Autor Thema: Linie 3 (1907-1945)  (Gelesen 38523 mal)

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13er

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Re: Linie 3 (1907-1945)
« Antwort #15 am: 17. Februar 2011, 13:11:22 »
Wurden diese Ablenkungsmöglichkeiten auch ausgenutzt, oder waren sie nur theoretischer Natur?
Äußerst selten. Foto davon (z.B. ein 13er in der Bellariaschleife *g*) ist mir kein einziges bekannt.

Man darf auch nicht vergessen, dass die meisten der heutigen Störungen durch den IV verursacht werden und echte kurzfristige Störungen damals rar gesät waren: Stromstörungen, schadhafte Wagen, Unfälle mit anderen Wägen, ... - wie oft kam das schon vor?

Auch darf man sich von den Parallelweichen keine falsche Vorstellung machen, wie das heute oft geschieht: Zwar gab es sehr viele davon, diese wurden aber auch nur selten einfach so befahren (etwa bei einem Unfall), um zu wenden, sondern eher bei längerfristig angekündigten Veranstaltungen wie Prozessionen o.ä. Und das natürlich auch nur auf Sololinien.

Im Notfall konnte man auch über die Gumpendorfer Straße entlang des 57ers stadteinwärts kürzen. Auf der Mariahilfer Straße, der Favoritenstraße und der Wiedner Hauptstraße gab es übrigens nie Verbindungen mit der Radialstrecke.
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moszkva tér

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Re: Linie 3 (1907-1945)
« Antwort #16 am: 17. Februar 2011, 13:15:55 »
Im Notfall konnte man auch über die Gumpendorfer Straße entlang des 57ers stadteinwärts kürzen. Auf der Mariahilfer Straße, der Favoritenstraße und der Wiedner Hauptstraße gab es übrigens nie Verbindungen mit der Radialstrecke.
Auf der Josefstädter auch nicht. Und die Verbindung in die Lerchenfelder war ausschließlich von S nach W möglich (bzw. von N nach O bei Linksverkehr), oder?

luki32

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Re: Linie 3 (1907-1945)
« Antwort #17 am: 17. Februar 2011, 13:23:01 »
Auch bei eingeschalteter Weichenanlage konnte jede Weiche nach Beschleifen des Stellkontakts noch händisch umgestellt werden. Selbstverständlich konnten die Weichenstellvorrichtungen auch abgeschaltet werden.

Steht im Standenat-13er Buch nicht etwas davon, daß bei ungewöhnlichen Fahrtzielwünschen (also vom 13er auf den 49er und umgekehrt) die Weiche verkeilt werden mußte?

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Luki
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13er

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Re: Linie 3 (1907-1945)
« Antwort #18 am: 17. Februar 2011, 13:25:37 »
Auf der Josefstädter auch nicht.
Dort wäre es auch IMHO zu eng gewesen (aber das sehen nicht alle so :D ).
Und die Verbindung in die Lerchenfelder war ausschließlich von S nach W möglich (bzw. von N nach O bei Linksverkehr), oder?
Im Rechtsverkehr ausschließlich von der Neubaugasse in die Lerchenfelder Straße stadteinwärts. Zurück wäre man z.B. von der Bellaria aus nicht mehr (einfach) gekommen.

@Luki: Nein, sollte nicht notwendig gewesen sein. Man konnte die Weichen normal manuell stellen, wenn man einmal über den Fahrleitungskontakt drüber war. AFAIR Seite 83 im Kapitel über die Strecke in Band I.
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moszkva tér

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Re: Linie 3 (1907-1945)
« Antwort #19 am: 17. Februar 2011, 13:29:30 »
Und die Verbindung in die Lerchenfelder war ausschließlich von S nach W möglich (bzw. von N nach O bei Linksverkehr), oder?
Im Rechtsverkehr ausschließlich von der Neubaugasse in die Lerchenfelder Straße stadteinwärts. Zurück wäre man z.B. von der Bellaria aus nicht mehr (einfach) gekommen.
Ja, natürlich - West und Ost verwechselt, Schande über mich  :-[

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Re: Linie 3 (1907-1945)
« Antwort #20 am: 17. Februar 2011, 13:38:12 »
Eines darf man bei den Ablenkungen auf keinen Fall übersehen: die nicht vorhandenen Kommunikationsmöglichkeiten. Ein Expeditor wußte im Störungsfall weder wo noch wann eine Störung war oder wie lange sie dauerte. Er konnte nur registrieren, daß kein Zug zum Expedit kam bzw. wann dann wieder ein Zug auftauchte. Dann erst konnte er seine Maßnahmen zur Wiederherstellung eines regelmäßigen Intervalls durch Kürzungen treffen.

Auch die im Netz unterwegs befindlichen Kontrollorgane (Fahrmeister und Revisoren) waren von jeglicher Kommunikation abgeschnittenm. Es konnte also allenfalls ein zufällig bei einer Störungsstelle auftauchender oder bei lang anhaltender Störung von der Betriebsinspektion hingeschickter Funktionär (achtung, keine Funkwagen!) Ablenkungsmaßnahmen ergreifen. Daher waren diese in früheren Jahren ziemlich selten.

13er

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Re: Linie 3 (1907-1945)
« Antwort #21 am: 17. Februar 2011, 13:45:12 »
Angenommen, in der Neubaugasse standen die 3er-Wagen schon bis zur Kreuzung Siebensterngasse zurück und es war nicht abzusehen, dass es in näherer Zeit wieder weitergehen würde. Durfte der Fahrer bzw. Zugführer dann nach eigenem Ermessen die Ablenkung fahren? Oder war dies ausschließlich auf Weisung eines Revisors o.ä. möglich?
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Re: Linie 3 (1907-1945)
« Antwort #22 am: 17. Februar 2011, 13:53:09 »
Angenommen, in der Neubaugasse standen die 3er-Wagen schon bis zur Kreuzung Siebensterngasse zurück und es war nicht abzusehen, dass es in näherer Zeit wieder weitergehen würde. Durfte der Fahrer bzw. Zugführer dann nach eigenem Ermessen die Ablenkung fahren? Oder war dies ausschließlich auf Weisung eines Revisors o.ä. möglich?

Nein, durfte er nicht. Der Zugführer konnte allenfalls versuchen telefonisch bei der BI dafür die Erlaubnis zu erhalten.

hema

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Re: Linie 3 (1907-1945)
« Antwort #23 am: 17. Februar 2011, 14:07:06 »
Eigenmächtige Ablenkungen waren strikt verboten und sind es im Grunde noch heute. Die heute (allerdings selten) verwendete Funk-Anordnung "Kürzen nach eigenem Ermessen" ist eine Notlösung und war bis vor ganz kurzer Zeit absolut undenkbar! Es gab zwar schon früher in Ausnahmsfällen die Unter-der-Hand-Anweisung "Fahr' wie's geht und stell den Zug pünktlich vor's Expedit!" (gemeint waren da nur eigenmächtige Kürzungen und keinesfalls Ablenkungen!), aber wenn das aufflog, war der Expeditor blöd dran und wurde belangt. In früheren Zeiten ohne Funk, waren auch ausschließlich Kurzführungen erlaubt, wo die Züge auf ihrer (Rest-)Strecke "ihr" Expedit passierten. Ausgenommen, es wurde vor Ort von der Betriebsinspektion oder einem befugten Aufsichtsorgan anders angeordnet.

Der Expeditor durfte von sich aus sowieso keine Ablenkungen anordnen und Kürzungen nur nach einem Ereignis zur Wiederherstellung des Fahrplanes. Alle anderen Maßnahmen waren der BI oder höheren Stellen vorbehalten und wurden vom Expeditor lediglich an das Fahrpersonal weitergegeben.
Niemand ist gezwungen meine Meinung zu teilen!

13er

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Re: Linie 3 (1907-1945)
« Antwort #24 am: 22. Februar 2011, 00:04:15 »
Vor der Pilgrambrücke:

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Re: Linie 3 (1907-1945)
« Antwort #25 am: 22. Februar 2011, 01:49:04 »
Vor der Pilgrambrücke:
...

Ich erinnere mich dunkel, daß dieses Bild einmal in einem Rätsel mit dem Haus im Hintergrund als Hauptmotiv aufgetaucht ist. Oder täusche ich mich?

13er

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Re: Linie 3 (1907-1945)
« Antwort #26 am: 22. Februar 2011, 01:56:46 »
Ich erinnere mich dunkel, daß dieses Bild einmal in einem Rätsel mit dem Haus im Hintergrund als Hauptmotiv aufgetaucht ist. Oder täusche ich mich?
Du täuscht dich nicht: http://www.fpdwl.at/forum/thread.php?threadid=9364
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Re: Linie 3 (1907-1945)
« Antwort #27 am: 22. Februar 2011, 02:05:11 »
Ich erinnere mich dunkel, daß dieses Bild einmal in einem Rätsel mit dem Haus im Hintergrund als Hauptmotiv aufgetaucht ist. Oder täusche ich mich?
Du täuscht dich nicht: http://www.fpdwl.at/forum/thread.php?threadid=9364
Nur mit dem Unterschied, daß man hier nicht mit maximaler Pixelanzahl gequält wird.  ;)

13er

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Re: Linie 3 (1907-1945)
« Antwort #28 am: 22. Februar 2011, 02:07:11 »
Nur mit dem Unterschied, daß man hier nicht mit maximaler Pixelanzahl gequält wird.  ;)
Wunderwerk Technik :D
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13er

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Re: Linie 3 (1907-1945)
« Antwort #29 am: 16. Mai 2011, 15:00:41 »
Die Piaristengasse, im Hintergrund ein Wagen der Linie 3:

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Wenn sich jemand von euch an der Bildbearbeitung versuchen möchte, an der ich bisher gescheitert bin, bitte PN, dann bekommt ihr das Bild in hoher Auflösung!
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