Autor Thema: Hier kommt der Flexity  (Gelesen 1703160 mal)

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Katana

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #3375 am: 30. Dezember 2019, 21:24:44 »
Auch wenn es schon mehrfach geschrieben wurde:
Zitat
§ 61.
(3) Inspektionen sind planmäßig wiederkehrend innerhalb folgender Fristen durchzuführen:
12.   Fahrzeuge, nach Zurücklegung von 500 000 km, spätestens jedoch nach 8 Jahren.
Wenn man also nicht 62.500 km/a sondern ca. 80.000 km/a fährt, muss der Wagen, egal ob ULF oder Flexity, alle ca. 6 Jahre in die HW mit entsprechend höherem Bedarf an Personal und Infrastruktur.
Also, ich hoffe doch stark, dass das maximal ein Gerücht ist, den ein Fakt - und wenn doch, sollte man sich ernsthafte Sorgen um die kaufmännischen Qualitäten bei den Wiener Linien machen!

Ich habe aber keinen Vertragstext, sondern die StrabVO zitiert. Und dieser Passus ist älter als der ULF.

Es ist also völlig egal, ob man mit 60 Fahrzeugen die Kilometer nach 6 Jahren erreicht, oder mit 80 Fahrzeugen durch selektives Kilometersparen nach 8 Jahren - in Summe sind immer 10 Wagen/Jahr zu revidieren bzw. werden in Summe die selben Kilometer im selben Zeitraum erbracht. Daraus ergibt sich weder personell noch materiell ein Vorteil.

Was du nicht berücksichtigst: Die Zahl der benötigten Fahrzeuge ergibt sich aber aus der Beförderungskapazität. Du kannst nur dann die Fahrzeugzahl auf 3/4 reduzieren, wenn die Reisegeschwindigkeit auf 4/3, also bspw. von 15 km/h auf 20 km/h steigt. Und damit steigen wieder die Tageskilometer der einzelnen Fahrzeuge.

KSW

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #3376 am: 30. Dezember 2019, 22:16:51 »
Auch wenn es schon mehrfach geschrieben wurde:
Zitat
§ 61.
(3) Inspektionen sind planmäßig wiederkehrend innerhalb folgender Fristen durchzuführen:
12.   Fahrzeuge, nach Zurücklegung von 500 000 km, spätestens jedoch nach 8 Jahren.
Wenn man also nicht 62.500 km/a sondern ca. 80.000 km/a fährt, muss der Wagen, egal ob ULF oder Flexity, alle ca. 6 Jahre in die HW mit entsprechend höherem Bedarf an Personal und Infrastruktur.
Also, ich hoffe doch stark, dass das maximal ein Gerücht ist, den ein Fakt - und wenn doch, sollte man sich ernsthafte Sorgen um die kaufmännischen Qualitäten bei den Wiener Linien machen!

Ich habe aber keinen Vertragstext, sondern die StrabVO zitiert. Und dieser Passus ist älter als der ULF.
Ich bezweifle nicht die Kriterien für eine HU, die sind mir sehr wohl bekannt - es geht um den Grund für's Kilometer-Sparen.

Es ist also völlig egal, ob man mit 60 Fahrzeugen die Kilometer nach 6 Jahren erreicht, oder mit 80 Fahrzeugen durch selektives Kilometersparen nach 8 Jahren - in Summe sind immer 10 Wagen/Jahr zu revidieren bzw. werden in Summe die selben Kilometer im selben Zeitraum erbracht. Daraus ergibt sich weder personell noch materiell ein Vorteil.

Was du nicht berücksichtigst: Die Zahl der benötigten Fahrzeuge ergibt sich aber aus der Beförderungskapazität. Du kannst nur dann die Fahrzeugzahl auf 3/4 reduzieren, wenn die Reisegeschwindigkeit auf 4/3, also bspw. von 15 km/h auf 20 km/h steigt. Und damit steigen wieder die Tageskilometer der einzelnen Fahrzeuge.
Es geht ja auch nicht um die Anzahl der benötigten Fahrzeuge, die richtet sich ja am Auslauf, der Reserve plus ev. strategischen Überlegungen wie bevorstehenden Netzausbauten, Angebotsverdichtungen etc. - Wenn ich aber Fahrzeuge, die an sich fahren könnten, bewusst abstelle, um die bevorstehende HU von 6 auf 8 Jahre zu strecken, so benötige ich andere Wagen, die in dieser Zeit dafür einspringen - und das sind Fahrzeuge, die ich sonst gar nicht benötigen würde! Das ist das Thema - und wenn man bedenkt, dass ein Wagen z.B. 4 Mio.€ Kostet und vor jeder HU 1 Jahr nur herumsteht, um Kilometer zu sparen, so verliert der Wagen bei geplanten 40 Jahren Einsatzzeit jedes Jahr 100.000€ an Wert (jetzt mal sehr salopp gerechnet). Auch nicht gerade wenig Geld für quasi nix, vor allem wenn man dann von 2 Jahren (8 statt 6) pro HU und 4 HUs auf Einsatzdauer rechnet - das wären dann quasi 800.000€ nur für's Stehen.

UlfB1

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #3377 am: 30. Dezember 2019, 22:31:27 »

Es geht ja auch nicht um die Anzahl der benötigten Fahrzeuge, die richtet sich ja am Auslauf, der Reserve plus ev. strategischen Überlegungen wie bevorstehenden Netzausbauten, Angebotsverdichtungen etc. - Wenn ich aber Fahrzeuge, die an sich fahren könnten, bewusst abstelle, um die bevorstehende HU von 6 auf 8 Jahre zu strecken, so benötige ich andere Wagen, die in dieser Zeit dafür einspringen - und das sind Fahrzeuge, die ich sonst gar nicht benötigen würde! Das ist das Thema - und wenn man bedenkt, dass ein Wagen z.B. 4 Mio.€ Kostet und vor jeder HU 1 Jahr nur herumsteht, um Kilometer zu sparen, so verliert der Wagen bei geplanten 40 Jahren Einsatzzeit jedes Jahr 100.000€ an Wert (jetzt mal sehr salopp gerechnet). Auch nicht gerade wenig Geld für quasi nix, vor allem wenn man dann von 2 Jahren (8 statt 6) pro HU und 4 HUs auf Einsatzdauer rechnet - das wären dann quasi 800.000€ nur für's Stehen.
[/quote]
bitte warum macht man das, ist eine HU so teuer, dann fährt man einfach mehr und nutzt jeden Zug und erhöht die Intervalle, die WL wollen ja mehr Menschen in den öffentlichen Verkehr bringen, ohne Intervallverdichtung finden die sicher keinen Platz, jetzt ist es zeitweilig schon wie in Indien, Haut an Haut zu vielen Tageszeiten

hema

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #3378 am: 30. Dezember 2019, 22:53:08 »
Man könnte ja auch nett mit dem Ministerium reden, damit die HU-Kilometergrenze in der Verordnung auf 600.000 gestreckt wird!  ;)   :lamp:
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

denond

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #3379 am: 30. Dezember 2019, 23:30:06 »
Die Zahl der benötigten Fahrzeuge ergibt sich aber aus der Beförderungskapazität.

Falsch. Die Zahl der Fahrzeuge ergibt sich aus dem Fahrplan, also dem Umlauf bzw. dem Intervall, den/ das man auf der Linie fahren will.

Und zum nett reden mit dem Ministerium um die Kilometerzahl hinaufzusetzen: Geht alles auf Kosten der Sicherheit und des Materials. Was glaubt ihr, warum die Grenzen so gesetzt wurden? Da wird man sich dabei vermutlich von Behördenseite aus etwas gedacht haben...
Ein Fahrzeug hat vor einer HU Wert 0. Nach der HU hat er - vorausgesetzt die HU wurde ordnungsgemäß und fachgerecht durchgeführt, faktisch wieder Neuwert. Das Dilemma ist ja, daß bei den heutigen HUs aus Kostengründen nur das notwendigste gemacht wird. Früher wurden z.B. die ganze Verkabelung neu gelegt, sämtliche Karosserieteile bearbeitet und instand gesetzt, von Neulack will ich jetzt gar nicht schreiben...   Warum werden jetzt auf einmal auch bei den ÖBB z.B. die 1144er, die HU-fällig sind, so schön aufgearbeitet? Hat man vielleicht etwas erkannt, in den BWL-Gruppen, die in den div. Etagen ihr Unwesen treiben?

haidi

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #3380 am: 31. Dezember 2019, 01:54:18 »
Ein Fahrzeug hat vor einer HU Wert 0. Nach der HU hat er - vorausgesetzt die HU wurde ordnungsgemäß und fachgerecht durchgeführt, faktisch wieder Neuwert. Das Dilemma ist ja, daß bei den heutigen HUs aus Kostengründen nur das notwendigste gemacht wird. Früher wurden z.B. die ganze Verkabelung neu gelegt, sämtliche Karosserieteile bearbeitet und instand gesetzt, von Neulack will ich jetzt gar nicht schreiben...   Warum werden jetzt auf einmal auch bei den ÖBB z.B. die 1144er, die HU-fällig sind, so schön aufgearbeitet? Hat man vielleicht etwas erkannt, in den BWL-Gruppen, die in den div. Etagen ihr Unwesen treiben?
Der Wert 0 vor der HU stimmt nicht. Das Fahrzeug hat vor der HU den Wert nach der HU minus die Kosten für die HU.
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Klingelfee

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #3381 am: 31. Dezember 2019, 07:11:49 »
Was du nicht berücksichtigst: Die Zahl der benötigten Fahrzeuge ergibt sich aber aus der Beförderungskapazität. Du kannst nur dann die Fahrzeugzahl auf 3/4 reduzieren, wenn die Reisegeschwindigkeit auf 4/3, also bspw. von 15 km/h auf 20 km/h steigt. Und damit steigen wieder die Tageskilometer der einzelnen Fahrzeuge.

Die Rechnung ist schon und Gut. Aber da du in der Hauptverkehrszeit, wo im übrigen die meisten Züge benötigt werden, oft nicht einmal die jetzigen Fahrzeiten einhalten kannst, wäre es doch ein Irrsinn, diese Zeiten noch zu reduzieren. Wenn sollte man schauen, dass diese Zeiten einmal einhalten kann. Und 20 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit ist auf vielen Linien sowieso nicht machbar. Schon eben gar nicht in der HVZ.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

denond

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #3382 am: 31. Dezember 2019, 12:30:00 »
Der Wert 0 vor der HU stimmt nicht. Das Fahrzeug hat vor der HU den Wert nach der HU minus die Kosten für die HU.

...und wie schaut es mit dem Verschleiß vieler Komponenten, Witterungseinflüssen während des Betriebes des Fahrzeuges trotz zwischenzeitlichen Services bis zur nächsten HU aus? Wo rechnest du diese Betriebsabnützung hin?

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #3383 am: 31. Dezember 2019, 12:34:00 »
Der Wert 0 vor der HU stimmt nicht. Das Fahrzeug hat vor der HU den Wert nach der HU minus die Kosten für die HU.

...und wie schaut es mit dem Verschleiß vieler Komponenten, Witterungseinflüssen während des Betriebes des Fahrzeuges bis zur nächsten HU aus?

Ich denke, das wird durch die laufende Abschreibung geregelt. Auch wenn ein Fahrzeug nach der HU früher de facto neuwertig war, hatte es dennoch buchmäßig einen (stetig sinkenden) geringeren Wert.
Es ist nichts so fein gesponnen, es kommt doch ans Licht der Sonnen!
... brrrr, Klumpert!
Entklumpertung des Referats West am 02.02.2024 um 19.45 Uhr planmäßig abgeschlossen!

haidi

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #3384 am: 31. Dezember 2019, 13:45:38 »
Der Wert 0 vor der HU stimmt nicht. Das Fahrzeug hat vor der HU den Wert nach der HU minus die Kosten für die HU.

...und wie schaut es mit dem Verschleiß vieler Komponenten, Witterungseinflüssen während des Betriebes des Fahrzeuges trotz zwischenzeitlichen Services bis zur nächsten HU aus? Wo rechnest du diese Betriebsabnützung hin?
Sagen wir es einmal so: Wie kommst du auf den Wert 0 vor der HU? Den hast du behauptet, also belege ihn erst einmal.
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UlfB1

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #3385 am: 04. Januar 2020, 15:19:09 »
D 307, hat ihn schon jemand gesehen?
und was bringt das neue Jahr, jedes Monat ein neues Fahrzeug von Bombardier...was glaubt ihr-;)

Peter Kasenbacher

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #3386 am: 05. Januar 2020, 06:41:36 »
Ein bisschen OT: Laut Fernsehen baut Airbus 10 Flugzeuge pro Monat! Schluss: eine Straßenbahn muss ein ungeheuer kompliziertes Ding sein, wenn man da nur 5 Stück pro Jahr schafft! Grins. Lg.

Klingelfee

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #3387 am: 05. Januar 2020, 07:34:43 »
Ein bisschen OT: Laut Fernsehen baut Airbus 10 Flugzeuge pro Monat! Schluss: eine Straßenbahn muss ein ungeheuer kompliziertes Ding sein, wenn man da nur 5 Stück pro Jahr schafft! Grins. Lg.

Dann schau einmal wie viele Personen an einem Airbus arbeiten und wie viele an einer Straßenbahn.
Bitte meine Kommentare nicht immer als Ausrede für die WL ansehen

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #3388 am: 05. Januar 2020, 08:09:05 »
D 307, hat ihn schon jemand gesehen?
und was bringt das neue Jahr, jedes Monat ein neues Fahrzeug von Bombardier...was glaubt ihr-;)
Brauchst du Wahrsager, Propheten oder Realos? Hatten wir das nicht schon letztes Jahr?
Ja, vielleicht wird jedes Monat ein Fahrzeug für Wien geliefert, vielleicht auch nicht, die Welt wird sich weiter drehen.....

KSW

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Re: Hier kommt der Flexity
« Antwort #3389 am: 05. Januar 2020, 08:45:09 »
Ein bisschen OT: Laut Fernsehen baut Airbus 10 Flugzeuge pro Monat! Schluss: eine Straßenbahn muss ein ungeheuer kompliziertes Ding sein, wenn man da nur 5 Stück pro Jahr schafft! Grins. Lg.
Mal abgesehen vom hinkenden Vergleich betreffend Mitarbeiter, Werksgröße, Produkt: Bombardier baut ja nicht nur für die Wiener Linien, die liefern deutlich mehr aus als 5 Wagen/Jahr