Die Zulassungsprobleme in München würde ich aber dann doch eher nicht Siemens anlasten, sondern der bayrischen Technischen Aufsichtsbehörde. Das war die letzten Jahren doch mit mehreren Herstellern ein ziemliches Drama.
Bombardier hat aber ganz klar nicht nur in Österreich technische und Lieferschwierigkeiten mit ihren Zügen, auch die IC2 der DB und die Twindexx der SBB machen massive Probleme.
Die Zulassungsprozedere und Anforderungen würde ich nicht den Firmen anlasten, die liefern das, was von den einzelnen Unternehmen lt. deren Lastenheft-Anforderungen entsprechd bestellt wurde.
Das Grundübel ist, daß sich während der Bauzeit der Fahrzeuge oftmals die Rahmen-/ Zulassungsbestimmungen und Befindlichkeiten von Organisationen - die Mitreden wollen - in schon so absurde Anforderungen abgleiten, wie sie z.B. beim Twindexx in der Schweiz auch von der Behindertenorganisation gefordert wird, was zu deren Verurteilung vor dem Berner Gericht geführt hat. Dieses Projekt allein hat dadurch mind. 6 Jahre an Zeit verloren.
Da sollte einmal in Brüssel der Hebel angesetzt werden. Aber auch von dort kommt halt mehr Verwirrung und noch mehr Anforderungen als Vereinfachungen für die Zulassung von Schienenfahrzeugen. Wie oft wurde z.B. der Rammschutz nachjustiert, daß im Endeffekt für die Sicht des Fahrzeug-Führers nur mehr eine Schießscharte als Stirnwandfenster übrig bleibt oder zu starken Sichteinschränkungen für STRAB-Fahrer führt. Da haben Piloten - trotz deutlich höherer Geschwindigkeit - mehr Rundumsicht.
Dann: Wozu brauche ich heute Einzelzulassungen?
Und das dann die nationalen Aufsichtsbehörden oder deren Organe in dem entstandenen Vacuum ihr eigenes Süppchen kochen, wie z.B. die Italiener, das ist dann wohl klar. Noch dazu kann man dadurch auch die/seine nationale Wirtschaft bzw. eigenen Interessen als Land etwas schützen.