Autor Thema: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?  (Gelesen 387287 mal)

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13er

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #600 am: 23. Oktober 2014, 09:13:31 »
Eine kleine Impression aus dem Museum:

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Mit uns kommst du sicher... zu spät.

Achter

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #601 am: 26. Oktober 2014, 16:27:51 »
http://bahnbilder.warumdenn.net/9448.htm

Unter diesem Link erfährt man Einiges über die skandalöse Zerschlagung der Sammlungen des Strassenbahnmuseums, die anscheinend niemanden - auch nicht hier im Forum - interessiert bzw. aufregt.

Was in den letzten 40 Jahren aufgebaut bzw. zusammengetragen wurde, wird still und heimlich in alle Winde zerstreut - nur damit ein neuer Leiter im Strassenbahnmuseum Busse diagonal aufstellen kann. Man kann zu Harald Marincig stehen wie man will - was er für die Erhaltung der Sammlung leistete, wird seit einem Jahr von seinem Nachfolger mutwillig zerstört.

Der selbe Vorgang wie bei den ÖBB, wo man vor sieben Jahren Gerhard Soukup absägte. Heute ist die ÖBB-Nostalgie praktisch nicht mehr vorhanden, Soukups Nachfolger suspendiert und unwiederbringliches Industriekulturgut in Straßhof unrettbar verloren.

Aber Hauptsache, man bestellt Dreckserzeugnisse wie Ulfe und Railjets, damit den Firmen das Geld hinten hineingeschoben werden kann - wie der Fahrgast befördert wird, interessiert ja eh niemand.

Wattman

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #602 am: 26. Oktober 2014, 16:30:35 »
Man kann zu Harald Marincig stehen wie man will - ...
Genau!
Wo sind denn jetzt die ganzen Kritiker, die an ULHP kein gutes Haar ließen?
Wann war das Museum besser, unter ihm oder jetzt? Na?

Linie 41

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #603 am: 26. Oktober 2014, 17:02:18 »
Da ist aber nichts zerschlagen worden. Die Wagen gehören weiterhin dem WTM und stehen jetzt in einer Halle in Traiskirchen geschützt vor Wettereinflüssen. Das Museum war in der Art, wie es unter ULHP geführt wurde nicht mehr sinnvoll weiterzubetreiben. Es war eine mehr oder weniger lieblose Aneinanderreihung von Fahrzeugen, die keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlockte.

Klar sind beim jetzigen Konzept noch viele Verbesserungen möglich: Bspw. die Wiedereinführung von Aktionstagen mit Publikumsfahrten oder etwa einen Straßenbahnzubringerverkehr an Wochenenden (Ring-Rund–Museum und zurück).

Wesentlicher Auslöser der Fahrzeugreduktion in Erdberg war aber überhaupt nicht die Umgestaltung des Museums, sondern die völlig hirnrissigen Planungen die Betriebsbahnhöfe behindertengerecht umzubauen – bei allem Respekt vor mobilitätseingeschränkten Personen, aber es gibt eben gewisse Dinge auf diesem Planeten, bei denen man nichts verloren hat, wenn man nicht gehen kann.
Ich verstehe das Konzept dahinter nicht und bin generell dagegen.

Achter

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #604 am: 26. Oktober 2014, 17:06:35 »
Da ist aber nichts zerschlagen worden.

Wie ich schrieb, wurden die Sammlungen zerschlagen. Wie soll man die erste Wiener Nachkriegsgarnitur komplett darstellen, wenn einer der beiden b in Traiskirchen steht?

217Essling

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #605 am: 26. Oktober 2014, 17:26:10 »
http://bahnbilder.warumdenn.net/9448.htm

Unter diesem Link erfährt man Einiges über die skandalöse Zerschlagung der Sammlungen des Strassenbahnmuseums, die anscheinend niemanden - auch nicht hier im Forum - interessiert bzw. aufregt.

Was in den letzten 40 Jahren aufgebaut bzw. zusammengetragen wurde, wird still und heimlich in alle Winde zerstreut - nur damit ein neuer Leiter im Strassenbahnmuseum Busse diagonal aufstellen kann. Man kann zu Harald Marincig stehen wie man will - was er für die Erhaltung der Sammlung leistete, wird seit einem Jahr von seinem Nachfolger mutwillig zerstört.

Der selbe Vorgang wie bei den ÖBB, wo man vor sieben Jahren Gerhard Soukup absägte. Heute ist die ÖBB-Nostalgie praktisch nicht mehr vorhanden, Soukups Nachfolger suspendiert und unwiederbringliches Industriekulturgut in Straßhof unrettbar verloren.

Aber Hauptsache, man bestellt Dreckserzeugnisse wie Ulfe und Railjets, damit den Firmen das Geld hinten hineingeschoben werden kann - wie der Fahrgast befördert wird, interessiert ja eh niemand.
Ich bin voll deiner Meinung, aber so ist das moderne und strukturierte Management.
Man zerschlägt bewährte Strukturen, aber Gott sei Dank, die neuen Akteure reduzieren sich selbst. Siehe ÖBB, Post und ÖMV.
Es wird zwar kurzfristig positiv Gewirtschaftet, aber bald gehts bergab. Zerstörte Strukturen können nicht mehr retour  genommen werden.
Das Wiener "Tramwaymuseum" > Straßenbahnmuseum> Verkehrsmuseum Remise ist der Verdienst der Vereine WTM und VEF und nicht der Wiener Linien.

haidi

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #606 am: 26. Oktober 2014, 17:30:51 »
Wenn dort ein Haufen Fahrzeuge steht, man kaum Platz hat, dazwischen durchzugehen,man die Fahrzeuge auch nicht fotografieren kann, weil man die Fischaugenlinse zu Hause vergessen hat, wer kommt dann?
Die Pufferküsser und Nietenzähler und die kommen, wenn es gut geht ein bis zwei Mal im Jahr.

Wenn man aus dem Museum eine Erlebnisausstellung macht, diese Ausstellung regelmäßig wechselt, Platz hat, dass die Besucher sich rühren können und sieauch Erklärungen bekommen, dann bekommst auch den gemeinen Besucher hinein und auch die Touristen - und gerade die braucht man, damit auch Geld ins Museum fließt.

Die Fahrzeuge in Traiskirchen sind ja nicht verloren, sie können regelmäßig gewechselt werden und die Ausstellungen damit abwechslungsreicher gemacht werden. Um die frühere Zeit darzustellen, brauchst nicht komplette Zügen einer Type, wenn da der Triebwagen steht und auf der Infotafel Fotos vom kompletten Zug sind, eventuell Innenaufnahmen vom Beiwagen, dann informierst den "gemeinen" Musemsbesucher ausreichend.

Zwei Sachen wären wünschenswert:
1. Aktionstage in Traiskirchen zumindest ein oder zwei Mal im Jahr, wo die "Pufferküsser" sich die abgestellten Fahrzeuge geben können - wird man wohl den Eintritt ohne Gepäck erlauben dürfen, gerade der Fotoapparat darf mit und Verlassen des Geländes nur durch einen Metalldetektor :)
2. Wenn möglich eine Gleisverbindung zur Badner Bahn, damit die Fahrzeuge auf eigener Achse nach Wien können - da wird dann ein Fahrzeugwechsel eher stattfinden, als wenn man den Tieflader-Transport zahlen muss.
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

Elin Lohner

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #607 am: 26. Oktober 2014, 17:33:13 »
Das Wiener "Tramwaymuseum" > Straßenbahnmuseum> Verkehrsmuseum Remise ist der Verdienst der Vereine WTM und VEF und nicht der Wiener Linien.
So ist es, jedoch versteht das die Geschäftsführung der Wiener Linien nicht.
Ich bin der Meinung, dass man eine neue Remise am Gelände des ehemaligen Nordwestbahnhofes bauen, und dann die bestehende Remise Brigittenau dem VEF/WTM übergeben sollte.

Wattman

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #608 am: 26. Oktober 2014, 17:47:18 »
Da ist aber nichts zerschlagen worden.

Ok., nicht besitzmäßig, aber räumlich sehr wohl! Und die ausgelagerten Fahrzeuge stehen abseits jedes Gleis- geschweige denn Fahrleitungsanschlusses. Der Qualitätsunterschied zum früheren Standort in einem WL-Betriebsbhf. ist wohl klar.

Es war eine mehr oder weniger lieblose Aneinanderreihung von Fahrzeugen, die keinen Hund mehr hinter dem Ofen hervorlockte.
Also, "lieblos" kann ich nicht nachvollziehen. Und ich kenne genug Hunde, die das Museum sehr wohl hinter dem Ofen hervorlockte.

T1

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #609 am: 26. Oktober 2014, 17:55:40 »
Man kann zu Harald Marincig stehen wie man will - ...
Genau!
Wo sind denn jetzt die ganzen Kritiker, die an ULHP kein gutes Haar ließen?
Wann war das Museum besser, unter ihm oder jetzt? Na?
Jetzt.

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #610 am: 26. Oktober 2014, 18:19:34 »
Wenn man ehrlich ist und die Besucherzahlen vergleicht, kann man dem neuen Museumskonzept nur ein gutes Zeugnis ausstellen. Eine Ansammlung von Wagen ohne sonstiges interessantes Beiwerk kommt bei den Besuchern, wie man ja in den letzten Jahren sehen konnte, einfach nicht an. Das haben diverse Leute nicht eingesehen und sehen es wohl auch heute nicht ein. Da kann man aber nichts machen. Nebenbei, im Prinzip braucht man für die Ausstellung kein einziges Fahrzeug aus Traiskirchen. Der vom Leiter des WTM hinausposaunte regelmäßige Austausch von Fahrzeugen wird sich voraussichtlich nur in seiner Phantasie abspielen.

Wattman

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #611 am: 26. Oktober 2014, 18:26:14 »
Wann war das Museum besser, unter ihm oder jetzt? Na?
Jetzt.

Ok., kannst Du Deine lakonisch kurze Antwort etwas ausführlicher gestalten? Was konkret ist jetzt besser?

Nebenbei, im Prinzip braucht man für die Ausstellung kein einziges Fahrzeug aus Traiskirchen.
Welche Traiskirchner Fahrzeuge braucht man nicht?

Achter

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #612 am: 26. Oktober 2014, 18:27:10 »
Natürlich "braucht" man kein einziges Traiskirchner Fahrzeug.

Besucher, die nicht an Originalobjekten interessiert sind, wird man auch mit Schautafeln zufriedenstellen können - das nächste Mal werden sie sich halt vielleicht denken, dass man sich das Ganze auch im Internet bequemer ansehen kann und bleiben daheim...

Wattman

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #613 am: 26. Oktober 2014, 18:29:05 »
Ok., dann braucht man auch keines der noch in ERB ausgestellten Fahrzeuge. C:-)

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Re: Wie geht es mit dem Wiener Straßenbahnmuseum weiter?
« Antwort #614 am: 26. Oktober 2014, 18:37:12 »
Natürlich "braucht" man kein einziges Traiskirchner Fahrzeug.

Besucher, die nicht an Originalobjekten interessiert sind, wird man auch mit Schautafeln zufriedenstellen können - das nächste Mal werden sie sich halt vielleicht denken, dass man sich das Ganze auch im Internet bequemer ansehen kann und bleiben daheim...

Das ist aber ein ziemlicher Blödsinn, was du da schreibst. Es gibt ja Originalobjekte im Erdberger Museum. Halt jetzt nur noch einen l3 und nicht vier. Ein schrecklicher Verlust. Und nur einen L4 und nicht zwei. Und nur einen b-Beiwagen und nicht zwei. Ob es wirklich notwendig ist, von jeder Art einen Dreiwagenzug auszustellen, ist sicher zu hinterfragen, ich meine, nein.

Außerdem, der Erfolg gibt der Museumsreform recht. Ob das dem einen oder anderen Ferrosexuellen nun paßt oder nicht.