Heute war wieder ein Babysitter im 2B. Er saß wieder ganz vorne.
Übrigens zur Mahü: Ich bin vom Thalia zum P&C hinuntergegangen und muss sagen, das ganze läuft immer besser. Ich habe nur einen einzigen Radler (der dafür viel) zu schnell fahren gesehen, ansonsten waren die einzigen, die sich nicht an die Regeln halten wollten, die Autofahrer. In der Begegnungszone wird hinunter- bzw. hinaufgebrettert wie wild (50 statt 20). Andere Autos wurden auch von Polizisten aufgehalten, hab aber nicht genau gesehen, warum. In der FuZo sind jetzt immer mehr Leute auf der Straße. Der Bus kommt nach wie vor völlig problemlos durch. Alles regelt sich von selbst. Nach dem 29.9. ist die Aufregung über das Projekt Geschichte, reiner Wahlkampf, herbeigeredetes Chaos.
Am 21.9. übrigens wieder 13A-Umleitung laut Aushang. Das wird jetzt wohl monatelang so weitergehen.
Also sorry, aber das ist doch ein massiver Widerspruch in sich: Einerseits ist Dir offenbar sowohl die Tatsache, dass für den 13A keine Lösung in Sicht ist, als auch das Theater um den 2B durchaus bewusst und zudem beschreibst Du darüberhinaus sogar auch Probleme mit Autofahrern, die wohl gar nicht so unerheblich sind - 50 ist ja nicht grad nur ein bisserl mehr als 20 ...
Andererseits aber dann:
Alles regelt sich von selbst. Nach dem 29.9. ist die Aufregung über das Projekt Geschichte, reiner Wahlkampf, herbeigeredetes Chaos.
Das ist aber bitte
nicht als Kritik am User "13er" zu verstehen, sondern gilt für
alle, die die Probleme auf der Mariahilfer Straße einfach leugnen! Das Zitat vom "13er" sei hier nur als Beispiel angeführt.
Es ist natürlich keine Kunst, vorgeschiebene Fahrtrichtungen und Geschwindigkeitsbegrenzungen festzulegen. Und wenn diese erforderlichenfalls mit Kontrollen durch Polizisten und Strafen durchgesetzt werden, dann werden sie auch eingehalten, nona.
Und nur deswegen ist in Wahrheit alles in Ordnung? Ist es nicht Chaos genug, wie nun seit 5 Wochen auf dem Rücken der betroffenen Fahrgäste um den 13A gestritten wird und was sich rund um den 2B abspielt? Und die Sache mit den Fahrrad-Bodenmarkierungen, die wieder weggefräst werden mussten?
Beim 2B geht es dabei im Übrigen ja nicht nur um den Zirkus mit den "Beifahrern": Auffällig ist weiters, dass es für die nun seit
5 Wochen(!) gültige völlig andere Linienführung des 2B noch immer
keinen Fahrplan gibt! Weder online noch an den Haltestellen! An den Haltestellen hängen zwar teilweise Info-Aushänge, wo auf die neue Linienführung hingewiesen wird, gleichzeitig hängen aber die Fahrplanaushänge für die
ALTE Linienführung an den Haltestellen. Und online gibt es auf der Wiener Linien - Homepage KEINEN Fahrplan für die Linie 2B! Nichts! Und beim VOR ist nachwievor der ALTE 2B - Fahrplan, mit der vor 5 Wochen gültigen Linienführung online!
Aber auch bei der Fahrplanauskunft: Gib mal eine Relation wie z. B. von der Haltestelle Stiftgasse zur Haltestelle Königsklostergasse ein und du bekommst immer noch die Fahrten der ehemaligen Linie 2B, so als würden die Busse dort noch immer in beiden Richtungen fahren! Tun sie nur leider in Wirklichkeit nicht mehr.
Und da die Mariahilfer Straße im Abschnitt zwischen Kirchengasse und Babenbergerstraße
nicht mit der U3 erreichbar ist, ist das schleichende Abwürgen des letzten Restes von öffentlichem Verkehr in diesem Abschnitt gar nicht so unerheblich.
Oder glaubt irgendjemand ernsthaft, dass diese Linie 2B, für die man es nicht einmal mehr wert findet, einen Fahrplan zu erstellen (und damit meine ich nicht nur etwas internes, nur Wiener Linien - Mitarbeitern zur Verfügung stehendes ), noch allzulang bestehen bleibt? Noch dazu, wo man darüberhinaus allzu offensichtlich dafür gesorgt hat, dass die Linienführung und die Intervalle alles andere als attraktiv gestaltet sind: Alle 15 Minuten, unter der Woche, tagsüber, auch zur Hauptverkehrszeit, in zentraler Lage (also keineswegs irgendwo am Stadtrand), ist ein schlechter Witz. Und für die andere Richtung, wo der 2B aufgrund der "Einbahnregelung" in der "Begegnungszone" leider nicht fahren kann, gibt es keinerlei Alternative, auf die man ausweichen könnte!
Der Stil, wie man das macht, kommt noch hinzu: Anstatt dass man wenigstens dazu steht und zugibt, dass man eben den öffentlichen Verkehr im Abschnitt Kirchengasse - Babenbergerstraße zugunsten des neuen Verkehrskonzepts eigentlich ersatzlos opfern will, versucht man, das Thema totzuschweigen und wartet einfach, bis die Leute es vergessen. Aber da sind wohl auch einfach die bösen Zeitungen schuld, dass sich die Verantwortlichen halt aus Vorsicht so verhalten müssen
Die Probleme mit dem 2B werden von den Verantwortlichen einfach
ignoriert.
Nur: Indem man Probleme ignoriert und/oder leugnet, verschwinden die Probleme leider nicht wirklich.
Wer bestimmte Änderungen befürwortet, tut natürlich immer gerne so, als gäbe es in Wahrheit keine Probleme und da ist es verdammt einfach, jegliche Probleme aller Art als Märchen von bösen Zeitungen oder von bösen wahlkämpfenden Politikern abzutun.
Wenn z. B. in früheren Jahren wegen U-Bahn-Eröffnungen Straßenbahnen eingestellt wurden, dann war auch immer offiziell dank der eingestellten Straßenbahnlinien alles viel, viel besser - egal, wie die Situation für die Betroffenen wirklich ausschaute. Auf Menschen, für die die vorhandenen U-Bahn-Stationen nicht ausreichend sind, wird eben in Wien gerne vergessen - so eben nun auch im Fall der Mariahilfer Straße.
Natürlich werden die Leute, die mit dem 2A in den mit der U3 nicht erreichbaren Teil der Mariahilfer Straße fahren wollten, es überleben - sie werden eben unfreiwillig zu Fuß gehen oder woanders einkaufen gehen.
Aber die Fußgänger und Radfahrer hätten es wohl auch überlebt, wenn die Mariahilfer Straße wenigstens im für den Buslinienverkehr benötigten Abschnitt zwischen Neubaugasse und Babenbergerstraße nicht auf Fußgängerzone bzw. "Begegnungszone" umgestellt worden wäre, solange es für die betroffenen Buslinien keine alternative Fahrmöglichkeit gibt, die auch durchsetzbar ist.
Warum wohl haben damals in den 90er Jahren, nachdem die Straßenbahn in der inneren Mariahilfer Straße weg war, die im betroffenenen Abschnitt ansässigen Geschäftsleute die Verlängerung der Linie 2A über die Mariahilfer Straße bis zur Kirchengasse erkämpft?
Und dabei handelte es sich um eine Linie, die alle 10 Minuten fuhr, das in
beiden Richtungen, und mit der man vor allem ohne Umsteigen quer durch den 1. Bezirk über Heldenplatz und Stephansplatz zum Schwedenplatz weiterfahren konnte!
Und jetzt soll dafür aufeinmal eh kein Bedarf mehr bestehen?
Jedenfalls kann doch niemand ernsthaft behaupten, es würde sich hier um "Anfangsschwierigkeiten" handeln, die von selber vorübergehen würden und nicht vorhersehbar waren:
Dass die Wiener Linien prinzipiell auf gar keinen Fall mehr durch Fußgängerzonen fahren, war spätestens seit dem Kampf um die Buslinien im 1. Bezirk allgemein bekannt. Dass im Fall der Mariahilfer Straße der betreffende Abschnitt rot angemalt wurde, ist ja lieb - dass das aber jene Entscheidungsträger, die das letzte Wort über die tatsächlich zu befahrenden Routen haben, wenig beeindruckt, war wohl auch lange vorher problemlos herauszufinden.
Und auch, dass der Linienverkehr in der "Begegnungszone" (Linie 2B) zu Sicherheitsbedenken führt, hätte man lange vorher problemlos erfragen können.
Die Frau Vizebürgermeisterin hat hier einfach mit dem Kopf durch die Wand die Fußgängerzone und die Begegnungszone gemacht, obwohl sie (auch
vorher schon!) genau wusste, dass die beiden Buslinien 13A und 2B da nicht problemlos fahren werden. Und zwar allein schon aufgrund der diesbezüglichen Position seitens der Wiener Linien - auch unabhängig davon, wie brav sich Fußgänger und Radfahrer dann tatsächlich in der Fußgängerzone, auf der Eben-Nicht-Fußgängerzone-Busspur, und auf der "Begegnungszone" verhalten. Da ist es doch mehr als dreist, dass sie dazu einfach sagt,
ihr wäre es eh lieber, wenn die Busse weiterhin so fahren würden wie bisher, aber wenn die Wiener Linien das nicht wollen, na kann man halt nix machen. Das hätte sie sich wirklich vorher überlegen müssen, ob sie überhaupt in der Lage ist, das dann auch durchzusetzen, dass dort trotzdem dauerhaft Linienbusse fahren!
Und was soll sich da bitte "von selbst regeln"? Der 2B wird "von selbst" nur früher oder später ganz verschwinden, natürlich ersatzlos. Und bei der Haltestelle Kirchengasse wird es früher oder später nichteinmal mehr einen 13A geben.
Wer in der Mariahilfer Straße ohnehin nur zu Fuß gehen oder mit dem Fahrrad fahren will, den stört alles das freilich nicht. Hauptsache, die bösen Autofahrer sind weg. Dass dabei auch die Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln (abseits der U3-Stationen) weggeräumt wird, ist den Fußgängern und Radfahrern egal, bzw. den meisten wohl auch gar nicht bekannt.
Trotzdem ist es die Realität und keineswegs künstliche Aufregung von
"Krawall-Blattl'n", wie die Fans der neuen Mariahilfer Straße, die nur die Fußgänger und Radfahrer interessieren und denen alles andere wurscht ist, als Ausrede enfach behaupten.
Das Zitat von "13er" ist hier bitte, wie gesagt, nur als Beispiel zu verstehen - das gleiche gilt für alle, die hier so tun, als wäre (bis auf "anfängliche unnötige künstliche Aufregung") alles in Ordnung.