Autor Thema: Linie 47 (1908-1962)  (Gelesen 85608 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Tramwayhüttl

  • Zugführer
  • *
  • Beiträge: 766
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #180 am: 02. März 2022, 14:32:36 »
Genau das waren die Gründe.
Wobei mit Letzterer auch nicht ganz logisch erscheint, da die Signalscheiben ja vorne trotz Verdunkelung blieben, warum also nicht auch hinten…
Auch skurill, dass man etwa 80 Jahre gebraucht hat, um auf die Idee zu kommen, zur rückwärtigen Linienkennzeichnung einfach eine Zifferntafel in die hintere (Plattform-)Scheibe zu hängen.

Auch interessant am Bild: Offenbar gab es diese kurzlebigen Scheiben in Hülle und Fülle, da auch am
zweiten Beiwagen eine angebracht ist.
Bitte seien Sie achtsam! Zwischen Ihren Ohren befindet sich nichts als Luft.

T1

  • Referatsleiter
  • *
  • Beiträge: 5297
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #181 am: 02. März 2022, 15:24:16 »
p 1114 als zweiter Beiwagen eines Zugs der Linie 47 am Joachimsthalerplatz. Die Signalscheiben auf den Beiwagen gab es nur von April bis Anfang September 1939.

Warum eigentlich?

Ich denke, Einführung = deutsche Gründlichkeit, Auflassung = Kriegsverdunkelung
Hatte das nicht viel eher rechtliche Gründe?

benkda01

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2694
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #182 am: 02. März 2022, 15:42:32 »
Auch skurill, dass man etwa 80 Jahre gebraucht hat, um auf die Idee zu kommen, zur rückwärtigen Linienkennzeichnung einfach eine Zifferntafel in die hintere (Plattform-)Scheibe zu hängen.
Naja, bis zur Einführung der Beiwagensignalscheiben waren die Decklichter ja rot und es gab sonst keine Kennzeichnung des Zugschlusses. Die Liniennummern wären somit rot gewesen. :D  Vor der Einführung der Beiwagensignalscheiben wurden rote Reflektoren an den Beiwagenbrustwänden montiert und die roten Decklichtscheiben gegen weiße getauscht.

WIENTAL DONAUKANAL

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1973
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #183 am: 02. März 2022, 16:36:03 »
Eine umfassende Abhandlung darüber gibt es im Straßenbahn Wiki. Da mir das Verlinken dahin nicht gelingt, bitte selbst in 1.1.2., Liniensignale, nachsehen.

nord22

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 13565
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #184 am: 26. März 2023, 09:59:21 »
Gut frequentiert war K 2456 + d2 am Flötzersteig. Eine gängige Redensart in Wien über psychisch verhaltensauffällige Personen "Depperte mit an Poscher" war damals "Der soll mit dem 47er zur Endstation fahren, weil der gehört in den Gugelhupf" (Foto: Dr. Werner Frank, Archiv Dr. Peter Standenat). 

LG nord22

diogenes

  • Verkehrsführer
  • *
  • Beiträge: 2046
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #185 am: 26. März 2023, 12:38:15 »
Die Werbung ist unfreiwillig aktuell und originell :)
Ceterum censeo in Vindobona ferrivias stratarias ampliores esse.
Oh 8er, mein 8er!

haidi

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 14475
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #186 am: 26. März 2023, 13:13:55 »
Gut frequentiert war K 2456 + d2 am Flötzersteig. Eine gängige Redensart in Wien über psychisch verhaltensauffällige Personen "Depperte mit an Poscher" war damals "Der soll mit dem 47er zur Endstation fahren, weil der gehört in den Gugelhupf" (Foto: Dr. Werner Frank, Archiv Dr. Peter Standenat). 

LG nord22
Der Gugelhupf war das Narrenhaus im alten Wiener AKH, die Gegend um Steinhof war der Lemoniberg
Microsoft is not the answer. It's the question and the answer is NO.

nord22

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 13565
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #187 am: 25. April 2023, 08:21:03 »
Kurz vor der Stilllegung aufgenommen: K 2449 + m3 am Joachimsthalerplatz im Februar 1962 (Foto: Dr. Werner Frank, Archiv Dr. Peter Standenat).

LG nord22

95B

  • Verkehrsstadtrat
  • **
  • Beiträge: 36090
  • Anti-Klumpert-Beauftragter
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #188 am: 25. April 2023, 09:24:14 »
Interessante Details:

1. Die ovale Tafel "Keine Einsteigstelle", obwohl sich dort gar keine Haltestelle befindet. Die Tafel war vermutlich den offenen Wägen geschuldet, deren Türen während der Stehzeit natürlich nicht verschlossen wurden.
2. Die darunter am Mast angebrachte große Kiste – was da wohl drin war? Signalscheiben?
3. Der im damaligen Zeitgeist gestaltete und nach allen Seiten offene Fahrgastunterstand aus Stahlrohren und Wellplastik, der maximal vor starker Sonneneinstrahlung zu schützen vermochte, aber sicher nicht vor Wind und Wetter.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

hema

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 16386
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #189 am: 25. April 2023, 16:37:29 »
Interessante Details:

2. Die darunter am Mast angebrachte große Kiste – was da wohl drin war? Signalscheiben?

Ich glaube, das war einer der Behälter für Graphitpulver, mit dem ein "Gleisböhm" die Bögen schmieren konnte.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

WIENTAL DONAUKANAL

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1973
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #190 am: 25. April 2023, 23:45:02 »
Interessante Details:

2. Die darunter am Mast angebrachte große Kiste – was da wohl drin war? Signalscheiben?

Ich glaube, das war einer der Behälter für Graphitpulver, mit dem ein "Gleisböhm" die Bögen schmieren konnte.

Könnte auch den feinen Streusplitt inklusive Schauferl für das Besteuen der Trittbretter enthalten.

nord22

  • Geschäftsführer
  • *
  • Beiträge: 13565
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #191 am: 12. Mai 2023, 18:18:01 »
Niedergang der Wiener Straßenbahn 1963: Saurer 5G-2FU-TS W 74.906 (WVB 8306) der Buslinie 47 am Joachimsthalerplatz (Foto: Archiv W.L., 09.04.1963). Falls bei passionierten Tramwayfreunden ob dieses Anblicks Übelkeit oder andere Leiden aufkommen sollten, mögen die C1 + c1 Züge des 46er im Hintergrund als Trostpflaster dienen.

LG nord22 

31/5

  • Expeditor
  • **
  • Beiträge: 1093
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #192 am: 12. Mai 2023, 22:46:12 »
Immerhin standen damals dort noch einige Bäume. In der heutigen Umweltmusterstadt Wien gibts dort nur Asphalt und Beton.

WIENTAL DONAUKANAL

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1973
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #193 am: 13. Mai 2023, 08:34:21 »
Immerhin standen damals dort noch einige Bäume. In der heutigen Umweltmusterstadt Wien gibts dort nur Asphalt und Beton.

Ja die Bäume mussten weg, man sieht es ja, die Türen des Busses sind genau bei den tiefer gelegenen Baumscheiben. Die Vordertüre führt noch dazu in eine Lacke.

P.S.: Busfahren ist die unwürdigste Art zu reisen.

Halbstarker

  • RBL-Disponent
  • ***
  • Beiträge: 1902
  • The Streetcar strikes back!
Re: Linie 47 (1908-1962)
« Antwort #194 am: 13. Mai 2023, 12:11:10 »
P.S.: Busfahren ist die unwürdigste Art zu reisen.

 :up: :up: :up: :))
Ceterum censeo autocineta omnibus delenda esse!