Autor Thema: Haltestelle "neu"  (Gelesen 289153 mal)

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abc

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #885 am: 19. Dezember 2020, 07:36:22 »
"Genial"? Eine unübersichtliche Ansammlung von schlecht identifizierbaren kleinen Symbolen die nicht konsistent sind und generell zu wenig Platz für nützliche Wegleitung? Nicht nachvollziehbar für mich.

Ein grundsätzlich gutes System kann ja auch schlecht gepflegt sein. Ich sehe keinen Widerspruch zwischen den beiden Aussagen.

Gerade die Ausgangskennzeichnung und Linienkennzeichnung ist in Wien wirklich schlecht, eine der Kernaufgaben eines U-Bahn-Leitsystems.

Ausgangsbezeichnungen wie in Budapest oder München halte ich auch grundsätzlich für sehr positiv, zumal, wenn sie konsequent zur Anwendung kommen - z.B. in Umgebungsplänen und Fahrplanauskünften. Das sollte aber prinzipiell auch im Zuge einer Weiterentwicklung des Leitsystems möglich sein.

Wichtige und unwichtige Information steht gleichberechtigt.

Ich sehe z.T. allerdings auch das gegenteilige Problem, dass zu viele Informationen weggelassen werden. Meines Erachtens könnte man schon mehr als eine Straße an die Ausgänge schreiben.

Dann noch die ganzen Doppelnamen und der Fokus nur auf Linien der WL.

Das ist ein prinzipielles Problem der WL, irgendwelche an den entscheidenden Stellen sitzenden Querköpfe (Möchtegern-Kaiser?) scheinen noch immer nicht zu verstehen, dass es keine WL-Kunden, sondern nur Öffi-Kunden gibt. Das zeigt sich ja auch an anderen Kleinigkeiten der Fahrgastinformation: Wie lange hat es eigentlich gedauert, bis die eigens eingeführten Farben für die S-Bahn-Stammstrecke und die S45 ins Wegeleitsystem aufgenommen wurden? Oder noch ärger: dass bei der Umstellung des Netzplans von einer geographisch orientierten zu einer graphischen Darstellung die Regionalbusse weggefallen sind - selbst dort, wo sie eindeutig auch Aufgaben im Stadtverkehr übernehmen (z.B. Breitenfurter Straße, Ketzergasse und Kaltenleutgebner Straße in in Liesing, in der Heiligenstädter Straße in Döbling oder bei der Linie 125 in Floridsdorf).

Petersil

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #886 am: 19. Dezember 2020, 15:08:42 »
Ich stimme zu, aber das Leitsystem der U-Bahn ist alles andere als perfekt. Sehr unübersichtliche (und hässliche) Symbolwüsten die auch stellenweise für nicht-Einwohner überhaupt nicht verständlich sind (WLB oder ÖBB-Symbol etwa, oder die Unterscheidung Bus/Straßenbahn durch Aussparung von Linienbezeichnungen, fehlen von sinnvollen Regionalbuskennzeichnungen) und miserable Kennzeichnung von Ausgängen durch den Platzmangel.

Welche Symbole würdest du für die ÖBB nehmen? Das Bahn-Piktogramm nach ISO 7001?

Und was meinst du mit der Aussparung von Linienbezeichnungen? Ein Bus- bzw. Straßenbahnsymbol sagt doch eh alles aus, oder?

Bei den Regionalbussen stimme ich dir aber zu, besondere Negativbeispiele waren der Reumannplatz vor der U1-Verlängerung und die Aspernstraße, als es noch Postbusse gab, die von Kagran kamen. Auch die Nachtbusse sind sehr schlecht gekennzeichnet.

abc

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #887 am: 19. Dezember 2020, 15:45:35 »
Bei den Regionalbussen stimme ich dir aber zu, besondere Negativbeispiele waren der Reumannplatz vor der U1-Verlängerung und die Aspernstraße, als es noch Postbusse gab, die von Kagran kamen.

An der Aspernstraße finde ich es noch immer schlecht ausgeschildert. Ich habe vor ein paar Wochen (irgendwann im Herbst) ziemlich lange nach dem Bus nach Orth an der Donau gesucht. Wenn ich mich recht erinnere, war seine Haltestelle noch nicht mal in die "Nummerierung" der WL-Haltestellen eingebunden.

(Ja, wenn man weiß, wo er abfährt - unterm Bahnsteig, ca. Höhe Bahnsteigmitte - ist es einfach. Aber das ist ja nicht Sinn und Zweck eines Wegeleitsystems.)

Bhf_Breitensee

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #888 am: 19. Dezember 2020, 17:13:25 »
Um wie viele Euro ist der neue Designerpfosten vom Pfostendesigner günstiger als die bestehenden Haltestellen? Wie viele Fahrgäste können durch das neue Design gewonnen werden?

95B

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #889 am: 19. Dezember 2020, 17:27:59 »
Um wie viele Euro ist der neue Designerpfosten vom Pfostendesigner günstiger als die bestehenden Haltestellen?

Der kann gar nicht günstiger sein, weil er auch ohne VFGI einen Stromanschluss braucht.

Wie viele Fahrgäste können durch das neue Design gewonnen werden?

Gar keine, schließlich werden durch den Pfosten auch keine Bestandsfahrgäste verdrängt.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
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Bhf_Breitensee

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #890 am: 20. Dezember 2020, 19:49:24 »
Warum investiert man dann in so ein Produkt, dass weder günstiger noch mehr Fahrgäste bringt?

Bus

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #891 am: 20. Dezember 2020, 21:31:12 »
Weil man alles auf einem Stangerl haben will, obendrein möchte man moderner wirken

DieTram

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #892 am: 21. Dezember 2020, 00:15:24 »
Weil man alles auf einem Stangerl haben will, obendrein möchte man moderner wirken

Die Idee ist sicher gut, mit der Stanglwirtschaft aufzuräumen und Fahrgastanzeige und Haltestellenschild zu verbinden!

Aber auf die Idee zu kommen, ein so gut eigeführtes "Logo" wie die Straßenbahn- und Autobushaltestellenschilder aufzugeben, ist extrem unprofessionell und dumm. Diesen Wiedererkennungswert aufzubauen hat Jahrzehnte gedauert und war auch nur wegen der einprägsamen Gestaltung möglich, die aus der Umgebung deutlich heraussticht. 

Niemand empfindet diese Gestalung als veraltet oder denkt auch nur darüber nach, sie ist einfach da. Firmen wie Ford, General Electric und Coca Cola haben auch uralte Logos und keiner empfindet sie als unzeitgemäß, sie sind einfach so und aus!

Die Wiener Linien wirken in ihrem Medienauftritt, auch vom Design her, eigentlich recht professionell, locker und sympathisch. Die sollten eigentlich schon ausreichend versierte Medienberater haben, die ihnen den Haltestellenunsinn gründlich ausreden. Keine Firma, die bei Trost ist, gibt so etwas freiwillig auf!

Man hätte vom Platz her problemlos das Tramway-Haltestellenschild unter und das Autobus-Haltestellenschild über der Fahrgastanzeige unterbringen können.

Vielleicht ist den Verantwortlichen doch nicht ganz wohl bei der Sache, wollen sie aber nicht aufgeben, weil man schon
zu viel Geld und Energie hineingesteckt hat. Ein klassischer Fall der sunk cost fallacy, der Fehlentscheidung auf Grund
schon investierter Energie und Kosten für etwas, das man eigentlich nicht mehr für gut hält:
https://de.wikipedia.org/wiki/Versunkene_Kosten

Wenn man das Ergebnis ansieht, kann das niemand für einen Fortschritt halten, wobei die Stange mit den weißen Rändern zwar recht fesch ist, aber auch die Pickerlkleber und Haltestellenpicassos sehr erfreuen wird.

Vielleicht würden sich die Verantwortlichen insgeheim sogar über harsche Kritik und Widerstand (z. B. auch seitens der Bezirksvorsteher) freuen, um den Unsinn dann "leider" doch wegen zu großen Widerstandes abdrehen zu müssen!

War da vor einigen Jahren nicht etwas bezüglich der Umbenennung des D-Wagens in 3er bzw. des 71ers in 4er??


Bus

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #893 am: 21. Dezember 2020, 09:19:32 »
Von den Bezirkskaisern wird nix kommen. Die regen sich zwar auf, wenn ein lächerliches Liniensignal getauscht werden soll, wird eine ganze Straßenbahnstrecke eingestellt, wird das immer noch als Fortschritt beworben.

und ja, die Haltestelle Neu sieht nur halbwegs gut aus, wenn sie auch "neu" ist, in einiger Zeit wird - wie ich und du schon angemerkt hast - alles vollgeklebt und geschmiert sein. Soviel Gratisfläche bekommen die "Künstler" bald nicht mehr so schnell.

Der erhöhte Reinigungsaufwand, die miserable Beschilderung und die viel zu kleinen H Schilder sind halt nicht wegzuleugnen.

68er

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #894 am: 21. Dezember 2020, 10:53:34 »
Die Idee ist sicher gut, mit der Stanglwirtschaft aufzuräumen und Fahrgastanzeige und Haltestellenschild zu verbinden!

Ich halte schon diese Prämisse für nicht so eindeutig positiv. Solange die Position des Haltestellenstangerls eine wichtige Rolle in Betriebsvorschrift und StVO spielt, kann man sie nicht ohne weiteres mit Fahrgastinformationen verbinden, die möglichst aus allen Richtungen ohne Halsverrenken gut ablesbar sein sollen.

Dazu kommt noch die beliebteste aller Wiener Ausreden "aber die Einbauten (unterirdische Kabeln und Rohre) erlauben es nicht", die für einen massiven Stahlträger mit Stromanschluss sicher noch viel öfter wirkt, als für ein kurzes, leichtes Stangerl.

denond

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #895 am: 21. Dezember 2020, 11:32:24 »
Solange die Position des Haltestellenstangerls eine wichtige Rolle in Betriebsvorschrift und StVO spielt, kann man sie nicht ohne weiteres mit Fahrgastinformationen verbinden, die möglichst aus allen Richtungen ohne Halsverrenken gut ablesbar sein sollen.

Dazu kommt noch die beliebteste aller Wiener Ausreden "aber die Einbauten (unterirdische Kabeln und Rohre) erlauben es nicht"

Die BV oder StVO interessiert den Politiker in seinem mom. Geistesblitz nicht. Er sieht nur den Moment, dadurch kommt da - aus Justament-Standpunkten, auch Populismus genannt - nur noch mehr murx und durcheinander heraus. Auf das denkt er aber nicht..

Man sollte sich entscheiden für ein generell oder gar nicht. Ich wär' für gar nicht. Alleine aus dem Grund, wie es auch richtig @ Die Tram schreibt:

Ein so gut eigeführtes "Logo" wie die Straßenbahn- und Autobushaltestellenschilder aufzugeben, ist extrem unprofessionell und dumm. Dieser Wiedererkennungswert steht weltweit für Wien und seine Öffis. Und das allein ist unbezahlbar, genauso wie die Wiener Kaffeehauskultur...

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #896 am: 21. Dezember 2020, 11:36:40 »
Soweit ich die Erzählung im Kopf habe, kam seinerzeit "von ganz oben" der Wunsch, die Haltestellen neu zu gestalten. Daraus wurde die "Haltestelle neu", die man in Kagran bewundern konnte - für den Fahrgast unbrauchbarerer, aber umso teurerer Elektronik-Klimbim. Dann war eine Weile Ruhe; aus welcher Ebene der erneute Wunsch nach neuen Pfosten kam weiß ich nicht. Den Verantwortlichen für die erste HST kenne ich, inzwischen ist er in Pension. Er nannte bei der Pfostenlösung den Wunsch, "den Christbaum abzuräumen" - anscheinend war der alte Löffelsteher irgendwem ein Dorn im Auge. Von außen sieht das so aus wie ein Auftrag was neues zu machen, ohne dass sich die Ausführenden dann konkret überlegt haben, welche Info wo notwendig ist (erinnert euch an das zögerliche Nachrüsten der ersten Haltestellen mit den Basics wie Liniennummer).

Prinzipiell ist ja gegen eine neue, bessere Lösung garnichts einzuwenden, und ich will jetzt auch nicht nach meinem persönlichen Geschmack gehen; allerdings sieht man am Edelpfosten, dass die Basics der Fahrgastinformation nicht verstanden werden. Was braucht der Fahrgast wann & wo? Und zwar der im Zug und der Einsteigende? Die nun große Haltestellenbezeichnung ist sicher ein Fortschritt - aber nicht quer zur Blickachse des Fahrgastes in der Bahn. Der Einsteiger weiß dagegen üblicherweise, wo er ist bzw ist es nicht so wichtig. Das Liniensignal ist wichtiger, und das muss man nun am Pfosten suchen, da es zwischen diversen Logos und Schriftzügen untergeht - und es ist weiß auf rot, viel weniger prominent als das grüngelbe H, das man ruhig hätte an unauffälliger Stelle verstecken können, wenn es schon angeblich vorgeschrieben ist.

Nächste Punkt: die dynamische Anzeige. Die alte Version ist inzwischen Steinzeit, der Versuch, das mit E-Paper zu lösen völlig verkehrt, das ist nicht die richtige Technologie für sowas - Farbbildschirme sind inzwischen die billige Standardlösung, auch die Schriftgrößen sind völlig falsch gewählt. Auch die kleine E-Paper-Anzeige ist katastrophal, die dafür entworfene Grafik unübersichtlich, der 4. Screen sowieso völlig gaga, und die Reaktionszeit zu lang - zwischen Knopfdrücken und Reaktion ist mindesten eine Sekunde, da drückt man vorher mehrmals nochmal, und dann springt die Anzeige wild rum.

Insgesamt hat man den Eindruck, dass hier mit der Materie nicht vertraute Personen irgendwas basteln, weil es halt aufgetragen wurde.

Zum Leitsystem der U-Bahn noch, weil das ja auch erwähnt wurde: Das ist prinzipiell fantastisch konzipiert, allerdings haben auch hier spätere Eingriffe Chaos angerichtet. Anfangs war es ganz klar: Hinweise auf Eingänge weiß mit schwarzer Schrift (Blick Straße > dunkler Eingang, gut zu sehen), auf Ausgänge schwarz mit weißer Schrift (Blick Passage > Außen bzw Himmel, gut zu sehen), linienbezogene Schilder weiße Schrift auf Linienfarbe (geht mit mit Auf- und Durchlicht). Die Sekundärinformation auf dem schwarzen Band zeigt nur die gerade relevante Info - wenn die Tramway zB nur an einem Stationsende verkehrt, dann nur das Symbol, nicht die Linien (zB Schottentor). Die WiLi haben dann angefangen, Gleisnummern zu vergeben, die den Fahrgast nie betreffen - sinnlose Zusatzinformation, siehe aktuelles Bild von der Seestadt, da gehört nur rechts der Hinweis "U2 Karlsplatz", und fertig, alles andere ist sinnlos oder unvollständig, obendrein nicht im intuitiven System.

Informationsvermittlung ist eine Wissenschaft, da gibt es Fachleute, anderswo wird das genauest entworfen. Natürlich geht es noch schlechter (zB U-Bahn München), aber man könnte sich ja mal Profis ins Haus holen, die wissen, was sie tun. Über den Vektorenfriedhof, der "Netzplan" genannt wird, will ich garnicht reden, das ist sowieso eine Dauerkatastrophe bei VOR und WiLi, schon seit dem Ende der Stadtbahnzeit.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

denond

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #897 am: 21. Dezember 2020, 11:43:46 »
Soweit ich die Erzählung im Kopf habe, kam seinerzeit "von ganz oben" der Wunsch, die Haltestellen neu zu gestalten. Daraus wurde die "Haltestelle neu", die man in Kagran bewundern konnte - für den Fahrgast unbrauchbarerer, aber umso teurerer Elektronik-Klimbim. Dann war eine Weile Ruhe; aus Welche Ebene der erneute Wunsch nach neuen Pfosten kam weiß ich nicht. Den Verantwortlichen für die erste HST kenne ich, inzwischen ist er in Pension. Er nannte bei der Pfostenlösung den Wunsch, "den Christbaum abzuräumen" - anscheinend war der alte Löffelsteher irgendwem ein Dorn im Auge. Von Außen sieht das so aus wie ein Auftrag was neues zu machen, ohne dass sich die Ausführenden dann konkret überlegt haben, welche Info wo notwendig ist (erinnert euch an das zögerliche Nachrüsten der ersten Haltestellen mit den Basics wie Liniennummer).

Prinzipiell ist ja gegen eine neue, bessere Lösung garnichts einzuwenden, und ich will jetzt auch nicht nach meinem persönlichen Geschmack gehen; allerdings sieht man am Edelpfosten, dass die Basics der Fahrgatinformation nicht verstanden werden.
Informationsvermittlung ist eine Wissenschaft, da gibt es Fachleute, anderswo wird das genauest entworfen. Natürlich geht es noch schlechter (zB U-Bahn München), aber man könnte sich ja mal Profis ins Haus holen, die wissen, was sie tun. Über den Vektorenfriedhof, der "Netzplan" genannt wird, will ich garnicht reden, das ist sowieso eine Dauerkatastrophe bei VOR und WiLi, schon seit dem Ende der Stadtbahnzeit.

Insgesamt hat man den Eindruck, dass hier mit der Materie nicht vertraute Personen irgendwas basteln, weil es halt aufgetragen wurde.

Was sagte damals DI Dr. Michael Lichtenegger dazu?

Elin Lohner

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #898 am: 21. Dezember 2020, 12:58:12 »
Prinzipiell ist ja gegen eine neue, bessere Lösung garnichts einzuwenden, und ich will jetzt auch nicht nach meinem persönlichen Geschmack gehen; allerdings sieht man am Edelpfosten, dass die Basics der Fahrgastinformation nicht verstanden werden. [...] Das Liniensignal ist wichtiger, und das muss man nun am Pfosten suchen, da es zwischen diversen Logos und Schriftzügen untergeht - und es ist weiß auf rot, viel weniger prominent als das grüngelbe H, das man ruhig hätte an unauffälliger Stelle verstecken können, wenn es schon angeblich vorgeschrieben ist.

Nächste Punkt: die dynamische Anzeige. Die alte Version ist inzwischen Steinzeit, der Versuch, das mit E-Paper zu lösen völlig verkehrt, das ist nicht die richtige Technologie für sowas - Farbbildschirme sind inzwischen die billige Standardlösung, auch die Schriftgrößen sind völlig falsch gewählt. Auch die kleine E-Paper-Anzeige ist katastrophal, die dafür entworfene Grafik unübersichtlich, der 4. Screen sowieso völlig gaga, und die Reaktionszeit zu lang - zwischen Knopfdrücken und Reaktion ist mindesten eine Sekunde, da drückt man vorher mehrmals nochmal, und dann springt die Anzeige wild rum.

Insgesamt hat man den Eindruck, dass hier mit der Materie nicht vertraute Personen irgendwas basteln, weil es halt aufgetragen wurde.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass die Wiener Linien krankhaft versuchen ihre Haltestellentafeln an die Fahrgastinformationsanzeigen der Wiener Lokalbahn (vom Design her, mit entsprechenden Upgrades) anzupassen.

Zum Vergleich:

Der Haltestellenpfosten der Wiener Linien:
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Die Fahrgastinformationsanzeige der Wiener Lokalbahn:
[ Für Gäste keine Dateianhänge sichtbar]

Ich finde eine rote Variante der WLB FGI-Anzeige, mit dem Stationsnamen am Kasten der FGI-Anzeige, statt dem separatem Schild unter dem Kasten der FGI-Anzeige, würde bestimmt besser aussehen als die jetzige Lösung der "Haltestelle Neu" der Wiener Linien, wo man bei der "Haltestelle Neu" das Schild vom Stationsnamen mit einem kräftigen Faustschlag (oder Kopfnuss) runterreißen könnte. Die Liniensignale könnte man, wie bereits bei der derzeitigen "Haltestelle Neu" mit dem gelbgrünen "H", seitlich am Mast befestigen. Was den elektronischen Fahrplanaushang betrifft: Den könnte man ja in A3 (oder in A2) mit entsprechender Software ausführen, sofern genügend Platz vorhanden ist bei der Station.

Es ist nur meine persönliche Meinung, jedoch finde ich, dass man ruhig an die klassischen Haltestellen festhalten könnte, wenn man schon u.a. Merchandise von denen vertreibt. Moderne ist ja schön und gut, doch nicht alles moderne ist auch gleich besser, man sollte auch lernen altbewährtes zu bewahren und genau das weiterzuentwickeln.
Ich bin der Meinung, dass man eine neue Remise am Gelände des ehemaligen Nordwestbahnhofes bauen, und dann die bestehende Remise Brigittenau dem VEF/WTM übergeben sollte.

Linie106

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Re: Haltestelle "neu"
« Antwort #899 am: 21. Dezember 2020, 14:22:26 »
Gibt es eigentlich schon Konzepte/Ideen, wie die Edelpfosten dann zB bei Nightlines aufgestellt werden? Ich denke da jetzt zB an Schwedenplatz oder Oper - wenn dann 15 von den Dingern leuchten, mag das zwar toll sein, die Abfahrtsstelle "meines" richtigen Nachtbusses find ich dadurch aber auch nicht schneller wenn die Schriftgröße der Displays so bleibt.

Das wäre nämlich einer der wenigen Punkte, an denen die neuen Pfosten durchaus Sinn machen würden. Aber nicht das WL-Logo beleuchtet, weil dass da die WL fahren interessiert mich als Fahrgast nicht. No na, wer sonst? Sondern beleuchtet groß und fett welche N da hält.
Wenn man öfters Nachtbus fährt, weiß man es mit der Zeit eh. Aber als Zufallsfahrer/Gelegenheitsbenutzer ist das bis dato ein Krampf und gelegentlich gibt's dann lange Gesichter, wenn man den Nachtbus an einem vorbeifahren sieht.