Autor Thema: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5  (Gelesen 409885 mal)

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Anid

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1350 am: 27. September 2021, 19:16:01 »
Bitte wie konnte es zu solchen enormen Kostensteigerungen kommen?
Die Verlängerung der U1 vom Reumannplatz nach Oberlaa hat "lächerliche" 600 Mio. gekostet, neuerdings scheint der Kilometer U-Bahn mit mehr als 500 Mio. Euro zu Buche zu schlagen. Vielleicht hätte man doch schon vor 10 Jahren Nägel mit Köpfen machen sollen, einen fetten 0%-Kredit aufnehmen und das "Zielnetz" deutlich schneller realisieren sollen. Dann wär jetzt Ruh.

Anscheinend hat das auf-die-lange-Bank schieben nichts als exorbitante Kostensteigerungen gebracht. Die Zeiträume sind ja auch ein Wahnsinn. In 15 Jahren ist das Restnetz vermutlich am Kollabieren, wenn man nicht jetzt auch noch massiv in die Straßenbahn investiert.

Die andere Theorie ist, man hat absichtlich absurd hoch kalkuliert, um mit diesem 3,7 Mrd-Budget noch die Verlängerung nach Rothneusiedl und andere Dinge unterzubringen. Weiß da wer mehr? Die Baukosten für Tiefbau können ja nicht quasi über Nacht um das 4-fache gestiegen sein...

Edit: Um das 6-Fache - Die U1-Verlängerung hat 3 unterirdische Stationen, die 2. Ausbaustufe des Linienkreuzes hat 6.

Klingelfee

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1351 am: 27. September 2021, 19:21:55 »
Ich kann dir nicht sagen, was da so teuer wird. Allerdings vergiß nicht, dass die U1-Verlängerung weite Teile oberirdisch gebaut ist. Ausserdem mussten da keine Häuser unterfahren werden.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

E1-4774

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1352 am: 28. September 2021, 09:05:09 »
Wächst das Geld neuerdings auf Bäumen?
Für St. U-Bahn in Wien doch immer. Absurd!

coolharry

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1353 am: 28. September 2021, 09:37:16 »
Bitte wie konnte es zu solchen enormen Kostensteigerungen kommen?
Die Verlängerung der U1 vom Reumannplatz nach Oberlaa hat "lächerliche" 600 Mio. gekostet, neuerdings scheint der Kilometer U-Bahn mit mehr als 500 Mio. Euro zu Buche zu schlagen. Vielleicht hätte man doch schon vor 10 Jahren Nägel mit Köpfen machen sollen, einen fetten 0%-Kredit aufnehmen und das "Zielnetz" deutlich schneller realisieren sollen. Dann wär jetzt Ruh.

Anscheinend hat das auf-die-lange-Bank schieben nichts als exorbitante Kostensteigerungen gebracht. Die Zeiträume sind ja auch ein Wahnsinn. In 15 Jahren ist das Restnetz vermutlich am Kollabieren, wenn man nicht jetzt auch noch massiv in die Straßenbahn investiert.

Die andere Theorie ist, man hat absichtlich absurd hoch kalkuliert, um mit diesem 3,7 Mrd-Budget noch die Verlängerung nach Rothneusiedl und andere Dinge unterzubringen. Weiß da wer mehr? Die Baukosten für Tiefbau können ja nicht quasi über Nacht um das 4-fache gestiegen sein...

Edit: Um das 6-Fache - Die U1-Verlängerung hat 3 unterirdische Stationen, die 2. Ausbaustufe des Linienkreuzes hat 6.

Ich versuch das mal etwas aufzuschlüsseln:

Der Ausbau der U2 vom Schottenring bis zur Aspernstraße hat, angeblich, 1,3Mrd Euro gekostet. Das Teilstück Stadion - Aspernstraße allein 490Mio. Euro.
D.h. für die Strecke Stadion Schottenring bleiben ~800Mio. über. Preisbasis das Jahr 2000. Für ~4km Strecke. Sind also ~200Mio/km.
Der Baukostenindex ist seit 2000 um ~200% (194%) gestiegen. D.h. der km kostet jetzt ~400Mio. Euro. Bei gleicher Bauleistung/Ausbaustand wie bei der U2.

Die U-Bahn wird um 11km verlängert. Wären ~4,4Mrd Euro. Wenn man jetzt noch die Inflation bis 2030 hin zurechnet (ich geh mal von ~30% aus) so ist man bei ~5,7Mrd Euro.
Das kommt doch sehr nah an die 6 ran.

https://www.vipress.at/wiener-linien/news/meldung/390/
https://www.wko.at/service/zahlen-daten-fakten/Baukosten-_und_Baupreisindex.html
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Linie106

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1354 am: 28. September 2021, 09:55:14 »
D.h. für die Strecke Stadion Schottenring bleiben ~800Mio. über. Preisbasis das Jahr 2000. Für ~4km Strecke. Sind also ~200Mio/km.
Was man aber nicht vergessen darf: bei Schottenring-Stadion hast du die Donaukanalquerung, die mit Bodenvereisung gebaut wurde. Das steigert den Preis und ist logischerweise teurer als die restliche Stelzenbahn vom Stadion bis zur Aspernstraße.

Aber: bei der U5 hättest du nichts dergleichen, bei der U2 Wienerberg hast den Wienfluss, allerdings glaube ich ist der Aufwand beim Wienfluss (weniger Wasser, geringere Tiefe, Breite) geringer als beim Donaukanal.

Schienenchaos

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1355 am: 28. September 2021, 10:04:03 »
Die U5 wird zwischen Gürtel und Hernals im Tal des Alsbaches unterwegs sein. Mit Sicherheit kein allzu leichtes Terrain.

Klingelfee

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1356 am: 28. September 2021, 20:49:07 »
Weil diese Frage besser hier aufgehoben ist.

Gibt es wirklich keine Station Wattgasse und Rosensteingase, um den 43er zu retten?

Nur auf Grund der Ankündigung ist es noch nicht sicher, ob zwischen Elterleinplatz und Hernals nicht doch noch eine U-Bahn Station kommt.

Bei der Rosensteingasse wird zu 99,9% keine kommen. Bei der Wattgasse wäre ich mir nicht so sicher.

Und selbst, wenn bei beiden Straßenbahnhaltestellen eine U-Bahn Station kommt, dass wäre mMn sicher kein Grund, dass man die Linie 43 einstellt. Die Zeiten, wo man die Straßenbahn automatisch einstellt, nur weil eine U-Bahn parallel fährt sind vorbei.

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Katana

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1357 am: 28. September 2021, 21:18:27 »
Zur Orientierung:
Elterleinplatz - Rosensteingasse ca. 350 m
Rosensteingasse - Wattgasse ca. 470 m
Wattgasse - S45 ca. 520 m

Anid

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1358 am: 29. September 2021, 00:27:55 »
Was ist eigentlich mit der Gutheil-Schoder-Gasse passiert? Ich war der Auffassung dass man da runter baut, weil neben der Badner-Bahn-Trasse billiger eine Wende- und Abstellanlage errichtet werden kann.

denond

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1359 am: 29. September 2021, 09:37:28 »
Bei der Rosensteingasse wird zu 99,9% keine kommen. Bei der Wattgasse wäre ich mir nicht so sicher.

Und selbst, wenn bei beiden Straßenbahnhaltestellen eine U-Bahn Station kommt, dass wäre mMn sicher kein Grund, dass man die Linie 43 einstellt. Die Zeiten, wo man die Straßenbahn automatisch einstellt, nur weil eine U-Bahn parallel fährt sind vorbei.

Ich würde halt für die Zukunft darauf achten, daß man mit einer U-Bahn-Linie die Reisezeit enorm verkürzen kann/könnte und die Feinverteilung an der Oberfläche der STRAB und Autobus überlassen.
Auch würde ich über so manche Stationsschließung nachdenken um einerseits die Attraktivität der U-Bahn zu erhöhen und gleichzeitig das STRAB-Netz zusätzlich ausbauen oder auch umlegen mit der gleichzeitigen Chance, gedankenlose Oberflächenversiegelungen zu beseitigen und auch den Autobusverkehr damit etwas zurückzudrängen. Es würde für eine mögliche Stationsschließung einige Kandidaten geben.

Für mich liegt der Endpunkt Hernals zu nahe an dem Endpunkt Ottakring. Und wenn man sich Wien auf der Landkarte im Nordwesten ansieht, ist der Bereich Währing und Döbling außerhalb des Gürtels schnellverbindungsmäßig mit einer Radial-/ Durchmesserlinie in die Stadtmitte eindeutig unterversorgt. Es gibt nur den D-Wagen, die U4 und als Zubringer die FJB nahe der Donau oder des Donaukanals. Für mich wäre es logisch gewesen, ab Arne-Carlsson-Park in Richtung 19. Bezirk weiter zu planen.

traveller23

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1360 am: 29. September 2021, 11:56:07 »
Sind die 3mrd für die U5 mit den Argument der Entlastung der Bims auf der Strecke nicht ein bisserl viel? Detto der Anschluss Wienerberg um 3mrd. Da gibt es doch sicher günstigere Alternative, die weniger Kosten und einen ähnlichen Verbesserungseffekt auf das Netz haben, oder?

Schienenchaos

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1361 am: 29. September 2021, 12:44:56 »
Sind die 3mrd für die U5 mit den Argument der Entlastung der Bims auf der Strecke nicht ein bisserl viel? Detto der Anschluss Wienerberg um 3mrd. Da gibt es doch sicher günstigere Alternative, die weniger Kosten und einen ähnlichen Verbesserungseffekt auf das Netz haben, oder?

Natürlich gibt es die. Nur ist es realpolitisch leichter, 6 Milliarden Euro zu vergraben, als ein paar Parkplätze und Vorrangschaltungen für den MIV zugunsten eines tauglichen Straßenbahnnetzes zu opfern.

coolharry

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1362 am: 29. September 2021, 13:05:24 »
Sind die 3mrd für die U5 mit den Argument der Entlastung der Bims auf der Strecke nicht ein bisserl viel? Detto der Anschluss Wienerberg um 3mrd. Da gibt es doch sicher günstigere Alternative, die weniger Kosten und einen ähnlichen Verbesserungseffekt auf das Netz haben, oder?

Ja gibt es.

Sind sie politisch gewollt?

Nein sind sie nicht.

Die U-Bahn ist halt quer durchs politische Spektrum gewünscht.
Weil ein menschlicher Hühnerstall nicht der Weisheit letzter Schluß sein kann.

Klingelfee

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1363 am: 29. September 2021, 13:53:27 »
Sind die 3mrd für die U5 mit den Argument der Entlastung der Bims auf der Strecke nicht ein bisserl viel? Detto der Anschluss Wienerberg um 3mrd. Da gibt es doch sicher günstigere Alternative, die weniger Kosten und einen ähnlichen Verbesserungseffekt auf das Netz haben, oder?

Ja gibt es.

Sind sie politisch gewollt?

Nein sind sie nicht.

Die U-Bahn ist halt quer durchs politische Spektrum gewünscht.

Sind sie auch sinnvoll umsetzbar? Ich glaube kaum. Denn damit man solche Kapazitäten mit solchen Fahrzeiten anbieten kann, muss man mMn unter die Erde. Und auch wenn man eine USTRAB baut, wird man nicht wirklich billiger. dazu sind die Sicherheitsvorgaben schon viel zu teuer, die man auch für eine Straßenbahn verbauen muss.
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abc

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Re: U-Bahn-Ausbau: Verlängerung U2/U5
« Antwort #1364 am: 29. September 2021, 14:09:02 »
Sind die 3mrd für die U5 mit den Argument der Entlastung der Bims auf der Strecke nicht ein bisserl viel? Detto der Anschluss Wienerberg um 3mrd. Da gibt es doch sicher günstigere Alternative, die weniger Kosten und einen ähnlichen Verbesserungseffekt auf das Netz haben, oder?

Ja gibt es.

Sind sie politisch gewollt?

Nein sind sie nicht.

Die U-Bahn ist halt quer durchs politische Spektrum gewünscht.

Sind sie auch sinnvoll umsetzbar? Ich glaube kaum. Denn damit man solche Kapazitäten mit solchen Fahrzeiten anbieten kann, muss man mMn unter die Erde. Und auch wenn man eine USTRAB baut, wird man nicht wirklich billiger. dazu sind die Sicherheitsvorgaben schon viel zu teuer, die man auch für eine Straßenbahn verbauen muss.

Es geht nicht darum, ob man statt der geplanten U-Bahn- auf den gleichen Relationen Bim-Strecken bauen sollte. Die Frage ist, ob man gewisse Probleme auch günstiger lösen könnte (es fällt doch z.B. auf, dass die Wiener U-Bahn vor allem dort überlastet ist, wo sie auch Kurzstreckenfahrgäste übernehmen muss) und dann noch viel Geld für andere Maßnahmen in der Breite übrig bliebe - so dass der ÖV unterm Strich viel stärker profitieren würde als durch einzelne U-Bahn-Strecken.