmeldungen, wie Ihre, haben uns geholfen ein passendes Design zu entdecken.
Derzeit ist es nicht vorgesehen, die Schilder zu ändern. Dafür bitten wir um Ihr Verständnis."


Auf die sachlichen Fragen (Stangenfarbe, fehlende Linienbezeichnungen, etc.) wurde überhaupt nicht eingegangen...

Nach fast einem Monat Reaktionszeit auf mein nochmaliges Nachfragen kam nun diese Antwort:

"Wir haben uns für dieses Farbkonzept entschieden. Die farbliche Unterscheidung erfolgt jetzt durch die Verwendung der Piktogramme am Mast selbst.
Die „Zielschilder“ (Liniennummer plus Ziel) werden derzeit noch gefertigt (leider passierte in der Produktion ein Fehler). Nach Fertigstellung werden diese montiert."