Autor Thema: Neue Mariahilfer Straße  (Gelesen 843879 mal)

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #975 am: 19. September 2013, 22:12:59 »
Die Demo bestand aus maximal 50 Personen, jede Criticalmass hat mehr Mitfahrerinnen und Mitfahrer. Die Frage warum denn nicht gegen die vielen unnötigen Autofahrten (es bot sich ja genügend Zeit den durchschnittlichen Besetzungsgrad zu erheben) demonstriert wurde sondern gegen die MaHü neu konnte mir niemand beantworten.
Nur ist 50 Personen plus Medien eine kritische Masse und die Critical Mass nicht. ;)
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Z-TW

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #976 am: 20. September 2013, 07:36:22 »
OT: Bevor die Burggasse die Busspur bekam, gab es auch eine Demo dagegen. Mit ähnlichen Argumenten, mit ähnlich "hoher" Teilnehmerzahl. Ein Trafikant meinte damals entrüstet, dass nun die Autos wegen der Busspur nicht mehr vor seinem Laden kurz anhalten können.

Ferry

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #977 am: 20. September 2013, 09:13:10 »
Übrigens zur Mahü: Ich bin vom Thalia zum P&C hinuntergegangen und muss sagen, das ganze läuft immer besser. Ich habe nur einen einzigen Radler (der dafür viel) zu schnell fahren gesehen, ansonsten waren die einzigen, die sich nicht an die Regeln halten wollten, die Autofahrer. In der Begegnungszone wird hinunter- bzw. hinaufgebrettert wie wild (50 statt 20). Andere Autos wurden auch von Polizisten aufgehalten, hab aber nicht genau gesehen, warum.
Ich war gestern am späten Nachmittag dort und mein Eindruck ist, dass die Fuzo nicht wirklich wahrgenommen wird - die meisten Fußgänger bleiben am Gehsteig und Radler auf der Straße. Dafür sind mir etliche ausländische PKW (Deutsche, Slowaken, Ungarn) aufgefallen, die munter den für PKW gesperrten Teil durchfahren haben - wo war da die Polizei? So ist das Ganze nicht wirklich sinnvoll.
Weißt du, wie man ein A....loch neugierig macht? Nein? - Na gut, ich sag's dir morgen. (aus "Kottan ermittelt - rien ne va plus")

Bahnwalter

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #978 am: 20. September 2013, 11:07:41 »
Heute war wieder ein Babysitter im 2B. Er saß wieder ganz vorne.

Übrigens zur Mahü: Ich bin vom Thalia zum P&C hinuntergegangen und muss sagen, das ganze läuft immer besser. Ich habe nur einen einzigen Radler (der dafür viel) zu schnell fahren gesehen, ansonsten waren die einzigen, die sich nicht an die Regeln halten wollten, die Autofahrer. In der Begegnungszone wird hinunter- bzw. hinaufgebrettert wie wild (50 statt 20). Andere Autos wurden auch von Polizisten aufgehalten, hab aber nicht genau gesehen, warum. In der FuZo sind jetzt immer mehr Leute auf der Straße. Der Bus kommt nach wie vor völlig problemlos durch. Alles regelt sich von selbst. Nach dem 29.9. ist die Aufregung über das Projekt Geschichte, reiner Wahlkampf, herbeigeredetes Chaos.

Am 21.9. übrigens wieder 13A-Umleitung laut Aushang. Das wird jetzt wohl monatelang so weitergehen.

Also sorry, aber das ist doch ein massiver Widerspruch in sich: Einerseits ist Dir offenbar sowohl die Tatsache, dass für den 13A keine Lösung in Sicht ist, als auch das Theater um den 2B durchaus bewusst und zudem beschreibst Du darüberhinaus sogar auch Probleme mit Autofahrern, die wohl gar nicht so unerheblich sind - 50 ist ja nicht grad nur ein bisserl mehr als 20 ...

Andererseits aber dann:
Zitat
Alles regelt sich von selbst. Nach dem 29.9. ist die Aufregung über das Projekt Geschichte, reiner Wahlkampf, herbeigeredetes Chaos.

Das ist aber bitte nicht als Kritik am User "13er" zu verstehen, sondern gilt für alle, die die Probleme auf der Mariahilfer Straße einfach leugnen! Das Zitat vom "13er" sei hier nur als Beispiel angeführt.

Es ist natürlich keine Kunst, vorgeschiebene Fahrtrichtungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen festzulegen. Und wenn diese erforderlichenfalls mit Kontrollen durch Polizisten und Strafen durchgesetzt werden, dann werden sie auch eingehalten, nona.

Und nur deswegen ist in Wahrheit alles in Ordnung? Ist es nicht Chaos genug, wie nun seit 5 Wochen auf dem Rücken der betroffenen Fahrgäste um den 13A gestritten wird und was sich rund um den 2B abspielt? Und die Sache mit den Fahrrad-Bodenmarkierungen, die wieder weggefräst werden mussten? 

Beim 2B geht es dabei im Übrigen ja nicht nur um den Zirkus mit den "Beifahrern": Auffällig ist weiters, dass es für die nun seit 5 Wochen(!) gültige völlig andere Linienführung des 2B noch immer keinen Fahrplan gibt! Weder online noch an den Haltestellen! An den Haltestellen hängen zwar teilweise Info-Aushänge, wo auf die neue Linienführung hingewiesen wird, gleichzeitig hängen aber die Fahrplanaushänge für die ALTE Linienführung an den Haltestellen. Und online gibt es auf der Wiener Linien - Homepage KEINEN Fahrplan für die Linie 2B! Nichts! Und beim VOR ist nachwievor der ALTE 2B - Fahrplan, mit der vor 5 Wochen gültigen Linienführung online!

Aber auch bei der Fahrplanauskunft: Gib mal eine Relation wie z. B. von der Haltestelle Stiftgasse zur Haltestelle Königsklostergasse ein und du bekommst immer noch die Fahrten der ehemaligen Linie 2B, so als würden die Busse dort noch immer in beiden Richtungen fahren! Tun sie nur leider in Wirklichkeit nicht mehr.

Und da die Mariahilfer Straße im Abschnitt zwischen Kirchengasse und Babenbergerstraße nicht mit der U3 erreichbar ist, ist das schleichende Abwürgen des letzten Restes von öffentlichem Verkehr in diesem Abschnitt gar nicht so unerheblich.

Oder glaubt irgendjemand ernsthaft, dass diese Linie 2B, für die man es nicht einmal mehr wert findet, einen Fahrplan zu erstellen (und damit meine ich nicht nur etwas internes, nur Wiener Linien - Mitarbeitern zur Verfügung stehendes ), noch allzulang bestehen bleibt? Noch dazu, wo man darüberhinaus allzu offensichtlich dafür gesorgt hat, dass die Linienführung und die Intervalle alles andere als attraktiv gestaltet sind: Alle 15 Minuten, unter der Woche, tagsüber, auch zur Hauptverkehrszeit, in zentraler Lage (also keineswegs irgendwo am Stadtrand), ist ein schlechter Witz. Und für die andere Richtung, wo der 2B aufgrund der "Einbahnregelung" in der "Begegnungszone" leider nicht fahren kann, gibt es keinerlei Alternative, auf die man ausweichen könnte!

Der Stil, wie man das macht, kommt noch hinzu: Anstatt dass man wenigstens dazu steht und zugibt, dass man eben den öffentlichen Verkehr im Abschnitt Kirchengasse - Babenbergerstraße zugunsten des neuen Verkehrskonzepts eigentlich ersatzlos opfern will, versucht man, das Thema totzuschweigen und wartet einfach, bis die Leute es vergessen. Aber da sind wohl auch einfach die bösen Zeitungen schuld, dass sich die Verantwortlichen halt aus Vorsicht so verhalten müssen  :-\

Die Probleme mit dem 2B werden von den Verantwortlichen einfach ignoriert.

Nur: Indem man Probleme ignoriert und/oder leugnet, verschwinden die Probleme leider nicht wirklich.

Wer bestimmte Änderungen befürwortet, tut natürlich immer gerne so, als gäbe es in Wahrheit keine Probleme und da ist es verdammt einfach, jegliche Probleme aller Art als Märchen von bösen Zeitungen oder von bösen wahlkämpfenden Politikern abzutun.

Wenn z. B. in früheren Jahren wegen U-Bahn-Eröffnungen Straßenbahnen eingestellt wurden, dann war auch immer offiziell dank der eingestellten Straßenbahnlinien alles viel, viel besser - egal, wie die Situation für die Betroffenen wirklich ausschaute. Auf Menschen, für die die vorhandenen U-Bahn-Stationen nicht ausreichend sind, wird eben in Wien gerne vergessen - so eben nun auch im Fall der Mariahilfer Straße.

Natürlich werden die Leute, die mit dem 2A in den mit der U3 nicht erreichbaren Teil der Mariahilfer Straße fahren wollten, es überleben - sie werden eben unfreiwillig zu Fuß gehen oder woanders einkaufen gehen.

Aber die Fußgänger und Radfahrer hätten es wohl auch überlebt, wenn die Mariahilfer Straße wenigstens im für den Buslinienverkehr benötigten Abschnitt zwischen Neubaugasse und Babenbergerstraße nicht auf Fußgängerzone bzw. "Begegnungszone" umgestellt worden wäre, solange es für die betroffenen Buslinien keine alternative Fahrmöglichkeit gibt, die auch durchsetzbar ist.

Warum wohl haben damals in den 90er Jahren, nachdem die Straßenbahn in der inneren Mariahilfer Straße weg war, die im betroffenenen Abschnitt ansässigen Geschäftsleute die Verlängerung der Linie 2A über die Mariahilfer Straße bis zur Kirchengasse erkämpft?

Und dabei handelte es sich um eine Linie, die alle 10 Minuten fuhr, das in beiden Richtungen, und mit der man vor allem ohne Umsteigen quer durch den 1. Bezirk über Heldenplatz und Stephansplatz zum Schwedenplatz weiterfahren konnte!

Und jetzt soll dafür aufeinmal eh kein Bedarf mehr bestehen?

Jedenfalls kann doch niemand ernsthaft behaupten, es würde sich hier um "Anfangsschwierigkeiten" handeln, die von selber vorübergehen würden und nicht vorhersehbar waren:

Dass die Wiener Linien prinzipiell auf gar keinen Fall mehr durch Fußgängerzonen fahren, war spätestens seit dem Kampf um die Buslinien im 1. Bezirk allgemein bekannt. Dass im Fall der Mariahilfer Straße der betreffende Abschnitt rot angemalt wurde, ist ja lieb - dass das aber jene Entscheidungsträger, die das letzte Wort über die tatsächlich zu befahrenden Routen haben, wenig beeindruckt, war wohl auch lange vorher problemlos herauszufinden.

Und auch, dass der Linienverkehr in der "Begegnungszone" (Linie 2B) zu Sicherheitsbedenken führt, hätte man lange vorher problemlos erfragen können.

Die Frau Vizebürgermeisterin hat hier einfach mit dem Kopf durch die Wand die Fußgängerzone und die Begegnungszone gemacht, obwohl sie (auch vorher schon!) genau wusste, dass die beiden Buslinien 13A und 2B da nicht problemlos fahren werden. Und zwar allein schon aufgrund der diesbezüglichen Position seitens der Wiener Linien - auch unabhängig davon, wie brav sich Fußgänger und Radfahrer dann tatsächlich in der Fußgängerzone, auf der Eben-Nicht-Fußgängerzone-Busspur, und auf der "Begegnungszone" verhalten. Da ist es doch mehr als dreist, dass sie dazu einfach sagt, ihr wäre es eh lieber, wenn die Busse weiterhin so fahren würden wie bisher, aber wenn die Wiener Linien das nicht wollen, na kann man halt nix machen. Das hätte sie sich wirklich vorher überlegen müssen, ob sie überhaupt in der Lage ist, das dann auch durchzusetzen, dass dort trotzdem dauerhaft Linienbusse fahren!

Und was soll sich da bitte "von selbst regeln"? Der 2B wird "von selbst" nur früher oder später ganz verschwinden, natürlich ersatzlos. Und bei der Haltestelle Kirchengasse wird es früher oder später nichteinmal mehr einen 13A geben.

Wer in der Mariahilfer Straße ohnehin nur zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren will, den stört alles das freilich nicht. Hauptsache, die bösen Autofahrer sind weg. Dass dabei auch die Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln (abseits der U3-Stationen) weggeräumt wird, ist den Fußgängern und Radfahrern egal, bzw. den meisten wohl auch gar nicht bekannt.

Trotzdem ist es die Realität und keineswegs künstliche Aufregung von "Krawall-Blattl'n", wie die Fans der neuen Mariahilfer Straße, die nur die Fußgänger und Radfahrer interessieren und denen alles andere wurscht ist, als Ausrede enfach behaupten.

Das Zitat von "13er" ist hier bitte, wie gesagt, nur als Beispiel zu verstehen - das gleiche gilt für alle, die hier so tun, als wäre (bis auf "anfängliche unnötige künstliche Aufregung") alles in Ordnung.

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #979 am: 20. September 2013, 11:19:40 »
Die Frau Vizebürgermeisterin hat hier einfach mit dem Kopf durch die Wand die Fußgängerzone und die Begegnungszone gemacht, obwohl sie (auch vorher schon!) genau wusste, dass die beiden Buslinien 13A und 2B da nicht problemlos fahren werden.

Das stimmt so nicht. Es gab im Vorfeld zahllose Verhandlungen mit den WiLi, auch mit der Gewerkschaft, in denen die Forderungen ständig höher geschraubt wurden. (Busspur, Abgrenzungen, Bankerln etc.). Dass die dann trotzdem wortbrüchig werden bzw dass ein Gewerkschaftler mit Duldung der Geschäftsführung sich so aufspielen darf ist mE beispiellos. Dass die WiLi den 2B (so wie alle Citybusse) loswerden wollen ist auch keine Neuigkeit, daran arbeitet man seit Jahren. Das jetzt der Vassilakou umhängen zu wollen ist einfach falsch, wenn es eine politische Verantwortung gibt ist sie bei Brauner zu suchen, der "gehören" die WiLi. Und ausserdem: die Buslinien fahren im Mahü-Abschnitt nun sehr wohl problemloser als vorher, das kann ich dir als Kirchengassen-Anrainer schriftlich geben.
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #980 am: 20. September 2013, 12:14:48 »
Ich war gestern am späten Nachmittag dort und mein Eindruck ist, dass die Fuzo nicht wirklich wahrgenommen wird - die meisten Fußgänger bleiben am Gehsteig und Radler auf der Straße.
Wenn die ehemalige Straße dann tatsächlich umgebaut wird, ist das Geschichte. Derzeit sieht es halt noch so aus wie vorher. Das ist ein sicher für die Akzeptanz problematischer Punkt, wie Harald schon mehrfach erwähnt hat. Es schaut alles noch nach getrennter Nutzung aus. Ein Bodenbelag quer durch (Busspur absetzen wird bald nicht mehr nötig sein, wenn der 13A anders fährt) und du hast das nicht mehr.
Zitat
Dafür sind mir etliche ausländische PKW (Deutsche, Slowaken, Ungarn) aufgefallen, die munter den für PKW gesperrten Teil durchfahren haben - wo war da die Polizei? So ist das Ganze nicht wirklich sinnvoll.
Also am Nachmittag ist die Polizei schon noch durchgefahren bzw. -durchgegangen. Einen Tölzer (laut Kennzeichen) hab ich mir gemerkt, der am Eck Kirchengasse einen (eh freundlichen) Dialog mit der Polizistin hatte, weil er sich nicht auskannte, wie er jetzt zu einer bestimmten Adresse kommt und offenbar falsch abgebogen ist.

@Bahnwalter: Harald hat eigentlich alles schon gesagt. Die echten Verhinderer bzw. Saboteure sind hier bei den WL zu suchen - neben der Wirtschaftskammer und anderen Interessensgruppen, die das Projekt möglichst scheitern lassen wollen.
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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #981 am: 20. September 2013, 12:27:17 »
Dass die WiLi den 2B (so wie alle Citybusse) loswerden wollen ist auch keine Neuigkeit, daran arbeitet man seit Jahren.
Vor allem hat die Teilung 2A/2B überhaupt nichts mit der Mariahilfer Straße zu tun. Das ist auf die völlig vermurkste Citybusneuordnung zurückzuführen, die einzig und alleine ÖVP (Stenzel gegen den Widerstand im Bezirk), SPÖ und Wiener Linien zu verantworten haben.
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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #982 am: 20. September 2013, 12:32:05 »
Alles regelt sich von selbst. Nach dem 29.9. ist die Aufregung über das Projekt Geschichte, reiner Wahlkampf, herbeigeredetes Chaos.

Am 21.9. übrigens wieder 13A-Umleitung laut Aushang. Das wird jetzt wohl monatelang so weitergehen.

Also sorry, aber das ist doch ein massiver Widerspruch in sich: Einerseits ist Dir offenbar sowohl die Tatsache, dass für den 13A keine Lösung in Sicht ist, als auch das Theater um den 2B durchaus bewusst und zudem beschreibst Du darüberhinaus sogar auch Probleme mit Autofahrern, die wohl gar nicht so unerheblich sind - 50 ist ja nicht grad nur ein bisserl mehr als 20 ...

13er bezog das "alles regelt sich" wohl auf den Fuzo-Abschnitt. Dass Autofahrer in der Begegnungszone viel zu schnell fahren gehört natürlich abgestellt. Allerdings war da vorher auch schon eine 30er-Beschränkung (die nachts genauso nicht eingehalten wurde - tagsüber ging es 'dank' Stau eh nicht schneller). Das kann man wohl kaum der Umgestaltung anlasten.

Zitat
Und nur deswegen ist in Wahrheit alles in Ordnung? Ist es nicht Chaos genug, wie nun seit 5 Wochen auf dem Rücken der betroffenen Fahrgäste um den 13A gestritten wird und was sich rund um den 2B abspielt? Und die Sache mit den Fahrrad-Bodenmarkierungen, die wieder weggefräst werden mussten? 

Sie "mussten" nicht, sondern sie wurden, um nicht den Eindruck eines Radwegs zu erwecken - rechtlich waren die Markierungen einwandfrei (es handelt sich um eine Radfahrstreifen gegen die Einbahn).

Zitat
Beim 2B geht es dabei im Übrigen ja nicht nur um den Zirkus mit den "Beifahrern": Auffällig ist weiters, dass es für die nun seit 5 Wochen(!) gültige völlig andere Linienführung des 2B noch immer keinen Fahrplan gibt! Weder online noch an den Haltestellen! An den Haltestellen hängen zwar teilweise Info-Aushänge, wo auf die neue Linienführung hingewiesen wird, gleichzeitig hängen aber die Fahrplanaushänge für die ALTE Linienführung an den Haltestellen. Und online gibt es auf der Wiener Linien - Homepage KEINEN Fahrplan für die Linie 2B! Nichts! Und beim VOR ist nachwievor der ALTE 2B - Fahrplan, mit der vor 5 Wochen gültigen Linienführung online!

Aber auch bei der Fahrplanauskunft: Gib mal eine Relation wie z. B. von der Haltestelle Stiftgasse zur Haltestelle Königsklostergasse ein und du bekommst immer noch die Fahrten der ehemaligen Linie 2B, so als würden die Busse dort noch immer in beiden Richtungen fahren! Tun sie nur leider in Wirklichkeit nicht mehr.

Auch das hat genau nichts mit der Umgestaltung der Straße zu tun, sondern ist die ganz normale Unfähigkeit der Wiener Linien. Die Teilung 2A/2B geschah ja nicht wegen der Mariahilfer Straße, sondern im Zuge der (nebenbei idiotischen) Neuordnung der Innenstatdlinien und weil die WiLi plötzlich nicht mehr über den Heldenplatz fahren wollten.

Zitat
Und da die Mariahilfer Straße im Abschnitt zwischen Kirchengasse und Babenbergerstraße nicht mit der U3 erreichbar ist, ist das schleichende Abwürgen des letzten Restes von öffentlichem Verkehr in diesem Abschnitt gar nicht so unerheblich.

Das ist aber auch schon so, seit 52/58 nicht mehr zum Ring fahren. Die Buslinie 2A war immer eine Krücke...

Zitat
Der Stil, wie man das macht, kommt noch hinzu: Anstatt dass man wenigstens dazu steht und zugibt, dass man eben den öffentlichen Verkehr im Abschnitt Kirchengasse - Babenbergerstraße zugunsten des neuen Verkehrskonzepts eigentlich ersatzlos opfern will, versucht man, das Thema totzuschweigen und wartet einfach, bis die Leute es vergessen. Aber da sind wohl auch einfach die bösen Zeitungen schuld, dass sich die Verantwortlichen halt aus Vorsicht so verhalten müssen  :-\

Nochmal: das Konzept sah keinerlei Änderungen der Linienführungen vor, das ist alles auf dem Mist der WiLi (bzw. eines übereifrigen Betriebsrates) gewachsen. Dass die WiLi sich anscheißen, weil sie 200m durch eine Fußgängerzone fahren müssen - was sie an anderen Stellen seit Jahren völlig unspektakulär tun - kann man wohl schwer den Planern der Neugestaltung vorwerfen.

Zitat
Dass die Wiener Linien prinzipiell auf gar keinen Fall mehr durch Fußgängerzonen fahren, war spätestens seit dem Kampf um die Buslinien im 1. Bezirk allgemein bekannt.

Warum tun sie es dann am Praterstern, am Reumannplatz und in der de-facto-Fuzo vorm Bahnhof Mitte?

Liebe Fahrgäste: Der Zug ist abgefahren.

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #983 am: 20. September 2013, 12:54:57 »
Neues Kampfgeplänkel:


Mariahilfer Straße: Verlängerung der Fuzo soll geprüft werden

20. September 2013, 12:34

Genauso wie Querungen für Autoverkehr, neue Busroute und Rad-Alternativstrecken

Wien - Die Fußgängerzone auf der Wiener Mariahilfer Straße könnte noch länger werden: Die rot-grüne Stadtregierung wird am Montag bei der von der ÖVP beantragten Sondersitzung einen Antrag einbringen, wonach eine Ausweitung der Fuzo geprüft werden soll. Angedacht ist etwa eine Ausdehnung bis zur Stiftgasse, war im Rathaus zu erfahren. Die Begegnungszone, in der Autoverkehr erlaubt ist, würde dadurch verkürzt.
 
Offiziell liegt der Koalitionsantrag noch nicht vor. Es werde noch an den Formulierungen gefeilt, hieß es am Freitag. Laut den vorliegenden Informationen dürfte es aber ziemlich fix sein, dass die Verlängerun zumindest geprüft werden soll. Gewünscht wird auch eine "Attraktivierung" der Fußgängerzone.
 
Aus für Radfahren in der Fußgängerzone?
 
Und nicht nur das: Der Antrag könnte auch weitere Punkte enthalten, die zuletzt eifrig diskutiert wurden. So wird wohl gefordert zu prüfen, ob es nicht wieder Querungen für den Autoverkehr geben soll. Verlangt wird auch, dass die Route des 13A geändert wird, damit der Bus nicht mehr durch die Fußgängerzone fahren muss - was aber ohnehin bereits angekündigt wurde.
 
Brisanter dürfte ein Passus sein, der die Radfahrer betrifft. Denn offenbar soll auch untersucht werden, welche Ausweichrouten es für Radfahrer gäbe - falls die Stadt sich also doch entscheidet, das Radfahren in der Fußgängerzone zu verbieten. (APA, 20.9.2013)


Quelle: http://derstandard.at/1379291483728/Mariahilfer-Strasse-Verlaengerung-der-Fuzo-soll-geprueft-werden

Wahlkrampf oder doch mehr?

13er

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #984 am: 20. September 2013, 13:01:14 »
Ich muss sagen, als jemand, der gerne radfährt, würde ich es trotzdem verstehen, wenn Fahrräder z.B. zwischen 13 und 19 Uhr nicht fahren dürfen. Man bewegt sich dann doch irgendwie ungezwungener in der FuZo. Eine Ausweitung - und zwar von der 2er-Linie bis zum Westbahnhof - wird früher oder später sowieso kommen :)
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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #985 am: 20. September 2013, 13:01:26 »
No na gibt's Ausweichrouten für Radfahrer. Bevor das Konzept scheitert sollen sie die Begegnungszonen weitestgehend zur Fuzo machen, das Radeln streichen und an den Kreuzungen mit den Quergassen Radständer aufstellen. Anders ist es sichtlich in Wien nicht möglich, da man im 21. Jahrhundert noch nicht angekommen ist. Einzelne Mahü-Querungen für Autos gehen auch OK, soferne das Einbahnsystem einen Durchzugsverkehr à la Zieglergasse verhindert.

Ahja: Und bei der Gelegenheit bitte alle Ampeln an der Mahü abdrehen.
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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #986 am: 20. September 2013, 13:04:32 »
Eine Ausweitung - und zwar von der 2er-Linie bis zum Westbahnhof - wird früher oder später sowieso kommen :)

Aber dann bitte gleich gescheit und nicht so ein Herumgezerre wie jetzt.

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #987 am: 20. September 2013, 13:07:10 »
Wien - Die Fußgängerzone auf der Wiener Mariahilfer Straße könnte noch länger werden: Die rot-grüne Stadtregierung wird am Montag bei der von der ÖVP beantragten Sondersitzung einen Antrag einbringen, wonach eine Ausweitung der Fuzo geprüft werden soll. Angedacht ist etwa eine Ausdehnung bis zur Stiftgasse, war im Rathaus zu erfahren.

Das hab ich schon bei den Recherchen für meinen Artikel gehört, den ich im Frühling dieses Jahres geschrieben habe (http://www.tramway.at/fachartikel/2013-04-15-RS-Mariahilfer Straße.pdf). Schon bei meinen Gesprächen mit diversen MAs war kurz vor Start des Projektes noch unklar, ob die FuZo bis Kirchen- oder Stiftgasse gehen würde (Stiftgasse hieße, dass sich der abfließende Lieferverkehr auf Linden/Kirchengasse und Siebenstern/Breitegasse aufteilen würde)
Harald A. Jahn, www.tramway.at

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #988 am: 20. September 2013, 13:07:30 »
Eine Ausweitung - und zwar von der 2er-Linie bis zum Westbahnhof - wird früher oder später sowieso kommen :)
Aber dann bitte gleich gescheit und nicht so ein Herumgezerre wie jetzt.
Leider verderben 100 Köche den Brei... die Grünen hatten am Anfang eine echt gute Idee und sie von anderen zerkompromissieren (was für ein schönes Wort, das ich grad erfunden hab) lassen - trotzdem haben sie jetzt die "schlechte Nachred'". Ich hätte das Projekt gleich von Anfang an maximal durchgezogen, denn schlimmer hätte es von der Opposition her auch nicht kommen können. Aber hinterher ist man immer gscheiter.
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Linie 41

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Re: Neue Mariahilfer Straße
« Antwort #989 am: 20. September 2013, 13:07:44 »
Eine Ausweitung - und zwar von der 2er-Linie bis zum Westbahnhof - wird früher oder später sowieso kommen :)

Aber dann bitte gleich gescheit und nicht so ein Herumgezerre wie jetzt.
Einer Ausweitung der Fußgängerzone bis zur 2er-Linie werden die Wiener Linien sicher zustimmen, damit sie endlich den 2B einstellen können. >:D >:D >:D

@13er: Ein hart durchgezogenes, aber bedingungsloses Projekt erzeugt bei der Opposition zwar mindestens genauso viel, wenn nicht mehr Unmut, läßt sich aber wesentlich schlechter ausschlachten als eine halbgare "Probelösung" wie jetzt. Auch die Grünen werden irgendwann verstehen müssen, daß man mit Basisdemokratie zwar nicht in voller Fahrt gegen die Wand rasen kann, aber es bestenfalls zu kleinen Vibrationen um den Status quo reicht.

Vielleicht sollte man den Grünen einmal mitteilen, daß das einzig basisdemokratische Beispiel auf Staatsebene bis in die 90er Jahre gebraucht hat, um das flächendeckende Frauenwahlrecht einzuführen – der Grund dafür war übrigens völlig logisch: Es bedurfte einer Zustimmung der Wahlberechtigten, die eben nur Männer waren und ihr Privileg nicht teilen wollten – gelöst wurde das Problem gänzlich undemokratisch: Durch einen Eingriff von oben in Form eines funktionierenden Rechtsstaates.
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